Hallo allerseits,
zunächst mal tuts mir Leid, wenn ich mit meinem Anliegen das falsche Unterforum erwischt habe; ich wusste nicht, wo ichs sonst hinpacken sollte.
Ich wollte mal die Frage in die Runde schmeißen, wie ich es am besten anstelle, vom „Gelegenheitssport“ in den aktiveren Reitsport zu wechseln. Dazu muss ich ein bisschen was erzählen: Ich bin 15 und reite seit 10 Jahren klassisch, hab im letzten Jahr aber ein bisschen ins Western geschnuppert. Fand ich zwar auch nicht schlecht, meine Ambitionen beziehen sich dann aber doch eher aufs Klassische, da ich dort mehr Vorlauf habe. Wobei „Vorlauf“ hier relativ ist: Ich würde meine reiterliche Ausbildung als relativ solide beschreiben; da ich sie in den letzten paar Jahren sehr habe schleifen lassen, gibts da allerdings trotzdem das ein oder andere größere Manko, was z.B. den Sitz angeht. Ich meine damit, dass ich relativ sicher auf dem Pferd sitze und keine Angst habe, aber das nicht so aussieht, wie ich es mir wünschen würde.
Meine Familie ist relativ pferdefreundlich, an der Liebe zum Pferd liegts also eher nicht, und ich würde, ohne mich selbst überschätzen zu wollen, auch sagen, dass ich trotz größerer Kleinigkeiten mit der richtigen Hilfestellung durchaus eine gute Reiterin abgeben könnte. Darin liegt allerdings auch mein Problem: Mir fehlt die Hilfestellung. Mein Vater ist dem Reiten zwar nicht abgeneigt, aber auch nicht so hellauf begeistert, dass er wie andere Eltern jede Saison zu x Turnieren mitfahren würde. Ich bin zwar anfangs einige „Turniere“ (mit 29764824 Anführungszeichen) gegangen, aber das isses dann auch gewesen. Seit ich aufs Gymnasium und vor einem Jahr auf ein Gymnasium mit Internat gewechselt bin, hat sich das dann mehr oder weniger verloren. Ich bin in verschiedenen Ställen geritten, die mich und meine Ausbildung aber aufgrund dessen, dass ich dort nur einmal die Woche zum Gruppenunterricht angetreten bin, ich nenne es mal „nicht ernstgenommen haben“ (was ich durchaus verstehe). Kurz gesagt bin ich in den letzten ca. 6 Jahren reiterlich nicht wirklich weitergekommen. Ja, und jetzt fahre ich momentan ca. 2 bis 3x die Woche in einen reinen Westernstall, wo die Atmosphäre auch echt schön ist und alles. Ich glaube nur, dass ich das Klassische nicht so schnell aufgeben sollte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bräuchte ein paar Tipps, wie ich für mich selbst wieder erfolgreicher im Reiten werden und das später evtl. auch im Wettbewerb zeigen kann. Zeitlich würde ich mir dafür bis zu 3 Terminen in der Woche freischaufeln und dazu Lehrgänge, Kurse etc. anstreben. Da ich schulisch und außerschulisch sehr eingespannt bin, würde das zwar sehr schwierig werden, aber für meinen absoluten Traumsport natürlich machbar. Wie gesagt komme ich nicht aus einer Pferdefamilie, daher müsste ich das größtenteils in Eigenregie regeln, aber auch das wäre kein Problem – vorausgesetzt ich habe das Gefühl, dass für den Aufwand wirklich was bei rauskommt. Um mal die Frage nach dem vorhandenen oder nicht vorhandenen Talent außer Acht zu lassen: Wie gehe ich am besten auf die Leute (Hofbesitzer, Trainer, …) zu, die mir dann auch am besten helfen können, ohne zu nerven? Ich hab eben ein bisschen Bammel, dass mir dann zwar das Geld aus der Tasche gezogen, sich dafür aber nicht um meinen Fortschritt bemüht wird. Und wenn ich da als Neuling in einen Stall marschiere nach dem Motto „Hier bin ich nach 10 Jahre langem amateurhaftem ‚Rumgehoppel‘, jetzt helft mir!“ kommt das sicher auch nicht so super.
Ich hoffe mal, ich habe jetzt keine allzu große Verwirrung gestiftet und es kann mir jemand irgendwas (vielleicht sogar aus erster Hand) dazu sagen.
Merci beaucoup fürs Durchlesen von diesem Roman und für Antworten im Voraus + liebe Grüße,
Fambs
zunächst mal tuts mir Leid, wenn ich mit meinem Anliegen das falsche Unterforum erwischt habe; ich wusste nicht, wo ichs sonst hinpacken sollte.
Ich wollte mal die Frage in die Runde schmeißen, wie ich es am besten anstelle, vom „Gelegenheitssport“ in den aktiveren Reitsport zu wechseln. Dazu muss ich ein bisschen was erzählen: Ich bin 15 und reite seit 10 Jahren klassisch, hab im letzten Jahr aber ein bisschen ins Western geschnuppert. Fand ich zwar auch nicht schlecht, meine Ambitionen beziehen sich dann aber doch eher aufs Klassische, da ich dort mehr Vorlauf habe. Wobei „Vorlauf“ hier relativ ist: Ich würde meine reiterliche Ausbildung als relativ solide beschreiben; da ich sie in den letzten paar Jahren sehr habe schleifen lassen, gibts da allerdings trotzdem das ein oder andere größere Manko, was z.B. den Sitz angeht. Ich meine damit, dass ich relativ sicher auf dem Pferd sitze und keine Angst habe, aber das nicht so aussieht, wie ich es mir wünschen würde.
Meine Familie ist relativ pferdefreundlich, an der Liebe zum Pferd liegts also eher nicht, und ich würde, ohne mich selbst überschätzen zu wollen, auch sagen, dass ich trotz größerer Kleinigkeiten mit der richtigen Hilfestellung durchaus eine gute Reiterin abgeben könnte. Darin liegt allerdings auch mein Problem: Mir fehlt die Hilfestellung. Mein Vater ist dem Reiten zwar nicht abgeneigt, aber auch nicht so hellauf begeistert, dass er wie andere Eltern jede Saison zu x Turnieren mitfahren würde. Ich bin zwar anfangs einige „Turniere“ (mit 29764824 Anführungszeichen) gegangen, aber das isses dann auch gewesen. Seit ich aufs Gymnasium und vor einem Jahr auf ein Gymnasium mit Internat gewechselt bin, hat sich das dann mehr oder weniger verloren. Ich bin in verschiedenen Ställen geritten, die mich und meine Ausbildung aber aufgrund dessen, dass ich dort nur einmal die Woche zum Gruppenunterricht angetreten bin, ich nenne es mal „nicht ernstgenommen haben“ (was ich durchaus verstehe). Kurz gesagt bin ich in den letzten ca. 6 Jahren reiterlich nicht wirklich weitergekommen. Ja, und jetzt fahre ich momentan ca. 2 bis 3x die Woche in einen reinen Westernstall, wo die Atmosphäre auch echt schön ist und alles. Ich glaube nur, dass ich das Klassische nicht so schnell aufgeben sollte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bräuchte ein paar Tipps, wie ich für mich selbst wieder erfolgreicher im Reiten werden und das später evtl. auch im Wettbewerb zeigen kann. Zeitlich würde ich mir dafür bis zu 3 Terminen in der Woche freischaufeln und dazu Lehrgänge, Kurse etc. anstreben. Da ich schulisch und außerschulisch sehr eingespannt bin, würde das zwar sehr schwierig werden, aber für meinen absoluten Traumsport natürlich machbar. Wie gesagt komme ich nicht aus einer Pferdefamilie, daher müsste ich das größtenteils in Eigenregie regeln, aber auch das wäre kein Problem – vorausgesetzt ich habe das Gefühl, dass für den Aufwand wirklich was bei rauskommt. Um mal die Frage nach dem vorhandenen oder nicht vorhandenen Talent außer Acht zu lassen: Wie gehe ich am besten auf die Leute (Hofbesitzer, Trainer, …) zu, die mir dann auch am besten helfen können, ohne zu nerven? Ich hab eben ein bisschen Bammel, dass mir dann zwar das Geld aus der Tasche gezogen, sich dafür aber nicht um meinen Fortschritt bemüht wird. Und wenn ich da als Neuling in einen Stall marschiere nach dem Motto „Hier bin ich nach 10 Jahre langem amateurhaftem ‚Rumgehoppel‘, jetzt helft mir!“ kommt das sicher auch nicht so super.
Ich hoffe mal, ich habe jetzt keine allzu große Verwirrung gestiftet und es kann mir jemand irgendwas (vielleicht sogar aus erster Hand) dazu sagen.
Merci beaucoup fürs Durchlesen von diesem Roman und für Antworten im Voraus + liebe Grüße,
Fambs


Was damals für Dich traumatisierend wirkte, ist sicherlich heute recht witzig. Ist zumindest bei mir so; ich hatte einen ähnlichen ersten Turnierstart (mal von Vereinsturnieren auf Schulpferden abgesehen). Meine Eltern vertraten die Meinung, ich können so viel reiten wie ich wolle, es dürfe aber nichts kosten. Hat erst Dank Nachbarin mit zwei Ponies, später Dank Reiterferien als Geburtstagsgeschenk und dann über den einmal in der Woche ertrotzten Reitunterricht Dank fördernder Züchter, deren Pferde ich reiten durfte, auch geklappt. Turnier stand demnach natürlich nicht auf dem Programm. Aber als ich 14 war, fehlte der Jungen Reiter Mannschaft noch ein Reiter, und da ich ein gutes Pferd unterm Sattel hatte, durfte ich als Junior einspringen.
Eine nette Dame hatte sich bereit erklärt, mich samt dem mir zur Verfügung gestellten Lehrpferdes, zum Nachbarverein zu fahren. Neben dem Mannschafts-A-Springen (Kat C) war noch ein E-Springen und eine E-Dressur genannt, damit es sich auch lohnt. Die letzteren Prüfungen fingen in aller Herrgottsfrühe an. Ich also mit meinen 13 Jahren in aller Herrgottsfrühe am Sonntag in den leeren Stall gefahren, Pferd fertig gemacht, und auf meine Fahrerin gewartet. Die kam aber nicht. In Zeiten ohne Handy war ich total aufgeschmissen. Die Dame kam mit 1,5 Stunden Verspätung angefahren, weil ihre Haferquetsche kaputt war... Nun ja, ich durfte dennoch mitreiten, musste vom Hänger in der Parcours und habe nur Mist zusammen geritten. Die E-Dressur kurz danach fand ich auch grottig, war aber vorne mit dabei. Wenigstens für die Mannschaft konnte ich es später rausreissen. Als ich dann meine Ehrenpreise an der Meldestelle abholen ging, hatte "mein Chauffeur" keinen Bock mehr auf mich zu warten und ist samt meinem Pferd schon mal gefahren. Ich hab fast am Rad gedreht und war heilfroh, dass noch Vereinskollegen da waren, die mich mitnehmen konnten. Was für ein Tag. Auf der Heimfahrt hatte sich "mein" Pferd dann noch verletzt. Der Besitzer hatte "vergessen" uns mitzuteilen, dass die Stute nur alleine im Hänger fuhr. Meine Fahrerin hat aber noch ein zweites Pferd mitgenommen, und die Stute hat so getobt, dass sie sich selbst getreten hat und einen Einschuss bekam. So richtig erfolgreich war mein Turniereinstieg also nicht. Mein zweites Turnier habe ich auch erst über 15 Jahre später wieder bestritten.
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