Betrug beim Pferdehändler?

[Romina105]

Hallo, hätte gerne mal eure Meinung zu folgendem Thema gehört...

Meine Schwester hat sich Ende April ein Pferd bei einem Händler gekauft. Pferd wurde nur freizeitmäßig und eigenlich auch nur am Wochenende geritten. Nach 3 Wochen fing die Stute plötzlich an zu lahmen. Wir haben sie dann erst eine Woche stehen lassen. Als es dann nich besser wurde kam der Tierarzt und es gab ersteinmal eine Spritze und so Pulver für 1,5 Wochen. Als es immer noch nicht gut war sind wir dann zum Röntgen gefahren. Unser TA hat akute Athrose im Fesselgelenk festgestellt welche nicht innerhalb von 4 Wochen entstanden sein kann. Zur Beugeprobe ließ sich das Bein auch nur eingeschränkt beugen. Vier Wochen vorher war die AKU beim Händler allerdings noch negativ. Wir sind allerdings nicht dabeigewesen.

Naja auf jeden Fall haben wir die Stute dann zum Händler zurückgebracht und er hat gesagt dass er nichts davon wusste, da er die Stute selbst nur 1 Woche im Stall gehabt hat. Da hat sie wohl nie was gehabt.

Das ist jetzt wieder 4 Wochen her, das Geld bekommt sie nicht zurück, sie soll sich ein anderes Pferd aussuchen. Sie war jetzt 4 mal da und hat wirklich die katastrophalsten Pferde ausprobiert. (Vom 5-jährigen der beim leichten Zügel aufnehmen bereits steigt bis zum 16-jährigen ausgedienten Vielseitigkeitspferd welches nur mit Schlaufzügel zu reiten war.)

Aber das schlimmste kommt jetzt:
Heute gucke ich in die St. Georg und da ist die Stute die wir wegen Athrose zurückgebracht haben als super Turnierpferd für die ganze Familie angeboten!
Jetzt hat er doch den Befund von uns bekommen, wenn er die Stute jetzt so verkauft ist es doch vorsätzlicher Betrug oder nicht?

Wie soll man jetzt am besten reagieren??
Muss man sich soetwas gefallen lassen?

[alexandraF]

Strohmann darauf ansetzen und schriftlich (mail ?) anfragen, ob das Pferd gesund ist, irgendwelche Befund bekannt sind etc ... dann hat man ja etwas in der Hand, wenn gelogen wird und könnte ja versuchen mit einer solchen Aussage den Händler zur Rückabwicklung zu bringen. Insbesondere wenn man bevor der Strohmann fragt, dem Händler schriftlich den Befund des TAs anträgt. Nicht die feine Art, aber wenn es so dreist abläuft, kann man selber auch dreist und frech sein.

[max-und-moritz]

Ich würd da nicht lang rummachen, ein Rechtsanwalt muß ein Brieflein schreiben, meist wirkt das ganz schnell. Händler haben nicht gerne eine schlechte Nachrede!

Viele Grüße, max-und-moritz

[Timo]

kommt auf die Zeiträume an. Vielleicht hat sich der Verkauf auch mit dem Inserat überschnitten . Immer besser erst von dem Gute im Menschen ausgehen und nicht vorschnell aburteilen

[max-und-moritz]

..Timo, ich bewundere Dich, Du hast mit Pferdemenschen zu tun und glaubst noch an das Gute im Menschen...!

Viele Grüße, max-und-moritz

[dumbledore]

@ timo

Sorry, ich will dir nicht auf die Füße treten, aber: Findest du die Einstellung bei/zu Pferdehändlern (nicht: Züchtern) nicht etwas naiv?

[Romina105]

Nein, die Anzeige kann sich auf keinen Fall überschnitten haben.
Schließlich hatten wir die Stute ja bereits Ende Mai gekauft.
Die ist jetzt definitv neu reingestellt worden.

Also wir haben es ja jetzt auch lange im Guten versucht.
Wie kann man denn jetzt die Leute schützen, die die Stute ausprobieren und evtl. kaufen?

[danikar]

Meine Freundin hatte genau dasselbe Problem. Das Pferd war definitiv gespritzt. Sie konnte es ihm aber leider nicht nachweisen. Das "Euer Pferdehändler" das Pferd jetzt aktuell wieder anbietet finde ich etwas dumm. Ich würde in direkt damir konfrontieren und wenn er dann immer noch kein Geld raus gibt zum Anwalt gehen.

[Cafet]

@ timo

Sorry, ich will dir nicht auf die Füße treten, aber: Findest du die Einstellung bei/zu Pferdehändlern (nicht: Züchtern) nicht etwas naiv?

Wieso ist sie Züchtern gegenüber nicht naiv?

[dumbledore]

Nein, nicht unbedingt. Die Züchter, die ich kenne (das sind zugegebenermaßen kleinere mit wenigen, aber meist guten Stuten), sind ehrlich und zu einigen habe ich seit Jahren Kontakt. Dort würde ich auch immer wieder kaufen. Die Leute, die produzieren, sind häufig anders gestrickt als die, die verkaufen!

Das trifft natürlich nicht auf alle zu, weder bei Händlern noch bei Züchtern, ist aber eine für mich erkennbare Tendenz (wie gesagt, sehr subjektiv und eingeschränkt zahlenmäßig).

[alexandraF]

[...]
Wie kann man denn jetzt die Leute schützen, die die Stute ausprobieren und evtl. kaufen?

Man kann nicht die ganze Welt retten und in diesem Falle würde ich dann doch mal mit mir selber anfangen. Wie gesagt über Strohmann den Menschen zu einer solchen Aussage bringen und dann mit erst selbst versuchen mit dem zu reden (denn das kostet schliesslich nichts). Dann kann man immer noch einen Anwalt einschalten.

[Lynn]

Nur mal interessehalber, warum habt ihr die Stute nicht bei der AKU röntgen lassen und wieso war keiner von euch dabei?
Ich würde gar kein Pferd mehr ohne Röntgen kaufen und schon gar nicht verkaufen!!!
Klar ist die Geschichte mehr als ärgerlich und es gibt auch bestimmt Händler mit Gewissen, aber das war auch mal ganz schön blauäugig.

GlG Lynn

[Neuzüchter]

Ich versthe ehrlich gesagt nicht warum es immer noch Leute gibt die ein Pferd vom Händler ohne Blutprobe kaufen. Das ist Teil einer Ankaufsuntersuchung und kostet kaum extra. Das Blut wird beim Tierarzt eingelagert und im Lahmheits/Schadensfall auf Schmerz und Beruhigungsmittel getestet. Sowie die Sache beschrieben wird häte der Händler wohl kaum zugestimmt und das Desaster hätte nicht erst einen Anfang gefunden. Außerdem sollte man sich die Zeit nehmen selbst bei der Ankaufsuntersuchung anwesend zu sein oder zumindest ein Ausführliches Protokoll anzufordern - was sagt denn der Tierarzt der die Ankaufsuntersuchung gemachthaben soll?

[Romina105]

Also wir haben bis jetzt shcon 3 Pferde bei diesem Händler gekauft, und es hat immer alles gut geklappt, deswegen hatten wir auch echt schon Vertrauen zu ihm.
Ein ausführliches Protokoll von der AKU haben wir ja bekommen, alles gut.
Eine Blutprobe haben wir aber leider nicht genommen.
Auf das Röntgen haben wir verzichtet, da es sich "nur" um ein Freizeitpferd ohne Turnierambitionen gehandelt hat und daher auch eher im niedrigen Preissegment angesiedelt war. Meiner Meinung nach ist es auch völlig ok wenn ein Pferd beim klinischen TÜV in Ordnung ist.
Allerdings vermuten wir auch dass dem Pferd irgendwas gespritzt worden ist.
Nur leider beweisen können wir es ihm nicht...

Ich denke es wird wohl darauf hinauslaufen dass wir das Geld abschreiben müssen.
Aber aus Fehlern lernt man ja....
Es war auf jeden Fall das letzte Pferd was wir da gekauft haben!

[Bina1]

@Neuzüchter
Eine normale Blutprobe ist nicht bei Gericht als Beweis zugelassen. Du musst dann eine Dopingprobe mit speziellen Besteck nehmen lassen. Preis so um 200,-€ aber die lohnen sich.

[max-und-moritz]

Romina, red mit einem Anwalt und belohn den Händler nicht noch für seine "nicht korrekte Art".

Das Pferderecht hat sich bekanntlicher Weise in den letzten Jahren sehr zum Vorteil des Käufers geändert, ich denk daß es sich rentieren würde da mal einen Brief schreiben zu lassen!

Viele Grüße, max-und-moritz

[hike]

ABER zu einem auf Pferderecht spezialisierten Anwalt gehen! Sonst erklärt man noch ewig herum!

LG Hike

[Frufru]

Ich denke es wird wohl darauf hinauslaufen dass wir das Geld abschreiben müssen.
Aber aus Fehlern lernt man ja....
Es war auf jeden Fall das letzte Pferd was wir da gekauft haben!

??????????
Ihr seid privat und der Händler gewerblich, da ist es doch überhaupt kein Problem, das Pferd zurückzugeben, da findet man immer einen Grund, nochdazu wenn nicht geröngt war. Oder habt ihr zuviel Geld übrig um da einfach aufs Geld zu verzichten? *kopfschüttel*

Anwalt einschalten!

[Romina105]

Ja genau, die ist es!
Wie kommst du darauf??

[Romina105]

Ja also Freitag fahren wir nocheinmal dahin, da soll meine Schwester nochmal zwei Pferde ausprobieren.
Sollte man ihn da einfach mal auf die Anzeige in der St. Georg ansprechen?