Mangelndes Vertrauen?

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  • Dimona
    • 16.07.2003
    • 1573

    Mangelndes Vertrauen?

    Also ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Hab mit meinem 13-jährigen Wallach probleme seit ich ihn gekauft habe vor 6 Jahren. Inzwischen bin ich so weit, daß ich ihn am liebsten einfach beim Händler abgeben würde, Hauptsache er ist weg, er kotzt mich manchmal an. Er ist so einer, der innerhalb 1 Sekunde von 0 auf 180 geht.

    Eigentlich ist er im Umgang, putzen, Satteln, verladen ganz brav.

    Beim Longieren allerdings gehts schon los, er ist zuerst ganz ruhig, dreht seine Runden, ich versuche mit Tempiwechsel zu vermeiden, das er sich langweilt, da muß man ihn auch echt antreiben, das er sich überhaupt bewegt. Und auf einmal bläht er ohne ersichtlichen Grund die Nüstern, reißt den Kopf hoch und rennt los, buckelt, bleibt stehen, dreht sich um, steigt etc....ich häng dann nur noch als Pasagier an der Longe. Minuten später ist es wieder gut, er hat sich wieder beruhigt und dreht zockelig seine Runden, ich muß ihn wieder antreiben. Manchmal hab ich sogar das Gefühl, er sucht mit aller Gewalt nach einem Grund auszurasten.

    Anbinden kann ich ihn auch nicht überall, nur wenn er nicht abhauen kann (Stallgassen-Tür zu), gerät er in Panik reiß er so lange am Strick bis irgend etwas kaputt geht, er läßt sich nicht mehr beruhigen und nachher auch nicht mehr einfangen. Einzige Chance ist es ihn irgendwie alleine in die Boxe laufen zu lassen. Gott sei Dank passiert das aber nur 1 oder 2 mal pro Jahr.

    Beim reiten ist er grottenfaul, reite inzwischen ca. 2-3 mal die Woche Dressur in der Halle oder auf dem Platz, aber das ist der reinste Krampf, ich merke anschließen alle meine Knochen! Packt man ihn mit den Sporen mal an, wenn er wieder mal schläft, wird er auch noch frech und beginnt zu steigen. Ich finds nur noch zum kotzen!

    Springen hab ich inzwischen schon aufgegeben, weil er einfach zu stark ist für mich und mir auch der Mut fehlt. Hatte früher beim Springen nie Angst, aber jetzt hab ich da kein Bock mehr drauf! Der legt sich einfach auf meine Hand und zieht dermaßen, das ich mich kaum noch im Sattel halten kann, Distanzen kann man so überhaupt nicht reiten. Pakt man dann einmal richtig zu kann es sein, das er die Bremse reinhaut und auf der Stelle anfängt zu toben.

    Turnier ist mit ihm inzwischen auch schon ein Albtraum. Meistens ist er zwar lieb, aber die paarmal im Jahr, wo er sich völlig vergißt reichen, um einem den Spaß an der Turnierreiterei madig zu machen. Er hat dan Streß und benimmt sich wie ein zweijähriger teilweise. Und ich bin einfach nicht stark genug (körperlich und mental) um mich richtig zu wehren, zumal ich nicht unterscheiden kann ob es wirklich Angst ist oder Frechheit.

    Hin und wann gehen wir auch ins Gelände, das macht er eigentlich ganz brav, wenn er sich nicht gerade bedrängt fühlt oder wir an einer Weide mit wild galoppierenden Pferden vorbei müssen.....

    Ja und dann ist er wieder 14 Tage total brav, als wenn er kein Wässerchen trüben könnte.

    Gestern abend hätte ich ihn echt abschießen können, so sauer war ich. Ich hab ihn nach dem Reiten in der Halle laufen lassen, damit er sich Wälzen kann und sich wohlfühlt, da läßt er sich doch nachher nicht mehr einfangen! Rannte mit weit aufgerissenen Nüstern vor mir weg., obwohl ich ihn 1 Stunde stramm gearbeitet habe hatte er dazu noch die Kondition! Da war ich so giftig, hab die großen Hallentüren zu gemacht und hab ihn noch 30 Minuten mit der Longierpeitsche durch die Halle geschickt, bis er sich freiwillig einfangen ließ.

    Gesundheitlich dürfte mE nichts vorliegen, Zähne werden regelmäßig kontrolliert, werde aber die TÄ beim nächsten Impfen mal genauer nachschauen lassen.

    Ich habs echt satt mit ihm, das macht keinen Spaß mehr und ich weiß nicht mehr weiter. Sorry, ist ein bißchen lang geworden aber trotzdem danke fürs lesen! Vielleicht fällt euch ja was ein......
    http://www.pferdezucht-bettina-kraus...-horse-gate.de
  • monti
    • 13.10.2003
    • 11746

    #2
    @Dimona
    ......und das wird wahrscheinlich auch so bleiben.....nach Deiner Beschreibung hat er wenig Leistungsbereitschaft......ich würde ihn entweder an jemand verkaufen, der nur mit ihm spazierenreitet und nichts von ihm verlangt (und das kann auch in die Hose gehen) oder an einen starken Reiter, der seinen Willen mit Gewalt durchdrückt und ihn zwingt zu arbeiten......
    Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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    • Dimona
      • 16.07.2003
      • 1573

      #3
      Danke Monti für deine ehrliche Antwort. Ich kann ihn nicht an unerfahrenen "Bummelreiter" abgeben, die brechen sich mit ihm den Hals....obwohl er an 355 Tagen im Jahr total lieb ist.

      Vielleicht liegt es wirklich an der Leistungsbereitschaft....

      Aber wer kauft so ein Pferd noch?

      Wenn ich das vorher alles gewußt hätte? Hätte ich ihn auch nicht haben wollen!
      http://www.pferdezucht-bettina-kraus...-horse-gate.de

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      • Ginella NB

        #4
        und wenn du da mal 1-2 monate einen profi ranlässt?

        ich weiss nicht ob das groß was bringt, wenn du das hinterher dann nicht nachreiten kannst, aber einen reiter, bei dem sich der gaul nicht alles erlauben kann, könnte ihm bestimmt mal nicht schaden....

        Kommentar

        • Hondadiva
          • 24.01.2005
          • 1552

          #5
          wenn du wirklich keinen spass mehr an ihm hast, dann tausch ihn ein bei einem händler.
          pferde kosten viel zeit und geld, und sollten dann wenigstens spass machen.

          wenn du allerdings noch nicht völlig aufgeben willst, probier ein wenig herum.
          wie ist er, wenn er jeden tag ein paar stunden auf die koppel kommt, bzw. wenn er gar nicht rauskommt?
          mal nen profi draufsetzen, der bekannt ist, solche problempferde in den griff zu bekommen.

          zum anbindeproblem:
          über kopf anbinden, dann fehlt ihm der hebel und kann nix mehr zerreißen.
          http://www.schurkenhof.at

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          • Dimona
            • 16.07.2003
            • 1573

            #6
            Es ist ja nicht so, das ich alles durchgehen lasse, nur bereits wenn man ihn anmault, ergreift er schon die Flucht, zu mehr kommt man schon gar nicht. Da bekommt er Panik.

            Raus geht er jeden Tag, wenn er aber mal drin bleibt ist ihm das auch relativ egal, da ist er vielleicht ein wenig fleißiger.

            Übrigens scheint sein Temperament auch Wetterabhängig zu sein, hattet ihr das schon mal? Im Sommer fühlt er sich total unwohl, frißt auch nicht so gut und ist extrem faul. Im Winter ist es schon deutlich besser.
            http://www.pferdezucht-bettina-kraus...-horse-gate.de

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            • samira127
              • 20.07.2005
              • 2670

              #7
              hi
              das wetterfüllige kenne ich ist bei unseren auch so.
              mit was für einer trense reitest du denn und passt der sattel? vieleicht könnte ein gebisswechsel oder ein anderes reithalfter hier auch helfen.

              wo wohnst du denn vieleicht kenne ich da welche die dir helfen könnten.

              claudia

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              • Dimona
                • 16.07.2003
                • 1573

                #8
                Kombiniertes Reithalfter mit doppelt gebrochenem Sprenger Gebiss, Sattler war dieses Jahr auch schon da. Ich hab den Sattel Mai 2004 gekauft und nach einem Jahr polstert mein Sattler den nochmal kostenlos nach. Ich muß jetzt bald impfen lassen, vielleicht laß ich da mal ein Blutbild machen.

                Am Samstag hab ich ihn noch longiert, da war er totbrav. Hab rechte Hand angefangen und ihn direkt richtig fleißig nach vorne geschickt. Er ist total locker gewesen, schwingender Rücken, aktives HB. Hab erst gedacht, das ist gar nicht meiner! Dann bin ich nach 15 Min auf links gewechselt, da ging er total steif, konnte die Stellung und Biegung nicht halten und kam mir irgendwie schief vor. Kein aktives HB mehr, kein Vorgriff aus der Schulter, nur noch faul. Werd mir das nochmal ansehen jetzt die Tage aber das sah mir ganz so aus, als wenn wir mal wieder zum Chiropr. müssen. Was meint ihr?

                Wenn er einen richtig guten Tag hat, kann er durchaus Lektionen bis M laufen, sowohl Dressur aber auch Springen! Es fällt mir total schwer einen Schlußstrich zu ziehen. Schlimm ist nur, das permanent bei uns zu Hause Krach ist wegen diesem Pferd. Mein Freund kann ihn nicht ab und meint ich stecke nur Geld rein und da kommt nichts zurück....
                http://www.pferdezucht-bettina-kraus...-horse-gate.de

                Kommentar

                • Oppenheim
                  • 27.01.2003
                  • 3235

                  #9
                  Ich würds erstmal mit einem ordentlichen TA-Check probieren und zwar alles was in Frage käme.

                  Mir gings nämlich ähnlich. Vor 3 Jahren haben wir meinen Wallach gekauft. Anfangs war richtig toll, obwohl er mich doch ab und an spüren ließ, daß er der Boss ist und buckeln kann. Dann kam die Hallensaison und er wurde so faul, daß es mir gegraut hat, ihn zu reiten. Und ich hatte schon Sporen und Peitsche. Ab und zu fing er dann plötzlich an aus dem Nichts davonzuschießen, sodaß ich ihn gegen die Wand lenken mußte, damit er stehen bleibt. Ich hatte in diesen Momenten Null Chance gegen ihn. Dann kam das Frühjahr wieder und da gings richtig los. Wir mußten zum Reitplatz ca. 10 Minuten reiten. Aber er war da nicht mehr hinzukriegen. Er blieb stehen und wenn ich ihn weitertreiben wollte, stieg er oder ging in die Luft. Anfangs bin ich dann immer wieder heim gegangen aus Angst er schießt ab und ich hab keine Kontrolle mehr über ihn. Dann hab ich mich mal durchgesetzt und seitdem lief er wenigstens wieder auf den Platz. Aber er schoß regelmäßig ab, machte sich so bockenfest, daß es einfach grauslig war. Wir dachten er wäre ein Arbeitsverweigerer und ich hatte echt kein Vertrauen zu ihm. An Turnier war gar nicht zu denken. Ich wollte ihn unbedingt loswerden, hätte ihn auf der Stelle verkauft, wenn nicht mein damaliger RL so vernarrt in ihn gewesen wäre und an ihn geglaubt hätte.

                  Und dann hatte ich die Eingebung ihn mal von einem Spezialisten untersuchen zu lassen und das war das beste, was mir hätte passieren können. Der bzw. die stellte nämlich fest, daß er zu lange Kniebänder hatte. Durch das Schonen war auch der Ischias total entzündet. Seit der Behandlung ist er ein anderes Pferd geworden. Ich könnte ihn wohl sogar mit kleinen Kindern ins Gelände schicken, er würde sie wohlbehalten wiederbringen. Meine 16-jährige Schwester schleppt er ganz selbstverständlich durch sämtliche A-Dressuren und holt mit ihr eine Schleife nach der anderen. Mit mir läuft er inzwischen M-Dressur, mein 50-jähriger wenig erfahrener Vater reitet mit ihm ins Gelände - auch Trab und Galopp! Und Anfänger schleppt er ohne mit der Wimper zu zucken. Er ist einfach nur genial und ich geb ihn nie wieder her. Er hat bei mir eine Stellung auf Lebenszeit.

                  Anbinden läßt er sich im Übrigen auch nicht gern. Reißt sich oft los. Aber zum Glück brauch ich das selten, von daher lass ich ihm die Dummheit.
                  Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

                  Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

                  Kommentar


                  • #10
                    Hallo Dimona,

                    hast Du es schon mal mit Zusatzfuttermittel probiert?
                    Kenne 2 oder 3 Leute die in solch einem Fall mit den Iwest-Produkten (www.iwest.de) Magnoquiet oder Magnocalm ganz guten Erfolg hatten. Vielleicht ist es auch in Deinem Fall einen Versuch wert?

                    Das Pferd meiner Schwester hat manchmal auch so "durchgeknallte" Tage (Pferd steht im Offenstall&#33 - normalerweise merkt sie das inzwischen schon vorher und reitet ihn dann an diesem Tag gar nicht. Erspart ihr und dem Pferd Stress!

                    Kommentar

                    • Dimona
                      • 16.07.2003
                      • 1573

                      #11
                      Magnesium hab ich schon probiert, hat aber nicht soviel gebracht. Hab mir jetzt Elektrolyte bestellt, weil er auch immer so extrem schwitzt, vielleicht sind seine Steifheit ja auch Muskelschmerzen und Verspannungen aufgrund der Arbeit.

                      Im Moment klappt es auch ganz gut, auch longieren. Aber das kann auch daran liegen das er schon ziemlich viel Fell hat und es bei uns wieder recht warm geworden ist. Gestern hab ich ihn geritten und er hat nach einigen Startschwierigkeiten auch gut mitgenacht. Er ist da wie ein kalter Dieselmotor. Vielleicht war ihm aber auch das Dominanztraining mit der Longierpeitsche eine Lehre, als er sich nicht mehr einfangen lassen wollte in der Reithalle.

                      Leider kommen seine "Atacken" von jetzt auf gleich, kannste vorher nicht großartig voraussagen, meide jetzt schon Plätze und Reithallen mit denen er Schwierigkeiten hat. Bei Reithallen mit hohem "Zuschauergang" oder Plätzen wo oberhalb ein Weg läuft hat er immer dieses "gleich springt mir ein Raubtier in den Nacken".
                      http://www.pferdezucht-bettina-kraus...-horse-gate.de

                      Kommentar

                      • Robin
                        • 24.12.2004
                        • 1819

                        #12
                        Habe genau solch ein Pferd seit 1 Jahr 2 mal pro Woche in Beritt, nachdem der Wallach jegliche Arbeit bei seiner Besitzerin verweigerte, indem er einfach stehen blieb, klemmte, bockte und stieg. Es war ein sehr heftiges Dominanzproblem. Ich mußte ihm über Monate immer wieder aufs Neue sehr energisch klarmachen, wer der Boss ist. Seitdem versucht er es bei mir gar nicht mehr. Leider traut sich die Besitzerin, obwohl sie eine wirklich gute Reiterin ist nicht, ihm mal energisch die Meinung zu geigen. Deshalb probiert er es bei ihr immer wieder mal mehr , mal weniger, sich durch zu setzen. Jetzt reitet ihn ein junges Mädchen aus dem Stall mit, die sich einfach nicht von ihm einschüchtern läßt. sie hat auch keinerlei Probleme.
                        Gesundheitlich ist wirklich alles bei diesem Pferd abgeklärt worden, bevor ich ihn in die Mangel genommen habe. Er war und ist top gesund. Solche Pferde brauchen immer Reiter, die keinerlei Angst haben, sonst wird die Rangordnung immer wieder neu in Frage gestellt.

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