Warum so viele Fehlkäufe?

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  • Roddick
    • 07.10.2008
    • 1485

    #41
    Zitat von Sarah-Marie Beitrag anzeigen
    @Roddick
    Das ist ja eine Geschichte! Das war ja Betrug. Vor allem der Tierarzt, der dreist an deinem Pferd rumgedoktert hat obwohl er hättte wissen müssen, worauf das Pferd reagiert. Und dir schön die Rechnungen schickt...
    Konntest du da noch irgendwen zur Verantwortung ziehen oder hast du es auf sich beruhen lassen? ich kann mir vorstellen, dass man nach so einer Odyssee irgendwann den Kaffee auf hat und auch wenn man im Recht wäre nichts mehr unternimmt!
    Nach 3 Jahren konnte ich leider niemanden mehr zur Rechenschaft ziehen. Hatte mich beim Anwalt informiert und die haben abgeraten weil ich keine Chance hätte. Außerdem hätte der TA immer noch sagen können, dass er der behandelnde TA war und mir dies am Telefon oder bei der AKU mitgeteilt hätte.

    Schlimm fand ich, dass auch der Züchter sehr gut mit dem TA befreundet war/ist. Aber sowas bekommt man immer nur hinterher raus.

    Ich war in diesen 3,5 Jahren über 4000 € Tierarztkosten los, das war ziemlich teures Lehrgeld.
    Meine TÄin hat mir irgendwann gesagt, sie würde es nicht wundern, wenn die Stute damals unter Schmerzmitteln gestanden hätte. Ansonsten wäre die beim Reiten nie und nimmer so friedlich gewesen. Tja, Blutproben werden max. 6 Monate aufbewahrt.

    Meine andere Stute hab ich insgesamt 2 mal Probegeritten und hatte eine Freundin mit dabei die sie selbst auch probiert hat. Danach war ich mit Stute bei Sturm und Schnee im Gelände. Das war für mich dann die Entscheidung zum Kauf. Für ne knapp 4jährige war die einfach nur cool und unerschrocken. Ihre Fehlstellung hat mich nicht interessiert weil ich keine Turniere reiten wollte und ihr Bruder war dafür völlig in Ordnung und hatte den gleichen Charakter. Meine TÄin hat die AKU gemacht und auch bestätigt, dass sie dieses Tier nicht kannte.
    Heute bin ich absolut glücklich und zufrieden. Meine jetzige Stute hat mir das Vertrauen entgegen gebracht was ich bei meiner anderen vermisst habe. Sie hat mir die Angst genommen und gezeigt, dass nicht alle Pferde fies sind. Für mich war es komisch einfach wieder reiten zu können. Ich muss nicht mehr planen und kann mich in jeder Lebenslage aufs Pferd schwingen und reiten. Den Machtkampf haben wir gleich in den ersten 3 Wochen nach dem Kauf geklärt und seitdem gab es nie wieder Probleme. Das Tier geht über Planen, lässt sich darin einwickeln, spielt Fußball, ist neugierig und super intelligent.

    Ich wünsche niemandem dieses Theater was ich mit meiner ersten Stute hatte.

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    • Terk
      • 18.08.2009
      • 538

      #42
      @Kareen, newbie Avinia
      Ich gebe zu so habe ich das vielleicht noch nie gesehen. Angeritten bedeutet für mich Pferd läuft im Schritt und Trab außen rum evtl. auch ein paar Sprügen Galopp - quasi Gas Lenkung Bremse grob voreingestellt.

      Aber ich habe eben bei gut angeritten auch Pferde erlebt, mit 2 Leuten mind. zum aufsteigen irgendwie laufen ging nur mit Gerte, das hat mich als Endverbraucher dann schockiert.

      Brav, nunja junges Pferd wird noch Felgeljahre kriegen, Bocksprünge, testen waren mir wurst hat mein Kleener am Anfang auch schon gemacht. Ausgeschieden wären echte Steiger (böse, nicht erschrecken oder Rückenaua (die wären gesundheitlich raus)), Echte Beißer, Treter und Co., auserdem halbwegs vernünftig führen lassen. Ich wollte keinen mehr den man beim Koppelauftrieb mit Westenbit führen muss weil er einen sonst platt macht.
      Eben ein ganz normales junges Pferd mit allem was es lernen muss und mal testen wird. Es musste weder ein Schaf noch tot sein, aber nicht böswartig.

      Also meiner Meingung nach durchaus normale Vorstellungen selbst für Landwirte. Okay Züchter passte die Einstellung, aber bei einigen von privat war es wirklich gruselig (die waren echt schon so übel unerzogen, furchtbar), was da verkauft wird und die hätte ein junges Pferd an blutige Anfänger gegeben, prost Mahlzeit.

      Aber vieleicht sollte es auch dafür mal so ein Definitions/Wörterbuch geben wie für Männer, Frauen, Autofahren, Teenies, damit beide Seiten die gleiche Sprache sprechen.

      Außerdem bin ich immer wieder erstaunt wer sich alles mit wie wenig Ahnung ein Pferd kauft, da war ich echt schon platt.
      The Best: OB Wallach V: Alabaster - MV: Hessenstein
      16.04.1995 - 08.10.2009

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      • Kat
        • 12.05.2004
        • 3536

        #43
        schon mehrfach erlebt: Farbe und Aussehen (oft ein spezielles Abzeichen o.ä.) waren der ausschlaggebende Grund, warum sich Leute, die man durchaus vom Niveau als Anfänger einstufen sollte auch wenn sie schon 6 Jahre reiten, aber auf 25Jahre alten Schulpferden, sich dann 3j. Noch-Hengste kaufen. Dazu dann aus fragwürdiger Haltung, weil billig ist geil. In einem Fall ist es nach einer Weile und der Einsicht, dass Pferd in Dauerberitt zur Grundausbildung zu geben deutlich besser geworden.

        Ein anderer Fall: 11j. Tochter will Dressur reiten, startete mit einem lieben RB-Pony im RWB. Statt dass nun ein erfahrenes Pferd gekauft wird, kam erst ein 5j. Worauf die RL meinte: was willste denn mit dem? Dem fehlt der letzte Schmiss für die Trabverstärkung. Pferd ging zurück, RL fand anderes Pferd: 5j. Hengst, kostete knapp 20000 (wohlgemerkt für eine 11j. auf RWB-Niveau, Mutter Anfänger) Immerhin wurde der gute kastriert, war anfangs auch recht lieb. Superschöne Bewegung, die weder Tochter noch Mutter sitzen konnte, aber RL hatte Spaß beim Beritt. Die Tochter durfte dann von der RL aus erstmal nur noch zum warm- und trockenreiten drauf, denn sie könnte ja die ausgearbeitete Trabarbeit kaputt machen, Galopptakt war auch noch nicht gefestigt.
        Wozu haben die sich ein Pferd gekauft? Um den RL reiten zu lassen? Stolz, dass so ein Pferd ihnen gehört? Sie sind dann weggezogen, aber ich hab gehört, dasss die Tochter ja auch wieder rauf wollte, sie aber mehrfach runtersegelte, Mutter ist verzweifelt: was sollen wir tun? Pferd hat für beide viel zu viel Go.
        Und das war der Rat von der RL. Die Mutter war die ganze Zeit nicht so begeistert, aber da Tochter und RL freudig bettelten, wurde er doch gekauft.
        Ich weiss nicht, was mit ihm passiert ist, aber es war eindeutig ein Fehlkauf...

        Es hapert also eindeutig nicht nur an der Fachkompetenz der Verkäufer und Käufer, sondern manchmal auch an den Beratern.
        Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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        • Avinia
          • 17.12.2009
          • 582

          #44
          Hallo Terk, danke für das Beispiel! Vor 2 Wochen war ich mit meinem 3jährigen noch nicht angaloppiert und deswegen habe ich ihn noch nicht als angeritten bezeichnet :-)

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          • Annileo
            • 05.06.2009
            • 83

            #45
            Hallo,

            muss ehrlich gestehen, ich habe meine „Alte“ auch auf blauen Dunst gekauft.
            Sie ist mein altes Schulpferd (Bin Wiedereinsteiger) und ich hab nah der gefühlten zweiten Reitstunde eingeschlagen, auf Empfehlung meiner Reitlehrerin.

            Hab es bis heut nie bereut und damals auch nur so entschieden, weil wir im gleichen Stall geblieben sind, die Vorbesitzerin jeden Tag ansprechbar war und ich deshalb auch Netz und doppelten Boden hatte.
            Ich bin Freizeitreiterin und habe weder den Ehrgeiz, noch das Können für eine M-Dressur.
            Deswegen würd ich das auch nicht von dem Pferd verlangen das mich im Sattel hat.

            Ich muss aber mal ganz deutlich sagen, es sollte nicht „Selbstüberschätzung“ sondern schlicht „DUMMHEIT“ heißen!
            Das sind 500 – 700 kg, wenn ich die nicht kontrollieren kann, stellt das eine Gefahr für andere Pferde, Reiter, mich selbst und das Tier dar.
            Ich würd im Traum nicht darauf kommen mir nen 3-jährigen Baatzi in den Stall zu stellen, der gerne Ringelpietz mit anfassen spielt, weil er eben noch ein Kind ist!!!!
            Da kann der eine Abstammung haben wie er mag, Rehaugen wie er will , todschick sein und nur nen Hunni kosten, das ist doch dämlich!


            Ich sag es nochmal, 500 – 700 kg Schwungmasse!

            Man sollte ehrlich sein und diese Kaliber den Leuten überlassen, die damit umgehen können!

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            • Jump for Fun
              • 14.02.2010
              • 223

              #46
              Zitat von Annileo Beitrag anzeigen


              Ich sag es nochmal, 500 – 700 kg Schwungmasse!

              Man sollte ehrlich sein und diese Kaliber den Leuten überlassen, die damit umgehen können!

              Kommentar

              • Furioso-Fan
                • 12.08.2004
                • 10945

                #47
                Zitat von max-und-moritz Beitrag anzeigen
                ...FF, hab grad das mit dem Bauchgefühl gelesen, dann paß mal auf, daß Dir nicht was ähnliches passiert wie meiner Einstellerin
                Nö.
                ich lass mich am besten schon gar nicht da sehen, wo man mich in Versuchung führen könnte wie neuluche bei der Auktion in München.
                Stall voll, Geldbeutel leer, keine Zeit, das vorhandene zu reiten und noch TGS im Kühlschrank - das mindert die Versuchung.

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                • #48
                  Also ich habe bisher noch keinen Fehlkauf getätigt, GsD.

                  Mein aktuelles Pferd habe ich im Internet entdeckt (Forum) und wußte: den will ich haben.
                  Bin hin, hab ihn Freilaufen sehen und ein paar Tage später zugesagt.
                  Er war getüvt, aber das Ergebnis war mir fast egal.
                  Roh war er auch, aber ich wußte, das mir professionelle Hilfe zur Seite steht.
                  Und ich bin nach wie vor begeistert.....
                  Hab mich total auf mein Bauchgefühl verlassen, und hoffe nicht, das ich das jemals bereuen werde.....

                  Ach ja, ich treffe oft eigene Entscheidungen und lasse mir nur wenig reinreden. Bisher bin ich damit aber gut gefahren, toi, toi, toi
                  Zuletzt geändert von Gast; 27.05.2010, 21:20.

                  Kommentar

                  • GinWally
                    • 11.05.2010
                    • 745

                    #49
                    Naja, manche Leute haben wenig Ahnung davon nach welchen Kriterien man ein Pferd aussucht und verlassen sich z.B. auf ihren Reitlehrer oder gar den Verkäufer. Da kann dann schon mal was schief gehen.
                    Und dann gibts halt welche, die das Pferd nur nach dem Preis beurteilen. Ein 20.000 Euro Pferd muss ja was gescheites für mich sein. Oder auch: Für 2000 Euro will ich nen Kracher haben.
                    Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

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                    • Acordia
                      • 24.09.2009
                      • 637

                      #50
                      Ich bin mit meinem Kauf von letztem Jahr MEGA zufrieden. Pferd war letztes Jahr 3 jährig, nur leicht angeritten und hatte noch keinen Sprung unterm Sattel gemacht.

                      Letzte Woche hat er mit mir in seinem ersten Springpferde A direkt ne 7,1 bekommen und wurde siebter. Ich hab wohl alles richtig gemacht :-) Und bin stolz auf mich und mein Pferd.

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                      • Lisa83
                        • 04.02.2005
                        • 1172

                        #51
                        Ich habe erst einmal einen wirklichen Fehlkauf gemacht und da bin ich wenigstens finanziell gut rausgekommen, weil der Vorbesitzer das Pferd zurücknehmen musste.
                        Ach gut, und einmal hab ich nen Jährling gekauft, der sich überhaupt nicht so entwickelt hat, wie ich mir das gewünscht hatte (was will ich mit nem Dressurpferd??? ) Aber das zählt ja nicht wirklich als Fehlkauf, find ich.
                        Aber am Stall krieg ich auch oft tichtige Fehlkäufe mit. Aktuell eine, die wollte uuuuuunbedingt ein schwarzes Pferd. Das hat sie jetzt und die pinken und lilalen Schabracken und Bandagen passen da gaaaanz toll drauf. Da ist es doch auch schon fast Nebensache, dass es mit dem Reiten nicht klappt?
                        Passiert aber auch oft genug bei Leuten, wo man denkt, dass die es doch wissen müssten. Da kann ich dann auch nicht so ganz nachvollziehen, wieso das immer wieder mal passiert?
                        Ich weiß jedenfalls wo ich meine Pferde kaufe, wenn ich nochmal ein neues haben wollen würde (hab ja dies Jahr mein erstes selbstgezogenes Fohlen und ich hoffe das bleibt mir noch viele Jahre erhalten)
                        Ein Pferd ist immer nur so gut wie man es behandelt.

                        Avatar: "Chaoli" von Colbert GTI - Acasino - Acord I *16.2.2010

                        http://nienni.oyla20.de/cgi-bin/hpm_homepage.cgi

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                        • Browny
                          • 13.11.2009
                          • 2640

                          #52
                          da ist genau zum thema ein netter kleiner artikel in der reiter-revue drin

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                          • Terk
                            • 18.08.2009
                            • 538

                            #53
                            @Avina
                            Angeritten bedeutet, Schritt und Trab grober Zirkel und Ganze Bahn kannes laufen ein paar Galoppsrünge unter dem Reiter, nicht perfekt ausbalanciert, nicht perfekt durchs Genick, nicht immer richtig anspringen, aber eben grob voreingestellt. Nicht wirklich angeritten sit ein Pferd für mich wenn es nicht ohne Gerte anzureiten doer anzutraben ist sondern ich hauen muss, da ist was schief gelaufen und das ist nicht wirklich angeritten für mich. Andere sehen aber anscheinend DRPA oder RPF Niveau als angeritten.

                            Ich hatte nicht das übermäßige Geld, ich wollte aber keinen BUCHA Kracher, sondern ein nettes solides, gesundes Pferd in mittlerer Größe. Eines was die Möglichkeit bietet ein gehobens Allround Amateurpferd zu werden. Das es einer ist ohne Platzierungen, später angeritten - nicht dem "Alter-/Ausbildungsstandard" entsprechend, nicht die perfekte Modeabstammung und eben kein Palomino und nicht schwarz war klar. Es wurde ein spät angerittener 5 jähriger schon etwas verkorkster 165 cm Wallach vom Züchter. Der war günstiger weil er nach einer Probezeit von einem potentiellen Käufer vermurkst zurück kam. Aber es hat klick gemacht, als würde der Große oben sagen, der Kleine braucht Dich.
                            Der Züchter hat sicher draufgelegt, dafür habe ich versucht den Kleinen auf Null zu stellen und ihm Vertrauen wieder zu geben, das wird auch. Aber es ist schwerer als gedacht, ich habe manchmal gedacht ich habe mich übernommen. Der wird erst mit 7 Jahren seine wirkliche Turniersaison probieren und A laufen, so waht er hat bei mir geplante Lebensstellung. Da läuft mir nichts weg. Ich hab Zeit. Etwas Potential hat der kleine übrigens durchaus, wennder dir mal komplett wieder vertraut wird der super, dann geht der auch durchs Feuer, aber das ist noch ein weiter Weg. Als ich ankam, dachten einge was will sie mit dem Spätentwickelnde Spickerling (Halbblüter), 6 Monate später staunen einige schon und das Potential was ich sehe blinkt schon manchmal durch.

                            Aber ich sehe das viele genau das wollen einen Kracher gesund für kleines Geld, das gibt es nicht, wenn kleineres Geld dann aht die Sache mind. einen Haken, das muss Käufern klar sein.

                            Fakt ist, ein Pferd ist trotz allem nur so gut wie der Depp der drauf sitzt, Potential und Gang kann man wegreiten, Genies zu Verbrechern machen, oder durchaus auch Normalos mit Zeit Geduld und richtigem Reiten weiter fördern als manche Modegucker denken.

                            Viele Käufer können weder sich noch die Pferde einschätzen, viele normale Leute lassen sich blenden, falsch beraten, mündige Erwachsene . Da fragt man sich manchmal die die im Beruf sonst erfolgreich sind und eine Familie groß ziehen.

                            The Best: OB Wallach V: Alabaster - MV: Hessenstein
                            16.04.1995 - 08.10.2009

                            Kommentar

                            • Barbara
                              • 20.05.2010
                              • 324

                              #54
                              Wir haben vor knapp 4 Jahren auch etwas getätigt, was für einen Außenstehenden wie ein Fehlkauf wirkte, war aber keiner.

                              Als Vorrede muss ich sagen, dass ich seit langen Jahren reite, Springen bis Klasse L geritten bin und mir meine Pferde immer selbst ausgebildet habe. Dressurarbeit war mir auch immer sehr wichtig, ich bin das aber eher selten auf dem Turnier geritten.

                              Unser Sohn war damals 11 und hatte eine Reitbeteiligung auf einem braven, etwas älteren Pferd. Sohnemann war eher ängstlich und das Pferd immer sehr bemüht, alles richtig zu machen. Der konnte so ca. A*-Niveau springen und lief alle Lektionen aus einer A-Dressur, hatte halt nicht so wirklich Gang. Dann hat es sich leider zerschlagen mit der RB und weil kein anderes geeignetes Pferd am Stall war, haben wir uns auf die Suche nach einem Pferd für ihn gemacht.

                              Ich wollte eigentlich so was Ähnliches kaufen wie das, was er die ganze Zeit geritten hat, nach Hause gekommen sind wir mit einer 5-jährigen angerittenen Stute mit Potential in Dressur mindestens bis L und Springen sogar noch mehr.

                              Klassischer Fehlkauf, oder? Junger Reiter + junges Pferd ….

                              Wir haben uns aber aus mehreren Gründen für dieses Pferd entschieden und es bis heute nicht bereut.

                              1.) Unsere beiden Wallache sind aus derselben Zuchtlinie. Und beide haben einen grundanständigen Charakter, sind gelassen und brav. Ich weiß auch, dass der Hengst den Ruf hat, Pferde zu zeugen, die „klar im Kopf“ sind.

                              2.) Wir haben das Pferd in der Dämmerung auf einem unbeleuchteten Platz das erste Mal Probe geritten. Hinter einer Hecke führte eine Straße vorbei. Sie war offensichtlich nicht regelmäßig geritten worden, hat aber kein einziges Mal auch nur gezuckt, als Autos mit Beleuchtung am Platz vorbeigefahren sind

                              3.) Unser Sohn hat sich gleich zu Hause auf dem Pferd gefühlt

                              4.) Ich bin ja auch noch da …. Bei Problemen kann ich das Pferd korrigieren

                              5.) Last but not least: Ich bin noch nie auf so einem braven, rittigen und gehorsamen Pferd gesessen. Fleißig, aber nicht grell, super-leicht durchs Genick zu reiten, extrem gehorsam am Bein …

                              So und heute??

                              Die Stute ist leider insgesamt 1 Jahr krankheitsbedingt ausgefallen – inclusive zusätzlicher Auszeit auf der Koppel und sorgfältigem Aufbautraining.

                              Ich habe das Pferd von Anfang weg mitgeritten (korrigieren musste ich nie viel) und habe sie so lange gesprungen, bis unser Sohn sich sicher gefühlt hat. Seit ca. Juli letzten Jahres springt er sie alleine – eigentlich wollte ich sie ihm nicht lassen, weil sie so viel Spaß macht.

                              Letztes Jahr ist er RWB, Dressur-RWB und 4 Spring-RWB geritten und war bis auf das erste Mal beim Springen immer im vorderen Drittel mit dabei. Beim ersten Springen hat er der Armen das Leben richtig schwer gemacht, weil er extrem auf der Bremse stand. Sie ist aber trotzdem über alles gesprungen ….

                              Dieses Jahr reitet er E. Er kann seit Jahresanfang ohne Ausbinder reiten. Sein erstes E-Springen hat er mit einer 6,4 beendet (bis 6,8 wurde platziert), seine erste E-Dressur mit 5,9 (bis 6,7 wurde platziert). In der Dressur hat er ein bisschen gepatzt, sonst wäre es auch deutlich über 6 gewesen.

                              Vor 2 Wochen hat ihn eine ehemalige Einstellerin reiten sehen, die schon lange nicht mehr da war – die war fassungslos, wie er sich im letzten halben Jahr verbessert hat.

                              Wir reiten auch regelmäßig ins Gelände – da war er auch sehr ängstlich. Inzwischen kann es ihm nicht schnell genug gehen.

                              Also insgesamt bin ich der Meinung, dass wir ihm genau das richtige Pferd gekauft haben.

                              Kommentar

                              • Mondnacht
                                • 01.12.2009
                                • 2470

                                #55
                                Werden denn heute wirklich mehr Pferde falsch gekauft oder sind heute die Ansprüche einfach höher???

                                Es gab doch vor 20 oder 30 Jahren gar nicht so viele Pferde und davon waren doch sehr viele nur, sagen wir mal, mir deutlichen Aufforderungen vorwärts zu bekommen. Die meisten, die ein Pferd gekauft haben, haben dieses auch behalten, ob es nun genau passte oder nicht, man hat sich mit den Fehlern arrangiert.

                                Heute gibt es ein riesen Angebot an schicken talentierten und leichtrittigen Pferden, nur muss man die eben finden. Da nimmt man nicht einfach eines, sondern das Perfekte, ob der nun zu einem past oder nicht.

                                Ich sehe das an mir selber, wenn mir das Gebäude oder das Gesicht nicht passt, würde ich das Pferd nie kaufen, es soll schon hübsch sein, dabei heißt hübsch nicht automatisch gut. So hätte ich niemals nach einem PFerd wie Gigolo geguckt, was war der hässlich... Und dabei so toll!!!

                                Pferdekauf ist einfach unglaublich schwer und gerade als Erstkäufer weiß man doch gar nicht, auf wen man sich verlassen soll...

                                Mein erstes Pferd war auch so ein Fall, ich fand ihn hübsch, dass er aber viel zu triebig für mich war, eher ein reines Männerpferd, das hätte ich mir nie eingestanden. Also hab ich durchgehalten, denn er hatte das ja viel besser bei uns als woanders (was man ja immer denkt) und mich durchgebissen. Dafür bin ich zwar häufig runtergesegelt, hab aber richtig viel gelernt. Leider ist es auch schwer, die richtigen Ausbilder zu finden, da habe ich am Anfang auch etwas Lehrgeld bezahlt. Aber was solls, meine Schwester und ich haben beide unsere beiden Abzeichen auf ihm gemacht, der lief RWB, E und A Springen und Dressur (auch mal L DR) und Reitjagden. Ich finde, dass ist eigentlich eine ganze Menge, da kann ich auch nicht mehr richtig von Fehlkauf sprechen.

                                Und trotzdem gucke ich gerne Pferde an, denn durch eine gute Vorauswahl muss man auch heute nicht ewig in der Gegend rumgondeln!

                                Achso, und dann gibt es auch noch die wirklich begnadeten Verkaufstalente, die einem einen Esel für einen Olympiakanditanten verkaufen können. Da könnte ich auch drauf reinfallen, ganz ehrlich.

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                                • Terk
                                  • 18.08.2009
                                  • 538

                                  #56
                                  @Barbara
                                  Bei Euch hätte ich das nie als Fehlkauf gesehen, weil junger Reiter - junges Pferd ABER erfahrene Reiter Mami.
                                  Dann sieht die Sache anders aus.
                                  Außerdem darf man trotz allem den Wohlfühlfaktor als Endverbraucher nicht unterschätzen.

                                  Mir sagte einer: Frauen kaufen oft Pferde wie sie sich auch ihre männer aussuchen. unvernünftig aber es muss klick machen.
                                  Nicht alle aber viele.

                                  Wie gesagt, bei uns verstummen jetzt 6 Monate später Stück für Stück die Leute die meinen als Fehlkauf angesehen haben. Er strampelte nicht und war etws druch dazu nicht weit genug ausgebildet für sein Alter - also galt er schon als Fehlkauf.
                                  Für mich ist er das nicht, auch nicht gewesen, er fühlte ich nicht wie ein Ersatz für den Verstorbenen an und ich habe ihn nicht verglichen wie andere aus Anzeigen. Er war er für mich.
                                  Naja und die Fehlkaufprognosen werden wir die nächsten Jahre lügen strafen, ganz bestimmt.

                                  Wobei es eben offensichtliche Fehlkäufe gibt, oder eben verstellte kranke Pferde, schön schwarz und so, da stehen jedem die Haare zu Berge.

                                  Ach ja und eine Seite vorher gab es das mit brav, Leute vorher wollten meinen Kleinen kaufen und fragten den Züchter ob er brav ist, klar absolut händelbar nur eben jung mit allem was dazu gehört. War ihnen nicht brav genug, Züchter meinte: "tja wenn sie es noch bräver in dem Alter wollen müssen sie sich ein Schaf kaufen." Recht hat er.

                                  The Best: OB Wallach V: Alabaster - MV: Hessenstein
                                  16.04.1995 - 08.10.2009

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                                  • Paradox4life
                                    • 01.09.2008
                                    • 2468

                                    #57
                                    Mir fällt gerade ein, ich habe auch schon mal einen Fehlkauf getätigt, bzw. war das mein liebes Mütterlein. Damals war es für mich sogar ne mittlere Katastrophe, im Nachhinein hats Sinn gemacht
                                    Ich war damals 14, Ponyreiter mit Spring und Vielseitigkeitsambitionen im A-L Bereich (und einem dressurfeindlichen Pony) Meine Brüder wollten auch reiten, wir hatten aber nur zwei Ponys, also musste ein Großer her.
                                    Mama kommt nach Hause: "Ich hab ein Pferd gekauft" "Was?"
                                    Sie hatte von Bekannten eine kleine Fuchsstute angedreht bekommen, dreieinhalbjährig, angeritten im Sinne von geht geradeaus, vorzugsweise im Gelände, Gangschaltung und Lenkung sitzen leider noch nicht so. War ob ihrer Größe (157) recht günstig.
                                    Dieses Stütchen entpuppte sich als unheimlich rittig, lernwillig, sitzbequem und engagiert, solange es ums Kringelreiten ging...
                                    Springen konnte sie zwar, wollte sie aber nicht. Einfach kein Herz. Was glaubt ihr, wie verzweifelt ich kleines Springmädel damals war. Also habe ich weiterhin mein Pony gesprungen und mich wohl oder übel mit der kleinen großen durch Dressurprüfungen gequält (Mein gott, war ich talentfrei).
                                    Irgendwann pckte mich dann doch der Ehrgeiz und wir haben uns über Platzierungen und Siege in A und L incl. Kandare bis zur finalen Teilnahme in einer M-Dressur mit dem Ergebnis von 602 Punkten vorgearbeitet. Dann habe ich sie decken lassen, einen Springer gekauft und gesagt: Nie wieder Dressurpferd
                                    Von der jetzigen Warte aus, hat dieser Fehlkauf sehr viel Sinn gemacht, ich habe unendlich viel gelernt, die Arbeit mit jungen Pferden, das heranführen an Turniere und zu guter letzt, Selbstdisziplin in einer Sparte, für die ich weder Talent hatte, noch Spass daran.
                                    Heute reite ich mit Freude Dressur, mein Sitz ist zwar wieder ziemlich im A****, der Spass an der Jungpferdeausbildung ist aber geblieben. Inzwischen reite ich die dritte Tochter obiger Stute an und muss sagen: Sie sind alle wie Muttern. Leistungsbereit bis zum letzten, rittig und dankbar für jeden Lerneffekt. Gottseidank sind sie im Schnitt 10 Zentimeter größer als die Alte und springen sogar
                                    www.schulze-lefert-pfer.de

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                                    • GinWally
                                      • 11.05.2010
                                      • 745

                                      #58
                                      Na das nenn ich doch mal einen gelungenen Fehlkauf... :-) Ohje - hätte mein Paps mir damals einen "Dressuresel" gekauft - ich glaub ich hätt ihn erwürgt... Ich war schon immer ne kleine Abenteuersüchtige und hatte zum Glück ein Pferd mit dem man´s machen konnte. War aus der Sicht vieler auch ein "Fehlkauf". erst 6 und ich bin bis dato nur Schulpferde geritten, war also ein gut ausgebildetes, nicht-stumpfes Pferd überhaupt nicht gewöhnt. Ich war übrigens 14 (war ein "Geburtstagsgeschenk"). Wir haben uns aber ganz gut zusammengefummelt, viel im Gelände "rumgeschossen", gesprungen und ich wurde zur Dressurarbeit genötigt. Der Kerl hat das alles super mitgemacht und hat mir auch viele Fehler ohne zu meckern verziehen. Das ging so weit, dass ich mit Strick und Halfter ohne Sattel im Gelände rumfetzen konnte, sogar so springen. Und als mir die Turnierreiterei zu blöd geworden ist sind wir eben Jagden geritten. Von Fehlkauf konnte also keine Rede mehr sein. Mittlerweile arbeite ich ganz gern Dressurmäßig. Heute spreche ich nur noch von einem absoluten FehlVERkauf! Auch das ist Dummheit!
                                      Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

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                                      • sahen
                                        • 11.10.2005
                                        • 1045

                                        #59
                                        Mein Mann hat mir zu unserer Hochzeit ein Pferd gekauft, das ich mir selber ausgesucht hatte (andere GEhscichte...): Fuchswallach, 1,83 m Stm., A Jungle Prince / Falkland / Woermann. Der konnte sich A_B_A_R_T_I_G bewegen, hatte aber leider gar keine Einstellung zur Arbeit und das eine oder andere Exterieursproblem *untertreib*

                                        Ich habe über 2 Jahre gebraucht, bis er halbwegs reell v/a ging, ab da wurde es leichter. Er hat aber immer eine gewisse Grundaggression seitens des Piloten gebraucht, so mit "draufsetzen, mal sehen, was er anbietet und wie er sich heute anfühlt" und so war bei ihm nie möglich, da man aufsitzen udn sagen: So, Du A****, SCHUFTE!", dann wurde der auch gut. Versammlung an sich war dann später nciht das Thema, aber wenn man mehr als 2 - 3 Lektionen hintereinander agefragt hat, hat amn den TOTAL verwirrt, das hat der nciht geregelt bekommen.

                                        Schlussendlich habe ich ihn nach fast 5 Jahren in einer Schwangerschaft verkauft, weil er einfach keinen Spaß egmacht hat. ich ahbe mit ihm viel über korrekte Ausbildung entlang der Skala gelernt. Er wurde Voltipferd und mit der Aufgabe (ausgebunden im Kreis laufen und von ...zig kleinen Mädchen dafür totgelobt werden) sehr glücklich.

                                        Gelernt habe ich auch, dass das tollste Gangwerk für die Füße ist, wenn das Interieur nicht sitmmt.

                                        Fehlkäufe, mit denen man wirklich lebt und lernt, halte ich für nicht so bedenklich, also wenn man im 3-Monats-Rhytmus die Pferde wechselt und die dann auch immer schuld sind.
                                        www.lohmann-hannoveraner.de

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                                        • #60
                                          Gelernt habe ich auch, dass das tollste Gangwerk für die Füße ist, wenn das Interieur nicht sitmmt.


                                          Und durch korrekte Ausbildung kann gerade der Trab immens verbessert werden.
                                          Aber in der Regel wird leider nach Schautrab gesucht und der Rest wird vernachlässigt.

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