rechtsfrage

[living doll]

Also möglich ist es schon, dass der Bursche was hochgezogen hat - vielleicht hatten die gestrigen Fachleute ja kalte Finger oder er war etwas klemmig beim Fühlen.
So ein Junghengst kann eine ganze Weile die Hoden noch hochziehen.
Bei einem gewaltigen Schrecken kann er sie auch soweit hochziehen, dass sie nicht mehr herunterkommen und der eigentlich normale Hengst zum Klopphengst wird.
Wir hatten das vor Jahren mal bei einem jungen Friesenhengst erlebt, der völlig normal entwickelt war.
Dann ist er von einem anderen Pferd fürchterlich verkloppt worden und hat dabei seine Hoden unwiederholbar eingezogen.
Sie mussten per Bauchhöhlen-OP entfernt werden.
Ich meine, der Hengst wäre damals mindestens 2,5 Jahre alt gewesen, also nicht mehr klein.

[zuckerschnute]

Als Privater (sofern du es tatsächlich bist) kann die Gewährleistung komplett ausgeschlossen werden, unerheblich ob es sich um eine neue oder gebrauchte Sache handelt.

Solange nichts arglistig verschwiegen wurde ist das kein Problem.

Verkaufst du regelmäßig Pferde und wenn ja, wie viele pro Jahr?

[cleopatras magic]

uns ist es vor gut 1,5 jahren mit einen alten hengst so gegangen, der sollte auch wallach sei. stand jahrelang mit einer alten ponystute zusammen uns wurde versichert er ist wallach und es waren keine hoden da. als dieser zu uns kam und unsere junge stute sah erwarten die guten geister im pferd und auf einmal wurde der wallch zum hengst. so viel zum thema.

[Lillybel]

Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein hochgerutschter Hoden einen Mangel bedeutet. Das Pferd ist dadurch ja nicht gesundheitlich beeinträchtigt und ob er gekört werden würde steht ja auch in den Sternen.

Fakt ist, du hast ein Pferd verkauft, das zum Zeitpunkt des Verkaufs keinen Mangel hatte und das ist ausschlaggebend.

Unser jetzt 3 Jähriger hatte auch lange Zeit immerwieder einen Hoden verschwinden lassen. Jetzt haben wir ihn vor 2 Wochen legen lassen und es waren beide Hoden unten.

Da ein Hengst in der Regel kastriert wird und es eher die Ausnahme ist, daß jemand ein Reitpferd Hengst läßt, hast Du ja alles richtig gemacht. Ich wäre da ganz entspannt.

Sicher Auskunft kann dir da Dr. Plewa, Rechtsanwalt für alles was mit Pferden zu tun hat, geben.
Ruf einfach bei der FN an, die geben Dir dann die Nr. Haben wir auch mal in einer anderen Angelegenheit gemacht.
Allein ein Schreiben von ihm wirkt manchmal Wunder. Eine Telefonische Auskunft hat uns damals 50,- Euro gekostet. Diese Auskunft haben wir dann auch noch einmal in Schriftform erhalten.
Toi Toi

Lillybel

[caspar]

Dietrich Plewa hat gesagt, dass streng genommen ein Fohlen nur dann "neu" ist, wenn noch keine menschliche Hand dran war.
Das ist mit 1,5 Jahren sicherlich nicht mehr der Fall.
Somit gilt die Gewährleistungsfrist von 1 Jahr.
Wenn die Dame Dir unterschrieben hat, dass sie mit 3 Monaten Garantie einverstanden ist, solltest Du aus dem Schneider sein.

[KOHEILAN]

Hy, Fahr doch mal UNANGEMELDET hin und schau ihn dir selber genau an!!
Das hilft meist sehr bei der Wahrheitsfindung.

[pavot]

genau,deswegen fragte ich ja ob es reicht,wenn "privat" drinsteht.

wir haben privat zu privat verkauft.

du meinst dann also,ich hab 2 jahre gewährleistung????
das kann ich mir eigentlich schwer vorstellen.das ist echt heftig.

Nun - ja und nein.

2 Jahre Gewährleistung: ja

Aber - in den ersten 6 Monaten liegt die Beweislast, dass der Mangel beim Kauf NICHT vorhanden war beim Verkäufer. In den folgenden 1,5 Jahren der Gewährleisung liegt die Beweislast beim Käufer. Dieser muss nachweisen, dass der Mangel beim Kauf bereits bestanden hat (und dass er ihn nicht kannte).

[Titania]

Auf jeden Fall habe ich jetzt wieder Gesprächsstoff beim Frühstück! Mein Mann war nämlich neulich in Dortmund auf dem Pferderechtstag.
Und gerade bin ich dabei, einen Junghengst mit Körqualität zu verkaufen...

[zuckerschnute]

Nun - ja und nein.

2 Jahre Gewährleistung: ja

Aber - in den ersten 6 Monaten liegt die Beweislast, dass der Mangel beim Kauf NICHT vorhanden war beim Verkäufer. In den folgenden 1,5 Jahren der Gewährleisung liegt die Beweislast beim Käufer. Dieser muss nachweisen, dass der Mangel beim Kauf bereits bestanden hat (und dass er ihn nicht kannte).

Das ist richtig, gilt aber nur bei gewerblichem Verkauf.

Hoden hin oder her, wenn du als Private (sofern du es tatsächlich bist) die Gewährleistung wirksam auf 3 Monate beschränkt und nichts arglistig verschwiegen hast kannst du dich entspannt zurück lehnen.

[Lindenhof]

Beim gewerblichen Verkauf kann ich auf ein Jahr reduzieren - allerdings nur bei einer "gebrauchten" Sache... muß also nicht die vollen zwei Jahre gewährleisten (was ja bei einem lebenden Tier absoluter Blödsinn ist!!!).

Schlußendlich ist es aber auch immer eine Sache des Richter, wie er sein Urteil trifft. Manch einer, bei dem der Fall klar zu sein schien, hat ganz doof aus der Wäsche geguckt, als das Urteil gefallen ist. Recht haben und recht bekommen ist halt zweierlei.

Ob alle Richter das so sehen, daß ein Fohlen, solange kein Mensch Hand angelegt hat (was bei uns ja schon am ersten Tag passiert!!!) nur Neuware ist, bezweifle ich. Bei dem Triesdorfer Pferdetagen referierte eine Fachrechtsanwältin, die sagte, alle "rohen" Pferde seien NEU - ob mit dem Zeitpunkt des Longieren bereits ein "GEBRAUCH" einsetzt, ist Ermessenssache - spätestens als gerittenes Pferd gilt es auf jeden Fall als Gebraucht.

Grundsätzlich ist es immer wichtig, das die "Beschaffenheit" zum Zeitpunkt der Erfüllung des Kaufvertrages festgehalten wird - auch alle Negativpunkte. Dann kann der Käufer später nicht sagen, er hätte davon nichts gewußt.