Fremdreiterrisiko in Haftpflichtversicherung

[alexandraF]

Was bedeutet das genau ?

Ich war ich der Meinung, damit ist das Risiko abgesichert, dass mein Pferd dem Fremdreiter einen Schaden zufügt.
Nun wurde ich belehrt, nein das bedeutet, dass Schäden An Dingen von dritten oder an dritten Personen abgedeckt sind, die entstanden sind, während das Pferd in der Obhut des Fremdreiters war.
Was ist richtig ?
Bitte um Antworten von denjenigen, die sich wirklich damit auseinandergesetzt haben. Die landläufige Meinung kenne ich ja...

Ich werde in den nächsten Tage dazu meine Policen lesen. Aber die sind sooo dick...

[ditschi]

Also grundsätzlich ist es so:

Fremdreiterrisiko, wenn fremde Personen oder Verwandte (nicht häusliche Gemeinschaft), das Pferd unendgeldlich reiten, sind nicht nur die Schäden, die das Pferd dritten zufügt, sondern auch die Sach- und Personenschäden an dem Reiter mitversichert, ebenso wie die Regressansprüche der Sozialversicherungsträger.

[alexandraF]

Prima - danke !!!

D.h. eine zusätzliche Unfallsversicherung im Namen des Reiters abzuschliessen wäre damit unnötig.

Ich möchte ja nicht unken, aber manchmal geht so ein Unfall schneller als man gucken kann.

[Anathema]

wie ditschi schon sagte, geht es beim fremdreiterrisiko um personen, die das pferd "unentgeltlich" reiten... eine reitbeteiligung (entgeltlich) fällt da nicht drunter. das ist unbedingt zu beachten, weil es sonst zu ganz bösen überraschungen im fall des falles (im wahrsten sinne des wortes ) kommen kann...!

[Robin]

Eine Unfallversicherung für den Reiter ist immer sinnvoll.

[Kareen]

Unentgeltlich im Sinne von Geld für's Reiten bekommen oder im Sinne von Geld für's Reiten bezahlen? Soll ja beides vorkommen... Selbst bei Reitbeteiligung dürfte es dem Versicherer doch schwerfallen, 'Entgeltlichkeit' nachzuweisen da gemeinhin doch kein Arbeits- oder Leihverhältnis zwischen RB und Eigentümer entsteht sondern eine RB sich normalerweise anteilig an den Unterhaltskosten des Pferdes beteiligt. Da ist reichlich Raum für Interpretationen... Noch viel tückischer finde ich den Ausdruck 'gelegentlich' da z.B. eine Reitbeteiligung eindeutig auf 'regelmäßiges' Reiten des fremden Pferdes hinausläuft unabhängig davon ob und von wo nach wo Geld fließt oder nicht.
Ich denke auch, dass jeder Reiter eine Unfallversicherung haben sollte zumal die UV durch den Landessportbund die früher den Sport im Verein relativ großflächig abgedeckt hat, heute nur noch in sehr speziellen Fällen greift, die an allerlei Bedingungen gebunden sind (z.B. nur, wenn die Aktivität auf ausdrückliche Weisung des Vorstandes - sprich während des Reitunterrichts - erfolgt ist). Gleichfalls nicht mit abgedeckt sind ergo Unfälle die bei Begleitaktivitäten passieren (wie z.B. Stangenstreichen, Schulpferd ehrenamtlich Pflegen oder Bereiten, Freispringen usw.). Darum lege ich jedem, der sich mit Pferden befasst nahe, eine eigene Versicherung abzuschließen. Im Falle des Falles gibt es dann nämlich auch kein böses Erwachen.