Achtung: an die Ponyhengsterfahrenen

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  • Cara67
    • 07.04.2008
    • 2479

    Achtung: an die Ponyhengsterfahrenen

    Hallo!

    Bei uns am Stall stehen seit neustem eine Rieseneselstute (Größe vgl. Araber) und ein Minipony (schätze so 90cm) zusammen auf einer Wiese mit Unterstand. Die Einzäunung besteht aus Holzbohlen, so ca. 1m hoch - aber ohne Strom.
    Ich muß dort vorbei, um die Pferde rauszubringen. Das Pony raste dann immer am Zaun entlang wie ein Irrer, benahm sich ziemlich hengstig, und versuchte über den Zaun zu rabbeln. Die Vorderläufe hatte er schon drauf - er stand da wie ein Hund. Meine Pferde, die ich immer paarweise rausbringe, machten da natürlich Stress - vorallem die Stuten.
    Nun hab ich die Besitzer gebeten, den Zaun mit Strom zu versehen, damit das kleine Monster da nicht drüberkommt. Denn lange wäre das nicht mehr gutgegangen, und man muß ja nicht erst warten, bis etwas passiert. Das haben sie auch eingesehen - und nun auch festgestellt, daß ihr Pony"wallach" doch ein Hengst ist. Sie hätten mal nachgesehen, weil ich gesagt hätte, der Kleine benehme sich so hengstig. Er hat nur einen Hoden...
    Große Überraschung *Kopfschüttel".
    Sie meinten, er sei immer so brav gewesen, aber seit sie hier sind, sei er wie ausgewechselt. Er steigt, und gestern habe er auch versucht, die Besitzerin zu bespringen. Die Leute sind sehr nett - aber fürchterlich naiv. Heute hat sie mir dann auf meinen Vorschlag - den einen Knödel auch noch abzumachen erklärt, sie wollen sich eine kleine Ponystute kaufen, und die dazustellen...

    Also ich finde, Hengst ist Hengst - ob Pony oder nicht. Wie alt das Tier ist, wußte die Besitzerin auch nicht so genau: 5- oder 6 j. meinte sie.
    Ich hab ihr versucht zu erklären, daß er jetzt eben "hengstig" wird, und daß ich nicht glaube, daß sich das ändert - auch nicht mit einer Ponystute dabei. Wenn die nämlich aufgenommen hat und abschlägt - ist Schluß mit lustig, denke ich.

    Was meint Ihr denn dazu? Mehr fehlen echt die Worte über diese grenzenlose Naivität. Wie lange meint ihr, bleibt der Kleine bei seiner Eselstute - auch mit Netzgerät am Zaun?? Somal er sich ja früher auch schon dauernd aus einer Koppel verabschiedet hat. Ich habe keine Lust, daß der auf unsere Koppel läuft und dort dann was passiert...
  • Lindenhof
    • 17.11.2004
    • 2253

    #2
    Wenn nur ein Hoden da ist, ist der Verdacht nahe, dass es sich hier um einen Klopphengst handelt. Folgende Gründe sprechen dagegen, ihn Hengst zu lassen:

    1. Keine Zuchtzulassung (Körung): Bei einer Körung werden Hengst selektiert - auch auf Gesundheit! Ein Klopphengst hat in der Zucht nichts zu suchen und würde bei einer Körung auch nicht durchkommen, da vererblich (ob sonstige "Mängel" vorhanden sind wie Kniescheibenluxation, Linsentrübung oder Gebissfehler - häufige Probleme beim Shetty!!! - sind hier bestimmt nicht abgeklärt, von einem korrekten Exterieur gar nicht zu reden!). Die Leute degradieren somit zum Vermehrer und sollten sich Gedanken machen, was mit den armen Würmchen passiert, die sie da produzieren - sie können ja schlecht die nächsten zwanzig Jahre Fohlen produzieren und dann für deren Lebensdauer alle behalten (können bis zu vierzig Jahre alt werden!). Die Prognosen für papierlose Klopphengste sind traurig (das ist nicht abwegig - wie gesagt, das vererbt sich gerne!!!) - die meisten landen beim Händler, weil die Kastration recht aufwendig ist und keiner das Geld dafür ausgeben will. Dann landen sie in unerfahrene Händer, werde "Saukerle" (unrechterweise, liegt ja immer am Menschen) und landen wieder beim Händler. Vielleicht erleben sie dann die Gnade, an Hufrehe vorzeitig zu sterben oder der Schlachter macht diesem traurigen Leben ein Ende...

    2. Ein Klopphengst gehört schon in seinem gesundheitlichen Interesse kastriert. Die Natur hat sich was dabei gedacht, dass die Hoden frei baumeln können. Inliegende Hoden, die nicht abgestiegen sind, können sich durch die Körperwärme tumorös verändern - das bedeutet das Todesurteil.

    3. Klopphengste sind meistens übertrieben hengstig und oft agressiv. Das macht die Haltung schwerer und der arme Kerl hat auch selbst sehr viel Stress, was nicht gut für ihn ist. Sag den Leuten: "Lieber ein glücklicher, entspannter Wallach als ein unglücklicher, gestresster Hengst."

    Wenn sie Pech haben, wird er die Rieseneselstute decken... Stute ist Stute... auch das ist ein Grund, den Hengst zu kastrieren. Ich kenne übrigens einen Shettyklopphengst, der nach drei Jahren Ehe doch ein Fohlen mit seiner Stute zustande brachte - völlig unerwartet für die Besitzer... Nun ist er doch zum Wallach geworden. Das Ergebnis aus einer Rieseneselstute und einem Minishetty kann man sich vorstellen - ist bestimmt nicht gut zu vermarkten - Zukunftsaussichten sehr bescheiden...

    Die Leute sollen sich Gedanken darüber machen, welche Verantwortung sie mit einer Hengsthaltung haben und auch mit gegenüber einer Nachzucht. Wenn sie nur ein bisschen der Realität nahe stehen, werden sie einsehen, dass der Kleine ohne Hormonschübe ein glücklicheres Leben führen kann...
    www.lindenhof-gstach.de

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    • Friesenfreunde
      • 27.02.2009
      • 66

      #3
      Hallo, das schafft der kleine Ponyhengst irgendwann problemlos... Strom hin oder her und rossige Stuten legen sich durchaus auch auf den Bauch um sich besteigen zu lassen, alles schon dagewesen.
      Haben eine uralte Friesenstute im Stall stehen, ca. 172 groß, die plötzlich tragend war, o Wunder, doch nicht etwa von dem kleinen Ponyhengst, der quasi unter ihr herlaufen konnte ???
      Doch, sie hat ein niedliches "hellblondes" Fohlen....................
      Du als Stutenbesitzerin solltest sehr bestimmt darauf hinweisen, dass du keine Weideunfälle haben möchtest.

      Kommentar

      • Cara67
        • 07.04.2008
        • 2479

        #4
        @ Lindenhof; danke für die Infos

        @ Friesenfreunde: ja das befürchte ich auch - ist also doch nicht so abwegig

        Ich werde den guten Mann jetzt mal anrufen, hoffentlich ist er zur Vernunft zu bringen. Das Tier leidet unter seinem Trieb - und meine Stute sollen im Sport gehen - ich habe keine Lust auf ungeplanten Nachwuchs. Wer zahlt dann die Kosten? Da ist die Kastration glaube ich noch billiger; auch wenns ein Bauchschnitt werden muß..

        Kommentar

        • Kat
          • 12.05.2004
          • 3533

          #5
          ich möchte noch dazu sagen, dass die Haltung eines Esels (ein Poitou?) mit einem nicht-gleichartigen also artfremden Gesellen (indem Falle das Pony) unbedingt abzulehnen ist. Außerdem sollten die Leute beachten, dass Esel Holz fressen, und zwar natürlicherweise (Esel sind Mischfresser und Holz gehört zur Futterration) diese Art der Einzäunung ist also nicht nur wegen dem Ponyhengst fragwürdig.
          Also Einzäunung ausbruchsicher und fresssicher gestalten, am besten Eselwallach für die Eseldame besorgen, und natürlich den Klopphengst kastrieren lassen, und ihm dann nach mind. 4 Wochen seine Ponyfreundin gönnen
          Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

          Kommentar

          • Cara67
            • 07.04.2008
            • 2479

            #6
            Nee ein Poitou ist es nicht. Die Grundfarbe ist hellgrau, durchzogen mit bräunlichen Flecken. Aber wie gesagt, so groß wie ein Araber. Mir scheint auch, daß Ponyhengst und Eselstute sich nicht viel zu sagen haben...

            Nun ich habe vorhin mit dem Herrn Besitzer telefoniert. Es sei kein Klopphengst, der Hoden (die Frau sagte einer, er sprach im Plural - aber ist ja auch egal -) sei normal draußen. Er meinte, kastrieren lassen möchte er auf keinen Fall, er habe so lange gesucht so ein Pony zu finden. Und er will noch eine Stute für den Hengst kaufen. Ok, ich habe ihm gesagt, daß das seine Entscheidung sei. Ich möchte aber auf keinen Fall einen Weideunfall, darauf habe ich ihn hingewiesen. Und so wie der Kleine im Trieb ist, schafft der die 200 m von seiner Koppel zu unserer irgendwann - dazwischen ist ja nur sein neuer Stromzaun, der besagte Holzzaun und unser Koppelzaun, wobei er da gut drunter durchschlüpfen kann.
            Der Besitzer meinte, also das habe er noch nie gehört, daß ein so kleiner Hengst eine große Stute decken kann... worauf ich ihn nochmals darauf hingewiesen habe, daß es eine denkbar schlechte Idee ist, daß ein Hengst in solcher Nähe zu Stuten ist. Daraufhin hat er eingelenkt, und gemeint, er wolle ja auch keinen Unfrieden, er werde sich etwas überlegen... Nun, wenn er daß nicht tut, habe ich ein Problem. Meine Stuten möchte ich wegen dem nicht drinlassen; und außerdem bin ich seit 2 Jahren an dem Stall, und er erst seit 10 Tagen...

            Kommentar

            • Kat
              • 12.05.2004
              • 3533

              #7
              oje, keine Ahnung hoch zehn. Hilfe! Esel und Pferd sind total unterschiedlich (z.B. Pferd Fluchttier, Esel nicht- das ist wahrscheinlich fast ähnlich wie die Haltung von Kaninchen und Meerschweinchen als Partner)
              Ich frage mich, wieso jemand im Glauben einen Wallach zu kaufen, den "jetzt doch Hengst" nicht kastrieren lassen will? Das Tier bleibt doch trotzdem das gleiche Tier? Wahrscheinlich im Handling sogar etwas einfacher.
              Auf alle Fälle auch das Holzfressen des Esels ansprechen, denn wenn der Zwerg am Zaun rumklettert und der Zaun brüchig wird, weil der Esel dort seine Holzration wegknabbert, dann ist der Ponyhengst noch schneller bei dir auf der Weide.
              Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

              Kommentar

              • Lindenhof
                • 17.11.2004
                • 2253

                #8
                Die Doofheit stirbt zuletzt.... genau solche Leute machen den Shettymarkt kaputt... weil alle ja nur was liebes kleines wollen - und man die kleinen Hengstfohlen bereits ab 50 Euro beim Händler einkaufen kann... dass die meistens weder eine Wurmkur noch Impfung gesehen haben, keine Papiere haben (das braucht man ja nicht) und nicht selten mit Erbkrankheiten belastet sind, merkt der Schnäppchenjäger erst, wenn der das Dingens zu Hause im Stall stehen hat...

                Und das Schlimme ist: Der seriöse Züchter, der wirklich sorgfältig auswählt, selektiert und seine Nachzucht auch gut aufzieht, der schränkt seine Zucht ein oder hört sogar ganz auf - weil er den Preis, den er erzielen müsste, nicht erzielen kann - Vermehrer sei Dank!

                Sein Glück, dass ich diesen feinen Herrn nicht persönlich kennenlerne... Entschuldigung - bei soviel Blödheit kommt mir die Galle hoch!
                www.lindenhof-gstach.de

                Kommentar

                • Cara67
                  • 07.04.2008
                  • 2479

                  #9
                  @ Lindenhof: da gebe ich Dir völlig Recht. Leider steht es mir nicht zu, dem Mann vorzuschreiben, was er zu tun oder zu lassen hat. Man kann nur an die Vernunft von Käufern appellieren, daß ein solches "vermeintliches" Schnäppchen noch lange keins ist; und hoffen, daß Käufer einsehen, lieber ein gesundes Fohlen von einem seriösen Züchter zu kaufen. Solche Vermehrer dürfen einfach keine Nachfrage mehr haben.


                  Der Mann wird mir Ponyhengst und Eselstute unseren Stall verlassen. Der ist mit dem SB genauso befreundet, wie wir es sind (oder jetzt vielleicht waren). Der SB ist nun sauer auf mich; klasse. Die halten es für unmöglich, daß ein solch kleiner Hengst eine normale Warmblutstute decken kann. Aber selbst wenn er nur bei uns auf die Koppel einbricht, und es zu Keilereien und Verletzungen kommen, daß reicht ja auch. Jetzt habe ich den schwarzen Peter. Das ärgert mich total. Da wird man in eine solche Situation gebracht - für die man wirklich nichts kann, und soll dann stillschweigend solche Risiken in Kauf nehmen? Das ist alles nur passiert, weil der SB sich überhaupt nicht mit Pferden auskennt.

                  Kommentar

                  • Lindenhof
                    • 17.11.2004
                    • 2253

                    #10
                    @Cara
                    Das tut mir leid - aber Dauerärger wäre ja auch nicht so schön gewesen... der SB wird sich, wenn er ein bißchen vernünftig ist, wieder beruhigen...
                    www.lindenhof-gstach.de

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