Trainerassistent? Was bringt das?

[Shalom]

Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage an euch. Ich würde gern ab und an Reitunterricht für Anfänger und Turniereinsteiger erteilen. Beritt für Ponies biete ich jetzt schon an.

Jetzt ist es so, dass die Leute völlig berechtigterweise häufig nach einer Qualifikation fragen und dann zB sowohl für Reitunterricht als auch für Beritt einen Trainer-C-Schein als total profimäßig ansehen und bereit sind, aufgrunddessen auch mehr als 10,- € pro Stunde zu zahlen.

Ich würde daher eigentlich gern meinen Trainer C Schein machen. Problem ist aber, dass man dafür seit 2010 das komplette DRA III inklusive Springen braucht und dass ich mich im Leben niemals trauen würde, ein A Springen zu reiten. Habe da eine Art Stangen-Phobie. Im Trainerschein Basissport sind es glaube ich eher so Hüpfer auf E Niveau, das würde ich wohl noch packen.

Daher dachte ich, dass ich eventuell erstmal nur den Trainerassistenten mache, damit ich zumindest irgend etwas vorweisen kann.

Meint ihr, das bringt irgendwas?

Mein Freund ist Pferdewirt, wir bieten Anreiten zB auch zusammen an. Dafür wäre das ja vielleicht eine Idee.

Mich würde auch interessieren, ob man vergünstigt an eine Versicherung für Reitlehrer kommt, wenn man den Trainerassistenten hat, oder ob man dafür einen Trainerschein C braucht.

Reitunterricht möchte ich zur Zeit nämlich noch nicht erteilen, weil ich keine entsprechende Versicherung habe. Wenn ich mir eine zulege, lohnen sich die 10-Euro-Reitstunden nicht, da ich das nur ab und an nebenbei machen möchte.

Kennt sich da jemand aus?

[Shalom]

Hat niemand eine Meinung dazu?

[newbie]

Naja ... ich habe selbst auch "nur" den Trainer C Leistungssport und bin nicht das reiterliche Ausnahmetalent ... ich für meinen Teil bin der Meinung, dass mit einem entsprechenden Pferd jeder das Bronzene Reitabzeichen machen kann - erst recht sollte jemand der Bereiten und Unterrichten will doch dazu in der Lage sein.
Das ist doch meistens ein eingegrabener Standardparcours mit den ersten Beiden Sprüngen aus dem Trab (Kreuze). Und für den Basisport Trainer C brauchst du ja nichtmal Turniererfolge in Klasse A und du musst nur einen Babyparcours mit Gymnastikreihe springen.

Wie das mit der Versicherung als Trainingsassistent ist weiß ich nicht - einfach mal bei der FN anrufen.

[Shalom]

Naja, vor den Hüpfern beim Trainer Basissport habe ich keine Angst, aber ich brauche ja, um überhaupt einen Trainerschein machen zu können, das komplette DRA Bronze, und da ists schon ein richtiger A-Parcours. Ich reite ausschließlich Ponies. Mit einem Pony finde ich A schon - lacht ruhig - extrem hoch. Zudem habe ich sowieso absolut Schiss vorm Springen ab einer Höhe von 80 cm +. Ein Pferd, welches sicher einen A-Parcours geht, also so einen richtigen Selbstläufer, habe ich ebenfalls nicht. Ich bin auch noch nie in meinem Leben auch nur annähernd A-Höhe gesprungen.

Ich bin aber auch der Meinung, dass das weder mit Anfängerunterricht und Dressurunterricht im Anfängerbereich zu tun hat noch mit Beritt. Beritt bzgl. Springen lehne ich ab. Bis niedrige E-Höhe ists kein Problem, mache ich auch mit jungen Pferden und klappt super. Aber höher? Nee, das ist nix für mich.

[Shalom]

Nein, bisher nicht. Ich konnte bisher für mich noch nicht erkennen, was er mir bringen würde.

Zudem geht für mich auch demnächst das "richtige" Berufsleben los - bin zur Zeit im Referendariat - und seit meiner Referendarsstation beim Anwalt bezweifle ich, dass ich dafür noch Zeit haben werde. War heute bis 20.15 Uhr in der Kanzlei, um 21 Uhr dann am Stall (zum Glück komme ich mit extrem wenig Schlaf aus!). Wenn das bei mir ab August jeden Tag so ist... was soll ich da noch mit dem Trainerassistenten

[cleopatras magic]

mal nur so nebenbei:

ein offizelles abzeichen heißt zwar das man geprüft worden ist sagt aber nichts darüber aus wie man in zukunft unterricht gibt . ich habe schon oft erlebt das die reitlehrer alle mögl. abzeichen / kurse / prüfungen haben, reiterlich auf höchsten niveau sind , aber nicht in der lage sind, das auch den reitern das reiten im unterreicht beizubringen bzw. überhaupt keine ahnung haben wie mit menschen umgegangen werden muß / soll - zb. anfänger sind oder angst haben.

wiederum habe ich schon erlebt das einige einen tollen verständlichen unterricht geben und dafür aber eben nicht die besten dressurreiter / ja sogar keine springreiter sind, diese aber dann oft belächelt werden ..

evt. sollte von offizeller seite mal ein kurs für motivation / menschenkentniss / angeboten werden denn REITEN ist nicht alles!!

viel glück für euch beiden ...

[Shalom]

Das stimmt, cleo. Habe ich selbst oft genug erlebt, dass jemand super reitet, dies aber nicht vermittelt kann.

Ich selbst bin reiterlich weiß Gott nicht auf wer weiß wie hohem Niveau. Und ich habe Schiss vorm Springen Trotzdem habe ich mit einem Mädchen bei uns am Stall die ersten Kreuze gemacht und mit ihr anschließend fürs kleine Reitabzeichen trainiert. Die wollte mit keinem Reitlehrer springen, nur wenn ich dabei war. Weil ich sie verstanden habe, vielleicht. Für die "fachliche" Seite habe ich mir da natürlich Unterstützung geholt, sonst wäre es mir zu gefährlich gewesen. Habe das also zusammen mit ihrem Springtrainer gemacht.

Wenn ich Anfängerunterricht gegeben habe, haben die Kinder mich verstanden und wenn ich Ponys angeritten habe, die später von Kindern geritten werden sollten, waren die Leute zufrieden und die Kinder konnten sie ohne Ausbinder schön nachreiten. Ich würde mir aber niemals anmaßen, weitergehenden Unterricht anzubieten oder zu sagen: "Komm, ich mach dir dein Pony fit fürs BuCha". Das sind Sachen, wo ich selbst Hilfe brauche. Und wenn mein eigenes Pony die ersten Hüpfer macht, dann sitzt da zu 100% jemand anderes drauf, als ich

Gerade, wenn man Kinder unterrichtet, sollte man sich aber mMn Gedanken um ausreichenden Versicherungsschutz machen. Ich dachte, mit dem Trainerassistenten kriegt man eine solche Versicherung evtl. günstiger. Zudem könnte man im Schadensfall wenigstens eine gewisse "Qualifizierung" nachweisen.

Während meines Studiums habe ich Kinderunterricht gegeben, bis bei einem anderen Mädel im Unterricht ein Kind runtergefallen ist und anschließend querschnittsgelähmt war. Danach wurde mir die Sache - gerade im Kinderbereich - ohne entsprechende eigene Versicherung zu heiß und ich habe sofort gekündigt.

[Barbara]

Hallo Shalom,

wo wohnst Du denn? Hast Du schon mal drüber nachgedacht, Dein Abzeichen mit einem anderen Pferd bzw. an einem anderen Stall zu machen? Ich kenne da einen Stall, der bietet regelmäßig Reitkurse an (auch für Erwachsene) - an deren Ende man das Abzeichen machen kann. Da kann man einerseits sein eigenes Pferd mitbringen, aber auch die Schulpferde reiten.

Und: Der hat so was von Selbstfahrern dort - in jeder Größe. Da habe ich schon die Geschichte gehört, dass ein Reiterlein beim Springen runtergefallen ist und das Pferd den Kurs von selbst zu Ende sprang.

Wenn Du Interesse haben solltest, kann ich Dir die Adresse geben - gerne auch per PM.

[Shalom]

Hallo Barbara,

im Moment steht das nicht zur Debatte, weil mir ohnehin die Zeit dafür fehlt und ich deshalb den Schein gar nicht mehr machen möchte. Das komplette Reitabzeichen mit Springen brauche ich ansonsten ja auch nicht, das wäre ja bloß für den Trainerschein erforderlich.

Darüber nachgedacht hatte ich damals auch, aber auch mit nem Selbstfahrer hätte ich Schiss vor einem A-Parcours, ehrlich gesagt. Ich bin ansonsten überhaupt keine ängstliche Reiterin, aber wenn ich auf nen Sprung ab ca. 90 cm zureite, dann brauche ich schon ein Pferd, was so heiß anzieht, dass es sich von mir nicht mehr bremsen lässt

[Shalom]

und abgesehen davon hätte sich das pferd dann das abzeichen verdient und nicht ich!

Haha, der war gut ^^

(Aber da fragt dann ja keiner mehr nach...)

[Barbara]

Haha, der war gut ^^

(Aber da fragt dann ja keiner mehr nach...)

Genau so isses - leider.

Übrigens: Das ist definitiv kein A-Parcours, was da steht - das ist ein besseres E. Und die Pferde da sind wirklich so geritten, dass Du Dich einfach nur oben drauf festklammern musst, Augen zu und den Rest macht das Pferd.

Ich bin da immer mal wieder und mache Reiten + Wellness. Zu Hause reite ich Dressur aus L- und Springen auf ca. A**-Niveau (früher auch mal L, aber mangels Pferd eben nicht mehr so hoch). Ich hatte die erste Zeit dermaßen Problem mit den Springpferden dort, weil die gar nicht gewöhnt sind, dass da einer draufsitzt und reitet. Inzwischen kriege ich andere Pferde zum Springen, auf denen ich was zu tun bekomme.

Aber das hat sich ja sowieso erledigt ...

[Sandra*]

@ Barbara

Was ist das für ein Hof?

[Fife]

noch immer besteht die Möglichkeit im Verein als Ausbilder bestimmt zu werden und der Verein trägt dann die Versicherung.
=> als Turnierteilnehmer mußt ja so oder so in irgendeinem Pferdeverein Mitglied sein. Regelungsbedarf sehe ich da wenn der Unterricht außerhalb des Vereinsgeländes stattfindet. Rede mal mit der Vorstandschaft.

Bei einer Kooperation Schule / Verein wird das vermutlich so oder so geregelt sein

[Shalom]

Das stimmt, aber Vereine setzen den Trainer C ja meist voraus oder empfehlen einen für diesen Lehrgang, den man dann vergünstigt bekommt. Dass ein Verein jemanden ohne Trainerschein beschäftigt, halte ich für unwahrscheinlich/die absolute Ausnahme.

[Fife]

in meinem Heimatverein sind ü 15 Ausbilder und davon ca. 7 mit Trainer C B und A aktiv. Reiten wie Fahren.
Dabei sind noch viele auf Abruf, bzw. die haben Momentan zu wenig Zeit dafür. Sind aber früher schon teilweise über viele Jahre tätig gewesen.

Warum soll der Verein auf diese bewährten Kräfte verzichten?

[Furioso-Fan]

Ich bin jahrelang im Rahmen von Vereins- und Gestütsausbildung tätig gewesen, von mir wollte niemand einen Trainerschein. Warum auch? Das, was man da lernt, hat man in der Regel spätestens durch das Abzeichen und Turniererfolge ohnehin parat, und Reitpädagogik wird bei Trainer C-Lehrgängen doch ohnehin kaum vermittelt. Bei den meisten Trainer C, die in meinem Umfeld unterwegs waren, hätte ich mangels Qualifikation ohnehin keine Stunden genommen bzw. die auch nicht unbedingt auf Reitschüler losgelassen. Natürlich gibts Ausnahmen, ich bin mit einer befreundet, aber die hätte auch ohne ihren Schein die entsprechende Kundschaft.
Man muss sich auch vorstellen, was so ein Trainerschein für die ehrenamtlichen oder bestenfalls nebenberuflichen Vereinsausbilder bedeuten würde: Erhebliche Kosten, Beurlaubung aus dem Beruf etc. Das steht doch nicht dafür.