Gefährliche Dummheit im Umgang mit Hengsten - Ärger!!!

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  • Avinia
    • 17.12.2009
    • 582

    Gefährliche Dummheit im Umgang mit Hengsten - Ärger!!!

    Schwanke gerade zwischen Unverständnis, Wut, Selbstzweifel und Sorge.

    Vor einiger Zeit hatte ich einen jungen Hengst als Verkaufspferd, der kaum angeritten war. Da habe ich schon manchmal geglaubt, manche Mitreiter seien selbstmordgefährdet, wenn sie beispielsweise mit einem laut schnorchelnden Pferd frontal auf den Hengst zugeritten sind oder mit 2 Stuten nebeneinander spontan vor seiner Nase stehen geblieben sind - wenn ich im Dreck lande, passiert mir am wenigsten; wenn der Herr dann aber auf einem der anderen Pferde landet, sind diese Reiter wirklich in Gefahr - Gott sei Dank war dieser junge Herr sehr gut zu kontrollieren und nach einer gewissen Zeit denn auch durch solch dämliche Provokationen abgehärtet.

    Nun habe ich einen 3jährigen Exhengst, der noch nicht weiß, dass er kastriert ist und als Hengst extrem dominant ist. Im Stall ist bekannt, dass er als 2jähriger 2 Leuten schon auf der Schulter und auf dem Kopf gestanden hat. Er ist nun mit Sattel an der Longe und ich fange mit drüber legen an. Ich bin grad mal 50kg schwer und dennoch kann ich mit entsprechender Aufmerksamkeit und Disziplin seit 3Jahren unbeschadet und ungefährdet mit ihm umgehen, fände es aber dennoch sehr entspannend, wenn die Hormone ihn bald in Ruhe lassen, da er ansonsten ein sehr liebenswerter und leistungsstarker Kerl ist.

    Nun hab ich heute diesen charmanten Rowdy in der Halle an der Longe - und ohne 'Tür frei Bitte' oder Halten in der Tür kommt ein angehender 'Profi' in die Halle geschlurt dem Exhengst fast vor die Füße - und auf mein besorgtes 'Achtung! willst Du den auf Deinem Pferd draufhaben?' krieg ich dann die grandiose Antwort 'ja soll ich jetzt hier stehen bleiben - Du wirst den ja wohl mal so weit unter Kontrolle haben'

    Kann das denn wirklich wahr sein, dass sich angebliche Profis überhaupt nicht darüber im Klaren sind, dass man mit 50kg im Ernstfall einen an der Longe tobenden Hengst physisch gar nicht halten kann? Was passiert denn, wenn der sich in den Kopf setzt, das andere Pferd anzugreifen und ich kann die Longe nicht mehr halten? Ich brauch schon vollen Körpereinsatz, wenn ich meinen Hovawarth davon abhalten muss, sich auf einen ungeliebten Rüden zu stürzen - der Hund wiegt aber 'nur' 45kg.

    Es ist mir (auf Holz klopfen) noch nie selbst passiert, aber ich will auch einfach niemanden in Gefahr bringen. Ich bezeichne mich nicht als Profi und meine Selbstzweifel beginnen immer, wenn mir Mitreiter das Gefühl vermitteln, ich hätte Angst vor dem Pferd und stelle mich deswegen an. Tatsächlich bin ich in solchen Situationen gar nicht in Gefahr, denn auf mich springt er ja nicht drauf. Bin ich einfach bescheuert, wenn ich Sorge um die anderen habe? Wenn was passiert, bin ich doch auf jeden Fall 'die Schuldige'


    Wenn ich bescheuert bin, keine Hemmung, schreibt es mir - wenn Ihr Tipps habt, wie ich mich den Mitreitern gegenüber verständlich machen kann, nehm ich auch gern an
  • countess
    • 20.02.2008
    • 2256

    #2
    da gibts halt, wie überall, 2 seiten. ich kenn die andere seite nur zu gut! da gibts halt immer wieder leute, die, aus was für gründen auch immer,sich einen reithengst halten und dann ständig rüchsichtnahme erwarten. "kannst du mit der stute bitte nicht da vorbei" "kannst du etwas abstand halten!""kannst du die stute auf ne andere koppel wie die neben dem hengst stellen!"... und letztendlich weiß ich gar nicht mehr, wo ich sie zum putzen anbinden soll oder auf welchem weg in die box bringen soll usw.ich bin halt der meinung, dass man sich keinen hengst halten sollte, wenn man die anderen mitreiter dadurch ständig einschränkt!

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    • Tiger
      • 10.12.2009
      • 1777

      #3
      Es geht doch in erster Linie um die Dreistigkeit und Ignoranz der anderen- haben wir auch im Verein.
      Ich reite einen 3j. Ponyhengst, der ist zum Glück trotz Deckeinsatz totenbrav, auch wenn er von unserer "tollen S- Dressurreiterin", die keine M- Plazierung hinkriegt, frontal im Galopp geschnitten wird. Hut ab vor dem Kleinen und Prügel für die Große!!!

      Kommentar

      • Avinia
        • 17.12.2009
        • 582

        #4
        Hallo countess, verstehe die andere Seite sehr gut und tatsächlich ist es unsinnig und leichtsinnig, sich einen Reithengst zu halten, der eben nicht gut zu kontrollieren ist. Deswegen ist er ja auch kastriert. Deswegen achte ich in der Übergangszeit, bis die Hormone sich beruhigt haben, eben darauf, möglichst niemandem in die Quere zu kommen - warte also, bis niemand in der Halle ist, den ich behindern, gefährden oder einschränken könnte, bis er sich benehmen kann
        Was ich nicht verstehe, ist, dass Leute sich trotz all meiner Bemühung, niemanden zu stören und niemanden zu gefährden, noch sehenden Auges in Gefahr bringen und sich darüber scheinbar gar nicht bewusst sind.
        Ich sehe es genauso kritisch, wenn jemand sich einen Reithengst hält, weil er es schick findet, und sich nicht darüber im Klaren ist, wie schief das gehen kann und was er anderen damit zumutet - das ist verantwortungslos, rücksichtslos und genauso gefährlich dumm, wie einem rüpeligen Hengst ohne Vorwarnung vor die Füße zu schluren.

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        • Avinia
          • 17.12.2009
          • 582

          #5
          Zitat von Tiger Beitrag anzeigen
          Es geht doch in erster Linie um die Dreistigkeit und Ignoranz der anderen- haben wir auch im Verein.
          Ich reite einen 3j. Ponyhengst, der ist zum Glück trotz Deckeinsatz totenbrav, auch wenn er von unserer "tollen S- Dressurreiterin", die keine M- Plazierung hinkriegt, frontal im Galopp geschnitten wird. Hut ab vor dem Kleinen und Prügel für die Große!!!
          Klasse, wenn ein Hengst so cool ist - und manchmal werd ich den Verdacht nicht los, dass so blöde Provokationen von dem Ziel gespeist sind ' wollen wir doch mal sehen, ob wir die nicht mit ihrem Pferd in Not bringen können' Mein letzter Hengst brachte mich nicht in Not und siehe da, die Provokationen hörten auf - war ja langweilig

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          • abc10
            • 19.01.2009
            • 280

            #6
            nö - ich glaub es ist nicht mal als provokation gemeint - ich wage zu behaupten, manche leute sind einfach so dumm, ignorant, oder wie man sagen will. zumindest bei uns auf der anlage gibts 'ne richtige ansammlung von beiden sorten (hengstbesitzer & mitreiter). die werden dann alle erst wieder wach, wenn mal wieder was passiert... und auch der schock ist leider dann immer wieder nur von kurzer dauer!

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            • max-und-moritz
              • 04.06.2006
              • 3441

              #7
              Hallo,

              wenn der Ex-Hengst jemanden verletzt bist Du auf jeden Fall schuld (sprich zahlungspflichtig), ob Du was dafür kannst oder nicht spielt da keine Rolle. Bei der Versicherung nennen sie das "Tiergefahr".

              Moralisch bist Du schuld, wenn Du ihn nicht beherrschen konntest (wie Du selber schreibst, bist Du mit 50 Kilo nicht in der Lage das tobende Pferd an der Longe zu halten). Da heißt es dann "Was muß sie auch so ein Pferd haben, wenn sie nicht mit ihm umgehen kann" usw.

              Rücksicht wirst Du - wenn überhaupt - nur sehr begrenzte Zeit von Deinen Stallkollegen erwarten können.

              Viele Grüße, max-und-moritz
              Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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              • Kuddel
                Gesperrt
                • 26.06.2008
                • 1353

                #8
                Zitat von max-und-moritz Beitrag anzeigen
                Hallo,



                Moralisch bist Du schuld, wenn Du ihn nicht beherrschen konntest (wie Du selber schreibst, bist Du mit 50 Kilo nicht in der Lage das tobende Pferd an der Longe zu halten). Da heißt es dann "Was muß sie auch so ein Pferd haben, wenn sie nicht mit ihm umgehen kann" usw.
                Wer ist in de r Lage ein Pferd ,egal ob Hwngst , Stute oder Wallach , zu kontrollieren und zu Halten wenns im Oberstübchen ausharkt . Niemand !!!!!!!!!
                Auch mein Gatte ,mit einer Große von 1,90 m und 130 Kg war nicht in der Lage ,meine Stute zuhalten als ein Hubschrauber über beide hinweg Flog . Er sit im Krankenhaus gelandet als Sie ,Stieg und ihm seine Finger ,als die wieder Runter kam , zertrümmerte . Er hat huete noch nen ficken Kleinen Finger und Platten und drähte drin .
                Komischweise konnte ich aber die andere Stute halten , die im Oberstübchen noch drin hatte das ich Hochschwanger am anderen Ende hing . Abwartet bis ich auf der Weide ausser Reichweite war und erst dann abtickte .

                Wenns Drauf ankommt kann niemand ein Pferd halten, egal wie viel Gewicht er hat oder wie Groß er /sie ist . Oder wie Stark er meint zusein .

                WEnn was passiert , bekommt der Geschädigte eine Mitschuld bei der Versicherung .Aber darüber ist sich kaum jemand im Klaren .

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                • monti
                  • 13.10.2003
                  • 11758

                  #9
                  ...ich hatte in meiner Sturm- und Drangzeit früher auch solche Pferde - verdorbene Pferde, Vollblüter mit Startbox-Zwang, spät gelegten Hengste usw....

                  da ist es einfach gut, wenn man entweder eine Anlage alleine hat - oder so mit den Pferden arbeitet, dass möglichst keine anderen Reiter da sind....

                  es ist wirlich leider so, dass die meisten Reiter Pferde überhaupt nicht mehr abschätzen können und keinerlei Gefühl für Körpersprache mehr haben.....
                  .....ich kann mich an einen Vorfall erinnern, da hat ein Pony seine Besitzerin auf dem Paddock mit angelegten Ohren angegriffen vom Feinsten....die Besitzerin: *eieiei - mein liebes Kleines...komm zur Mama*.....ich habe am Rand gestanden und geschrien....die Besitzerin war stocksauer auf mich, weil ich versucht habe von draußen mit der Longierpeitsche gegenzuhalten....die hat das bis heute noch nicht begriffen, dass sie plattgewalzt worden wäre....
                  Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                  • GinWally
                    • 11.05.2010
                    • 745

                    #10
                    Man könnte meinen es gibt nur noch schwarz und weiss. Die einen kloppen ihre Tiere fast zu Tode weil sie mit dem Hinterbeinchen nicht "geschlossen" stehen und die anderen sind kurz vor 1,80m tiefer und machen immernoch "eieiei, mein armes kleines Schnuffeltuff".
                    Zum Thema: Uneinsichtige Hengsthalter, die einfach nur zu arrogant sind ihr Pferd legen zu lassen, sind inakzeptabel. Und diejenigen, die ein solches Pferd auch noch provozieren sind kein Stück besser. Vielleicht solltest Du mal auf den Tisch hauen und das Ding klären. Kann ja nicht sein, dass Du Dir alle Mühe machst keinem in die Quere zu kommen und Dir dann ein solches getue geben musst. Egal in welchem Fall und egal mit was für Pferden: Rücksichtnahme gehört einfach dazu und wer das nicht schnallt gehört eigentlich vom Hof geschmissen.
                    Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

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                    • max-und-moritz
                      • 04.06.2006
                      • 3441

                      #11
                      @ Kuddel: ich denk, es ist ein sehr großer Unterschied, ob man sein Pferd in extremen Ausnahmefällen wie von Dir beschrieben nicht halten kann oder 3 mal täglich in mehr oder weniger normalen Situationen. Und es ist normal, daß, wenn ich in einer Reithalle longiere, jemand dazu kommt (außer ich mach das um 5 Uhr früh).

                      Mir sind auch schon welche ausgebüxt, kein Thema, aber nicht bei etwas, das ich täglich mache.

                      Monti sagt es ganz richtig: wenn man schwierige Pferde hat sollte die Anlage entsprechend sein. Oder umgedreht: wenn man auf eine große Anlage angewiesen ist, darf man sich kein austickendes Pferd halten.

                      Viele Grüße, max-und-moritz
                      Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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                      • Ascarda
                        • 12.11.2009
                        • 931

                        #12
                        Ich halte das hier für eine schwierige Diskussion. Generell kann man aber sagen, dass der durchschnitts-Pferdehalter viel zu wenig Ahnung vom Tier hat. Man muss keinen Hengst oder Ex-Hengst mit Resthormomen haben um Probleme während des Reitens in der Halle zu bekommen. Ich habe im Winter meinen kleinen eingeritten und es war die ersten Wochen mit den anderen zusammen in der Halle wirklich eine Tortur. Es fängt mit Wegabschneiden an und hört bei an die Bande drängeln auf. Es gibt einfach Leute, die merken es nicht. Wenn der kleine dann aus Platzangst aushaut, weil er NIRGENS hinkonnte, ist man auch noch Schuld. Ja, so ist das leider, da muss man durch. Ich versuche generell immer zu Zeiten zu reiten, wo wenig los ist. Aus das Gesabbel hab ich einfach kein Bock. Auch wenn man sagen muss, dass meine beiden Jungen jetzt so ziemlich alles gewohnt sind und es keine Probleme mehr gibt wenn einer zu dicht kommt... Es nervt einfach generell... Naja, wer sein Pferd seit 15 Jahren reitet und nur den einen hat, der mag vielleicht auch mit Scheuklappen durch die Gegend laufen und verdrängen, dass auch ihr Pferd mal jung war..

                        Kommentar

                        • Kuddel
                          Gesperrt
                          • 26.06.2008
                          • 1353

                          #13
                          Zitat von max-und-moritz Beitrag anzeigen
                          @ Kuddel: ich denk, es ist ein sehr großer Unterschied, ob man sein Pferd in extremen Ausnahmefällen wie von Dir beschrieben nicht halten kann oder 3 mal täglich in mehr oder weniger normalen Situationen. Und es ist normal, daß, wenn ich in einer Reithalle longiere, jemand dazu kommt (außer ich mach das um 5 Uhr früh).

                          Mir sind auch schon welche ausgebüxt, kein Thema, aber nicht bei etwas, das ich täglich mache.

                          Monti sagt es ganz richtig: wenn man schwierige Pferde hat sollte die Anlage entsprechend sein. Oder umgedreht: wenn man auf eine große Anlage angewiesen ist, darf man sich kein austickendes Pferd halten.

                          Viele Grüße, max-und-moritz
                          In manchen Hallen gibts aber Hallenpläne , wo man sich eintragen muss . Wenn ich mich dort als erste Eintrage , mit dem Hinweis Longieren . Dann ich ich schon an die vernuft der Mitreiter Appelieren .
                          Ich ahbe auch schon erlebt das ein 15 Jähriger Fiesen Wallach ( gelegt mit 2 ) verscuht hat ,während des Reitens , von hinten auf mein Tragende Stute auf zuspringen . Wohlgemerkt als ich draufsaß . Mein Stute hat ausgeschlagen . was klar war . Und der Wallach ( ging auch Gewerblich vor der Kutsche + S dressur ) war ,durch den tritt , 8 Monate Krank . Ich habe mich hier klar geweigert ,das meiner Versicherung zu melden . Denn ich war ja nicht Schuld .Die Reiterin war zwar schon über 18 aber eben ein Einsteigerin/Anfänger . Obwohl ich hier meine das der Pferdehalter seine Sorgsfaltpflicht ehr verletzt hat, als ich. Ich habe ihr das Pferd nicht gegeben und er hätte sich über ihre Reitkennnisse vorher infomieren müssen . Der Besi spricht seit dem nicht mehr mit mir - wir waren Nachtbarn und gut befreundet . ISt nun 15 Jahre her . Aber damit kann ich leben .

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                          • Picadilly
                            • 08.11.2009
                            • 104

                            #14
                            Wir haben auf unserer Anlage zur Zeit auch 7 Hengste stehen, drei davon gehören mir und die anderen drei sind Einsteller- oder Berittferde (der siebte ein Winzshettyhengst, den nimmt Keiner so richtig ernst). Die Hengste, die ich arbeiten muss, reite ich in der Regel zu Zeiten, in denen ich alleine in der Halle bin, zumindest so lange, bis ich mir absolut sicher bin, im Ernstfall die Kontrolle zu haben. Den anderen Hengstreitern räume ich auch nach Absprache (und nicht gerade zur allerbeliebtesten Zeit) die Gelegenheit ein, ihre Hengste alleine in der Halle zu arbeiten. Diese Maßnahme wird zwar auch hin und wieder mit halblautem Gemurre begleitet, aber im Grund funktioniert die Rücksichtnahme sehr gut. Jeder kann zwei oder drei Tage vorher im Kalender sehen, dass Hengst xy am Dienstag von 14-15 Uhr die Halle belegt und kann sich darauf einstellen. Als sich die "Hengstdichte" abzeichnete, haben wir allerdings auch einen Einstellerstammtisch einberufen, bei dem auf die veränderte Situation und möglich Risiken für beide Seiten sehr deutlich hingewiesen wurde. Das haben dann an Hand eines Merkzettels auch Nicht-Pferdeleute verstanden (haben allerdings bewusst etwas "den Teufel an die Wand gemalt").

                            Daher finde ich, dass in dieser Problematik die Stallbetreiber gefragt sind. Entweder, sie lassen gar keine Reithengste in ihrem Stall zu (auch gar nicht so selten und durchaus berechtigt), oder sie bemühen sich um eine Lösung, die weitestgehend allen Einstellern gerecht wird. Die verschiedenen Farktionen einfach mal aufeinander loszulassen und abzuwarten, was (oder: ob was!) passiert, ist verantwortungslos. Die ursprünglich konfliktvermeidende Haltung führt zu unkontrollierbaren Interaktionen. Das dient den Pferden und dem Stallklima überhaupt nicht!

                            Bei Einstellern, die ihren Hengsten allerdings überhaupt nicht gerecht werden können, weil es an Pferdeverstand und Reitvermögen mangelt, lege ich sehr nachdrücklich eine Kastration nahe bzw. spreche bei hartnäckiger Beratungsresistenz auch die Kündigung aus. Eigentlich sehe ich nämlich überhaupt keinen Sinn darin, einen Hengst nicht zu kastrieren, wenn er nicht gekört ist. Eine wirklich artgerechte Haltung ist selbst bei größtem vorstellbaren Verständnis in einer normalen Reitanlage gar nicht möglich.

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                            • Dacil
                              • 03.01.2009
                              • 381

                              #15
                              Warum müssen all diese Hangste allein in der Halle geritten werden ? Ich habe einige Jahre einen Deckhengst geritten, der schon recht hengstig war, aber selbst den konnte man normal mit anderen Pferden in der Halle reiten. Und auch dort wo ich mal einige Zeit gearbeitet habe konnten alle 4 Hengste mit anderen Pferden geritten werden. Ich glaube nicht, das es besser wird, wenn die Pferde immer nur allein geritten werden.

                              Vor vielen Jahren habe ich einige Zeit einen Ponyhengst geritten , der vorher bereits einen Reiter von einem anderen Pferd getreten hatte , indem er ihm mit den Vorderbeinen an den hals getreten hat. Einem anderen Reiter ist hat er seine Vorderbeine vorne bei dessen Pferd quer über den Widerrist gelegt. Danach hatte sein Besitzer Angst und hat das Pferd ein halbes Jahr nicht mehr geriiten, bevor ich ihn zum Reiten bekam. Nach einiger Zeit des Alleinreitens war aber auch dieser Hengst kein Problem.
                              www.singer-schabracken.de

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                              • Avinia
                                • 17.12.2009
                                • 582

                                #16
                                bei uns im Stall sind auch Reithengste, die sich ganz normal benehmen können. Bis Herbst hab ich selbst noch einen gehabt (oben beschreiben), der lediglich eine Eingewöhnung mit ein paar Spielregeln brauchte - das geht nicht auf Knopfdruck von heute auf morgen, wie auch bei 'normalen' jungen Pferden.
                                Als der Stall noch eigene Zucht mit 2 Deckhengsten hatte, war es auch völlig normal, dass die Hengste, die auch im Sport liefen, in der Halle mit den anderen geritten wurden - müssen sie ja auf den Turnieren auch.
                                Die Eingewöhnungsphase/Erziehungsphase ist eben schon mal kribbelig.

                                Solche Geschichten wie mit dem von Dacil beschriebenen Ponyhengst möchte man ja nicht unbedingt erleben.
                                Wenn mir eine 14jährige mit ihrem Pony bei einem Jungpferd zu dicht entgegenkommt, wunder ich mich darüber nicht und bitte sie einfach, bei einem jungen Pferd etwas mehr Abstand zu halten, weil die halt schonmal Angst kriegen. Wäre mir die 14jährige vor die Füße geschlört, würde ich einfach sagen 'ja konnt sie ja nicht wissen' aber bei erwachsenen Profis wunderts mich schon.
                                Wir wären früher einfach nicht auf die Idee gekommen, den Hengsten frontal vor die Nase zu reiten, obwohl wir keine Profis waren

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                                • florian g.
                                  • 06.10.2008
                                  • 554

                                  #17
                                  Meine stute schmiß sich mit mir mal direkt vor den hengst meines rl!Weder sporen noch gerte konnten sie bewegen.Sehr peinlich war mir das und ich habe gehörig mecker bekommen.Der witz war ,ein paar wochen später ritt sie mein rl,fremder hengst kommt rein,stute springt ihm quitschend vor die beine!Rl föllig machtlos.
                                  Das hat mich dann wieder beruhigt.Aber man darf nicht vergessen,wirklich 100% sicher ist der umgang mit pferden nie!!

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                                  • #18
                                    Zitat von countess Beitrag anzeigen
                                    da gibts halt, wie überall, 2 seiten. da gibts halt immer wieder leute, sich einen reithengst halten und dann ständig rüchsichtnahme erwarten. "kannst du mit der stute bitte nicht da vorbei" "kannst du etwas abstand halten!""kannst du die stute auf ne andere koppel wie die neben dem hengst stellen!"
                                    ich bin halt der meinung, dass man sich keinen hengst halten sollte, wenn man die anderen mitreiter dadurch ständig einschränkt!
                                    Da bin ich ganz deiner Meinung!
                                    Ich habe einen 3-Jährigen, der aufgrund der Wettersituation im Moment nicht raus kann und daher an der Longe kaum zu halten ist.
                                    Mir würde es nie in den Sinn kommen, in die Halle zu gehen, wenn andere drin sind.
                                    Und sollte ich gerade longieren und ein Einsteller möchte reiten, verlasse ich auch selbstverständlich die Halle.

                                    Trotzdem gibt es natürlich auch Pferdebesitzer, die absolut nicht mitdenken und einem als Jungpferdebesitzer überhaupt nicht die Chance lassen, einer gefährlichen Situation aus dem Weg zu gehen.
                                    Und 3-jährige, egal welchen Geschlechts, sind nunmal keine Halbtoten - gerade bei diesem Wetter!

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                                    • Rübchen
                                      • 23.12.2009
                                      • 1133

                                      #19
                                      Zitat von Picadilly Beitrag anzeigen
                                      Wir haben auf unserer Anlage zur Zeit auch 7 Hengste stehen, drei davon gehören mir und die anderen drei sind Einsteller- oder Berittferde (der siebte ein Winzshettyhengst, den nimmt Keiner so richtig ernst). Die Hengste, die ich arbeiten muss, reite ich in der Regel zu Zeiten, in denen ich alleine in der Halle bin, zumindest so lange, bis ich mir absolut sicher bin, im Ernstfall die Kontrolle zu haben. Den anderen Hengstreitern räume ich auch nach Absprache (und nicht gerade zur allerbeliebtesten Zeit) die Gelegenheit ein, ihre Hengste alleine in der Halle zu arbeiten. Diese Maßnahme wird zwar auch hin und wieder mit halblautem Gemurre begleitet, aber im Grund funktioniert die Rücksichtnahme sehr gut. Jeder kann zwei oder drei Tage vorher im Kalender sehen, dass Hengst xy am Dienstag von 14-15 Uhr die Halle belegt und kann sich darauf einstellen. Als sich die "Hengstdichte" abzeichnete, haben wir allerdings auch einen Einstellerstammtisch einberufen, bei dem auf die veränderte Situation und möglich Risiken für beide Seiten sehr deutlich hingewiesen wurde. Das haben dann an Hand eines Merkzettels auch Nicht-Pferdeleute verstanden (haben allerdings bewusst etwas "den Teufel an die Wand gemalt").

                                      Daher finde ich, dass in dieser Problematik die Stallbetreiber gefragt sind. Entweder, sie lassen gar keine Reithengste in ihrem Stall zu (auch gar nicht so selten und durchaus berechtigt), oder sie bemühen sich um eine Lösung, die weitestgehend allen Einstellern gerecht wird. Die verschiedenen Farktionen einfach mal aufeinander loszulassen und abzuwarten, was (oder: ob was!) passiert, ist verantwortungslos. Die ursprünglich konfliktvermeidende Haltung führt zu unkontrollierbaren Interaktionen. Das dient den Pferden und dem Stallklima überhaupt nicht!

                                      Bei Einstellern, die ihren Hengsten allerdings überhaupt nicht gerecht werden können, weil es an Pferdeverstand und Reitvermögen mangelt, lege ich sehr nachdrücklich eine Kastration nahe bzw. spreche bei hartnäckiger Beratungsresistenz auch die Kündigung aus. Eigentlich sehe ich nämlich überhaupt keinen Sinn darin, einen Hengst nicht zu kastrieren, wenn er nicht gekört ist. Eine wirklich artgerechte Haltung ist selbst bei größtem vorstellbaren Verständnis in einer normalen Reitanlage gar nicht möglich.
                                      Hut ab, das nenne ich konsequent. Und womit ich Dir uneingeschränkt Recht geben muss: Ein Hengst, der nicht gekört ist, sollte kastriert werden. Damit macht man nicht nur sich, sondern v.a. auch dem Pferd das Leben leichter. Meinen Eigenen habe ich bis 3,5 jährig Hengst gelassen, dann wurde er so hengstig, dass er nicht mehr mit meinem Senior rausgehen konnte und es auch beim Reiten schwierig wurde, wenn Stuten und Wallache in der Halle waren.

                                      Derzeit habe ich einen 11jährigen Friesenhengst zu reiten, der bei seiner Besitzerin zu Hause auf dem Hof steht und dort auch eine sehr schöne Box mit Riesenpaddock hat. Trotzdem ist es etwas anderes, als im Herdenverband mit intensiven Sozialkontakten. Allerdings scheue ich mich, ihr zu empfehlen, den Hengst kastrieren zu lassen, in dem Alter und dann noch ein Friese ....

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                                      • Picadilly
                                        • 08.11.2009
                                        • 104

                                        #20
                                        @Dacil: hier war die Rede von Hengsten, die maximal ein halbes Jahr unter dem Sattel sind, unseren alten kann man natürlich mit anderen zusammen reiten. Auch da finde ich aber, dass man unnötigen Stress vermeiden sollte. Auch auf der Rennbahn gehen im Training vorn die Hengste und dann die Stuten, auch auf Gestüten werden z.T. morgens die Hengste und nachmittags Stuten und Wallache geritten. Es ist für den Hengst ein Unterschied, ob er in der eigenen Anlage vermeintlichen "Herdenmitgliedern" begegnet oder auf dem Turnierabreiteplatz in völlig fremder Umgebung völlig fremden Pferden. Meiner Erfahrung nach ist auch ein einziger Hengst auf der Anlage kein großes Prblem, aber sobald es mehrere sind, geht irgendwie doch die Konkurrenz los und setzt sie unter den Stress, vermeintlichen Nebenbuhlern zeigen zu müssen, wer der Chef ist. Vor allem, wenn einer schon gedeckt hat, sind sie einfach konzentrierter, wenn nicht gerade eine rossige Stute oder der Lieblingsfeind gleichzeitig gearbeitet wird. Du verlangst von einem Schüler ja auch nicht, eine Arbeit auf dem Pausenhof zu schreiben, während rings um ihn herum Trubel herrscht...

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