"Dominanzübungen"

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  • Collin
    • 31.01.2008
    • 1824

    "Dominanzübungen"

    Hallo zusammen,
    mein 3-jähriges Riesenbaby fängt so langsam an meine Position als Chef anzuzweifeln.
    Letztes Jahr Ende November habe ich ihn legen lassen und seit Dezember dann schon angefangen mit Longiergurt zu longieren. Ausgebunden habe ich ihn noch nicht. Gurt war nie ein Thema oder gar Problem, auch sonst im Umgang ziemlich problemlos.
    Seitdem er im September ´09 bei mir eingezogen ist, steht er in einer Laufbox mit meinem 18-jährigen Ponywallach zusammen, Anfang Januar (6 Wochen nach der Kastration) ist meine 19-jährige Haffistute dann auch wieder dazugestoßen, heißt die drei stehen zusammen ... meine Stute ist immer ranghöchstes Tier gewesen, egal welche Pferde noch dabei standen, das Ganze wurde auch jetzt natürlich wieder "ausdiskutiert", allerdings musste sie diesmal die Chef-Pos. an den 3-jährigen abgeben ... seitdem die drei zusammenstehen fängt er jetzt auch an, mir auf der Nase rumzutanzen, bzw. versucht es .
    Komischerweise zweifelt er mein Handeln nur dann an, wenn es in der Halle ums Arbeiten geht. Beim Longieren ist er noch relativ umgänglich, wenn ich ihm anschließend seine Abschwitzdecke ummachen will, flippt er nahezu aus und versucht weg zu rennen, am Schlimmsten ist es allerdings letzten Sonntag gewesen als er den Sattel in der Halle draufkriegen sollte - keine Chance, er rennt los, bockt - das volle Programm und ohne Rücksicht auf Verluste - selbstverständlich ist er damit nicht durchgekommen, aber ich musste ihn erstmal ohne an der Longe laufen lassen, dann Gurt drauf und dann anschließend Sattel, zurück im Stall ist es nicht annähernd so heftig.
    Ich schließe daraus das er auch versucht meine Stellung zu unterdrücken, d.h. ich will jetzt, bevor ich mit Sattel o.ä. weiter mache, ihm erstmal begreiflich machen das es nach meinen und nicht seinen Regeln läuft, dazu brauche ich mal eure Tipps - gibt´s da die ultimativen "Übungen"?

    Wenn er mich über den Haufen rennen will oder nicht still steht, dann bekommt er schon auf die Mütze bzw. ein entschiedenes nein, muss rückwärts gehen usw.
    Ein Pferd ist von solcher Schönheit, dass niemand müde wird es anzuschauen, wenn es sich in seiner Herrlichkeit zeigt.
  • Lafite
    • 28.12.2007
    • 2740

    #2
    Vielleicht hab ich das jetzt falsch verstanden, aber wieso kann er los rennen und los bocken ? Hast Du ihn nicht an der Longe ? Ich würde diese Übung mit dem Sattel drauf auch immer zu Zweit machen, nie alleine. Einer hält vorne fest, einer legt langsam den Sattel drauf und macht fest.

    Aber wie gesagt, evtl. hab ich das Thema nicht ganz richtig verstanden.

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    • Flaemmli
      • 30.07.2007
      • 1521

      #3
      Vielleicht hat er einfach zu viel Übermut?
      Probier doch mal (vor der eigentlichen Arbeit) ihn sich frei in der Halle auszupowern zu lassen. In den jungen Dingern steckt eine Menge Energie. Manchmal brauchen sie einfach mal 20 Minuten, um diese loszuwerden. Wenn er dann "runtergekommen" ist, mit ihm was arbeiten (nur dieser Weg funktioniert im Moment bei meiner Stute -> obwohl sie mit 10 Jahren kein junges Ding mehr ist ;-)
      www.flaemmli.de
      ------------------------------------------------
      Man muß den Weg gehen, um zu wissen, was der Weg ist!
      ------------------------------------------------
      Avatar: meine beiden Mädels (Schimmel: Lucky Lionell x Flacon x Bajar, Rappe: Landjonker x Grannus x Waidmannsruf)

      Kommentar

      • Kat
        • 12.05.2004
        • 3533

        #4
        unbedingt zu zweit arbeiten.
        Gerade Sattel und co können nachhaltig Negativ-empfinden auslösen.
        Ansonsten ist es schwer Tipps zu geben, kann gut sein, dass dein Auftreten zu vorsichtig ist, oder du etwas besonderes aus der Situation machst, und er sich dadurch selbst schützt.
        Zum Bsp: Decken: kennt er die? Ansonsten beschnuffeln lassen und dann seitlich überlegen. Nicht werfen, nicht von vorn und so weiter...
        Geduld Geduld Geduld, konsequent bleiben, loben wenn es richtig war, kurzes Donnerwetter, danach wieder normal ruhig sein.
        Das kann bei so einem jungen Hüpfer echt ätzend sein, weil man dann ungeduldig wird, sich die Situationen zuspitzen etc. Aber das Pferd denkt/tickt da eben anders. Bestrafung sollte nur sofort erfolgen, sonst ist die eigentliche Wirkung überflüssig. Also wenn er sich losreißt, bockt, sich dann aber brav einfangen lässt, dann sollte man nicht schimpfen, sondern Minilob per Stimme, dass er sich hat einfangen lassen und dann geduldig von vorn beginnen. Nur nicht reizen lassen. Tief durchatmen!!!
        Ansonsten einfach darauf achten, dass du zuerst durch eine Tür/Tor etc gehst, du die Stunde beendest (und zwar immer mit etwas positivem), jeden Tag den gleichen Umgang (NICHT heute hü, morgen hott...) Zugeständnisse machen kann man bei älteren Pferden, die jungen brauchen immer eine klare Leitlinie, sie müssen es ja erst verstehen lernen.

        Achte einfach auf deine Körpersprache, auch vom Boden aus ist das wichtig: Groß, mit erhobenem Kopf, Schultern zurück - präsent sein. Übungen nur solange machen, wie das Pferd geistig bei dir sein kann. Lieber ne Unterbrechung, du reitest deinen alten, und schnappst dir dann den Zwerg nochmal o.ä.
        Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

        Kommentar

        • Collin
          • 31.01.2008
          • 1824

          #5
          Zitat von Lafite Beitrag anzeigen
          Vielleicht hab ich das jetzt falsch verstanden, aber wieso kann er los rennen und los bocken ? Hast Du ihn nicht an der Longe ?
          Doch, doch, natürlich habe ich ihn an der Longe. Aber er geht halt richtig ab und das erst seit zwei Wochen. Vorher war es "kontrolliertes" Bocken, was in dem Alter sicherlich nicht ungewöhnlich ist. Nur seit eben zwei Wochen geht er so ab, das er mich durch die Halle zieht und ich gezwungen bin die Longe los zu lassen.

          Beim Sattel drauf hatte ich immer eine erfahrene Person dabei, aber selbst zu zweit ist es kaum möglich gewesen. Egal wieviel Ruhe wir dabei "ausgestrahlt" haben, war der Sattel dann drauf, war nochmal richtiges Bocken und nach kurzer Zeit wieder Ruhe drin - auch sicherlich nicht ungewöhnlich, ABER Sattel abnehmen, Katastrophe - er hat sich gar nicht mehr anfassen lassen, geschweige denn das wir uns neben ihn stellen konnten.
          Als Sattel dann ab war und Decke drauf sollte, gleiches Spiel von vorne, da schiebt er Panik.

          Decke kennt er, läuft ja seit Mitte September damit und auflegen mache ich immer relativ vorsichtig, weil er als Jährling wohl mal eine Decke apruppt aufgelegt bekommen hat und er aus diesem Grund noch etwas skeptisch ist.
          Sattelgurt oder Longiergurt habe ich auch immer nur so fest gezogen das er hält. Zuerst nur locker und dann nach und nach langsam angezogen, zuerst kein Problem, jetzt macht er ein Drama draus - und ausschließlich in der Reithalle.

          Durch die Tür, etc. gehe ich immer zuerst, da wartet er auch. Unser Problem ist oben beschriebenes.
          Ein Pferd ist von solcher Schönheit, dass niemand müde wird es anzuschauen, wenn es sich in seiner Herrlichkeit zeigt.

          Kommentar

          • Browny
            • 13.11.2009
            • 2630

            #6
            sicher, dass das ein dominanz problem ist? klingt erstmal eher nach unsicherheit/überforderung/schmerzen/o.ä.

            Kommentar

            • Collin
              • 31.01.2008
              • 1824

              #7
              Zitat von Browny Beitrag anzeigen
              sicher, dass das ein dominanz problem ist? klingt erstmal eher nach unsicherheit/überforderung/schmerzen/o.ä.
              Ja, war auch mein erster Gedanke. Habe ihn deswegen jetzt erstmal nur mit Trense / Kappzaum longiert - da ist auch alles ok.
              Aber beim Abschwitzdecke drauf machen, ist dann wieder Drama. Und die Decke verursacht ja keine Schmerzen, wenn ich sie in der Stallgasse draufmache macht er ja auch keine Zicken, nur in der Halle.
              Ich stresse ihn ja nicht, grundsätzlich läuft das alles ganz easy und ruhig ab, was ich mit ihm mache und die ersten 2 Monate gab es auch keine Probleme.
              Ein Pferd ist von solcher Schönheit, dass niemand müde wird es anzuschauen, wenn es sich in seiner Herrlichkeit zeigt.

              Kommentar

              • Kat
                • 12.05.2004
                • 3533

                #8
                an was für Übungen hast du denn da gedacht?
                Wenn er sowieso Decken etwas skeptisch gegenüber ist, dann musst du da eben besonders geduldig sein. Vielleicht ist die Abschwitzdecke mal hochgeflogen und er hat mehr Angst.

                Und gerade wenn er mal kurz Angst hatte und mit seinen Spirenzchen durchgekommen ist, traut er natürlich deinen Leittierfähigkeiten nicht mehr so. Also klingt für mich nicht total nach austesten sondern eher nach Unsicherheit.
                Wie gesagt Ruhe und Geduld, das gibt sich. Notfalls mal jemanden fragen der stärker ist, und die Longe halten kann. Denn anfängliche Angst kann dann auch irgendwann in Ungehorsam umschlagen, der nicht bös gemeint sein muss, aber eine Art von Selbstschutz ist.
                Und wenn er in der Halle Theater macht dann dort eben üben. Stillstehen, Decke auflegen etc...und dann schöne Dinge tun: freilaufen, mit einem Ball spielen, freispringen etc. Schöne Dinge mit den Schreckensdingen kombinieren
                Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

                Kommentar

                • Collin
                  • 31.01.2008
                  • 1824

                  #9
                  Zitat von Kat Beitrag anzeigen
                  ...und dann schöne Dinge tun: freilaufen, mit einem Ball spielen, freispringen etc. Schöne Dinge mit den Schreckensdingen kombinieren
                  Gute Idee Freispringen kann ich meinen kleinen mitnehmen und die machen zusammen, das macht ihm dann bestimmt mehr Spass.
                  Die Geschichte mit der Decke weiß ich von seiner Züchterin, darum bin ich dabei auch immer wirklich "sanft".
                  Ich beobachte mal weiter. Sattel und Gurt hatte ich sowieso erstmal "abgeschrieben" bis er wieder Ruhe in der Halle findet, grade beim Decke drauf. Habe ja keinen Stress mit dem Einreiten und dem ganzen Kram.

                  Danke euch erstmal.
                  Ein Pferd ist von solcher Schönheit, dass niemand müde wird es anzuschauen, wenn es sich in seiner Herrlichkeit zeigt.

                  Kommentar

                  • Elfrieda
                    • 20.11.2009
                    • 33

                    #10
                    Mhm...ich finde, das hört sich Deiner Bescheibung nach nicht nach Schmerzen an, sondern, wie du schon richitg vermutest, nach einem Dominazproblem.

                    Ich hatte bei meiner jungen Stute beim Longieren sowas ähnliches. Anfangs hat alles super geklappt. Sattel etc. alles kein Problem. Und auf einmal ohne äußeren Anlass ist sie an der offnen Zirkelseite ausgebrochen und hat versucht wegzulaufen, hat gebockt und das komplette Programm.

                    Ich war auf jeden Fall überfordert mit der Situtation und habe den SB gefragt, ob es mir helfen könnte. Er hat es auch netter Weise getan. Hat sich das Problem einmal angesehen und dann selber zur Longe und Peitsche gegriffen.

                    Sie hat von ihm dann immer deutlich die Peitsche zuspüren bekommen, wenn sie nicht brav in die gewünschte Richtung gegangen ist. Sehr konsequent und absolut ruhig. Immer sofort gelobt, wenn sie wieder brav in die richtige Richtung ging. Sie hat sich erst mal tierisch aufgeregt und ist wie blöd um den SB rumgerannt. Aber sie hatte es kapiert und sich auch wieder beruhigt. Seit dieser Lektion, gab es nie wieder Stress beim Longieren.

                    Ich muss gestehen, hätte ich eher so konsquent durch gegriffen, dann hätte diese Lektion nicht sein müssen.

                    Was Deinen speziellen Fall angeht. Kann ich Dir leider keine direkten Anweisungen geben. Aber was ich gelernt habe ist, wenn die Terror machen, musst Du Druck machen. Mehr oder weniger deutliches Wegschicken (halt auch mit der Pitsch) ist z.B. für die Druck. Das ist im Prinzip so wie' n Join up bei den Westernreitern....

                    Kommentar

                    • countess
                      • 20.02.2008
                      • 2252

                      #11
                      meine dreijährige hat sich ne zeit lang aufgeführt wie die axt im walde, wenn ihre koppelfreundin ne decke drauf bekam.wirklich schlimm, gestiegen, mit den vorderbeinen geschlagen, zunächst weggerannt, später auf angriff übergegangen.komischerweise konnte man sie selbst aber problemlos zudecken.ich war ratlos und habs dann erstmal sein lassen.irgendwann mußte ich die andere eindecken und das theater ging von vorne los.ich wußte mir echt nicht mehr zu helfen und das wurde langsam auch für mich gefährlich, wenn ich sie am strick mal hinführen wollte.hab ihr dann mal die hengstkette dran gemacht und die nach strich und faden verkloppt und ,siehe da, sie hat sich ganz gesittet ihre freundin mit decke betrachtet und der spuk ist vorüber.soll jetzt aber um gottes willen nicht heißen, dass du deinen vertrimmen sollst, solange du nicht sicher bist, dass er nur frech ist.

                      Kommentar

                      • Kat
                        • 12.05.2004
                        • 3533

                        #12
                        was mir noch eingefallen ist, sollte er auch beim longieren so Spirenzchen machen, dann ist es immer sinnvoller das in einem abgetrennten Bereich zu tun. Also evt. Halle mit Strohballen, Hindernissen o. Flatterband optisch begrenzen. So hat er auch nicht die Chance dir so schnell die Longe aus der Hand zu reißen.
                        Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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