"Faszination Problempferd"

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  • Sabine2005
    • 17.06.2005
    • 7750

    "Faszination Problempferd"

    Woran liegt es Eurer Meinung, das sich so oft Pferd mit den größen Problemen offenbar noch verkaufen lassen? Bzw Leute solche Pferde kaufen, wie es ja auch hier öfter beschrieben wird

    Also Pferde, wo zum Zeitpunkt des Verkaufes, das jeweilige Problem (mehr oder weniger) schon vorlagen ?

    Was bewegt Menschen, sich zum Beispiel ein Pferd zu kaufen, mit einer Krankheit, von der man weiß (!!), das die Lösung des Problemes mit Schwierigkeiten, großen Zeitaufwand, ungewissen Zukunftsprognose und hohem finanziellen Aufwand trotzdem in ein negatives Zielergebnis führen kann!

    Es ist sicherlich nicht nur in der Weihnachtszeit jedem gesundheitlichen Problemfall zu wünschen, doch noch an die "richtige" Person zu geraten, die alles unternimmt... und sicherlich mag es auch "Happy End" Fälle/Felle geben....

    ....es gibt aber auch die, wo die Mühen halt doch (ist das jetzt "böse" gesagt ?) zum Scheitern verurteilt sind.


    Wann immer ich hier die Frage lese "Würdet Ihr ein Pferd kaufen mit yxz .." - die Frage habe ich meistens noch nicht mal zu Ende gelesen, da manifestiert sich in meinem Gehirn schon die Antwort "Nein".

    Ich werde hier nicht den Fehler machen und mich bei meinem eigenen Pferd auf "sicherer" Seiten wägen. Wer weiß was die Zukunft bringt und sich eines Tages noch offenbaren vermag, daß ich evtl. selber so einen Fall im Stall stehen haben könnte - aber KAUFEN würde ich solche Fälle/Felle niemals.


    Ich muß sagen, daß ich selber immer gedacht haben "das sind Verrückte", die sich so einen Fall kaufen, muß aber akutell sagen - wir hatten jetzt 2 Jahre einen solchen Fall im Stall mit traurigem Ausgang letztes Wochenende - die Besitzer waren/sind töfte Leute gewesen!

    Aber wie man sich so ein Pferd kaufen kann............. da haben wir jeden Tag aufs Neue den Kopf geschüttelt.
    Zuletzt geändert von Sabine2005; 26.11.2016, 11:08.
  • Coyana_78
    • 18.05.2007
    • 8335

    #2
    Ich sehe das ähnlich. Wobei "Problempferd" für mich nicht unbedingt mit gesundheitlichen Problemen zusammenhängt.

    Ich würde mir nie ein Pferd kaufen, wo von vornherein klar ist, daß das ein Faß ohne Boden wird.
    Wenn mein eigenes Pferd krank wird, ist das was völlig anderes.
    Allerdings bin ich persönlich vielleicht auch nen Tag früher als andere bereit, da ein Ende zu setzen.

    Ein Problempferd, das mich fasziniert, hat psychische Probleme. Durch schlechte Erfahrungen.
    Habe so ein Tier unwissentlich gekauft und für 18 Jahre besessen.
    Wenn es meine Lage gerade zuließe, würde ich jederzeit wieder solch ein Pferd nehmen. Das hat nichts mit Wendy zu tun. Ich reite nicht (was die "Ziele" mit einem solchen Pferd schon ganz anders aussehen läßt) und habe folglich auch keinen Druck, was erreichen zu wollen.
    Ich empfinde eine tiefe innere Zufriedenheit, wenn so ein Pferd Vertrauen aufbaut und der Streß nachläßt.
    Sicherlich, meine Stute und ich waren schon ein spezielles Team. Wir haben uns gegenseitig geholfen.

    Was zum rumdoktern bräuchte ich nicht. Ich nehme zwar auch, was keiner mehr will, aber was soll ich auch mit nem braven Reitpferd?

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    • Geisha
      • 26.08.2002
      • 2688

      #3
      Ich habe auch mehrere Problempferde... physisch und psychisch

      alle haben "reingepasst" und passen auch weiter...
      wurden wissend gekauft und es wurde abgewägt, ob der Preis der verlangten " Arbeit" gerecht wurde

      ZB Zuchtstute hinten links tickent... Artrose..
      gekauft mit Fohlen bei Fuss und Tragend... ( also Ziel Z U C H T stute voll bewiesen)
      wurde Freizeitmässig geritten.

      die hier in Spanien.... mit unserem Klima... die war im Paradies....
      hat ihr Freizeitleben aufgegeben, im Winter Ingwer gefuttert, schoene Fohlen gebracht und war der beste Freizeitpartner für meinen Mann, Reitanfänger....

      grussle
      Es gibt nur 2 unendlich grosse Dinge:
      das Universum und die menschliche Dummheit, und bei dem ersten bin ich mir gar nicht so sicher ( Albert Einstein)

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      • #4
        Mir geht es ähnlich wie Coyana.
        Von einem Pferd mit gesundheitlichen Baustellen würde ich immer die Finger lassen.
        Ein Pferd das "speziell" ist, würde ich dagegen nicht direkt ablehnen, da kommt es sehr auf die Art der Problemstellung an. So wären gefährliche Unarten wie beissen oder schlagen ein NoGo, Schwierigkeiten die sich beim Reiten zeigen oder sogar Unreitbarkeit, weil (nachvollziehbar!) in der Ausbildung was total schiefgelaufen ist wiederum nicht.

        Mir aber so ein Pferd gezielt anschaffen würde ich sicher nicht. Das ist eher so ein Fall, der einem zufällig über den Weg läuft und wo der Funke überspringt, warum auch immer.

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        • Neuzüchter
          • 09.04.2003
          • 2149

          #5
          Problempferde gibt es weniger als Problembesitzer.

          Manche Pferde dürfen gar nicht wieder gesund/gerade werden weil der Besitzer immer noch Angst hat oder selber Rückenschmerzen.

          Dann gibt es die Profilierungskäufer, die das Pferd schon richtig erziehen können, wenn es beißt und bockt oder im erweiterten Fall richtig halten bei Kotwasser und Allergie. Auf jeden Fall ist man viel besser als der Vorbesitzer.

          Mitleidskäufer haben sich meist schon damit abgefunden nicht am normalen Pferdesportzirkus teilzunehmen retten aber oft Pferde die nicht mehr gerettet werden wollten und rechtfertigen damit ihre eigene Unfähigkeit am normalen Pferdesportzirkus teilzunehmen.

          Das so genannte Schnäppchen machen die allerwenigsten aber noch weniger geben es zu.

          Von einem speziellen Pferd kann man viel lernen wenn man sich wirklich auf das Pferd und nicht auf sich und die Reaktionen anderer konzentriert, von einem normalen Pferd aber auch und es rechtfertigt nicht eines zu kaufen oder zu machen.

          Meine Meinung.
          Auch Freizeitpferde sin Profis!

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          • isili30
            • 02.08.2011
            • 228

            #6
            Ein offensichtlich krankes Pferd würde ich mir nicht kaufen. Ich möchte ein Pferd zum Reiten. Aber da nehme ich Probleme in Kauf. Bzw. der Preis den man für ein Pferd zahlt, muss gerechtfertigt sein. Ein junges platziertes Pferd wird man nicht für 4 000 Euro bekommen.
            Ich hatte mir schon 2 Problemfälle angelacht. Aus dem Grund, dass ich nicht das Geld habe/hatte mir ein entsprechendes Pferd, das meinen Anforderungen entspricht, leisten zu können.

            Pferd Nr 1. 6 jährig für sehr wenig Geld bekommen. Kopfschläger, Beißen, Treten etc..... bei mir innerhalb 1-2 Jahren bis A-Dressur und A-Springen platziert. Weiterverkauft, weil doch zu zickig/nervig, aber war im Umgang inzwischen harmlos. Bis M-Springen platziert, jetzt in der Zucht.

            Pferd 2. 6 jährig eingetauscht, ungesehen, ungeritten. Beim Reiten ängstlich, verspannt bis ins Äußerste, Kopf in Richtung "Anlehnung" Fehlanzeige, explosiv am Schenkel, Ausschlagen im Galopp, Stangensauer.... nach 4 Monaten Mittelfeld in A-Dressur. Stangen nach 7 Monaten immernoch ein Problem, aber in 1-2 Jahren hoffentlich lösbar. Mein Spaß- und Traumpferd :-).

            Ein Pferd das im Umgang eklig ist, möchte ich nicht mehr. Aber ein sehr sensibles Pferd das verritten wurde, würde ich wieder holen. Da muss aber die Sympathie, Grundrittigkeit oder Lernbereitschaft stimmen. In meinem Fall habe ich rein nach Abstammung "gekauft".
            Zuletzt geändert von isili30; 26.11.2016, 22:53.

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            • max-und-moritz
              • 04.06.2006
              • 3433

              #7
              Sabine, diese Frage stelle ich mir auch seit Jahren. Ich glaube, es gibt mehr als nur eine Antwort weil die Menschen aus den unterschiedlichsten Motiven handlen.

              Eins davon ist glaube ich eine Art Masochismus, die Leute WOLLEN leiden, gerne gemischt mit ADS.

              Ich hatte mal eine Einstellerin, die mir gesagt hat, sie hätte noch NIE (!) ein gesundes Tier gehabt (das war, nachdem sie sich den wasweißich wie vielten sehr kranken Hund aus dem Tierheim geholt hat).

              Daß ihre beiden Pferde alles andere als gesund waren brauche ich nicht zu erwähnen, oder...?

              Wenn man einen Hund hat, dem man aus 10 Meter Entfernung auch als Laie ansieht, daß er "was hat", kommt man mit vielen Leuten ins Gespräch, viele bedauern einen dann und manche Leute brauchen das.

              Ich will Haustiere und keine Pflegefälle, ich will Spaß haben mit meinen Tieren, sowohl mit den Katzen als auch mit den Pferden. Zumindest einige Jahre, weil alt, gebrechlich und krank werden sie von alleine. Das ist dann natürlich, wie schon geschrieben wurde, eine ganz andere Sache!

              Ich will auch meine Ruhe haben so gut es geht, ich ziehe keinerlei Genuß daraus, dauernd erzählen zu müssen was das Pferd / die Katze denn hat. Und was ich alles gemacht, getan und bezahlt habe. Daß ich täglich Stunden damit zubringe, das Tier zu pflegen, damit es überhaupt noch lebt. Oder, daß ich es gerettet habe, mit irrem Aufwand und völligem Verzicht auf Spaß, weil ich so ein guter Mensch bin...

              Bei mir sind nun 4 von 6 Vierbeinern (wie ich auch) bereits im forgeschrittenen Alter, da kommen die Zipperlein so langsam daher. Damit kann ich gut leben, klar kann man ein 20jähriges Pferd nicht mit einem 10jährigen vergleichen, aber was solls? Ich hatte ja die problemlose Zeit! - Tja, und diese problemlose Zeit hat man mit einem bewußt krank gekauften Pferd nicht.

              Pferde mit nem "Knall" habe ich mir früher schon gegönnt Heute würde ich mir das nicht mehr antun, wegen den Knochen und vor allem der Zeit, das ist was für wirklich junge Menschen.
              Zuletzt geändert von max-und-moritz; 27.11.2016, 08:08.
              Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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              • Sallycat
                • 05.05.2004
                • 1301

                #8
                Ach, ich habe so manches Mal das Gefühl, es ist chic, ein spezielles Pferd zu haben. Inzwischen verträgt ja auch jeder zweite Mensch keine Fructose, Glukose, Laktose, Gluten etc. Ohne Lebensmittelunverträglichkeit ist man doch auch als Mensch nix. Hoffentlich dann wenigstens Veganer oder so;-).
                Beim Kauf hatte bisher keines unserer Pferde irgendeine Macke oder gesundheitliche Einschränkungen. Das waren oder sind aber auch Pferde aus vernünftiger Aufzucht- keine verhätschelten Einzelzellentiere, die ohne Gamaschen/Glocken nicht die Box verlassen dürfen- mit denen vernünftig umgegangen wurde- ohne Dominanztraining etc, da war von klein auf schon klar, dass der Mensch das Alphatier ist.
                Umgang und Gesundheit war uns aber schon immer wichtig. Lieber nen struppigen Dreijahrigen mit Heubauch, der auf der Wiese interessiert freundlich auf einen zukommt als einen gemästeteren Boxentiger;-).

                Im Kopf sind die auch alle klar geblieben, eine Stute ist auf der Strecke geblieben, hatte Sehnenprobleme. Das war auch die bisher einzige, die wir voll getüvt haben, da sie nicht ganz günstig war.

                Ich möchte kein Problempferd. Das sind für mich Freizeitpartner und ich möchte meine Freiteit entspannt genießen. Stress habe ich im Job genug!
                Schöne Grüße

                Sallycat

                Kommentar

                • Billie Jean
                  • 26.06.2010
                  • 496

                  #9
                  Hmmm.. ich versuche bei meinen Pferdekäufen immer Vernunft walten zu lassen. Nehme lieber etwas weniger Gang in Kauf, wenn Gesundheit und Bedienbarkeit stimmen.

                  Ich habe einmal bei einem 2 jährigen Pech gehabt, bei dem sich innerhalb von 2 Jahren ein Hufrollenproblem entwickelte. Den habe ich als Freizeitpferd abgegeben und da macht er immer noch einen ordentlichen Job.

                  Eine von meinen Stuten fährt nicht gern Anhänger, aber auch das habe ich in den Griff bekommen.
                  Ansonsten bin ich froh, unkomplizierte Pferde zu besitzen, die Spaß machen.

                  Ich finde es auch witzig, daß manche Leute nur "schwierige Pferde" haben und sich permanent damit brüsten..
                  Ich vertrete ja die Meinung, daß ein Pferd nicht schwierig geboren wird. In der Regel sind es wir Menschen, die ihnen den ganzen Käse anerziehen.
                  LG

                  Kommentar

                  • CoFan
                    • 02.03.2008
                    • 15238

                    #10
                    Es ist halt auch immer die Frage, aus was man ein "Problem" macht. Oder, wenn man tatsächlich eines hat, wie man damit umgeht. Und das gilt nicht nur für Pferde, sondern genauso für Hunde, Kinder, Beruf und so weiter und so fort.

                    Natürlich gibt es menschliche Exemplare, die sich Problemfälle aufhalsen, um sich "besonders" zu fühlen. Aber es gibt auch genug, die es wirklich für das Pferd / den Hund etc. tun. Oder aber, weil sie in etwas was ich als Problem einstufe, eben keines sehen. Die, die denen eine Chance geben, die sonst durch mein (oder alle) Raster fallen würden. Solchen Menschen bringe ich einen großen Respekt entgegen, fühle mich aber nicht "schlecht", wenn ich selbst "nicht so ticke".

                    Bei den anderen versuche ich immer zu ergründen, ob sie eher als Nebenwirkung wirklich "helfen" oder ob sie sich auf Kosten eines Lebewesens profilieren wollen. Letzteres ist natürlich richtig übel.

                    Genervt bis hin zu "angriffslustig" werde ich, wenn jemand versucht, "bei mir" und meinem Viehzeug zu problematisieren wo ich kein Problem sehe. Ansonsten verfahre ich inzwischen besonders gerne nach dem Grundsatz "Leben und leben lassen". Jeder so wie er mag.

                    Ob das Helfersyndrom heutzutage häufiger auftritt, kann ich nicht beurteilen. Früher hat man nur mitbekommen, was im direkten Umfeld passiert. Heute getrieben durch die Medienvielfalt hat man eine "größere Reichweite". Das zusammen mit den Faktoren der eigenen selektiven Wahrnehmung und dem unterschiedlichen Mitteilungsbedürfnis der jeweiligen Typen macht eine Beurteilung meiner Meinung nach nahezu unmöglich ^^.

                    Kommentar

                    • Sabine2005
                      • 17.06.2005
                      • 7750

                      #11
                      Ich muß gestehen, die oben genannten Fälle/Felle hätten bei mir keine Chance......

                      Vielleicht hätte ich mit 20 Jahren und bei Mama und Papa lebend noch die Musse gehabt, mir sowas anzutun - heute definitiv nicht mehr.

                      Habe vor 4 Jahren den Fall gehabt, daß im Berittstall eine Stute landete, mit der keiner klar kam. Keine Ahnung, warum diese Stute mich ausgesucht hat, aber ich kam mit ihr klar - konnte absolut alles mit ihr machen. Halle, Außenplatz, ausreiten - alles kein Problem. Ich hatte sogar Vertrauen in dieses Pferd, obwohl ich gesehen hatte, wie sie bei anderen sein kann. Ironischerweise waren das alle durch die Bank weg die besseren reiter (und mal anpacken traue ich mich durchaus auch).

                      Es zeichnete sich ab, das diese Pferd nur Kosten verursacht, was nix bringt und da alle potenziellen Interessierten Probleme mit dieser Stute hatten kein reeler Verkauf möglich sei. Es bahnte sich der letzte Gang an. Auf mich wurde eingeredet, diese Stute zu nehmen - und ich hätte sie für den sprichwörtlichen "Appel & Ei" bekommen können.

                      Aber ich habe konsequent abgelehnt. Ich kann nicht zu meinem Chef gehen und sagen "Cheffe, ich will ein weiteres Pferd - gib mir ab jetzt 500 Euro monatlich mehr!"

                      Finanziell wäre es in der Versorgung nicht drin gewese und ich hätte dieses Pferd niemals mit einer Reitbeteiligung oder ähnliches abdecken können, das wäre zu gefährlich gewesen.

                      Sie ist den letzten Gang gegangen. Tat mir in der Seele weh, aber ich kann kein Geld drucken....



                      Vor einigen Monaten war ich auf einem Distanzreiter-Stammtisch und habe mich dort absolut fehl am Platz gefühlt.

                      Ich saß in einer Gruppe Frauen, die mir nur erzählten, daß sie sich vor x Jahren einen kaputten Traber von der Bahn gekauft habe, der jetzt endlich anfängt zu galoppieren.
                      Eine Andere berichtete, daß sie 12 Pferd hat, von denen sie 10 vom Schlachter oder der "Pferderettung" übernommen hat. Das war eine Dame, die bei Aldi Kassiererin ist (das meine ich nicht negativ, bitte nicht falsch verstehen) - mir ist schleicherhaft, wie die 12 Pferde (manche davon aktuell noch tragend) finanziell stemmen kann ? Ich gönne es jedem - ich kann das nur leider nicht.
                      Die nächste zeigte mir Fotos von Ihrer Schlachtpferderettung die in diversen OP, die gammelige Schweifrübe amputieren lassen mußte, aber "jetzt hätte es das Pferd gepack".

                      Und so ging es den ganzen Abend weiter.....


                      Wie gesagt, ich weiß nicht, was evtl. bei meinem eigenen Pferd noch kostenmäßig auf mich zukommen könnte, wegen Krankeit, evtl. Frührente etc. pp...


                      ...... nie im Leben würde ich sowas erwerben wollen.

                      Kommentar


                      • #12
                        Zitat von CoFan Beitrag anzeigen
                        ...
                        Genervt bis hin zu "angriffslustig" werde ich, wenn jemand versucht, "bei mir" und meinem Viehzeug zu problematisieren wo ich kein Problem sehe. Ansonsten verfahre ich inzwischen besonders gerne nach dem Grundsatz "Leben und leben lassen". Jeder so wie er mag.....
                        Das unterschreibe ich genau so
                        Was der eine ein Problem nennt, fällt dem anderen nicht einmal auf. So mancher hat schon x-fach gehört "Wie konntest Du Dir so ein Pferd anschaffen? Der/die ist ja gefährlich!" - und findet das Tier selbst ziemlich normal und unkompliziert.

                        Kürzlich wurde mir noch von einem SB in den leuchtendsten Farben geschildert, wie problematisch eine der Einstellerstuten sei, da bekäme man draußen kein Halfter drauf, im Umgang sei sie gefährlich etc.
                        Die Besitzerin weiss nichts von solchen Problemen, das Pferd lässt sich totenbrav von ihren zwei kleinen Kindern versorgen und spazierenreiten ...
                        Das selbe Pferd ist also einmal Problempferd, einmal kreuzbraves Verlasspferd

                        Zitat von Sabine2005 Beitrag anzeigen
                        ...

                        Aber ich habe konsequent abgelehnt. Ich kann nicht zu meinem Chef gehen und sagen "Cheffe, ich will ein weiteres Pferd - gib mir ab jetzt 500 Euro monatlich mehr!"

                        Finanziell wäre es in der Versorgung nicht drin gewese und ich hätte dieses Pferd niemals mit einer Reitbeteiligung oder ähnliches abdecken können, das wäre zu gefährlich gewesen.
                        ....
                        Das ist doch aber ein ganz anderer Sachgrund als das eigentliche Problem des Pferdes.
                        Wenn das Geld für ein weiteres Pferd nicht da ist, gilt das doch unabhängig davon ob es ein "Problempferd" ist oder ein kerngesundes braves Schäfchen.

                        Für Deine Ausgangsfrage wäre doch eher interessant zu wissen, ob Du die Stute auch dann keinesfalls genommen hättest, wenn es finanziell ganz locker dringewesen wäre, oder?
                        Zuletzt geändert von Gast; 27.11.2016, 12:05.

                        Kommentar

                        • Sabine2005
                          • 17.06.2005
                          • 7750

                          #13
                          Nein hätte ich nicht!!! Schon aus dem Grund das auch Andere Person zwangsläufig mit diesem Pferd hätten zu tun gehabt:

                          - Hofbesitzer, der das Pferd morgens rausbringt
                          - Miteinstaller, die wieder reinholen
                          - Hufschmied
                          - Tierarzt

                          etc. pp


                          Ich mache nicht den Fehler, mich selber auf der "sicheren Seite" zu wägen. Wer weiß was die Zukunft bringt. Vielleicht werde ich eines Tages Arbeitslos oder ich versterbe nächste Woche durch einen bösen Autounfall.....

                          .....mein eigenes Pferd muß darum im Umgang mit anderen Menschen "funktionieren", sonst sehe ich da keine Chancen nicht zum Wanderpokal zu mutieren.

                          Ein Pferd was daher nur bei mir "funktioniert" würde ich mir nicht anschaffen, da einfach im alltäglichen Leben auch andere Leute "dran" müssen.

                          Kommentar

                          • juno
                            • 26.06.2011
                            • 703

                            #14
                            Ich hab mir ja auch so einen Kandidaten angelacht: gesundheitlich top, aber psychisch ein Wrack. Ist ein Anglo-Araber mir Trakehnerblut, aus polnischer Zucht. Ein hochsensibles Ein-Personen-Pferd, was im Schulbetrieb im Reitverein völlig vor die Hunde ging. Der hat mich zweimal direkt beim betreten der Box angegriffen, mit gefletschten Zähnen; der hat Kinder ins Gesicht gebissen dass die hinterher ins Krankenhaus mussten. Er hat mich versucht einzuquteschen zwischen sich und der Boxenwand, da hab ich mir noch die Schulter ausgekugelt bei der Aktion. Beim Nachgurten hat der sich auf den Boden der Stall Gasse fallen lassen. Das glaubt mir kein Mensch, aber es war so. Ich musste ihn da rausholen, er war erst 11 Jahre alt. Ich habe dann die Haltungsbedingungen komplett geändert, dauerhafte Freilandhaltung in der Herde und kein Stress beim Handling mehr. Es hat rund 2 Jahre gebraucht, bis das Pferd wieder "normal" wurde. Aber sobald jemand fremdes was von ihm will, rastet der aus und verfällt in seine alten Verhaltensweisen!


                            Gesendet von meinem SM-G903F mit Tapatalk

                            Kommentar

                            • juno
                              • 26.06.2011
                              • 703

                              #15


                              Das ist er.

                              Gesendet von meinem SM-G903F mit Tapatalk

                              Kommentar

                              • Coyana_78
                                • 18.05.2007
                                • 8335

                                #16
                                Ich sagte ja, daß ich unwissentlich ein Pferd mit psychischem Schaden gekauft hatte. Verursacht durch Menschen.
                                Diese Stute verbrachte ihre restlichen 18 Lebensjahre in meinem Besitz. Sie schulte mich in Erziehung und Vertrauensbildung.
                                Ich habe meine eigenen Päckchen zu tragen. Und es tat mir so gut, immer eine Reflexion auf mein Verhalten zu bekommen. Und ein nahezu grenzenloses Vertrauen zurückzubekommen.

                                Ich mußte leider einmal feststellen, daß ihr Problem nie verschwunden war und sie bis ins Alter hinein gefährlich blieb, wenn sie sich in einigen ihrer Streßsituationen befand. Nur griff sie mich nicht an, wie andere Menschen, sondern ließ sich aus der Situation "retten". Die verbliebenen "Trigger" waren aber nur noch auf die mangelnde Sozialisierung in ihrer Jugend beschränkt. Sie hatte nur noch Panik vor fremden Pferdegruppen. Alles, was durch die Mißhandlung entstanden war, blieb überwunden.

                                Ich hätte meine Freude daran, nochmal einem Pferd die Chance auf ein pferdegerechtes Leben zu geben. Und wieder einen Spiegel für mein eigenes Verhalten zu haben. Etwas, was direkt reagiert und reflektiert.
                                Allerdings wäre so ein Pferd dann auf Lebenszeit bei mir und es ist mir vollkommen schnuppe, ob jemand mich für bescheuert hält, nur weil ich keine Möge und wenig Talent zum Reiten hab.

                                Und, wie CoFan schon sagt, ein "Problem" ist nicht für jeden ein Problem. Ich mag Schläger nicht. Bocker und Steiger sind mir egal, weil ich nicht reite. Steiger an der Hand sind spannend.
                                Auf jeden Topf paßt ein Deckel. Aus Angst darf ein Pferd bei mir immer auf Verständnis hoffen.

                                Ich will aber keine Tierarztdauerbaustelle. Nur ein Pferdchen, das einen verständigen Menschen brauchen kann.

                                Klar, ein bisschen stolz bin ich heute noch auf mich, weil meine Stute mehrmals klar Hilfe bei mir gesucht hat. Mehr "Danke für alles" ging von ihrer Seite aus nicht.
                                Keine Ahnung, ob ich so ein Pferd nochmal finde, aber vielleicht.

                                Die braven Reitpferde finden normalerweise ihre Abnehmer. Die Dauerbaustellen auch. Irre Genies sind auch nichts für mich. Nur die mit der kranken Seele, die nehme ich.

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                                • juno
                                  • 26.06.2011
                                  • 703

                                  #17
                                  Ich hab bei meinem gleich erkannt, dass seine Verhaltensweisen aus Überforderung und Angst entstanden sind. Er ist im Grunde ein gutartigen, braves Pferd. Aber fremde Menschen machen ihm Angst. Trubel und Hektik und Druck machen ihm Angst. Bevor ich aufs Pferd komme, ist vom anbinden bis zum Losreiten ca. 1 h vergangen. Ich brauche doppelt so lange zum "fertigmachen" wie andere Einsteller. Und wenn ich mich dann selbst unter Druck setze, dann merkt der das sofort und wird gleich grantig und hektisch und fängt mit Übersprungreaktionen an. Nerv! Aber dann weiss ich, dass ich mir unbewusst selbst zuviel Druck mache und wieder runterschalten muss!

                                  Gesendet von meinem SM-G903F mit Tapatalk

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                                  • CoFan
                                    • 02.03.2008
                                    • 15238

                                    #18
                                    @coyana Ich habe eine Baustelle dieser Art als Hund ^^ Und ja, der Umgang mit diesem Tier ist mehr als nur lehrreich FÜR MICH! Heute (wir haben einen guten Weg miteinander gefunden) hält er mir immer wieder den Spiegel vor, zeigt mir. wenn ich genervt, gestresst oder abgelenkt bin. Streiten zu Hause am Telefon geht bei mir gar nicht mehr Was soll ich sagen - das tut mir gut ^^

                                    Ich habe mir aber nicht bewusst so ein Exemplar angeschafft. Durch eine Verkettung von unglücklichen Umständen in Kombination mit dem wichtigsten Faktor meines Nicht-Wissens um Hundeverhalten, hat er sich so entwickelt. Es ist schon anstrengend mit ihm, aber ich kenne mich: Stünde ich heute vor einem ähnlichen Hundchen das ein neues zu Hause sucht und der Hundeplatz bei mir wäre gerade frei - wahrscheinlich würde ich schwach werden. Aber im vollen Bewusstsein um die Konsequenzen!

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                                    • Coyana_78
                                      • 18.05.2007
                                      • 8335

                                      #19
                                      CoFan, exakt das gleiche ist mir doch mit dem Pferd passiert: Das paßte vom Grundsatz her, wurde ziemlich blind gekauft (allerdings unter nicht zu verallgemeinernden Umstände von einem Bekannten, der aber auch ahnungslos war) und nach und nach konnte ich ein Puzzle zusammensetzen.
                                      Ob ich mir das ausgesucht hätte? Evtl nicht.

                                      Aber heute? Ja! Wenn die Chemie stimmt und meine Lage paßt, dann ja! Mit mehr Sachverstand und Hirn. Evtl hätte mein Schutzengel weniger Arbeit.

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                                      • CoFan
                                        • 02.03.2008
                                        • 15238

                                        #20
                                        Zitat von juno Beitrag anzeigen
                                        Ich hab bei meinem gleich erkannt, dass seine Verhaltensweisen aus Überforderung und Angst entstanden sind. Er ist im Grunde ein gutartigen, braves Pferd. Aber fremde Menschen machen ihm Angst. Trubel und Hektik und Druck machen ihm Angst. Bevor ich aufs Pferd komme, ist vom anbinden bis zum Losreiten ca. 1 h vergangen. Ich brauche doppelt so lange zum "fertigmachen" wie andere Einsteller. Und wenn ich mich dann selbst unter Druck setze, dann merkt der das sofort und wird gleich grantig und hektisch und fängt mit Übersprungreaktionen an. Nerv! Aber dann weiss ich, dass ich mir unbewusst selbst zuviel Druck mache und wieder runterschalten muss!
                                        Hier gilt auch: ersetze Pferd durch Hund, und ich erkenne mich wieder.

                                        Und egal wie man es nimmt. Für die jeweiligen Tiere ist es ein Glück, wenn sie einen guten Platz finden, soll heißen einen Menschen, der sich auf sie einstellt ohne Wenn und Aber - und vor allem, ohne zu jammern.

                                        Letztendlich gilt das genauso für gesundheitliche Einschränkungen. Nicht jedes Wehwechen oder jede Einschränkung ist für jeden ein Problem. Siehe @Geishas Beispiel.

                                        Aber ganz wichtig: Wer das nicht will oder kann, soll es lassen. Das ist dann für beide Seiten besser.

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