Treibwege Stall ====> Koppel

[Ginella NB]

Wer von euch hat Treibwege von Stall zur Koppel bzw. umgekehrt?

lasst ihr die Pferde da allein laufen oder führt ihr sie trotzdem?

wie sind diese treibwege eingezäunt?

was ist rechts und links vom zaun? bäume, gebäude oder freies feld?



ich hab im herbst ja extra einen neuen treibweg anlegen lassen und ihn jetzt im frühjahr auf beiden seiten mit normalem koppel-stromzaun abgesteckt.
rechts davon grenzt er bei mir an einen wald
links davon grenzt er direkt ans nachbargrundstück mit maschendrahtzaun + koppelzaum (4 reihen elektroband)
der weg ist ca. 60 meter lang und ca. 4-5 meter breit !

jetzt hab ich das "problem", das meine stuten echt zu blöd sind, diesen weg allein entlang zu laufen.
die haben da dermaßen schiss, das die einfach nicht am nachbargrundstück vorbeiwollen.
weiss der teufel warum - irgendwo in einer ecke muss da ein geist sitzen, den nur pferde sehen.

wenn ich die chefin führe, gehts schon einigermaßen. aber ein nachzügler bleibt dann trotzdem immer zurück und traut sich nicht hinterher.

andererseits passt es mir auch nicht, wenn sie dann den weg kopflos entlangrennen wie die bekloppten.

normalerweise gehören meine pferde aber überhaupt nicht zur ängstlichen sorte.
das ist das, was mich so stutzig macht an der sache.

wie habt ihr eure pferde an den treibweg gewöhnt ?

dauert das einfach ein bisschen, bis sie sich an die neue situation gewöhnen?

ich mach das jetzt seit 2 wochen und es hat sich noch nix wesentliches geändert.
ich führ halt immer die chefin und die anderen schiessen dann mehr oder weniger kontrolliert kreuz und quer. erst traun sie sich nicht, dann überholen sie wieder, dann stoppen sie wieder, weil sie sich ja eigentlich nicht weitertraun usw. usw.

das nervt mich!

wie mach ich das, das die einfach im gänsemarsch so langsam laufen, wie ich die erste eben führe?????

[Gast]

wie mach ich das, das die einfach im gänsemarsch so langsam laufen, wie ich die erste eben führe?????

Eine Lösung für den in Generationen denkenden Züchter, wäre kanadische Graugänse ein zu kreuzen.

Die sollen sehr sicher ihre Bewegungsmuster vererben.

[Arame]

Meine Herde daheim geht auch immer alleine raus.
Man öffnet nur die Boxentüren (wenn sie überhaupt über Nacht drinnen waren) und dann gehen sie alle gesittet raus, überqueren ein kleines Stück Schotter vor dem Stall und gehen dann auf die Wiese (wenn sie drin sind, Galoppieren sie schon mal) aber normalerweise sehr gesittet. (Kommen ja jeden Tag lange raus, also keine Eile...)
Die Pferde (auch die Neuen) haben das nach superkurzer Zeit (ein paar Tage) kapiert. War absolut kein Problem... Verstehe auch nicht, wieso deine Pferde das nicht machen,

Man sollte aber dann schon dazu übergehen die Pferde immer in gleicher Reihenfolge rauszulassen... Einfach Rituale schaffen.

Übringens geht das bei mir rückwärts auch. Man muss pfeifen, (laut!) dann kommt die Herde angedonnert, bremst zum Ende der Wiese und sortiert sich selbstständig (fast immer Fehlerfrei) und ihre Boxen ein und man muss nur die Tür zu machen. (Allerdings sollte schon Heu drin sein, wenn die ankommen!)

P.S. Das mit den Gänsen ist geil!!!!

[Sentano S]

Wer ist die Chefin ,Ginella?evt. zeigt die auch Bedenken an dem NAchbargrundstück, evt. würde da was sehr leckere anbieten..............

[monti]

ich würde mit der Longierpeitsche von hinten treiben....vorne führen wäre mir zu gefährlich, wenn die restliche Herde dann teilweise unkontrolliert überholt.....

ich hab immer Flatterband über den Weg gespannt mit orangeweißem Begrenzungshütchen in der Mitte....meine Pferde bekamen die Boxentüren aufgemacht, liefen dann die Einfachrt entlang und über den Weg auf die Koppel....wenn sie es im Frühjahr noch nicht glauben wollen - oder wieder vergessen haben oder ein Neuer dabei ist, hab ich von hinten getrieben.....spätestens nach 2 oder 3 Tagen haben sie dann Endgeschwindigkeit erreicht.....

[Ramzes]

Eine Lösung für den in Generationen denkenden Züchter, wäre kanadische Graugänse ein zu kreuzen.

Die sollen sehr sicher ihre Bewegungsmuster vererben.

....ohne Gentechnik ???

Die haben aber doch eher die V-Formation auf Lager , da brauchst Du ja noch breitere Treibwege . Eher die Pommersche ?!

Arame , dto. Pfiff und Metallklopfen am Tor ....,raus bei Blütern Null Problemo !

[Merie]

das mit die Geister kenne ich auch....
Vom Koppelanfang, wo auch Unterstand ist, gehts dann nen schmalleres (4-5Meter breit, 20meter lang) stück raus auf die große Weide, daneben sind Bäume, Paletten mit Holz und der Reitplatz.

Die ersten paar male wenn die Pferde auf das Stück Weide gehn dürfen, klappt das problemlos.
Dann aber haben die voll macke und schauen erst voll erschrocken und rammeln dann volles Rohr raus auf große Weide, kommen auch nur wieder rein wenn man Chefin führt oder die wissen das man ne Leckerei für sie hat.

Auf dieser Weide stehen sie nur wenn sie 24h draußen sind. Und das ist die meiste Zeit des Jahres so.

[Bohuslän]

Das Problem kenn ich auch. Und ich hab auch keine Erklärung dafür. Bei uns ist es ein kurzes Stück zwischen zwei anderen Koppeln und wunderbar einsehbar. Jedes Jahr im Frühjahr stellen die sich so an und wollen selbständig nicht durch. Ich mach das wie Monti schon empfohlen hat und treibe von hinten moderat nach. Spätestens nach 5 Tagen haben sie's dann kapiert und gehen von allein rein und raus.

[Santica]

Wir haben auch einen Treibgang. Ich hab allerdings das andere Probleme. Meine brettern wie die geisteskranken raus. Dasselbe auf dem Rückweg nochmal. Kriege jeden Tag die Krise. Aber es ist immer gut gegangen, irgendwie sortieren die sich. Einige sind so grasgeil, daß an ein kontrolliertes Führen überhaupt nicht zu denken wäre......ich weiß, schlecht erzogen. Aber ich kann die Pensionspferde nicht noch miterziehen.

lg,
santica

[Ginella NB]

also heute ging es schon deutlich besser.
beim rauslassen hab ich jetzt einfach mal gar keine geführt.
hab einfach aufgemacht und hab sie mal machen lassen.

erst wollten sie nicht. ich hab sie nicht gedrängt.
hab ihnen einfach viel zeit gelassen und geschaut, was passiert.

irgendwann war die sehnsucht nach dem gras dann anscheinend doch stärker als alles andere.
die chefin (ginella) hat sich langsam (von alleine) auf den weg gemacht und die anderen sind dann auch langsam ohne viel ängstlichkeit und relativ geordnet hinterher.

nur die, die meiner meinung nach eigentlich am intelligentesten ist, war wieder ein nachzügler.....
sie ist dann aber doch mit viel gutem zureden allein weitergelaufen und nicht wieder 10x umgekehrt und zurückgerannt, so wie die tage zuvor.

vielleicht ist es einfach besser, die chefin gar nicht vorauszuführen.
an der hand würde die ja nie sperenzchen machen.
die rennt auch nicht los, wenn die anderen an ihr vorbeigaloppieren.

aber vielleicht hat sie für die anderen doch zuviel unsicher ausgestrahlt.
die pferde sind da ja etwas feinfühliger als wir menschen.

wahrscheinlich muss man ihnen manchmal einfach etwas mehr zeit zum "selber denken" lassen.

[Sentano S]

das hört isch doch schon gut an!

[Coolness]

Kenne es mit Treibeweg und ohne, würde auch wie die anderen schon gesagt haben von hinten Nachtreiben, allerdings finde ich es persönlich besser die Pferde rauszuführen gerade bei den jungen hat man dann mehr Kultur drinne.

In der Regel führe ich raus, aber die beiden alten Hasen lasse ich so laufen.