Warum so viele Fehlkäufe?

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  • Mondnacht
    • 01.12.2009
    • 2470

    #21
    Ich sehe ein großes Problem auch darin, dass eben doch viele mit dem eigenen Ausbilder losziehen und der eben dann doch nach seinem eigenen Geschmack guckt und nicht nach den Fähigkeiten seiner Schützlinge.

    Einige Mütter wollen vorallem auch nicht einsehen, das normale Ponyumsteiger keine Spitzenpferde brauchen, sondern gut gerittene handliche Pferde die Spaß machen und ins Gelände gehen. Also eher im A-Bereich, als im S- Bereich. Die wiederum sind auch nicht oft zu finden. Man hört natürlich auch ständig, dass Pferde, die älter als 6 Jahre sind und verkauft werden einen Fehler haben, was soll man da denn noch glauben???????

    Genauso schlecht funktioniert die Konstellation, dass der Bereiter das gute Nachwuchspferd in Vollberitt ausbildet und vorstellt und der Besitzer ab und an mal draufsitzt. Dann reitet man als Besitzer einfach zu wenig, um so richtig mit dem Pferd zusammen zuwachsen.

    Ich gehe im übrigen auch nach dem Bauchgefühl, aber das ist liegt auch nicht immer richtig...

    Das Angebot ist einfach soooooooooooo riesig. Je mehr Pferde man sich anguckt, um so verwirrter ist man am Ende!
    Zuletzt geändert von Mondnacht; 27.05.2010, 09:22.

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    • monti
      • 13.10.2003
      • 11758

      #22
      "beratungsresistent" ist gut.....

      das Problem ist vielleicht auch, dass es rel. viele schwache Reiter gibt und rel. wenige Pferde, die 6 bis 10jährig auf dem Markt sind - und dann auch noch günstig, brav und gesundheitlich ok.....

      vielleicht wäre die Alternative:
      z.B. bei Hannoveraner erleben ein bezahlbares geprüftes 4 oder 5jähriges Pferd kaufen und dann zusammen mit dem Ausbilder weiter arbeiten mit Teilberitt usw........solche Investitionen machen sich meist bezahlt....und vielleicht ist es auch vielen Käufern nicht klar, dass ein Pferdekauf alleine nicht ausreicht.....wenn sogar die international reitenden Reiter einen Trainer/Berater brauchen - dann brauchen es doch die Amateure und schächeren Reiter erst recht !
      Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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      • macedonia
        • 06.05.2006
        • 1185

        #23
        hallo,

        ich hbe gott sei dank selber noch keinen fehlkauf gemacht.

        aber aktuell bei uns im stall, (meine ehemalige reitbet. gott sei dank ehemalig die war die hölle ) meinte sie muß unbedingt ein eigenes pferd kaufen. sie ist eine schwache reiterin, weiß nicht mal welche halftergröße sie für ihr pferd kaufen muß, rennt aber los und kauft alleine ein pferd * mirstehendiehaarezuberge.
        ergebnis, sie hat sich ein angeblich 11 jähriges pferd andrehen lassen. angeblich deshalb, weil es frisch importiert wurde, aus polen, keine papiere hat und man weiß au nix über das pferd. es handelt sich um eine scheckstute, die zwar farblich nett aussieht, aber den rest kannste in die tonne kloppen. abgemagert, hirschhals, ein sehr groben kopf, nix feines oder edles,kreuzbein steht weit über die kruppe hinaus, schlechte hufe unbeschlagen, ausbildungsstand - E . sie hat es nur gekauft, weil es so schön ist ( ihre eigene aussage, sie wäre ja soooooooooo hübsch !! ) sorry. das pferd ist niemals im leben erst 11. kann nix, nicht mal in der halle aussen rum traben.von einem der reiten kann vllt noch, sie hat es sich ja vorreiten lassen, aber von ihr halt nicht, ihr ausbildungsstand ist auf reiterwettbewerb niveau, und das mit 34 j. ein vorderbein hat eine immense fehlstellung, angeblich seit geburt. ab VFWG nach innen verdreht. die gute frau ist physiotherapeutin. gerade sie sollte wissen, das so eine " behinderung " früher oder später zu problemen führen wird ( schulter) und für dieses pferd hat die sage und schreibe 3500.- teuronen bezahlt.
        ich bin schier in ohnmacht gefallen. aber ein gutes hat die sache, ich muß sie als rtb nicht rausschmeißen ( was ja schon anstand ), das problem hat sich somit von alleine gelöst. ich hatte noch nie so eine stressige reitbet.
        mir tut nur das arme pferd leid. das pferd steht den ganzen tag teilnahmslos in seiner box. reagiert nicht auf die umwelt. gestern hat sie es draussen angebunden, an einem panel der nachbarbox, da gab es plötzlich einen tumult, das pferd warf sich nach hinten riss das panel mit sich.das angeblich superliebe pferd.
        jetzt hat sie unseren reitlehrer ( 70 J. ) gebeten, er möchte doch reiten, sie habe angst !!
        ich nenne das pferd ja nur noch wunderpferd *gg...weil sie mit dem noch ihr wahres wunder erleben wird.
        ich kann bei sowas nur noch mitm kopf schütteln.
        schönen tag noch
        lg
        sonja
        Zuletzt geändert von macedonia; 27.05.2010, 10:22.

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        • LunaFFM
          • 02.01.2010
          • 765

          #24
          Also ich bin derzeit in genau dieser Situation, ich möchte ein Pferd kaufen, und wir haben uns auch schon einiges angeschaut. Da ich kein Schnell-da-total-verliebt Käufer bin, gab es bisher auch noch keinen Kauf, auch wenn ich den ein oder anderen auf der Stallgasse gerne mitgekommen hätte. Aber viele sind dann unter dem Sattel nicht so passend, dann kommt das Pferd auch nicht in Frage. Andersrum genauso, unten Flopp, oben Hopp, da fällt es mir auch schwer den Kandidaten als „mein Pferd“ anzusehen. Ich denke dann auch immer, auf den habe ich eigentlich nicht so viele Jahre gewartet, daher bleibt auch das Pferd in seinem Stall. Berater sind auch so ein Thema für sich wie ich feststellen musste. Kennt jemand sehr erfahrene neutrale Personen die einen gegen eine entsprechende Bezahlung beim Kauf beraten? So jemanden hätte ich gerne auch!! Ich lasse mir gerne was erzählen und bin nicht Beratungsresistent! Und Schnäppchen schauen wir uns keine mehr an, nach 3 Erfahrungen wissen wir nun, dass keiner sein Pferd unter Wert verkaufen wird, daher ist da immer ein Hacken, auch wenn es am Telefon trotz Nachfrage nie gesagt wird! Mal sehen was mal eines Tages im Stall steht, nach der langen Suche!

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          • Paradox4life
            • 01.09.2008
            • 2468

            #25
            Puh, eure Gexchichten buche ich unter HARMLOS ab!
            Wir haben schon sachen erlebt, da fängt man doch glatt an, dem Homo Sapiens Equitarensis die Fähigkeit des Denkens abzusprechen.
            Leute sprechen darüber, sich ein Pferd kaufen zu wollen, fragen mich, ob ich mitkönne etc. Ich sage klar, macht euch Gedanken, was ihr wollt, ich stell ne Tour zusammen, will auch kein Geld dafür, machen wir.
            Das Mädel hatte bis dato einen nunmehr 24jährigen Wallach, der war in Wirklichkeit schon tot und nur zu faul um Umzufallen, mit dem ist sie mittelerfolgreich E-und A-Dressuren geritten. Vorher ein uraltes töttenbraves Pony. Sitzt zwar nett drauf, packt aber nicht für zehn Cent an.
            Eine Woche (!) später ruft mich die Mutter an, sie hätten ein Pferd gekauft, ob ich schauen könnte? Bin aus allen Wolken gefallen, aber trotzdem, man ist ja guten Willens...
            Fahr zur Halle und fall beinahe hinten über!!!!
            Ein sechsjähriges Pferd, mit viel gutem Willen als angeritten zu bezeichnen und abnormen Schwung in der Trabbewegung, toller Schritt allerdings grenzwertig, und riesige Galoppade. Schwankt wie ein aufgestelltes DINA4-Blatt und ist vom Mädel soeben dazu zu bewegen außen rum zu gondeln.
            Gut, denke ich, solange der brav ist und den jemand mitreitet...
            Dann ist sie fertig, steigt ab und strahlt mich fragend an. Als die hunderte Kilometer von Bandagen und Glocken von den Beinen entfernt sind, bin ich dann wortwörtlich hintenübergefallen (allerdings gestolpert ) Dieses Tierchen war so verstellt auf allen vier Beinen, ich wusste bis dato noch nicht, dass die Röhrbeie im VFWurzelgelenk ausschließlich außen eingeschient sein können, so dass es innen aussieht wie eine umgedrehte Treppe (incl. Überbein) und außen eine grade Linie hat.
            Ich vorsichtig gefragt warum um alles in der Welt...?
            Antwort: "Der ist so schön schwarz!" "HÄÄÄÄH?Es gibt hunderttausend schwarze Pferde, die..." "Aber der war so günstig, nur weil der einen kleinen Mangel hat auf den Röntgenbildern und halt noch nicht so weit ist" "Ahso, aber..." "Und der Verkäufer war so nett, er hatte niemanden zum Reiten und hat uns ihn für ****€ (fünfstellig) überlassen." "OK, na dann, und der Schweif ist ja auch nett..." "Ja, nicht wahr?"
            Es stellte sich dann raus, dass der Knaller, der er wirklich war, dreijährig angeritten wurde, bereits so gut wie verkauft war, dann allerdings einen VIERER TÜV bekam, auf der Wiese stand und vor einigen Wochen durch ein Nachbarmädel wieder angeschoben wurde.
            Beim Kauf wurde keine aktuelle AKU gemacht, (warum denn?), und der Preis nicht angepasst, aber war ja schwarz.
            Langer Rede, kurzer Sinn, erst war das Tier dauernd lahm, dann ist das Mädel zum ersten Mal im Leben runtergefallen (hat ja auch keiner gesagt, dass das böse böse Tier bocken kann, ist doch schon sechs...) das Pferd wurde zum Verbrecher abgestempelt ("Meine Tochter kann ja wohl reiten, und wenn die nicht mit dem klar kommt, wer denn dann")
            und nach einem dreiviertel Jahr zu einem Bruchteil des Preises an den Verkäufer zurückgegeben. Das Pferd tat mir leid...
            Jetz haben sie einen anderen, der ist auch schwarz, aber ein wenig älter, schaun wir mal was das so gibt, Beratungsresistent sind sie immer noch
            www.schulze-lefert-pfer.de

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            • S.F.
              • 30.07.2009
              • 283

              #26
              Ich hatte auch Glück, meinen Großen bin ich vorher ein Jahr geritten, bevor ich ihn kaufte (jetzt 11 Jahre her,bestes Pferd der Welt) und bei dem neuen wusste ich auch was es sein sollte (Absätzer bis 2 Jährig, Springbetont, gerne Schecke aber Farbe nicht sooo wichtig), hab mit vielen Züchtern telefoniert und viele Bilder und Videos gesehen, mir einen ganz tollen angeguckt, hat aber nicht gefunkt. Bis ich IHN sah, Schecke, Pilotenkel, 1,5 Jährig, mein Trainer war dabei, eingepackt und mitgenommen, er ist jetzt 3 Jahre und ich bin total zufrieden.

              Eine aus unserem Stall wollte dann auch unbedingt nen Schecken, Freiteitreiterin, ihrer Meinung nach hat sie früher L geritten, jetzt unter E Niveau und hat Angst auf´m Pferd. Guckt sich nen 6 Jährigen an, irgendein Mix (ich tippe auf Tinker mit großem WB), noch nicht lang unterm Sattel. Mein Trainer und SB sollte dann mal drauf. Nach dem Probereiten hat er ihr gesagt das das Pferd null Bewegung hat (für einen Freizeitreiter aber nicht sooo wichtig) zwar bequem zu sitzen ist aber nichts kann und absolut nichts für einen Anfänger ist, er würde davon abraten. Was macht die Frau (Mitte 40) kauft ihn trotzdem obwohl sie nochnicht mal drauf saß. Er soll ja bequem sein und ist Schecke (ein sehr häßlicher noch dazu) recht günstig (für das Pferd trotzdem viel zu viel) das reicht ihr.

              Nach einem Jahr ist sie jetzt auf dem Stand das mein Trainer ihn ab und zu reiten muss (alle drei Wochen, was ja nichts bringt, aber sie will es so), sie setzt sich nur mal zum trocken reiten drauf, sie kann ihn nicht führen und sebst beim putzen wirds gefährlich, er ist ein SEHR dominantes Pferd, was man aber mit konsequenter Erziehung in den Griff kriegen würde.

              Im Winter wurde er jeden Tag nur longiert oder laufengelassen, da sie ihn nicht ordentlich auf die Koppel geführt bekommt, der Weg zur Sommerweide war mehr als abenteuerlich und jetzt steht er auf der Wiese und es wird nichts mehr mit ihm gemacht.

              Sie sagt wenn ein Pferd erstmal zur Familie gehört wird es nicht verkauft. Eigentlich eine schöne Einstellung die ich teile, aber in so einem Fall ist es doch für das Pferd besser an jemanden verkauft zu werden der mit ihm umgehen kann, glücklicher wären dadurch beide. Aber wer kauft ein völlig verittenes 7 Jähriges Pferd das noch nicht mal sehr schön ist?

              Für die Frau wäre ein nettes, totbraves älteres Pferd genau das richtige, ein ausrangiertes Schulpferd z.B. würde sich freuen wenn es nur noch eine Bezugsperson hätte die es tüddelt, da würde sich sogar wenns unbedingt sein muss ein Schecke finden lassen. Aber nein diese Frau ist völlig beratungsresistent, ich könnt jeden Tag im Stall ko****!!!

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              • moonlight
                • 04.06.2002
                • 4269

                #27
                Viele Reiter denken auch, sie könnten noch dies und das verbessern. Klar stimmt das manchmal, aber vom Grundsatz her bleiben Pferde (Menschen übrigens auch ) so, wie sie sind - will heißen, ein heißes Pferd wird nicht plötzlich lethargisch und ein Trabi wird selten mit einem anderen Fahrer plötzlich Formel 1-Sieger.

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                • Lanca
                  • 03.11.2006
                  • 131

                  #28
                  Ja mit dem Pferdekauf ist das so eine Sache.
                  Ich verstehe auch nicht warum viele Leute immer denken, dass an jeder Ecke das Super-Schnäppchen auf sie wartet. Ich habe bis auf ganz wenige Ausnahmen die Erfahrung gemacht, dass jeder weis was er im Stall stehen hat und einen entsprechenden Preis verlangt (manchmal vielleicht auch etwas zuviel..). Aber Schnäppchen ohne Haken-selten. Das böse erwachen gibts dann im heimatlichen Stall, ob nun Gesundheit/Rittigkeit/Charakter/Vorerfahrungen usw..
                  Kenne viele, die erheblich draufzahlen mussten. Aber die waren und sind dann meist "beratungsresistent"...

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                  • Roddick
                    • 07.10.2008
                    • 1485

                    #29
                    Mein erstes Pferd war ein absoluter Fehlkauf :-( und glaubt mir, es war sehr sehr heilsam.

                    Ich bin damals auf der Suche nach einem eigenen Pferd gewesen, allerdings wollte ich mir Zeit lassen und wirklich nur ein Pferd anschauen, wenn es im Internet für mich ansprechend war (Alter, Ausbildungsstand, etc.). Jedenfalls hatte mich eine Freundin mit zu ihrer Freundin geschleppt, die von einem Züchter aus Verden die Pferde einreitet - unter Anleitung/Mithilfe eines Mitarbeiters vom LG Celle. Jedenfalls hat mir die eine Stute ganz gut gefallen und ich bin sie ab und zu mal geritten und war restlos begeistert. Diese Stute war 4 Jahre alt und ca. 1,64 m groß.

                    Ich hab sie also durch eine große AKU geschickt - keine Beanstandung - und gekauft. Es war lediglich eine "verheilende Narbe" am Hals angegeben, die man wirklich kaum noch gesehen hat. Lt. Erklärung der Reiterin, Pferd hätte im Zaun gehangen.

                    Stute wurde zu mir nach Hause gebracht und von da an ging es nur noch bergab. Vorher stand sie in einem Reitstall, bei mir daheim mit max. 6 anderen Pferden zusammen. Dieses Tier hat angefangen zu kleben und wurde unwiderstehlich. Alleinbleiben war eine Fehlanzeige. Wenn alle Tiere im Stall oder auf der Weide waren, das friedlichste Tier auf Erden. Kaum verließ ein Pferd den Stall/Weide, rannte das Tier nur noch hin und her, schwitzte vor Aufregung und versaute natürlich ihre Box - egal ob ich dabei war oder nicht. An Reiten brauchte ich gar nicht mehr denken, denn ich hatte da noch keinen Sattel und einen Termin zu bekommen war problematisch, da keine Reithalle vorhanden. Also gab es erstmal nur longieren und beginnen mit spazierengehen. Dieses Tier ließ sich zwar longieren, war aber innerhalb von 5 Min. nassgeschwitzt als hätte ich sie 2 Stunden gearbeitet. Hab mir dann gedacht, Stute hätte Probleme mit Stallumstellung und gebe ihr etwas Zeit. Keine Veränderung. Also mit meinem Tierarzt gesprochen, der sich das Ganze angeguckt, hat das Tier auf einmal Zahnprobleme. Komisch nur, dass mir von ihm bei der AKU nichts mitgeteilt wurde, dass die Zähne gemacht werden müssten. Okay, Pferd sediert und sowas wie einen Tauchsieder ins Maul geschoben. Pferd konnte kaum noch stehen, TA wollte sie im Garten vollständig lahmlegen. Da hab ich dann abgebrochen, weil das überhaupt nicht in Frage kam.
                    Mal wieder im Internet gesucht und bei pferdezahnarzt.info bei Doc Keussen hängen geblieben. Hatte Glück und er war die nächste Zeit auch in der Nähe von Hannover. Man mag es nicht glauben, der brauchte das Pferd nicht mal sedieren, hat Stute alles gezeigt und manuell geraspelt. Er hat mir vor der Behandlung gezeigt, dass Stute extreme Zahnkanten hätte und sich beim kauen regelmäßig selbst verletzt hat. Das hätte man schon bei der AKU feststellen müssen. Na gut, wieder was gelernt.

                    Endlich bekam ich einen neuen Sattel, mit dem ich knapp 2 Jahre kämpfen musste. Sattler bekam es einfach nicht hin, der Sattel rutschte immer wieder nach vorn. Reiten ließ sich die Stute gar nicht mehr und setzte alles ab was nicht freiwillig abstieg.

                    Ich habe regelmäßig mind. alle 2 Wochen meinen TA im Stall gehabt. Er gab mir hochdosiertes Magnesium, ich habe auf sein Anraten spezielles eiweißarmes Futter aus dem Allgäu gekauft und hier herliefern lassen und als wirklich gar nichts mehr ging und es gefährlich wurde, hat er mir mehrere Tranquilizer-Spritzen (oder wie das heißt) aufgezogen die ich mir in den Schrank legen und geben sollte, wenn nichts anderes mehr gehen würde. Dann hat er Stute noch eine Stelle am Hals ausrasiert und mir gezeigt wo ich spritzen soll. Mir war das ziemlich unheimlich weil ich kein Pferd lahmlegen wollte, wenn ich etwas mit ihm unternehmen möchte.

                    Habe mir dann professionellen Beritt geholt, die meinte dann, ich soll sie in einen Reitstall stellen, wo sie noch mehr Pferde um sich herum hatte. Das war nach knapp 2 Jahren hin und her testen. Gut, ich mir einen wirklich sehr schönen - leider auch teuren - Reitstall gesucht und Pferd untergestellt. Man hatte den Eindruck, das Pferd würde sich sofort wohlfühlen. Anfangs war es so auch. Nur kaum wurde das Pferd aus der Nachbarbox geholt, drehte Stute wieder durch. Zahlreiche Anrufe, dein Pferd webt, dein Pferd randaliert, etc. Toll. Wenigstens hatten wir einen Longierzirkel auf dem wir arbeiten konnten. Problem, Pferd legte sich auf einmal hin und blieb liegen oder aber sie stieg plötzlich. Reiten funktionierte dafür kurze Zeit ganz gut. Dann begann Stute damit, ohne ihren Kopf zwischen die Beine zu stecken, loszubocken und setzte wirklich ALLES gnadenlos ab. Man hatte keine Chance.
                    Also wieder TA her und der sollte sie nochmal gründlich untersuchen. Nichts gefunden. Dafür versuchte er mir durch die Blume zu sagen, dass ich unfähig sei. Da fing ich an mir zu zweifeln. Mit jedem anderen Jungtier oder ähnlichem kam ich klar, nur nicht mit einer eigenen Stute.
                    Also wieder Beritt fürs Pferd gesucht und eine Studentin der TiHo gefunden, die auch wunderbar mit ihr zurecht kam. Das war die erste, die überhaupt mal oben blieb. Nur jetzt legte Stute den Rückwärtsgang ein und lief regelmäßig rückwärts durch die Halle.
                    Irgendwann kam ich Sonntagabend in den Stall, Stute hatte fette Kolik und wälzte sich wie blöd in der Box. Der Stall war VOLL und niemand soll es bemerkt haben??
                    Weil ich keinen Nerv mehr auf meinen vorherigen TA hatte, hab ich die TÄin einer anderen Einstellerin gewählt, die auch sofort kam und die Kolik in Griff bekam. Ich sollte dann mit Stute in der Reithalle spazieren gehen, weil es draußen kalt war und geschneit hatte. Nur leider warfen mich die Leute aus der Reithalle raus, ich wäre im Weg. Anmerkung: es waren 2 Reiter in der Halle!
                    Daraufhin hab ich mir im gleichen Ort einen anderen Reitstall gesucht und bin dort hin gewechselt. Da durfte ich dann wenigstens auch in der Halle longieren. Pferd wurde zeitweise freundlicher und ließ sich manchmal sogar reiten.
                    Zu dem Zeitpunkt war ich mir wirklich nicht mehr sicher ob das alles noch einen Sinn hatte. Ich hab an mir und meinen Erfahrungen gezweifelt. Eine andere Freundin, die ebenfalls 3 Pferde hat und diese selbst ausgebildet hat, hat mir immer wieder gesagt, ich solle verkaufen. Hab dann einfach mal inseriert, mit dem Vermerk "Schwierig" und "nicht für Turnierreiter" und "nicht für Anfänger". Was da für Anfragen kamen... Stute hat wirklich ALLE vergrault indem sie sie abgesetzt hat. Verkauf unmöglich. Stallbesitzer meinte, ich soll ihr mal ne Woche kein Wasser geben, dann würde sie sich auch reiten lassen.
                    Dann kam meine Weiterbildung und ich wollte Stute in die Lüneburger Heide geben - in Vollzeitberitt. Nach 7 Wochen hat man mir geraten das Tier in die Wurst zu geben. Meine Freundin riet mir in einen Offenstall zu gehen, in dem Stall stand sie auch. Der Offenstall wurde gerade neu eröffnet, direkt neben der Reithalle und Longierhalle. Gut, nächsten Tag wurde Pferd gebracht und in den Offenstall gesteckt. Von da an hatte ich ein neues Pferd!!
                    Nur leider war mein Vertrauen zum Pferd weitestgehend dahin. Ich hatte nicht sonderlich viel Zeit und kam dementsprechend nur selten. Dafür kümmerte sich meine Freundin (Studentin) mit um sie und gab ihr Futter. Dann lahmte Stute hinten ohne jegliche Schwellung oder offene Verletzung. Daraufhin hab ich die TÄin einer anderen Freundin genommen (die hab ich heute noch). Die hat sich das GANZE PAKET der letzten Jahre angehört und uns in die Klinik zum röntgen überwiesen. Das Ergebnis war niederschmetternd und was ich danach alles erfahren musste hat mich richtig fertig gemacht...
                    Stute hatte sich vor meiner Zeit den Brustwirbel gebrochen bzw. es waren nur noch Splitter auf dem Röntgenbild zu erkennen. Die Splitter waren mitlerweile mit den Muskeln verwachsen. Durch diese Verletzung war das Rückenband verkürzt, was erklären würde warum sie ihren Schweif immer schief tragen würde. Dies löste auch die Lahmheit hinten aus.
                    Ich war regelrecht geschockt, denn der TA der Klinik meinte ehrlich zu mir, dass er SO eine Verletzung noch nie gesehen hätte. Eine OP kam nicht mehr in Frage, dafür sei es schon zu lange her. Der TA sagte mir also auch, dass ihr Verhalten daher rührt, dass sie Schmerzen hatte. Es sei wahrscheinlich nichts gegen meine Person gewesen, sondern sie hat sich gegen die Schmerzen gewehrt die sie hatte wenn ich longiert oder geritten hab. Nur leider war ICH diejenige, die immer wieder die Schmerzen verursacht hatte und damit kam ICH nicht klar.
                    Wir haben dann mit Schmerzmitteln getestet, sie hat Akupunktur bekommen, etc. Aber ich konnte mir nicht verzeihen, dass ich bei ihr schmerzen verursacht habe.
                    Also habe ich mir wieder Beritt gesucht, weil ich mich nicht mehr raufgetraut habe. Das Pferd war nicht mehr zu erkennen. Die lief dermaßen genial, so kannte ich sie nicht.

                    Tja, nach langem hin und her habe ich mich dazu entschlossen die Stute nach 3,5 Jahren wieder zu verkaufen. Sie ist danach in sehr gute Hände gekommen und wurde auf meinen Wunsch hin sogar in einem Offenstall untergebracht. Auf Anraten eines befreundeten Anwalts habe ich ihr gesamtes Verhalten, Krankheiten, etc. im Kaufvertrag bzw. als Anlage zum Kaufvertrag offenbart und auch eine Kopie der Röntgenbilder der Tierklinik mitgegeben. Außerdem habe ich sämtliche Tierärzte von ihrer Schweigepflicht entbunden, so dass sie sich bei denen erkundigen konnte. Die neue Besitzerin wollte bei einem Preis von 2000 € auf eine AKU verzichten.
                    Und dann kam die Krönung überhaupt. Die neue Besitzerin hat sich mit den Tierärzten in Verbindung gesetzt und dabei kam heraus, dass der TA der die AKU bei meiner Stute durchgeführt hat auch der vorherige behandelnde TA war!! Davon hatte man mir nur leider damals nichts gesagt. Erst da kam heraus, was Stute vorher für einen Unfall hatte, nix mit Zaun-Wunde, Transportunfall!!

                    Etwa ein 3/4 Jahr später habe ich mir wieder eine fast 4jährige Hanno-Stute zugelegt und mit der bin ich heute super glücklich.

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                    • Avinia
                      • 17.12.2009
                      • 582

                      #30
                      Ok Fehlkäufe passieren also wirklich häufig und nicht nur in meiner Umgebung.

                      Die Geschichten mit völliger Selbstüberschätzung habe ich auch öfter gesehen - und da tun mir dann ehrlich die Pferde mehr Leid als die Reiter (Reiter kann den Schwung nicht sitzen, bremst das Pferd zusammen und wundert sich, wenns dann irgendwann explodiert oder Reiter hat überhaupt keine angemessene Ruhe und Geduld für die Ausbildung eines jungen Pferdes und das Pferd wird dafür bestraft, dass es eben ein junges Pferd ist)

                      In einem aktuellen Fall tut es mir wirklich Leid, da die Besitzerin eine ganz nette Person ist, die reiterlich Erfahrung mit jungen Pferden hat und auch geeignet dafür ist. Ich trau mich gar nicht erst sie auf ihren Kauf anzusprechen, da sie ursprünglich meinen 3jährigen kaufen wollte, und aus Sorge ihres Mannes (2 kleine Kinder) dann doch ein schon gerittenes Pferd gekauft hat - da wirkt alles, was ich sage nur wie eigennütziges 'siehste hättest Du mal besser meinen genommen'. Das neue Pferd ist jetzt in Beritt weg, weil sie immer wieder stehen bleibt und wirklich ungemütlich wird, wenn man sie von oben oder auch vom Boden aus wieder in Gang setzen will (droht zu steigen, tritt nach der Person am Boden). Da wollte sie weniger Risiko mit einem gerittenen Pferd und jetzt hat sie ein Pferd, dass sie in Beritt gibt, weil das Risiko zu groß ist - und muss dann auch noch sehen, dass der 3jährige mittlerweile todbrav unterm Sattel läuft.
                      Sowas tut mir wirklich Leid....

                      Kommentar

                      • angel36
                        • 18.07.2002
                        • 2782

                        #31
                        Wir haben im Moment auch einen solchen Fall:

                        Junge Frau möchte sich nach RB-Dasein endlich den Traum vom eigenen Pferd erfüllen. Große Pläne, was das Pferd für eine Abstammung haben muss, aber wenig Sinn dafür, was sie eigentlich braucht. Am Ende hat sie genau ein Pferd angeschaut, ganz in der Nähe (man hat ja keine Lust, weit zu fahren, und die mit der gewünschten Abstammung/Brand gab es eben in unserer Ecke nicht). Riesig und lang, eine A-Platzierung mal gehabt, dann länger nix gemacht (aus Zeitmangel der Vorbesitzerin), wieder angeschoben. Nun hat sie auch Probleme: in der Halle Frust, weil sie ihn nicht in Anlehnung bekommt, ins Gelände traut sie sich nicht, da hat er schon mal gebuckelt (dabei müsste grade das lange Pferd auch mal aus der engen Halle raus), ihre Trainerin ist ihr auch abhanden gekommen (Wegzug). Eine Weile ist sie wegen ihres Rückens gar nicht mehr geritten, sondern hat auf einer 12m-Volte longiert. Mal sehen, wie das weiter geht.
                        Sie hätte, meiner Meinung nach, auch ein sicheres, braves Lehrpferd gebraucht, wollte aber auch nicht hören. Ich war jedenfalls eher entsetzt, schon als ich den Wallach das erste Mal gesehen habe, weil ich dachte: das Gebäude muss man erstmal reiten!

                        Dann haben wir aktuell noch einen Fall von "Chemie stimmt nicht", der jetzt zur Trennung von Pferd und Reiter geführt hat. Inwieweit das sich schon beim Probereiten abgezeichnet hat, weiß ich nicht.

                        Ich selbst hatte es mir (nach so vielen Jahren und mit eigenem Pferd) auch etwas leichter vorgestellt, mit meinem jungen, selbstgezogenen Pferd weiter zu kommen. Habe aber auch bemerken müssen, dass es eben was anderes ist, ein ausgebildetes Pferd zu reiten als ein junges. Unglücklich bin ich trotzdem nicht, ich reite jetzt mehr freizeitmäßig (Gelände), das kommt mir ohnehin als Ausgleich zu meinem sonstigen Hamsterrad als berufstätige Mutter entgegen (für Turnierteilnahme hätte ich ohnehin keine Zeit) und habe eine gute Trainerin, bei der ich regelmäßig Unterricht nehme. So kommen wir zwar gemächlich, aber doch auch stetig voran und ich fühle mich wohl dabei.

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                        • McFlower
                          • 03.04.2002
                          • 420

                          #32
                          Das Problem ist oft nicht die fehlende oder falsche Beratung, sondern Beratungsresistenz. Im Winter war ich mit Bekannten los, ein Pferd für die Tochter zu kaufen. Tochter ist 17 Jahre, Reitkenntnisse: E-Springen unfallfrei überlebt, Dressurkenntnisse unterirdisch bzw. nicht existent. Erklärtes Ziel: "Springturniere reiten."

                          Nun ja, mit den Eltern und dem Mädel habe ich zusammengesessen und überlegt, was es denn dann für ein Pferd sein soll. Nach vielem hin und her haben wir uns dann eine 10-jährige Stute angeschaut. Ein unauffälliges Durchschnittspferd, mittlere Größe, solide Grundausbildung (könnte man sich in ´ne A-Dressur reintrauen, wenn man nicht die Erwartung hat zu gewinnen), nett und ohne Kraftaufwand zu reiten, artig im Umgang, brav im Gelände, lässt sich ausbinden, kennt Abteilungsreiten, einen astreinen TÜV und haufenweise E- und A-Platzierungen mit Kindern und Jugendlichen auf dem Rücken. Nicht triebig, aber auch keine Rakete. Perfekt. Was will man mehr?
                          Das Pferd hielt, was der Verkäufer versprochen hatte. Das Probereiten klappte klasse, sogar eine kleine Geländerunde war drin. Gesprungen ist das Pferd mit dem Mädchen drauf alles, was wir hingestellt haben. Ich habe zwar schon unterschwellig gemerkt, dass das Mädel nicht so wirklich 100% begeistert war, aber immerhin haben die Eltern dann drüber geschlafen und sich entschlossen, das Pferd für 10 Tage auf Probe mitzunehmen.
                          Die Probezeit verlief einwandfrei. Empfehlung der Dressurreitlehrerin: "Kaufen". Empfehlung der Springreitlehrerin: "Kaufen". Am Ende der Probezeit haben sie das Pferd zurückgegeben. Grund: "Das Pferd ist schon zu alt."

                          Ich habe mir geschworen, nie wieder aus Gefälligkeit zum Pferdekauf mitzugurken. Außer für sehr, sehr, sehr gute Freunde.

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                          • carolinen
                            • 11.03.2010
                            • 3563

                            #33
                            Zitat von LunaFFM Beitrag anzeigen
                            .... Berater sind auch so ein Thema für sich wie ich feststellen musste. Kennt jemand sehr erfahrene neutrale Personen die einen gegen eine entsprechende Bezahlung beim Kauf beraten? So jemanden hätte ich gerne auch!! Ich lasse mir gerne was erzählen und bin nicht Beratungsresistent!
                            So einen habe ich Ihnen/Dir genannt inklusive eines Pferdes, aber es wurde nach kurzem Kontakt (ohne Besichtigung) nie wieder irgendwas gehört soweit ich weiss...
                            Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

                            Kommentar

                            • Sarah-Marie
                              • 13.07.2009
                              • 418

                              #34
                              @Roddick
                              Das ist ja eine Geschichte! Das war ja Betrug. Vor allem der Tierarzt, der dreist an deinem Pferd rumgedoktert hat obwohl er hättte wissen müssen, worauf das Pferd reagiert. Und dir schön die Rechnungen schickt...
                              Konntest du da noch irgendwen zur Verantwortung ziehen oder hast du es auf sich beruhen lassen? ich kann mir vorstellen, dass man nach so einer Odyssee irgendwann den Kaffee auf hat und auch wenn man im Recht wäre nichts mehr unternimmt!

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                              • Ginella NB

                                #35
                                Ich glaube, vielen Leuten fehlt heutzutage einfach das richtige Fachververständnis und Gespür um sich für das richtige Pferd zu entscheiden.
                                Oft wird ja auch auf die Suche gegangen, ohne sich vorher richtige Gedanken darüber gemacht zu haben, was sie eigentlich für ein Pferd suchen.

                                Ausserdem lassen sie sich zu häufig von Dritten beschwatzen und in Ihrer eigenen Entscheidung beeinflussen.

                                Geschickte Verkäufer tun dann noch ihr übriges dazu....



                                Mir selber ist sowas zum Glück noch nicht passiert.
                                Wozu natürlich auch etwas Glück gehört.
                                Aber auch ein gewisses "System".
                                Ich wusste vorher immer GENAU, was ich suche und wieviel ich ausgeben kann.
                                Da bin ich dann aber auch total stur und eingefahren und lasse mir von niemandem irgendwas anderes aufschwatzen oder einreden.

                                ICH muss täglich damit umgehen
                                ICH hab das Tier dann jahrelang am Hals
                                ICH muss es bezahlen und alle weiteren Kosten tragen
                                ........
                                Dann muss auch ICH wissen, was ich will und was zu mir passt!

                                Und wenn das nicht der Fall ist, dann ist es für ein eigenes Pferd einfach zu früh.Punkt!


                                Habe danach erstmal sehr gezielt gesucht und die Anzeigen selektiert, ohne mich vorher mit irgendjemanden wirklich in Verbindung zu setzen.

                                Hab dann nur ganz gezielt angerufen, entsprechendes Pferd/Fohlen angeschaut und dann auch gekauft.

                                Das ich ziellos umhergefahren bin und mir eins nach dem anderen angesehen habe und wieder verworfen habe, ist mir noch nie passiert.

                                Klar - vor Betrügern ist man dann trotzdem nicht gefeit - da hatte ich aber immer Glück.
                                Aber wenn ich so zurückdenke, hab ich eigentlich immer nur von langjährigen Züchtern Pferde/Fohlen gekauft. Und die haben meist einen Ruf zu verlieren......

                                Jetzt bin ich aber eigentlich froh darüber, das ich im Moment in der glücklichen Lage bin, mir meine "Wunschpferde" selber züchten zu dürfen und daher nicht mehr auf Fremdzukäufe angewiesen zu sein.

                                Denn einfach ist Pferdekauf wirklich nicht.....
                                Zuletzt geändert von Gast; 27.05.2010, 13:20.

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                                • Terk
                                  • 18.08.2009
                                  • 538

                                  #36
                                  Ich bin ja nur "Endverbraucher", verkauft habe ich mich nie. Mein erster war vorher mein Rb-Pferd als der zum Verkauf stand wollte ich nur den. Wäre für viele sicherlich ein No-go-Pferd gewesen weil nicht für jeden Amateur zu reiten, aber ich wußte es. Er wird immer mein Bester und Tollster bleiben, aber er musste eben gesundheitsbedingt mit 14 Jahren nach längeren Krankphasen eingeschläfert werden.

                                  Also der erste richtige Pferdekauf, mit meinem mann und Freunden genau festgelegt was ich wollte und wo ich mich sehe und wo ich hin möchte.
                                  Ich (A-L Niveau Dressur sicher auch M-Lektionen, sattelfest, Reiterfahrung, Trainer vorhanden)
                                  suchete einen Schwerpunkt Dressur Allrounder, 3-6 Jahre angeritten, Bewegungen normal aber guter Schritt, netter Galopp, für ländliche M zum mitlaufen geeignet, Springen mal irgendwann ein wenig, normaler Ausritte, gesund vom Züchter, TÜV II völlig okay, Abstammung wie Brand egal, Stock bis max 170 cm, aber eben nur für erst mal Budget bis knapp 6 T.

                                  Ich habe auch hier viele tolle Angebote bekommen, aber es ging schneller als gedacht.

                                  3 habe ich ausprobiert, beim ersten hat mein TA nach Röbi ein sehr energischen Einspruch eingelegt (Meine Nerven bräuchten nicht schon wieder ein Riskopferd gesundheitlich gesehen), dem habe ich zähneknirschend zu gestimmt. Nr. 2 war eine Stute Anzeige und Pferd haten extreme Varianzen, Nr. 3 hat mein Mann ausgesucht, der wurde es dann.
                                  Wir waren nur zu zweit bzw. zu dritt (Mann und kind) dort zum probieren ohne Trainer oder Berater, wir haben ihn auf Probe mit nehmen dürfen zu uns, AKU war mit II TÜV und begeistertem TA, Pferd bleib.
                                  Aber da ist irgendwann vorher was schief gelaufen, er hatte Angst bis Panik vor dem Reiter, eingerollte Nase auf die Burst und weg, alles war schlimm und sehr stressig für ihn. Ich habe zwischen durch sehr gezweifelt ob ich das schaffe ihn zu korrigieren, ihm wieder Vertrauen zu geben. Ich habe mich sehr geschämt, weil ich dachte ich habe mich übernommen und hätte besser auf andere gehört.
                                  Aber jetzt schon 6 Monate später es wird jedesmal ein bisschen besser. Unterricht, viel Ruhe, Gelände (da gab es keine schlechten Erfahrungen dran), ist er klick Faktor und auch das drauf sich pudelwohlfühlen immer noch da. Wohl doch nicht verkauft. Dazu wird es reiterlich immer besser, jetzt hören die Zweifler langsam auf. Mir haben einge gesagt ich habe mich übernommen oder verkauft, aber Geduld ehört auch zum neuen Pferd.

                                  Aber ich verstehe schon warum manche sich überschätzen oder das falsche kaufen, okay nicht mit Fehlstellungen und so, man ist an seinen Alten gewöhnte da sitzen alle Knöpfe und dann überschätz man sich doch sehr. Dann das verliebt sein, in den kleinen war ich auch verleibt bevor ich drauf saß, er guckte mich so schnuckelig aus der Hängertür an. Tja und auch für manche ist es nicht schlimm wenn sie sich verkaufen, gibt ja noch genug, man sollte sich auch von dem Gedanken verabschieden sich ein Pferd zu kaufen und es klappt alle sofort in perfekter Verständigung. Manchmal muss man eben auch Stück für Stück zusammenwachsen, lernen und Geduld haben. aber daran fehlt es auch einigen s.g. Endverbrauchern.

                                  Auf der anderen Seite weiß ich einen ruhigen, braven, 11 Jährigen Wallach mittlerer Größe nettes Familienpferd, eher Diesel veranlagt, macht alles, aber will etwas geritten werden, so was will keiner haben. Scheint zu nett für solche Fehleinkäufer zu sein.

                                  Reiten lernt man eben nur durch Reiten und zwar jeden Tag von jedem Pferd ein bisschen.
                                  Zuletzt geändert von Terk; 27.05.2010, 13:22.
                                  The Best: OB Wallach V: Alabaster - MV: Hessenstein
                                  16.04.1995 - 08.10.2009

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                                  • #37
                                    Die Gründe für Fehlkäufe sehe ich eigentlich ziemlich gleichmäßig verteilt zwischen Käufer- und Verkäuferseite. Sehr oft werden Pferde auch einfach von vornherein 'falsch angeboten'. Das muss vom VK gar nicht mal Absicht sein aber manch einer kann sein eigenes Pferd auch gar nicht einschätzen, geschweige denn, sich in die Bedürfnisse eines Käufers hineinversetzen wenn der aus einem ganz anderen Hintergrund kommt.
                                    Ich sage mal im Extremfall Reitstallkind aus Hamburg fährt mit Muttern los und trifft auf Züchter mit landwirtschaftlichem Hintergrund irgendwo in der norddeutschen Tiefebene: Wenn da der eine 'brav' sagt, heißt das noch lange nicht, dass beide dasselbe darunter verstehen. Im durchschnittlichen Züchterstall gilt bis zum Anreiten beinahe jedes Pferd als brav das beim Füße-machen nicht ausschlägt und sich auf der Weide mit Futter anlocken lässt. Davon geht es aber noch lange nicht in eine Führmaschine und wie es sich in fremder Umgebung verhält, kann auch kein Mensch wissen.
                                    Ähnlich dehnbarer Begriff: Gut angeritten... Was mir schon so als gut angeritten präsentiert worden ist, das geht echt auf keine Kuhaut. Umgekehrt denke ich, dass viele Käufer herumlaufen, die wirklich gar nicht wissen was sie eigentlich wollen und brauchen. Niedlich finde ich immer: Bloß keinen Dreijährigen. Dabei kenne ich Dreijährige, die deutlich zuverlässiger sind als so mancher 5-6-jährige. Vom Alter allein wird ein Pferd ja nicht vernünftig. Was auch vielen zum Verhängnis wird: Gesundheitliche Risiken nicht einschätzen können. Da gibt es Leute, die sich allen Ernstes einen COPD-Kandidaten kaufen aber um Gottes Willen bloß kein Pferd mit irgendeinem Röntgenbefund.
                                    Beratung klingt erstmal gut, nützt aber auch nur etwas wenn die schon erwähnte Unabhängigkeit und Kenntnis vorhanden ist und auf der anderen Seite auch Rat gewünscht ist.
                                    Ich verdiene damit ja nun schon seit einigen Jahren einen Teil meines Einkommens und die liebsten Kunden sind mir über die Jahre diejenigen geworden, die eigentlich gar keine Beratung bräuchten, bei denen es ausschließlich darum geht, das richtige Pferd zur richtigen Zeit 'auszugraben' und transparent darzustellen.

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                                    • Rübchen
                                      • 23.12.2009
                                      • 1133

                                      #38
                                      Ich habe auch schon als Käuferin die merkwürdigsten Sachen erlebt. Damals im Besitz eines 21jährigen Inter I Pferdes (meine ehemalige Reitbeteiligung und erstes eigenes Pferd) und eines Jährlings, sollte es eigentlich ein 4- bis 8jähriges Pferd sein. Was einem von einigen Verkäufern beschrieben wurde, traf die Realität nicht immer so richtig. L-fertig (Pferd konnte nicht mal geradeaus ordentlich galoppieren), Hahnentritt, Passgänger, lahm ... da verliert man als Käufer auch manchmal die Lust. Nachdem ich dann ein passendes Pferd gefunden hatte, fiel er mit Pauken und Trompeten durch die AKU. Und - ich bin ja auch wirklich ein Glückspilz - das ist mir mit weiteren 4 oder 5 Pferden passiert.

                                      Letztendlich ist es dann ein Dreijähriger geworden mit Top-TÜV, der dann aber leider immer wieder gesundheitliche Probleme bekam. Mit sieben musste er dann in den Himmel. Der Kleine, den ich als Fohlen gekauft habe, hat sich zu einem tollen Pferd entwickelt, auch wenn er derzeit einen gelben Schein hat. Das war ein Kauf aus dem Bauch raus. Gleich das erste Fohlen, das wir angeguckt haben und mein Gedanke war: Sch*** der ist bestimmt zu teuer.

                                      Aber wenn ich ganz ehrlich bin, ist er für mich etwas "übermotorisiert". Ich habe ihn zwar mittlerweile auf S-Dressur-Niveau, er arbeitet sehr gut mit und ist im Prinzip superleichtrittig, nur eben sehr schwer zu sitzen und unglaublich guckig. Entspannt ausreiten ist mit ihm nicht drin. Und das kann nach einem stressigen Arbeitstag auch ganz wichtig sein. Ich merke das jetzt mit dem Friesen, den ich zur Verfügung habe. Den haut so schnell nix aus den Socken. Und trotzdem ist er sensibel genug.

                                      Ich habe daraus gelernt, nur ein Pferd zu kaufen, das ich vorher ausprobieren kann, das sitzbequem und kopfklar ist. Ob er die Lampen austreten kann, ist mir wurscht. Ich will eh' kein Turnier mehr reiten.

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                                      • Avinia
                                        • 17.12.2009
                                        • 582

                                        #39
                                        Hallo Kareen: das Oh Gott Oh Gott um die 3jährigen versteh ich auch nie - das sind keine Verbrecher sondern Kinder, die lernen, und so wie die meisten Kinder anfangs gern in die Schule gehen und erst später die Nase voll haben, sind auch die meisten 3jährigen neugierig, aufmerksam, unsicher - suchen die Sicherheit des Menschen - und reagieren auf fröhliches und aufmunterndes Lob so stolz und eifrig wie ein Kind, das grad die ersten ganzen Worte geschrieben hat.
                                        Ja, es gibt Ausnahmen - aber die gibt es in jeder Alterskategorie.

                                        Und ein wohl wirklich wichtiger Punkt sind die unterschiedlichen Definitionen von 'brav', 'angeritten', 'leichtrittig' usw
                                        Nicht nur Züchter sondern auch Profis, die ständig junge Pferde ausbilden, lassen sich durch einen Bocksprung nicht beeindrucken, der den potentiellen Käufer aber völlig überfordert.
                                        'Angeritten' kenn ich von 'hat mal einer drauf gesessen (und ist schief gegangen) - Dressurpferde A

                                        Werde schon mal gefragt 'ist der gut zu sitzen?' und finde selbst 'ja, super bequem' - sag ich aber gar nie wieder, weil ich keine Ahnung habe, ob der Reiter das sitzen kann.

                                        Vielleicht sollte sich der Berater lieber 'Dolmetscher' nennen - das trifft oft besser zu:-)

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                                        • newbie
                                          • 27.02.2008
                                          • 2981

                                          #40
                                          Das ist wirklich ein schwieriges Thema ... aber eine Erfahrung habe ich auf jeden Fall gemacht:

                                          Die Meisten Reiter (selbst langjährige) brauchen ein sicheres, braves Pferd, das es auch verkraftet, mal 1-2Tage nur bewegt worden zu sein (Paddock, laufen lassen), ohne dass es bockt, durchgeht etc.

                                          Außerdem ein Pferd, dass von vornherein seinen Kopf "nett hinhält" und einen ausgeglichenen Charakter von Natur aus hat.

                                          Die wenigsten können den Ansprüchen eines "schwierigeren" und/oder unerfahreneren Pferdes gerecht werden.

                                          Und auch brave 3-jährige haben einen Haken: Ohne regelmäßigen guten Beritt bzw. Unterricht versaut man die armen Viehcher. Egal wie brav, wenn die merken, der Reiter hat mehr Angst als sie selber, überträgt sich das. Und ein Pferd, das potentiell eine Lebensversicherung hätte geben können wird unsicher und möglicherweise gefährlich.

                                          Es gibt Jugentliche, von 12-16 Jahren, die erst ein paar Jahre Reiten, die können besser junge Pferde mit ausbilden als Menschen mit viel längerer Pferdeerfahrung.
                                          Avatar: Evil Kid v. Elimcalxx a.d. Mona v. Mariner/Woerlin

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