Von mir kann ich sagen, dass ich Pferde halte wegen ihrer Eleganz, ihrer Stärke und ihrem Gemüt. Und natürlich auch, weil man mit einem Pferd mehr unternehmen kann als mit einem Goldfisch.
Mit dieser Idee scheint man aber unter Pferdeleuten ein Exot zu sein. Da erscheinen Pferde als Prestigeobjekt, Freund, Spielzeug, Sportgerät.
Wie sonst lassen sich Aussprüche erklären wie „der/die veräppelt mich“ – „der/die will nicht/doch arbeiten“ – „der/die kann nicht auf die Weide“
Pferde veräppeln niemanden:
Entweder
Sie sind falsch konditioniert. Das Pferd spannt, rennt oder bockt und zur Belohnung wird es Reiter und Training los.
Oder
Veräppeln ist ein sprachlicher Ausdruck von Hilflosigkeit. Im eigentlichen Sinne würde veräppeln einen Vorteil erbringen. Mit oft durchgedrücktem Rücken einen zunehmen genervten, unbalancierten Reiter tragen, mit Zügel und Hilfszügel Balance und Sicht genommen bekommen, Sporen und Gerte spüren nimmt ein Pferd kaum als Vorteil wahr, selbst wenn es berechnend denken könnte.
Reiter nahezu aller Leistungsklasse hören im Unterricht sie mögen doch die Hände ruhig halten. Sie verstehen die Ansage und bemühen sich darum, trotzdem ist das Bewegungsmuster des Reitens so komplex dass eine ständige Korrektur sehr schwer ist. Vom Pferd wird aber verlangt dass es in einer vom Mensch vorgegebenen Zeit lernt 10-12% seines Körpergewichtes zu balancieren und dabei gut aus zu sehen. Ohne Eigeninteresse mit häufig schlechter Erklärung in einer Fremdsprache.
Pferde wollen nicht arbeiten. Pferde wollen sich bewegen, sie sind neugierig und harmoniebedürftig. Kein sozialisiertes Pferd wird je seine Herde verlassen um Sport zu machen. Wenn man sie einsperrt, freuen sie sich auf Freiraum ähnlich wie Papageien und Kanarienvögel, Schwarmvögel, die in Einzelhaft anfangen zu sprechen und zu singen. Ein Paddock oder stundenweise Weide, wohlmöglich wieder nur einzeln, sind nicht pferdgerecht. Das kann jeder mal ausprobieren ob er auskommt wenn er sein Telefon nur so lange benutzen darf, wie das Pferd in Pferdegesellschaft frei laufen darf.
Natürlich kostet ein Pferd im Unterhalt gleich viel, egal wie talentiert, alt oder gesund es ist, aber rechtfertigt das, sie immer zu reiten? Und was ist Ursache, was ist Wirkung?
Als ich anfing zu voltigieren hing an der Sattelkammer des Reitvereins ein Schriftzug: „Pferde leiden stumm“ Über 30 Jahre später ist der Satz noch so wahr wie immer, aber mit was für Unsinn er verklärt wird irritiert mich.
Meine Pferde sind nicht meine Freunde. Reitpferd sein ist ein Job, vielleicht besser als der Job eines Jungbullen, ich versuche ein fairer Chef zu sein, ein Trainer ein Sportphysiologe. Den Rest des Tages bin ich Vermieter eines pferdgerechten Lebensraumes.
Mit dieser Idee scheint man aber unter Pferdeleuten ein Exot zu sein. Da erscheinen Pferde als Prestigeobjekt, Freund, Spielzeug, Sportgerät.
Wie sonst lassen sich Aussprüche erklären wie „der/die veräppelt mich“ – „der/die will nicht/doch arbeiten“ – „der/die kann nicht auf die Weide“
Pferde veräppeln niemanden:
Entweder
Sie sind falsch konditioniert. Das Pferd spannt, rennt oder bockt und zur Belohnung wird es Reiter und Training los.
Oder
Veräppeln ist ein sprachlicher Ausdruck von Hilflosigkeit. Im eigentlichen Sinne würde veräppeln einen Vorteil erbringen. Mit oft durchgedrücktem Rücken einen zunehmen genervten, unbalancierten Reiter tragen, mit Zügel und Hilfszügel Balance und Sicht genommen bekommen, Sporen und Gerte spüren nimmt ein Pferd kaum als Vorteil wahr, selbst wenn es berechnend denken könnte.
Reiter nahezu aller Leistungsklasse hören im Unterricht sie mögen doch die Hände ruhig halten. Sie verstehen die Ansage und bemühen sich darum, trotzdem ist das Bewegungsmuster des Reitens so komplex dass eine ständige Korrektur sehr schwer ist. Vom Pferd wird aber verlangt dass es in einer vom Mensch vorgegebenen Zeit lernt 10-12% seines Körpergewichtes zu balancieren und dabei gut aus zu sehen. Ohne Eigeninteresse mit häufig schlechter Erklärung in einer Fremdsprache.
Pferde wollen nicht arbeiten. Pferde wollen sich bewegen, sie sind neugierig und harmoniebedürftig. Kein sozialisiertes Pferd wird je seine Herde verlassen um Sport zu machen. Wenn man sie einsperrt, freuen sie sich auf Freiraum ähnlich wie Papageien und Kanarienvögel, Schwarmvögel, die in Einzelhaft anfangen zu sprechen und zu singen. Ein Paddock oder stundenweise Weide, wohlmöglich wieder nur einzeln, sind nicht pferdgerecht. Das kann jeder mal ausprobieren ob er auskommt wenn er sein Telefon nur so lange benutzen darf, wie das Pferd in Pferdegesellschaft frei laufen darf.
Natürlich kostet ein Pferd im Unterhalt gleich viel, egal wie talentiert, alt oder gesund es ist, aber rechtfertigt das, sie immer zu reiten? Und was ist Ursache, was ist Wirkung?
Als ich anfing zu voltigieren hing an der Sattelkammer des Reitvereins ein Schriftzug: „Pferde leiden stumm“ Über 30 Jahre später ist der Satz noch so wahr wie immer, aber mit was für Unsinn er verklärt wird irritiert mich.
Meine Pferde sind nicht meine Freunde. Reitpferd sein ist ein Job, vielleicht besser als der Job eines Jungbullen, ich versuche ein fairer Chef zu sein, ein Trainer ein Sportphysiologe. Den Rest des Tages bin ich Vermieter eines pferdgerechten Lebensraumes.
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