Pferd mit eingeschränkter Sicht ausbilden

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  • Schokocroissant
    • 05.07.2011
    • 92

    Pferd mit eingeschränkter Sicht ausbilden

    Hallo zusammen

    Es tut mir leid, dass der Text lange geworden ist.

    Ich hoffe, es hat vielleicht doch jemand die Muse, ihn durchzulesen und mir evtl. einen Tipp/eine Anregung geben kann.


    Seit letztem Jahr steht meine Dame in einem Berittstall.
    Letztes Frühjahr wurde sie auf die Stutenschau vorbereitet, aber noch nicht geritten (es sass aber wohl 1-2x jemand an der Longe drauf) und seit Herbst hat sie nun Pause und steht da auf der Weide. Es war eigentlich geplant, dass die Ausbildung danach weiter geht, aber momentan bin ich mir nicht sicher, ob das Sinn macht und ob der Bereiter überhaupt noch will…

    Nach ein paar Wochen im Berittstall wurde beiläufig (auf meine Frage, ob sie brav ist etc.) erwähnt, dass sie wohl auf einer Seite nicht gut sieht und sie sich auf dieser Seite beim Longieren etwas schwer tut. Dass sie sich als Fohlen am Auge verletzt hatte, wusste ich. Das wurde damals auch behandelt und der TA meinte, dass das keine Auswirkungen auf später hat. Na ja anscheinend ja doch, aber aus dem Satz des Bereiters habe ich damals entnommen, dass es schwer aber nicht unmöglich ist. Sonst hätte er ja gesagt, dass sie sich auf der einen Hand nicht longieren lässt und nicht, dass sie sich nur schwerer tut.
    Als ich dann ein paar Monate später mein Pferd besuchen ging, kam dann auf mein Nachfragen, was denn bisher gemacht wurde und wie sie sich dabei benommen hat, heraus, dass er sie immer nur auf eine Seite longiert hat. Ich war etwas verwundert, da dies davor nie zur Sprache kam und ich vielleicht andere Wege gegangen wäre, wenn ich das gewusst hätte.
    Man hat mir wohl die Verwunderung etwas angemerkt, zumindest meinte er dann, dass es einfach keinen Sinn macht, da sie sich nur erschrickt, wenn er da mit der Peitsche kommt, da sie die ja nicht richtig sehen kann. Ich weiss durchaus, wie man ein Pferd longiert und dass man mit der Peitsche nachtreibt. Aber wenn ich ein solches Pferd habe, ist mir doch klar, dass ich nicht einfach mit der Gerte kommen kann sondern auf der Seite dann etwas mehr mit der Stimme arbeite sollte. Es gibt ja durchaus auch Leute, die ohne Longierpeitsche longieren und da klappt es ja auch irgendwie.

    Oder sehe ich das wirklich zu utopisch und der Bereiter hat recht?
    Dann meinte er plötzlich, dass das mit dem Pferd wahrscheinlich eh nichts wird.
    Als Turnierpferd ist sie nicht geeignet, da sie ja nicht so gut sieht und als Geländepferd taugt sie aus gleichem Grund auch nicht, zumindest nicht, wenn man heil nachhause kommen will.

    Bei der Besichtigung kam auch heraus, dass Freispringen unmöglich ist mit ihr. Auch da wäre es schön gewesen, wenn ich das früher gewusst hätte. denn ursprünglich hatte ich sie ihm für die Vorbereitung zur SLP gegeben. Wenn Freispringen bei ihr nicht geht, ist eine SLP ja auch nicht möglich = Ziel bzw. Auftrag nicht mehr erfüllbar.

    Er hat zwar immer wieder betont, dass sie brav ist, aber so sicher bin ich mir da nicht mehr.
    Mein Pferd war von der Ausstrahlung her auch völlig anders, als während unseren Besuchen im Aufzuchtstall (allerdings nur 2x im Jahr). Vielleicht ist das aber auch normal, dass ein 3-jähriges Pferd plötzlich anders ist?

    Lange Rede kurzer Sinn:
    1. Hat hier vielleicht jemand Erfahrung mit Pferden, die einseitig nicht so gut sehen? Vor allem solche, die schon vor dem Einreiten nicht gut sahen und ob es bei denen mit der Ausbildung geklappt hat oder ob diese wirklich für nichts zu gebrauchen waren.
    2. Ist es normal, dass ein Jungpferd mit ca. 3-Jahren plötzlich charakterlich und von der Ausstrahlung her völlig anders ist? Falls nicht, an was könnte das liegen?
    3. Sehe ich das Ganze zu kritisch und sollte mir keinen Kopf darüber zerbrechen? Immerhin hat der Bereiter jahrelange Erfahrung und ich habe weder Pferde mit uneingeschränkter noch mit eingeschränkter Sicht ausgebildet.
    4. Denkt ihr anhand der Beschreibung, dass er überhaupt noch gewillt ist, das Pferd nach der Pause einzureiten? Falls nicht, müsste ich mich ja nach einem anderen Ausbildungsstall umsehen, wobei es wahrscheinlich ziemlich schwer wird einen zu finden, wenn das Pferd auf einer Seite nicht so gut sieht…
    5. Oder macht eine teure Ausbildung keinen Sinn und ich soll es lieber selbst mit Reitlehrer versuchen?
    6. Gibt es eine Art Sehtest für Pferde (wie viel % die auf dem Auge noch sehen) und macht das Wissen darüber überhaupt Sinn?

    Dass man das nicht verallgemeinern kann und es viel mit dem Charakter zu tun hat, inwieweit sich ein Pferd daran gewöhnt, ist mir durchaus klar. Ich bin aber der Meinung, dass unterschiedliche Ansichtsweisen in einem solchen Fall vorteilhaft sind, da man als Besitzer vielleicht das eine oder andere zu kritisch sieht.

    Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag.
  • Mirabell
    • 21.06.2010
    • 2027

    #2
    Genaues kann ich zu dem Thema nicht beitragen, aber ein befreundeten Züchter hat eine Stute in der Zucht, die als Fohlen ein Auge komplett verloren hat. Diese Stute ist geritten worden und hat auch eine gute Leistungsprüfung abgelegt.

    Auf Turnieren habe ich auch schon öfter Pferde mit nur einem Auge gesehen - also ich würde nicht aufgeben.

    Und bei den Aussagen des Bereiters, würde ich mich nach einem neuen Platz umschauen... selbst wenn er sonst gute Arbeit macht, aber hier ist er selbst unsicher und genau diese müsste er einem unerfahrenen Pferd geben.
    Zuletzt geändert von Mirabell; 26.04.2015, 12:18.
    sigpic Luana v. Londontime - E.H. Argument - Futuro II

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    • Greta
      • 30.06.2009
      • 3920

      #3
      Ich würde mich auch nach einem anderen Stall umsehen... Vielleicht nach einem der näher ist, damit man öfter vorbei schauen kann
      Allegra von Flake aus der Amica

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      • emmi1974
        • 20.05.2012
        • 560

        #4
        Erfahrungen mit halbseitig blinden Pferde hab ich auch schon gesammelt.... ein Wallach hat im Fohlenalter sein Auge komplett verloren, wenn es nicht so offensichtlich gewesen wäre, hätte man das gar nicht bemerkt.... und eine ältere Warmblutstute verlor ihr rechtes Augenlicht durch eine periodische Augenentzündung, sie war damals schon 17 und tat sich am Anfang etwas schwer, das verlor sich aber wieder und sie ging wie zuvor.... die Pferde lernen schnell mit der neuen Situation umzugehen... auch das longieren war kein Problem...
        Das wird schon, evtl einen neuen Bereiter suchen der besser auf das Pferd eingehen kann...
        Viel Glück

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        • greyrodent
          • 04.08.2013
          • 1283

          #5
          Was für ein ausgemachter Blödsinn! Such' Dir lieber jemanden, der weiß, wovon er redet und der in der Lage ist, auch mit 'nem Einäuger vernünftig umzugehen. Besonders auch, wenn das Pferd sich so dermaßen verändert hat.

          Mein Pferd ist bereits im Fohlenalter auf einem Auge (fast? manchmal hat man den Eindruck, er könne aus dem hinteren Augenwinkel noch ein kleines bißchen was sehen) komplett erblindet durch einen Unfall.
          Dieses Pferd ist
          - auf beiden Händen problemlos longierbar (reagiert "auf blind" halt sehr fein auf Verbalkommandos, deren Befolgung "auf sehend" manchmal sogar länger dauert, falls die Körpersprache nicht ganz stimmig ist)
          - geländesicher
          - definitiv nicht schreckhafter als andere Pferde

          Und warum solltest Du mit diesem Pferd keine Turniere reiten? Die Viecher lernen verdammt gut, ihre "Behinderung" zu kompensieren. Dressur ist nun mal so gar kein Problem und beim Freispringen geht meiner problemlos über Sprünge, die ich selber *hüstel* *äh* zumindest heutzutage ganz sicher nicht mehr anreiten würde (mit 14 war das noch anders...). Taxieren scheint also auch ganz gut zu funktionieren, müßte man beim Anreiten der Sprünge dann ggf. in so weit drauf Rücksicht nehmen, daß man dem Pferd so viel Kopffreiheit gibt, wie's individuell eben braucht.

          Auf der blinden Hand longieren, also das Installieren der entsprechenden Kommandos, kannst Du sicher auch selber machen. Daß die das mit den Verbalkommandos lernen, ist ohnehin wichtig, wenn Du Deinem Zausel "von blind" irgendwas sagen willst, weil Körpersprache ja nicht funktioniert. Ansonsten: Pferd einfach von allen Seiten ganz normal behandeln und immer alles auch von der blinden Seite aus machen und üben, da dann bei Bedarf mit (sanften) Berührungsreizen.

          Und: mein Pferd ist nicht der einzige Halbblinde, den ich kenne. Davon laufen viel mehr rum, als man glauben mag und bei vielen sind die Sehbehinderungen nicht mal diagnostiziert, sondern fallen nur irgendwann mal zufällig auf. Die "Spezialbehandlung", die diese Pferde brauch(t)en ist nicht schlimmer als das, was die meisten anderen Pferde auch an individueller Mackenberücksichtigung benötigen.

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          • DesireeCaroline
            • 03.06.2012
            • 616

            #6
            Wir hatten eine Stute die als fohlen mit nur einem Auge auf die Welt kam, das linke Auge fehlte bei ihr. Diese stute benötigte etwas mehr Aufwand, beim führen musste immer eine Hand am Hals liegen bleiben da sie sich andernfalls umdrehen wollte sofern sie ein Geräusch nicht richtig wahrnehmen konnte. Beim longieren, Freispringen und reiten hat alles etwas länger gedauert aber als sie es verstanden hatte waren alle oben genannten Dinge ohne Probleme möglich. Diese Stute hat ihre SLP mit 7,87 abgelegt und bekam eine 8,5 im Springen. Auch beim reiten bzw springen unter dem Reiter gab es im weiteren Verlauf der Ausbildung keine Beeinträchtigungen wegen des Auges.

            Such dir einen Bereiter der nicht 10 Berittpferde hat, der sich mit deinem Pferd etwas mehr auseinandersetzen kann und mach dir die Mühe und Besuch dein Pferd in regelmäßigen Abständen!!
            Ist es ein Spring oder Dressurpferd?


            Gesendet von meinem iPhone mit Tapatalk

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            • santany
              PREMIUM-Mitglied
              • 21.01.2015
              • 48

              #7
              Ich kenne auch 2 Pferde die auf einem Auge blind sind-die haben keine Einschränkungen-ich würde umgehend den Stall bzw Bereiter wechseln

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              • Super Pony
                • 05.11.2011
                • 5012

                #8
                Such dir einen anderen Bereiter, kenne mehrere Pferde mit einem Auge die Turnier gehen, in Dr und Spr inkl SLP
                http://www.super-pony.de

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                • Schokocroissant
                  • 05.07.2011
                  • 92

                  #9
                  Vielen lieben Dank für die Erfahrungen und guten Tipps. Ihr habt mir bisher sehr gut weitergeholfen und ich spiele nun vermehrt mit dem Gedanken, sie nach der Pause (im Dezember) zu mir zu holen oder zu jemand anderem zu geben.
                  Anscheinend ist ein solches handicap nicht ganz so ungewöhnlich bei den Pferden und die meisten scheinen ja sehr gut damit umzugehen.
                  Nach euren Schilderungen verstehe ich aber noch weniger, weshalb es bei meinem Pferd nicht klappt. Weshalb geht bei euren Beispielen das Longieren und das Freispringen und meine bekommt davor Panik?
                  Woran kann es denn liegen, dass es bei meiner nicht klappt? Ist es vielleicht doch Charaktersache und meine ist extrem panisch veranlagt?

                  Sie ist dressurmässig gezogen.
                  Wobei ich jetzt keine Höchstleistungen von ihr erwarte, ich hatte einfach auf ein braves Freizeitpferdchen gehofft, mit dem man in der Dressur in im Gelände Spass haben kann.
                  Springen ist nicht wirklich meins und wenn dann sind nur Gymnastigsprünge zur Abwechslung geplant (sofern dies irgendwann machbar ist). Sie sollte das Freispringen halt für die SLP lernen – was man hat, das hat man. Es ist aber auch nicht so dramatisch, wenn das unmöglich ist, da sie eigentlich keine reine Zuchtstute werden soll (ich kann ja keine 10 Pferde halten^^).

                  Zum Sehen:
                  Er meinte halt, dass es mit einem Pferd, das auf einer Seite ganz blind ist, viel einfach ist.
                  Die sehen auf der Seite gar nichts und erschrecken somit weniger, als ein Pferd, das Schemen erkennt aber nicht einordnen kann.
                  Da es sich wohl mit der Zeit verschlechtern wird, wird es seiner Meinung nach dann sicherlich einfacher. Nur bin ich kein Arzt und weiss nicht, wie lange es dauert bis die noch vorhandene Sehkraft nachlässt.

                  Zum Freispringen:
                  Sie sieht auf dem linken Auge nicht so gut.
                  Der Bereiter meinte, dass sie regelrecht Panik bekommt, wenn sie ums Eck kommt und dann den Sprung erst spät sieht (das innere Auge sieht ja dann nicht gut).
                  Ob es mit heranführen und zuerst zeigen probiert wurde, weiss ich leider nicht.
                  Er meinte nur, dass Freispringen unmöglich ist, da Freispringen ja immer auf linker Hand durchgeführt wird und dann das schlechte Auge innen ist (wie beim longierproblem).

                  Der Bereiter wunde mir von mehreren Seiten empfohlen und scheint einen sehr guten Ruf zu geniessen. Damals wusste ich noch nicht, dass die Verletzung doch die Sicht einschränkt und konnte es daher nicht erwähnen (sonst hätte ich natürlich abgeklärt, ob er sich so etwas in den Stall holt).
                  Dazu kam, dass der Start nicht ganz optimal war, da sie im Aufzuchtstall krank war (Entzündung) und dann bei der Ankunft nicht so top aussah (das wurde mir aber erst nach Abholung gesagt). Ich denke das ist vielleicht doch noch im Hinterkopf verankert und sie haben das Gefühl, sie ist ein Pferd zweiter Klasse (zumindest hatte ich das Gefühl etwas).
                  Zumindest wurde mir ihr damaliger Zustand auch den ganzen Besuch über vorgeworfen und die Hälfte der Zeit war ich damit beschäftigt mich zu entschuldigen und zu rechtfertigen.
                  Ich muss auch sagen, dass ich ihn danach auch nicht mehr wirklich mit Fragen gelöchert habe.
                  Sprich, wie er an die Sache herangegangen ist, ob es nicht alternative Wege gibt etc.
                  Ich lasse mich schnell einschüchtern, wenn es unangenehm wird. Zum Glück hatte ich Unterstützung dabei (wobei meine Mutter nicht reitet) und sie hat dann noch ein paar weitere Fragen gestellt.

                  Denkt ihr, es ist schwer einen Bereiter zu finden, der ein solches Pferd in Beritt nimmt?
                  Ich traue mir eine Ausbildung einfach nicht zu. Sicherlich könnte ich sie soweit bringen einen Reiter zu dulden und herumzuschaukeln, aber eine korrekte Ausbildung ist das ja nicht…

                  Kommentar

                  • greyrodent
                    • 04.08.2013
                    • 1283

                    #10
                    Das wird ja immer wüster... Kann dieser Bereiter auch was anderes als "Schema F"?

                    Vorschlag: hol' das Pferd irgendwohin, wo Du regelmäßig mit ihm üben kannst. Berührungen und Bewegungen auf der "schlechten" Seite tolerieren und einordnen lernen, Stimmkommandos kennenlernen und *oh welches Sakrileg* 'n bißchen Freispringen erst mal auf der RECHTEN Hand, damit das Pferdchen überhaupt eine Ahnung bekommt, worum's denn eigentlich geht.
                    Wenn Du dem Pferd erst mal gezeigt hast, wie das Leben so läuft und was man alles machen kann, wird's vielleicht auch einfacher, wenn jemand anders das konkrete Anreiten und die reiterliche Ausbildung übernimmt.
                    Ich habe damals (notgedrungen) ziemlich viel selber machen müssen, was nicht am Auge, sondern an der sonstigen Vorgeschichte des Pferdes lag, das ein "Weggeben" damals ganz sicher nicht mitgemacht hätte.
                    Wenn Dein bisheriger "Bereiter" da jetzt schon dran rumgeschraubt und das Pferd gelernt hat, daß das alles ganz unheimlich ist, brauchst Du vielleicht ein bißchen Zeit, um das wieder hinzubiegen - aber warum sollte das nicht funktionieren?
                    Bei meinem ist wie gesagt wohl auch noch eine Rest-Sehfähigkeit nach hinten da, aber gestört hat das nie. Berührungen (auch mit Longierpeitschenschlag) schrecken den auch nicht...

                    Ich habe übrigens gerade extra noch mal nachgeguckt - das "höchste" Foto vom Freispringen, das ich von meinem Zausel habe, ist ungefähr "Ende L" (um die 1,20 hoch, Tiefe ist wegen Perspektive schlecht zu erkennen) von den Dimensionen. Und auf dem Foto ist noch jede Menge Luft. Ohne Foto ist er auch schon 'ne ganze Ecke höher gesprungen als das. Auch auf der linken Hand, wo er den Sprung auch erst sieht, wenn er um die Ecke kommt (und na klar weiß der schon, daß da irgendwo ein Sprung steht, BEVOR er um die Ecke kommt - vorher mal gucken lassen ist natürlich Pflicht).

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                    • Arkade2403
                      • 12.08.2014
                      • 254

                      #11
                      Auf keinen Fall würde ich bis Dezember warten, sondern die Stute schnellstmöglich in Deine Gefilde bringen. So ein Pferd braucht doch vertrauensvolle Bezugspersonen, die sich auch mal selbst damit auseinandersetzen. Wen interessiert denn jetzt gerade irgendeine SLP? Die Zossin mit dem Handycap ist doch jetzt wichtig. Ich täte es nicht ertragen, her damit und selbst Grundlagenarbeit leisten. Pferde mit zu viel Vertrauen in die dortigen Personen zu weit weg zu stellen ist mir aus eigener schmerzlicher Erfahrung nicht mehr möglich. Selbst ist die Frau

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                      • van.web
                        • 04.12.2013
                        • 665

                        #12
                        Aus eigener Erfahrung kann ich nur mit einem "sehbehinderten" Pferd dienen welches ich längere Zeit regelmässig geritten habe; im Bekanntenkreis habe ich aber auch schon mehrere "Einäuger" kurzfristig gehändelt z. B. Urlaubsvertretung.
                        Die haben sich alle wohl sehr schnell damit arrangiert, ich hatte bei keinem das Gefühl, ich müsste speziell ausdrücklich drauf aufpassen. Natürlich ist es z. B. sinnvoll ein Pferd auf seiner blinden/eingeschränkten Seite erst anzusprechen bevor man es anfasst oder ähnliches. Aber ich denke das sind Dinge, die sich im Alltag dann ganz von selbst sehr schnell "einschleifen".

                        Was die Sportlichkeit angeht: Da waren S-Dressierer und M-Springer dabei, es scheinen also beide Disziplinen durchaus möglich zu sein.

                        Was die Panik beim Freispringen anbelangt.... Spontane Überlegung:
                        Wie sind wohl die ersten Freispringversuche deiner Stute auf der linken Hand gelaufen? Bestimmt war sie irritiert und unsicher, eben weil sie die Hindernisse nicht gesehen hat. Und vielleicht hat man dann ja etwas nachdrücklich "nachgeholfen" damit sie doch springt? Man wusste das ja damals wohl auch noch nicht sicher, dass sie Seh-Schwierigkeiten hatte...
                        Vielleicht hat sie also eher Panik weil sie denkt sie wird jetzt wieder getrieben und über die Stangen gezwungen und gar nicht vor den Sprüngen selbst?

                        ICH würde in dieser Situation vermutlich den Bereiter wechseln. Man müsste sich wohl am geschicktesten nach einem feinfühligen Reiter umschauen, eher ein Spring- oder sogar VS-Reiter der dem Pferd durch eigene Spring-Erfahrung und -Routine die nötige Sicherheit mitgibt und am besten auch noch ein Händchen für "die Speziellen" hat.

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                        • Maren
                          • 08.08.2009
                          • 823

                          #13
                          Ich kenne einige einäugige Pferde. Die waren im Alltag genauso zu handeln wie Andere.
                          Ein Springer, der als Fohlen ein Auge verloren hatte, einen Oldie, einige mit Mondblindheit,... so what?

                          Ein Check up in einer Klinik wäre sicherlich sinnvoll. Manchmal ist es besser, ein fast blindes Auge ganz stillzulegen. Schatten irritieren oft mehr als Dunkelheit.

                          Bereiter wechseln und Pferd zu Dir holen wäre auch mein Tipp.
                          Aus deiner Beschreibung sehe ich keinen Grund, warum du mit deinem Pferd nicht ein netten Partner für den Alltag haben könntest!

                          Lg Maren

                          Kommentar

                          • Schokocroissant
                            • 05.07.2011
                            • 92

                            #14
                            Nicht, dass Missverständinisse aufkommen. Sie ist nocht verwahrlost oder etwas in der Art. Sie geht regelmässig zum Hufschmied bekommt Wurmkuren und TA Kontrollen gibts auch.
                            Sie hat sich zwar mächtig erschrocken, als wir auf die Weide gingen und der Bereiter sie am Hals tätschelt, aber da hatte sie ihn wahrscheinlich einfach nicht gesehen und gehört.
                            Als meine Mutter und ich länger bei ihr auf der Weide waren (und sie das wusste), konnte man sie problemlos überall (auch auf der schlechteren Seite) anfassen. Anfänglich war sie zwar noch etwas reserviert, aber es wurde schnell besser und ihre unruhige/aggressive Ausstrahlung wurde auch besser und sie wurde freundlicher und neugieriger...fast wieder so, wie wenn wir sie auf der Aufzuchtsweide besucht haben.

                            Na ja das sofort umstellen geht leider nicht so einfach.
                            Sie ist momentan tragend und erwartet im Juni ihr Fohlen. Jetzt noch umzustellen ist doch viel zu spät und dann mit Fohlen bei Fuss ist das doch auch sehr Risikoreich (vor allem wenn sie nichts sieht).
                            Wäre sie bei unserem Besuch nicht schon Trächtig gewesen, hätte ich sie zu uns geholt bzw. in einen anderen Stall gefahren. Da sie sich im Hänger wohl aufregt, habe ich mich dagegen entschieden, da so viel Stress ja nicht gut ist.
                            Bevor uns jetzt jemand verurteilt: Als wir sie besamen liessen, wussten wir noch nicht, dass sie nicht gut sieht auf einem Auge. Ansosnten hätte ich mir das 2x überlegt, da das ja auch ziemlich gefährlich sein kann für das Fohlen, wenn sie es nicht sieht. Das Augenproblem ist auch nichts vererbliches sondern kommt von einer Verletzung (wahrschienlich durch ein Äst, Strohhalm, etc.).

                            Da sie trächtig ist, könnte ich mir natürlich auch nicht zeigen lassen, wo das Problem liegt bzw wie es sich äussert. Ich kann daher auch nicht sagen, wie es probiert wurde.
                            Was ich weiss:
                            -es wurde ein paar mal auf der linken Hand versucht zu longieren, aber sie bekommt panik, wenn die Peitsche plötzlich kommt und sie die nicht sieht.
                            -Freispringen wurde nur auf der linken Hand versucht und da bekommt sie Panik, weil sie den Sprung erst zu spät sieht.
                            Meine Mutter hatte nämlich gefragt, ob man das nicht zuerst auf der rechten Hand probieren kann, damit sie weiss, wie der Hase läuft. Aber er meinte, dass man das nicht macht, weil beim Freispringen die Hindernisse immer auf linker Hand gesprungen werden.
                            -Aufsitzen ist sie wohl auch sehr skeptisch, da das ja auch von linkts passiert.
                            -Unter dem Reiter benimmt sie sich brav

                            Ob Springreiter bzw. VS-Reiter da wirklich besser sind?
                            Der Bereiter ist wohl eher Springreiter.
                            Als ich damals nach einem Bereiter gesucht habe, wollte ich sie eigentlich in einen Dressurstall geben, da das ja eigentlich auch ihre Hauptaufgabe sein sollte.
                            Es wurde mir dann aber davon abgeraten sie zu einem speziallisierten Bereiter zu geben und wenn dann, lieber zu einem, der sich im Springen gut auskennt, da sie da als Dressurpferd ja wahrscheinlich eher Probleme haben wird. Zudem war es mir extrem wichtig, dass sie so oft wie möglich auf die Weide kommt - das ist ja leider bei den wenigsten möglich.
                            Bei uns in der Umgebung hat es leider lediglich eine Hand voll Bereiter. Bei den meisten kommen die Pferde nicht auf die Weide und die Ausbilung ist auch nicht unbedingt so, wie ich es mir für mein Pferd vorstelle.

                            Kommentar

                            • Tacita
                              • 29.05.2008
                              • 310

                              #15
                              Vielleicht solltest Du Dein Pferd nochmals vom Tierarzt untersuchen lassen ?
                              Am Besten einen Augenspezialisten ...

                              Kommentar

                              • Preature
                                • 23.02.2014
                                • 146

                                #16
                                Wir haben einen Dreijährigen, der seit ca. einem halben Jahr durch einen Unfall links blind ist. Er hat damals ziemlich direkt nach dem Klinikaufenthalt die Grundzüge des Longierens gelernt, weil es hieß, er solle anfangs (die ersten 14 Tage nach der Heimkehr) "kontrolliert" bewegt werden. Mit dem blinden Auge innen laufen fand er 1 Tag lang nicht gut, am nächsten Tag ging das bereits. Dazu muss man aber sagen, dass er das mit mir - als seiner Vertrauensperson - gemacht hat. Wir haben ihn auch von Anfang an trotzdem von beiden Seite "bedient" (z.B. Halfter aufziehen wie immer von links, führen von links) und das hat gut geklappt. Wichtig ist, ihn immer anzusprechen. Beim Führen habe ich sogar das Gefühl, er fühlt sich sicher dadurch, dass ich seine blinde Seite schütze.

                                Ich denke, bei einem halbblinden Pferd ist es noch wichtiger als bei einem sehenden, dass es Vertrauen zu den Menschen hat, die mit ihm arbeiten und dass diese positiv mit ihm umgehen. Ein Bereiter mit negativer Einstellung zum Pferd (ob nun berechtigt oder nicht) wird es immer schwerer haben, beim Pferd positive Effekte zu erzielen. Deshalb kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen: Such Dir einen neuen Bereiter, wenn die Stute wieder in Arbeit gehen soll. Kurz vor dem Abfohlen ist ein Stallwechsel sicherlich nicht günstig, aber versucht doch, sie etwas mehr dort im Blick zu haben als in der Vergangenheit.

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                                • Tambo
                                  • 23.07.2003
                                  • 1878

                                  #17
                                  ich hab Auch ein Pferd mit eingeschränkter sehkraft auf einem Auge (Klinisch) bestätigt.wichtig ist wie alle anderen schreiben das Vertrauen in den Reiter und ggf. In den longierer.es macht alles komplizierter aber Keinesfalls unmöglich. Beim freispringen gab es keine Probleme Und beim reiten auch nicht. Ob die schiefe stärker ausgeprägt weiß ich nicht aber vermute es. warte einfach ab bis das Fohlen geboren ist und Wahrscheinlich abgesetzt werden kann. Und suche einen bereiter der nicht sagt das geht nicht...

                                  Denn das geht sehr wohl und meistens sehr gut.

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                                  • Hobbyzucht
                                    • 29.03.2014
                                    • 644

                                    #18
                                    Ich habe auch einen jetzt 5j., der von Geburt an auf dem linken Auge blind ist. Anreiten war kien Problem, wobei er anfangs auch nur auf der rechten Hand longiert wurde. Links hat er sich immer umgedreht und ist feundlich auf den Longenführer zumarschiert. Heute ist es aber auf beiden Händen kein Problem mehr, links ist er ebenfalls sogar aufmerksamer. Ich hatte ihn zum Anreiten zu einer "kleinen" Bereiterin gebracht, wo die Pferde in einem normalen Pensionsstall stehen. Dort wurde er auch viel betüdelt, unter den jungen Mädchen hatte er schnell einen ganzen Fan- Club, die sich mit ihm beschäftigt haben mit Bodenarbeit, Grasen gehen etc. Dadurch bekam er schnell Vertrauen, was in dieser Situation sicherlich sehr wichtig ist. Mittlerweile ist er ein ganz tolles Reitpferd, manchmal denke ich sogar. macht es einem die Einäugigkeit sogar leichter. (Pferd konzentriert sich mehr auf den Reiter)
                                    Wegen dem Fohlen würde ich mir auch keine Sorgen machen. Ich kenne auch 2 Zuchtstuten, die auf einem Auge blind sind (1x angeboren, 1x in höherem Alter entstanden). Beide sind sehr vorsichtig und gehen nur mit dem sehenden Auge um das Fohlen herum. Es ist niemals ein Fohlen zui Schaden gekommen.

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                                    • Charly
                                      • 25.11.2004
                                      • 6025

                                      #19
                                      ich glaube eher, dass das Vertrauen zu dem bereiter seitens des Pferdes gestört ist und daher die schreckhaftigkeit kommt.
                                      lass sie abfohlen, wenn möglich , fahr so oft hin wie es geht und versuch, das vertrauen wieder zugewinnen. nach dem absetzen hol die stute ab und gib sie jemanden, der sich zum reinreiten zeit läßt und ihr die zeit gibt, erst wieder vertrauen aufzubauen.

                                      wo kommst du denn her?

                                      eine bekannte von mir hat ein pferd, dass auch auf einem auge nur sehr eingeschränkt sieht. dies macht im tgl. umgang und beim reiten überhaupt kein problem. nur in der herde ist es manchmal etwas kritisch, weil es nicht mitbekommt, wenn von der falschen seite ein pferd kommt und ggf. tritt.

                                      Kommentar

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