Hallo zusammen
Es tut mir leid, dass der Text lange geworden ist.
Ich hoffe, es hat vielleicht doch jemand die Muse, ihn durchzulesen und mir evtl. einen Tipp/eine Anregung geben kann.
Seit letztem Jahr steht meine Dame in einem Berittstall.
Letztes Frühjahr wurde sie auf die Stutenschau vorbereitet, aber noch nicht geritten (es sass aber wohl 1-2x jemand an der Longe drauf) und seit Herbst hat sie nun Pause und steht da auf der Weide. Es war eigentlich geplant, dass die Ausbildung danach weiter geht, aber momentan bin ich mir nicht sicher, ob das Sinn macht und ob der Bereiter überhaupt noch will…
Nach ein paar Wochen im Berittstall wurde beiläufig (auf meine Frage, ob sie brav ist etc.) erwähnt, dass sie wohl auf einer Seite nicht gut sieht und sie sich auf dieser Seite beim Longieren etwas schwer tut. Dass sie sich als Fohlen am Auge verletzt hatte, wusste ich. Das wurde damals auch behandelt und der TA meinte, dass das keine Auswirkungen auf später hat. Na ja anscheinend ja doch, aber aus dem Satz des Bereiters habe ich damals entnommen, dass es schwer aber nicht unmöglich ist. Sonst hätte er ja gesagt, dass sie sich auf der einen Hand nicht longieren lässt und nicht, dass sie sich nur schwerer tut.
Als ich dann ein paar Monate später mein Pferd besuchen ging, kam dann auf mein Nachfragen, was denn bisher gemacht wurde und wie sie sich dabei benommen hat, heraus, dass er sie immer nur auf eine Seite longiert hat. Ich war etwas verwundert, da dies davor nie zur Sprache kam und ich vielleicht andere Wege gegangen wäre, wenn ich das gewusst hätte.
Man hat mir wohl die Verwunderung etwas angemerkt, zumindest meinte er dann, dass es einfach keinen Sinn macht, da sie sich nur erschrickt, wenn er da mit der Peitsche kommt, da sie die ja nicht richtig sehen kann. Ich weiss durchaus, wie man ein Pferd longiert und dass man mit der Peitsche nachtreibt. Aber wenn ich ein solches Pferd habe, ist mir doch klar, dass ich nicht einfach mit der Gerte kommen kann sondern auf der Seite dann etwas mehr mit der Stimme arbeite sollte. Es gibt ja durchaus auch Leute, die ohne Longierpeitsche longieren und da klappt es ja auch irgendwie.
Oder sehe ich das wirklich zu utopisch und der Bereiter hat recht?
Dann meinte er plötzlich, dass das mit dem Pferd wahrscheinlich eh nichts wird.
Als Turnierpferd ist sie nicht geeignet, da sie ja nicht so gut sieht und als Geländepferd taugt sie aus gleichem Grund auch nicht, zumindest nicht, wenn man heil nachhause kommen will.
Bei der Besichtigung kam auch heraus, dass Freispringen unmöglich ist mit ihr. Auch da wäre es schön gewesen, wenn ich das früher gewusst hätte. denn ursprünglich hatte ich sie ihm für die Vorbereitung zur SLP gegeben. Wenn Freispringen bei ihr nicht geht, ist eine SLP ja auch nicht möglich = Ziel bzw. Auftrag nicht mehr erfüllbar.
Er hat zwar immer wieder betont, dass sie brav ist, aber so sicher bin ich mir da nicht mehr.
Mein Pferd war von der Ausstrahlung her auch völlig anders, als während unseren Besuchen im Aufzuchtstall (allerdings nur 2x im Jahr). Vielleicht ist das aber auch normal, dass ein 3-jähriges Pferd plötzlich anders ist?
Lange Rede kurzer Sinn:
1. Hat hier vielleicht jemand Erfahrung mit Pferden, die einseitig nicht so gut sehen? Vor allem solche, die schon vor dem Einreiten nicht gut sahen und ob es bei denen mit der Ausbildung geklappt hat oder ob diese wirklich für nichts zu gebrauchen waren.
2. Ist es normal, dass ein Jungpferd mit ca. 3-Jahren plötzlich charakterlich und von der Ausstrahlung her völlig anders ist? Falls nicht, an was könnte das liegen?
3. Sehe ich das Ganze zu kritisch und sollte mir keinen Kopf darüber zerbrechen? Immerhin hat der Bereiter jahrelange Erfahrung und ich habe weder Pferde mit uneingeschränkter noch mit eingeschränkter Sicht ausgebildet.
4. Denkt ihr anhand der Beschreibung, dass er überhaupt noch gewillt ist, das Pferd nach der Pause einzureiten? Falls nicht, müsste ich mich ja nach einem anderen Ausbildungsstall umsehen, wobei es wahrscheinlich ziemlich schwer wird einen zu finden, wenn das Pferd auf einer Seite nicht so gut sieht…
5. Oder macht eine teure Ausbildung keinen Sinn und ich soll es lieber selbst mit Reitlehrer versuchen?
6. Gibt es eine Art Sehtest für Pferde (wie viel % die auf dem Auge noch sehen) und macht das Wissen darüber überhaupt Sinn?
Dass man das nicht verallgemeinern kann und es viel mit dem Charakter zu tun hat, inwieweit sich ein Pferd daran gewöhnt, ist mir durchaus klar. Ich bin aber der Meinung, dass unterschiedliche Ansichtsweisen in einem solchen Fall vorteilhaft sind, da man als Besitzer vielleicht das eine oder andere zu kritisch sieht.
Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag.
Es tut mir leid, dass der Text lange geworden ist.
Ich hoffe, es hat vielleicht doch jemand die Muse, ihn durchzulesen und mir evtl. einen Tipp/eine Anregung geben kann.
Seit letztem Jahr steht meine Dame in einem Berittstall.
Letztes Frühjahr wurde sie auf die Stutenschau vorbereitet, aber noch nicht geritten (es sass aber wohl 1-2x jemand an der Longe drauf) und seit Herbst hat sie nun Pause und steht da auf der Weide. Es war eigentlich geplant, dass die Ausbildung danach weiter geht, aber momentan bin ich mir nicht sicher, ob das Sinn macht und ob der Bereiter überhaupt noch will…
Nach ein paar Wochen im Berittstall wurde beiläufig (auf meine Frage, ob sie brav ist etc.) erwähnt, dass sie wohl auf einer Seite nicht gut sieht und sie sich auf dieser Seite beim Longieren etwas schwer tut. Dass sie sich als Fohlen am Auge verletzt hatte, wusste ich. Das wurde damals auch behandelt und der TA meinte, dass das keine Auswirkungen auf später hat. Na ja anscheinend ja doch, aber aus dem Satz des Bereiters habe ich damals entnommen, dass es schwer aber nicht unmöglich ist. Sonst hätte er ja gesagt, dass sie sich auf der einen Hand nicht longieren lässt und nicht, dass sie sich nur schwerer tut.
Als ich dann ein paar Monate später mein Pferd besuchen ging, kam dann auf mein Nachfragen, was denn bisher gemacht wurde und wie sie sich dabei benommen hat, heraus, dass er sie immer nur auf eine Seite longiert hat. Ich war etwas verwundert, da dies davor nie zur Sprache kam und ich vielleicht andere Wege gegangen wäre, wenn ich das gewusst hätte.
Man hat mir wohl die Verwunderung etwas angemerkt, zumindest meinte er dann, dass es einfach keinen Sinn macht, da sie sich nur erschrickt, wenn er da mit der Peitsche kommt, da sie die ja nicht richtig sehen kann. Ich weiss durchaus, wie man ein Pferd longiert und dass man mit der Peitsche nachtreibt. Aber wenn ich ein solches Pferd habe, ist mir doch klar, dass ich nicht einfach mit der Gerte kommen kann sondern auf der Seite dann etwas mehr mit der Stimme arbeite sollte. Es gibt ja durchaus auch Leute, die ohne Longierpeitsche longieren und da klappt es ja auch irgendwie.
Oder sehe ich das wirklich zu utopisch und der Bereiter hat recht?
Dann meinte er plötzlich, dass das mit dem Pferd wahrscheinlich eh nichts wird.
Als Turnierpferd ist sie nicht geeignet, da sie ja nicht so gut sieht und als Geländepferd taugt sie aus gleichem Grund auch nicht, zumindest nicht, wenn man heil nachhause kommen will.
Bei der Besichtigung kam auch heraus, dass Freispringen unmöglich ist mit ihr. Auch da wäre es schön gewesen, wenn ich das früher gewusst hätte. denn ursprünglich hatte ich sie ihm für die Vorbereitung zur SLP gegeben. Wenn Freispringen bei ihr nicht geht, ist eine SLP ja auch nicht möglich = Ziel bzw. Auftrag nicht mehr erfüllbar.
Er hat zwar immer wieder betont, dass sie brav ist, aber so sicher bin ich mir da nicht mehr.
Mein Pferd war von der Ausstrahlung her auch völlig anders, als während unseren Besuchen im Aufzuchtstall (allerdings nur 2x im Jahr). Vielleicht ist das aber auch normal, dass ein 3-jähriges Pferd plötzlich anders ist?
Lange Rede kurzer Sinn:
1. Hat hier vielleicht jemand Erfahrung mit Pferden, die einseitig nicht so gut sehen? Vor allem solche, die schon vor dem Einreiten nicht gut sahen und ob es bei denen mit der Ausbildung geklappt hat oder ob diese wirklich für nichts zu gebrauchen waren.
2. Ist es normal, dass ein Jungpferd mit ca. 3-Jahren plötzlich charakterlich und von der Ausstrahlung her völlig anders ist? Falls nicht, an was könnte das liegen?
3. Sehe ich das Ganze zu kritisch und sollte mir keinen Kopf darüber zerbrechen? Immerhin hat der Bereiter jahrelange Erfahrung und ich habe weder Pferde mit uneingeschränkter noch mit eingeschränkter Sicht ausgebildet.
4. Denkt ihr anhand der Beschreibung, dass er überhaupt noch gewillt ist, das Pferd nach der Pause einzureiten? Falls nicht, müsste ich mich ja nach einem anderen Ausbildungsstall umsehen, wobei es wahrscheinlich ziemlich schwer wird einen zu finden, wenn das Pferd auf einer Seite nicht so gut sieht…
5. Oder macht eine teure Ausbildung keinen Sinn und ich soll es lieber selbst mit Reitlehrer versuchen?
6. Gibt es eine Art Sehtest für Pferde (wie viel % die auf dem Auge noch sehen) und macht das Wissen darüber überhaupt Sinn?
Dass man das nicht verallgemeinern kann und es viel mit dem Charakter zu tun hat, inwieweit sich ein Pferd daran gewöhnt, ist mir durchaus klar. Ich bin aber der Meinung, dass unterschiedliche Ansichtsweisen in einem solchen Fall vorteilhaft sind, da man als Besitzer vielleicht das eine oder andere zu kritisch sieht.
Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag.
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