Auch bei Tierärzten soll es schwarze Schafe geben ?!

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  • laconya
    • 22.07.2006
    • 2848

    #21
    Also das melden bzw überprüfen lassen der Rechnung bei der Kammer ist ja nicht so ein großer Aufriss. Hast du ihm das mitgeteilt? Und auch die andere Dame?
    Ansonsten würde ich ihm das schriftlich mitteilen und anbieten davon abzusehen, wenn du die Rechnung um k. A. 40 Prozent kürzen kannst.


    .... Die Fahrtkosten sind übrigens hier auch immer zwischen 12 (mehrere Behandlungen an einem Ort) und 50 €. Standard ist 24 €

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    • Ramzes
      • 15.03.2006
      • 14703

      #22
      Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
      Ich würde egal ob es sich um TA oder irgendwelche anderen Dienstleister handelt immer erst das persönliche Gespräch suchen. Wenn es um eine konkrete Rechnung geht dann rufe ich an oder mache einen Termin und spreche durch was mir unklar ist. Kann sich ja durchaus auch mal um ein Versehen handeln. Bei Medikamenten z.B. kann schon mal die Mengenangabe vermurkst werden weil z.B. beim einen Präparat die Packung in gramm, beim anderen in Stück Dosierer oder bei wieder einem anderen in Gewicht je Verpackungseinheit angegeben ist. Mir ist mal versehentlich 7.200 ml einer Injektionslösung berechnet worden von der das Pferd aber nur ein paar ml bekommen hatte. Da ich das Prozedere ja auch von der anderen Seite erlebe rufe ich bei Fragen wegen vermeintlich zu hoher Rechnung stets erstmal an.
      Für die tierärztlichen Leistungen kann Dir ein Blick in die GOT helfen (oder auch nicht, da viele Praxisabrechnungsprogramme z.B. mehrere Posten zu einer Standardbehandlung zusammenfassen). Bei einer Diagnose wie z.B. Hufgeschwür fällt ja stets derselbe Untersuchungsgang an und auch die Behandlung ist an sich stets dieselbe deshalb wird das auf Rechnungen oft aufsummiert. Was gerne mal zu Reklamationen führt ist das Wegegeld. Dieses muss der TA aber zum vorgeschriebenen Satz erheben und auch Nacht- und Notfallzuschläge sind inzwischen nicht mehr freiwillig sondern müssen zwingend erhoben werden. Wenn Du weder aus der GOT noch dem Gespräch mit dem Rechnungsersteller schlau wirst bleibt tatsächlich nur der Weg, sich an die Landes-Tierärztekammer zu wenden. Diese führt die Aufsicht und prüft auch Beschwerden über Rechnungen aller im Bereich des Bundeslandes ansässigen Tierärzte. Du musst also dazu wissen, in welchem Bundesland die Praxis liegt. Aber Vorsicht: Die meisten der Rechnungen die Kunden der Kammer zur Prüfung vorlegen entpuppen sich zwar als fehlerhaft aber mehrheitlich zu niedrig. Der Schuss kann also auch nach hinten losgehen in der Weise, dass die Praxis etwas auf den Deckel bekommt weil dieser oder jener Posten auf der Abrechnung fehlte. Verbrauchsmaterialien die Massenartikel sind, z.B. Kanülen, Einweghandschuhe, Tupfer etc. werden in aller Regel gar nicht berechnet, da schwer zu erfassen, müssten sie aber eigentlich. Ob z.B. bei einer Rektaluntersuchung ein Handschuh gebraucht wurde oder zwei kaputtgegangen sind schreibt ja kein Mensch auf. Und ob bei einer Wundtoilette jetzt zehn oder 30 Mulltupfer vebraucht wurden zählt auch keiner nach, das ist im Praxisalltag gar nicht machbar. Also arbeitet man mit Pauschalbeträgen oder schluckt die Beträge selbst und sie gehen faktisch in der entsprechenden Leistung auf, sprich reduzieren die Einnahme.
      Auf jeden Fall viel Erfolg und gute Nerven! In aller Regel hilft das klärende Gespräch deutlich mehr als irgendwelche Beschwerden bei den zuständigen Stellen, die fühlen sich nämlich im Zweifelsfalle auch nur in ihrer Ruhe und Harmonie gestört wie das für so viele Behörden gilt
      Kareen hat es doch nun sehr schlüssig dargestellt und erklärt . Auch der Hinweis auf das MENSCHELN , sprich die wohl etwas direktere Ansage des Tierarztes
      in ihrem 2.Beitrag
      .
      Ausserdem trifft man sich immer zweimal im Leben .

      Schön , wenn man in der Gegend mehrere Tierärzte theoretisch zur Verfügung hat .
      Trotzdem würde ich es mir so nicht komplett mit dem " alten " Tierarzt verscherzen für den hoffentlich nicht eintretenden Notfall , wenn es schnell gehen muss und andere nicht können .
      Die Kröte schlucken und es ist hoffentlich der neugewählte Tierarzt*** " kompatibler " .

      Kommentar

      • Bohuslän
        • 26.03.2009
        • 2442

        #23
        Das Argument mit dem Notfall klingt zwar logisch, hilft einem aber auch nicht weiter, wenn der TA verschnupft ist. Er bekommt es sicher mit, dass ein Kollege das Werk vollenden soll.

        Es gibt Tierärzte, die sind echt unverschämt. Da hilft auch keine Diplomatie. Ich bin mal an so einen geraten. Er behandelte einen Hufabszess. Kein Hexenwerk. Er bestand auf tägliche Nachkontrolle über 10 Tage. Der Krater, den er in den Huf geschnitzt hat war auch riesig. Die Rechnung dann dementsprechend auch. Frech war, den vollen Betrag für den Hufverband zu berechnen, denn der gute Mann hat durch seine nervöse Art die Stute so kirre gemacht, dass sie sich von ihm nicht hat anfassen lassen. Ich hab den Verband allein abgemacht, er hat einen Blick auf den Huf geworfen, ich hab den Verband allein wieder hin gebastelt. Dummerweise mit dem Material, das er gestellt hat. Kostenpunkt pro Verband 40 €.

        Unverschämt fand ich dass er täglich die vollen Fahrtkosten berechnet hat, obwohl er freie Hand hatte, wie er mich in seine Tour einplant. Auf meine Frage, ob er mir bei der Rechnung etwas entgegen kommen könnte (ich sprach nur die Fahrtkosten an) kam die Antwort "wenn es ihnen nicht passt, können sie in Zukunft einen Kollegen konsultieren". Hab ich dann auch getan.

        Endgültig ins AUS geschossen hat er sich 4 Wochen später als er ungefragt auf dem Hof stand und Influenza auffrischen wollte. Wenn einer nur die Dollar-Zeichen sieht, ist er bei mir an der falschen Adresse.

        Ich hatte seitdem 2 Notfälle, zu denen alle anderen Tierärzte vor Ort nicht verfügbar waren..... aber eben jener auch nicht.
        http://www.reutenhof.de

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        • Ramzes
          Ramzes kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Btw , es gibt natürlich auch unverschämt Pferdebesitzer ***
          Tierärzte kriegen da wohl auch ein Buch voll .
      • Rosadream
        • 15.04.2008
        • 875

        #24
        Hier nun mal die Beschreibung des anderen Falls:

        Es handelt sich um ein altes Pferd (26J.), zu dem der Besitzer wohl durch Trennung gekommen ist und selbst wohl wenig Erfahrung hat. Das Pferd sollte nun auf einem Hof untergebracht werden, wo die Pferde 24 Std/Tag auf der Weide laufen (mit Einzelfütterung von Kraftfutter) und seitens des Hofes darum gebeten wurde, das Pferd daraufhin zu untersuchen, ob das gesundheitlich für das relativ alte Pferd noch möglich ist. Wenn ja, sollten auch die erforderlichen Impfungen durchgeführt werden, da das Pferd wohl vorher ungeimpft war. Der vom Besitzer des Pferdes ausgewählte TA hat das Pferd dafür gesund genug beurteilt und die Impfungen durchgeführt (natürlich mit einer entsprechenden Rechnung). Auf dem Hof angekommen war das Pferd dann quasi direkt lahm und die TÄ, die das Pferd auf dem Hof untersucht haben, haben dann festgestellt, das beim besagten Gelenk kein Knorpel mehr vorhanden ist und das Pferd eigentlich nicht mehr therapiert werden kann, außer durch eine vorrübergehende Schmerzbehandlung/-linderung.

        M.E. handelt es sich hierbei doch um eine absolute Fehldiagnose, bei der möglicherweise noch die zusätzlichen Einnahmen durch die Impfungen generiert werden sollten, oder täusche ich mich ?
        Zumindest drängt sich einem ein solcher Eindruck auf.

        Kommentar


        • Ramzes
          Ramzes kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Und dieses arme alte Pferd hatte mit so einem Befund keinerlei Lahmheiten vorab und soll dann auch noch in eine Herde mit fitteren , prominenteren Artgenossen ? Das kann man kaum glauben.

          Ein Einzelpaddock mit ruhigem Beistellpferd wäre
          da noch eine Option mit Schmerzbehandlung .
      • Schimmeltier
        • 15.01.2019
        • 1101

        #25
        Hallo Rosadream, wenn du so direkt fragst: es wird nicht unter "Fehldiagnose" laufen. Kann denn bewiesen werden, dass der TA ein kreuzlahmes Pferd wider besseren Wissen als gesund eingestuft hat?
        Er hat den Auftrag wie besprochen ausgeführt. Er hat das Pferd begutachtet, befand es als weidetauglich, und führte dann wunschgemäß die Impfung aus. Er wird das hohe Alter des Pferdes mit berücksichtig haben. Salopp gesagt, auch ein altes Pferd mit Wehwehchen kann noch eine schöne Zeit auf der Weide haben, natürlich einschließlich einer vorüber gehenden Schmerzbehandlung.
        Unter diesem Gesichtspunkt ist hier das alte Pferd nach der durchaus individuellen Einschätzung des TAs offenbar weidetauglich.

        Anders sieht es aus, wenn es im Behandlungsauftrag um die genaue Feststellung von vorhandenen Beinschäden gegangen wäre. Dann hätte er den (Alters-) Schaden diagnostizieren müssen, unabhängig davon, ob das Hotti noch weidetauglich ist.
        Ich drücke dem Alterchen an dieser Stelle die Daumen . Manchmal macht es sich besser, als es im ersten Moment aussieht.....

        Kommentar

        • Rübchen
          • 23.12.2009
          • 1133

          #26
          ... und ob noch Knorpel vorhanden ist, kann man nur durch eine Gelenkspiegelung feststellen. Da muss der neue TA ja hellseherische Fähigkeiten haben.

          Kommentar

          • Rosadream
            • 15.04.2008
            • 875

            #27
            Vielen Dank für die Antworten und das Daumendrücken fürs Pferd (gebe ich weiter).

            Dann liegen ich und andere wohl falsch, auch wenn mir nicht verständlich ist, wieso der erste TA nicht mal eine Lahmheit feststellt, während ein weiterer TA der Auffassung ist, dass das Pferd kaum noch Lebensqualität hat. Das sind schon irritierende Diagnosen, die für Pferdebesitzer nicht so leicht nachzuvollziehen sind.

            Kommentar


            • Schimmeltier
              Schimmeltier kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              als langjähriger Mehrfach- Pferdebesitzer ist mir die Erfahrung nicht mehr fremd, dass verschiedene TAs bei ein und demselben Pferd vielleicht noch dieselbe Diagnose stellen, aber die Prognose und Behandlung völlig unterschiedlich beurteilen.
              Das ist die eine Sache, die andere Sache ist die, ob es hier a) wirklich gerechtfertigt ist, den Doc zu belangen, und b) ob es überhaupt eine Erfolgsaussicht für den Halter gibt. Gibt es hier ein klares "JA" ??
              So ein Fall wie deiner ist traurig und irritierend, ohne Frage. Es ist aber aus meiner Sicht kein Fall für eine berechtigte "Reklamation".

            • Rübchen
              Rübchen kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Weil eine Lahmheit plötzlich auftreten oder sich verschlechtern kann. Und die Bewertung eines leichten Tickerns, das sich vielleicht im neuen Stall aufgrund anderer Haltungsbedingungen Lahmer zeigt als vorher, halte ich nicht für undenkbar. Was ich nicht verstehe, ist, dass die Besitzer keine Lahmheit bemerkt haben.
          • Sabine2005
            • 17.06.2005
            • 7791

            #28
            Nun, es gibt durchaus Tierarzt Erlebnisse, die einen schmunzeln lassen.

            Vor rund 15 Jahren meinte mich ein Tierarzt "anpfeifen" zu müssen mit einer Ermahnung, ich dürfen meine Rechnung nicht mit anderen im Stall vergleichen.

            Habe ich aber doch und dabei hat sich meine Vermutung bestätigt. Tierarzt hatte für rund 60 Pferde Wurmkuren abgegeben und jedem wurde 15 € Anfahrt (für 15 km) berechnet.

            Das war unterm Strich ne Menge Kohle für eine einzige Anfahrt.

            Kommentar


            • Scorpio1974
              Scorpio1974 kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              ja das habe ich auch schon erlebt, wir haben uns zu 3 zusammengetan und einen ZA gerufen, für meine 2 Pferde und noch 2 weitere Pferde. als die Rechnung kam und ich die Anfahrt da drauf hatte, habe ich mich bei den 2 anderen erkundigt und siehe da, alle hatten dieselbe Anfahrt da drauf. Auf meine Nachfrage in der Klinik, sagte man dann auch "ups dann war das ein Versehen" und dann musste nur einmal Anfahrt bezahlt werden. Aber wenn man halt nicht nachgefragt hätte.....ich gehe auch davon aus, dass das Absicht war, war nicht das erste u letzte Mal dass sowas in dieser Klinik passierte.

            • Sabine2005
              Sabine2005 kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Ich glaube, das ist Usus. Nur zeigen sich Stallleute nicht ihre Rechnungen. Man wird ja auch doof angeschaut, wenn man das nachfragt.

            • Scorpio1974
              Scorpio1974 kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Nö das ist jetzt in meinem Umfeld nicht so, wir sind immer informiert über alle Kosten, gibt eig jeder Auskunft. Gibt hier viele TÄe und auch viele Kliniken in erreichbarer Nähe und Preise vergleichen ist ja auch legitim, tut man ja sonst im Leben auch, wir sind hier im Rheinland, Nähe Aachen mit den Pferden und sind auch in einer guten halben Std in Holland oder Belgien, wo es auch super Kliniken gibt. Auffällig ist hier auch dass manche Leistungen in Holland oder Belgien günstiger sind. Eine Bekannte brauchte bei Zahnproblemen ein Kopf-CT vom Pferd, ist dann nach equitom, da war das CT mal schlappe 300 € günstiger als in Deutschland.
          • laconya
            • 22.07.2006
            • 2848

            #29
            DAS ist aber doch schon Betrug, oder?? So dreist kann man ja nicht sein ?

            Gesendet von meinem ANE-LX1 mit Tapatalk

            Kommentar

            • Neuzüchter
              • 09.04.2003
              • 2159

              #30
              Auch unter Tierärzten gibt es schwarze Schafe!
              und sie zahlen sehr viel Geld an Juristen.

              sei froh dass Dein Pferd lebt und sei vorsichtig.
              Auch Freizeitpferde sin Profis!

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              • Drenchia
                • 21.12.2012
                • 3680

                #31
                Zitat von laconya Beitrag anzeigen
                DAS ist aber doch schon Betrug, oder?? So dreist kann man ja nicht sein ?

                Gesendet von meinem ANE-LX1 mit Tapatalk
                ja, es ist Betrug und es ist kein Einzelfall und zu diesen Auswüchsen kommts nur, weil sich über Jahre keiner dagegen wehrt. Genau deswegen gehört jede zweifelhafte Rechnung der Kammer zur Prüfung vorgelegt.
                Zuletzt geändert von Drenchia; 12.07.2020, 21:16. Grund: Rechtschreibung, was sonst

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                • Pferdi
                  • 02.04.2019
                  • 490

                  #32
                  Was zahlt ihr denn für einen Ultraschall, also als Trächtigkeitskontrolle? Gibt's da feste Sätze? Ich zahle bei 3 TA 3 verschiedene Beträge ;-) interessiert mich einfach mal.....

                  Kommentar


                  • verenchen
                    verenchen kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Nicht trächtig 30, trächtig 40

                  • Eisenschimmel
                    Eisenschimmel kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Finde das ein teures ja sie ist tragend ... der Unterschied von 10 Euro erschließt sich mir nicht ...

                    Gruß vom Eisenschimmel
                • laconya
                  • 22.07.2006
                  • 2848

                  #33
                  Zitat von Pferdi Beitrag anzeigen
                  Was zahlt ihr denn für einen Ultraschall, also als Trächtigkeitskontrolle? Gibt's da feste Sätze? Ich zahle bei 3 TA 3 verschiedene Beträge ;-) interessiert mich einfach mal.....
                  39 €

                  Gesendet von meinem ANE-LX1 mit Tapatalk

                  Kommentar

                  • zwerg123
                    • 28.02.2010
                    • 379

                    #34
                    Das ist aber günstig. Wir sind hier bei 52,00 Euro

                    Kommentar

                    • anthea7819
                      • 17.04.2012
                      • 1322

                      #35
                      Inklusive Anfahrt?

                      Kommentar


                      • zwerg123
                        zwerg123 kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Nein, die kommt noch dazu
                    • Kareen
                      PREMIUM-Mitglied
                      • 06.01.2001
                      • 7463

                      #36
                      Spannend! Was das 26-jährige Pferd angeht lässt sich da denke ich aus der Ferne schlecht etwas zu sagen. Es war ja auch keiner von uns dabei. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass präzise Untersuchungsaufträge erteilen auch nicht jedem Pferdebesitzer gegeben ist. Oft klingt das wie 'ich möchte zwar eine komplette KU obB bescheinigt haben aber bitte keine Diagnostik die über eine Allgemeinuntersuchung oder bloß Inaugenscheinnahme hinausgeht'. Wenn der Auftrag bloß lautet 'Impfen vor geplantem Stallwechsel' dann mache ich da auch nicht unaufgefordert eine Lahmheitsuntersuchung, sonst heißt es später: Wieso steht da eine LHU, der hatte doch gar nichts? Ich kenne auch 26-jährige die einen Tag fast beschwerdefrei und locker laufen und den anderen Tag gar nicht. Wir haben auch eine 30-jährige im Stall die hat außer dass sie langsam doch einen Senkrücken bekommt und wenn sie in der Box steht morgend angelaufene Beine hat überhaupt keine Beschwerden. Die angelaufenen Beine werden ja vermieden weil sie einfach draußen bleibt.
                      Die andere Sorte Geriatriker mit ausgeprägten guten und richtig schlechten Tagen sind regelmäßig die Grenzfälle bei denen man sich gemeinsam mit dem Besitzer fragen muss wann ein guter Zeitpunkt zum Gehenlassen ist. Auch das Schmerzempfinden der Pferde ist ja sehr unterschiedlich. Ich habe z.B. ein Shetty im Klientel mit einem deformierten Hinterbein, das sollte eine Nachbarkollegin schon vor Jahren einschläfern weil es eben bedingt durch das deutlich asymmetrische Bein 'unrund' läuft. Die peest aber fröhlich mit ihrem Kumpels im Galopp über die Wiese und läuft auch unter Schmerzmitteln exakt genau so. Bei anderen austherapierten Pferden hat man das Problem, dass die Besitzer nicht merken dass das Pferd chronische Schmerzen hat weil es von einem lahmen Bein auf das andere fällt und darum für ungeübte Augen nicht lahm geht, in Wirklichkeit aber ist es einfach nur auf allen Beinen zugleich 'uppe' und gehört umgehend erlöst. Im Zweifelsfall frage ich auch mal selber bei Kollegen um Rat. Vier oder sechs Augen sehen immer mehr als zwei und schon oft musste ich mich wundern was auch bei älteren oder richtig alten Pferden wieder wird wenn man ihnen die Chance gibt. Leider sehen viele Halter es einfach so, dass ein Pferd über 20 'einfach alt' ist und nicht mehr behandelt werden muss wenn es ja keinen Nutzwert mehr hat sondern man es einfach so weiterlaufen lässt bis es halt nicht mehr geht. Das war ein Thema beim letzten Tierärztetag und die Vortragenden Juristen haben ganz deutlich klar gestellt dass ein Pferd das als Nichtschlachtpferd eingetragen ist mit allem therapiert werden muss was gewissermaßen das medizinische Regal hergibt. Vielen war nicht klar, dass das Einschläfern nicht aus wirtschaftlichen oder Gründen erfolgen darf wohingegen die Schlachtung (egal ob für den menschlichen oder tierischen Verzehr) die einzige Ausnahme darstellt die der Gesetzgeber vom Wirbeltiertötungsverbot zulässt. Ein großes Missverständnis besteht darin, dass die Schlachtung eines Nichtschlachtpferdes legal sei wenn das Fleisch danach 'nur' für die tierische Ernährung verwendet wird. Das ist ist definitiv nicht so. Sorry für OT aber das ist ein Punkt der uns in der Praxis in den kommenden Jahren noch sehr beschäftigen wird.

                      Kommentar

                      • laconya
                        • 22.07.2006
                        • 2848

                        #37
                        Zitat von anthea7819 Beitrag anzeigen
                        Inklusive Anfahrt?
                        Falls du mich meinst.... Nein, natürlich nicht. Die liegt zwischen 12 und 28 €

                        Gesendet von meinem ANE-LX1 mit Tapatalk

                        Kommentar

                        • Schussel99
                          • 06.02.2018
                          • 148

                          #38
                          Ich hatte mal ein ganz böses Erlebnis:

                          Am Stall wurde der Hund der Stallbesitzerin angefahren.
                          Ich zum Kleintierarzt im Ort gedüst, um Hilfe gebeten, und
                          wurde vom Tierarzt mit den Worten „wegen persönlicher Differenzen mit der Halterin würde er das Tier nicht behandeln...“ wieder weggeschickt...

                          Eigentlich war der TA sogar Freund der Familie (danach nicht mehr),
                          das hat mich wahnsinnig wütend gemacht, und am liebsten hätte ich ihn angezeigt ????

                          Kommentar


                          • Feyra
                            Feyra kommentierte
                            Kommentar bearbeiten
                            Ging mir einmal ähnlich, Pferd war sehr schwer verunfallt. Ich wurde mit der Aussage - "Sie sind nicht bei mir Kunde, machen Sie einen Verband und fahren in die Klinik" abgewiesen.
                            Das war mein erster und letzter Anruf in dieser Praxis.
                            Als ich das dann Wochen später unter eine euphorische Lobpreisung des Herrn kommentiert habe, wurde mir üble Nachrede unterstellt. Interessant, ich dachte immer hier in Deutschland wäre freie Meinungsäußerung erlaubt. Klar glaube ich gerne das es viele zufriedene Kunden von ihm gibt. Aber die Aussage war unterirdisch und daher ist es auch angebracht das zu artikulieren.
                        • macedonia
                          • 06.05.2006
                          • 1185

                          #39
                          Ja, also, es gibt Rückmeldung seitens der Tierärztekammer ..

                          wir hier schon angesprochen, stehen die VOLL hinter dem Tierarzt.

                          Egal ob mit der Höhe der Rechnungstellung, als auch mit der Häufigkeit der Untersuchungen.

                          Was ich nun daraus gelernt habe, natürlich Tierarztwechsel, desweiteren werde ich mir in Zukunft für " ausser der Reihe " tierärztliche Tätigkeiten einen schriftlichen Kostenvoranschlag geben lassen. Soweit möglich.

                          Fazit, der Tierarzt darf zwischen dem 1 und 3 fachen Satz verlangen wie er Lust und Laune hat. Wem Ihm Deine Nase nicht passt auch gerne mal " gepfefferter " damit Du Ihn sicher nicht nochmal in Anspruch nimmst. Alles legitim.

                          In meinem Fall, und das hatte ich bisher mal zurück gehalten, hat der TA ja von mir Bargeld gefordert. Für einen Teil seiner Leistungen. Also Teils Bar, Teils als Rechnung. Da ich, so Aussage des TA, dadurch um die 300.- sparen würde ....was ich Anfangs aber nicht einordnen konnte. Mittlerweile erschließt sich mir das. Denn ! Es kam ja eine zweite Rechnung und da war die Barzahlung nicht berücksichtigt, und der TA bestreitet, das Geld in Bar bekommen zu haben und fordert es jetzt, in Form einer Rechnung, nochmals. Was der TA aber wohl vergessen hat, es gibt einen Zeugen. Für das Gespräch, sowie für die Barzahlung.

                          Es bleibt also spannend.

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                          • max-und-moritz
                            max-und-moritz kommentierte
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                            Macedonia, das hat glaube ich mit dem verharmlosenden Ausdruck "Schwarzes Schaf" nichts mehr zu tun, das ist kriminell.
                        • Neuzüchter
                          • 09.04.2003
                          • 2159

                          #40
                          Ist wahrscheinlich ein Versuch und mit Rechtschutz relativ leicht abzuarbeiten

                          peinlich für den Tierarzt

                          leider ist es generell so, dass man wenige Menschen findet, die in echt und dreidimensional arbeiten wollen und die es tuen sind mitunter sehr frech und nicht zwingend kompetent
                          Auch Freizeitpferde sin Profis!

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