Ankaufsuntersuchung 2 jähriges Pferd

[Zeus]

Ich habe meine Stute direkt von der Züchterin gekauft und wie du ne AKU mit klinischer Untersuchung und Standardröntgenbilder gemacht.
Dabei kam li. Sprunggelenk ein Chip raus auch gut operierbar.
Die Züchterin hat mir sofort angeboten, wenn ich die Stute nehme und operieren lasse, nochmal 1000 € (Kosten der OP) runter zugehen (die Stute lag im ähnlichen Preissegement wie deine)
Die Stute wäre 1-2 gewesen und kam wegen dem Chip in Klasse 3.

Hab mich dann mit mehreren TA´s besprochen und da der Chip was größer war und noch nix beschädigt hatte, die Stute 3-jährig, habe ich den rausnehmen lassen.
Meine Stute ist jetzt 9 und hat bisher keinerlei Probleme.

[Fio]

Grundsätzlich wäre ich an Deiner Stelle froh, die Untersuchung gemacht zu haben, da Du es nun weißt und immer drauf reagieren und es im Auge behalten kannst. Kaufen würde ich die Dame vermutlich trotzdem, aber wie Zeus auch schon sagte, würde ich da nochmal nach dem Preis fragen.

[silas]

Also mal ganz ehrlich - bei dem Preis hat der Züchter nichts verdient, da soll noch gehandelt werden?

Was erwartet Ihr in dem Preissegment?

Die Untersuchungsergebnisse sind nicht derartig katastrophal, dass man dies Pferd nur eingeschränkt nutzen könnte. Wahrscheinlich wird dies Pferd auch in der "gehobenen Freizeitreiterei" ohne Malesse laufen und viel Freude bereiten.

Ist ja kein Wunder, wenn so viele Züchter keine Lust mehr haben.

[Zeus]

Im meinem Fall hat die Züchterin mir das angeboten. Ich hatte nicth danach gefragt. Ich wollte damit eigentlich auch nur zum Ausdruck bringen, dass man so ein Pferd doch kaufen kann. Ob man die nun rausnimmt oder nicht bleibt einem selber überlassen.

[Anyway]

Ich denke halt auch, dass der Züchter bei dem Preis nicht mehr unbedingt soviel daran verdient und habe deshalb auch noch gar nicht nach irgendwelchen Preisnachlässen gefragt.
Die klinische Untersuchung der Beine war ansonsten unauffällig.
In einem Auge wurden lediglich noch eine Abweichung von der Norm festgestellt, die aber klinisch nicht relevant sind.
Ich hatte mit meinem vorherigen Pferd relativ viel Pech (Knie Gelenk OP+Meniskusschaden durch Unfall) und weiss deshalb, das eine OP -auch Routine nicht so einfach ist.
Die Empfehlung für den größeren Chip im Sprunggelenk lautet sehr deutlich, den möglichst zügig zu entfernen bzw spätestens vor Belastung, da wenn man wartet, bis der Probleme macht auch sehr schnell der Knorpel Schaden nehmen kann, bei dem kleineren auf der anderen Seite könnte man abwarten.
Weiterhin wäre die Empfehlung bei der Chip Op auch gleich das Überbein etwas abzuflachen, da es etwas gestiehlt ist und man somit die Gefahr einer Reizung minimieren könnte.
Die OP mag evt noch einfach und routine sein, aber danach kommt ja dann die Erholungszeit inkl Boxenhaft und Schritt führen - und das bei einem 2,5-3 jährigen Pferd- das war schon mit meiner damals 9jährigen Stute kein Spass und eine harte Zeit und diese Erfahrung liegt mir natürlich im Hinterkopf.
Vermutlich wird man auch bei einer Routine Chip Op mindestens 6-8 wochen kontrolliert Schritt führen müssen.
Abgesehen davon, ist jeder Eingriff ins Gelenk ein Risiko - bei meiner Stute damals nach der Kniegelenks OP gab es zb Einblutungen und es mußte nochmal operiert und gespült werden.
Wenn sowas im späteren Pferdeleben passiert, dann passiert es halt, aber ich weiss halt nicht, ob man das schon kaufen muss, egal wie billig.
3000 Euro ist nicht meine Grenze was ich ausgeben wollte, mich hat einfach nur das Bild angesprochen und ich fand das Gesamtpaket (Abstammung, Erscheinung) interessant.
Einfach schwierig, ich finde die Züchter sehr nett und es tut mir auch irgendwie leid , weil sie sich schon sehr viel Mühe geben und dann hat das Pferd 2 Chips... naja ich denke einfach nochmal weiter drüber nach

[cleopatras magic]

waren denn die anderen pot. käufer da?? weißt du das???

würde mir pers. zu denken geben wenn diese dagewesen sein sollten und trotzdem nicht zu gesagt haben, wenn es doch so ein perfektes pferd ist????

[silas]

Wenn Du bereits schlechte Erfahrungen gemacht hast, dann lass die Finger davon.

Nachher steht das Pferd bei Dir und Du guckst nur noch, ob es klar geht und kannst dies Pferd nicht unvoreingenommen geniessen - dann wird es Nichts, so ist meine Beobachtung bei anderen, die vor dem Kauf gezweifelt haben und sich dann doch für das Pferd entschieden.

Es werden ausreichend Pferde angeboten.

[Zeus]

Also ich habe mich ganz bewusst zur OP entschieden, weil mir von den TA´S dazu geraten wurden.

Und ja, jede OP birgt ein Risiko. DAs muss man halt vorher abwägen. Aber ich fand dieses Pferd einfach toll, bewegt sich toll und ist im Umgang totenbrav.

Meine Stute hat eine Woche in der Klinik gestanden, 2 Tage Box, Fäden gezogen, danach 5 Wochen geführt und dann auf die Wiese. Weil meine sich in der Box wenn alle draussen sind (es war Sommerwiese) umgebracht hätte. Lt. meine TA sollte die dann lieber raus, als in der Box zu titschen. Wir haben sie dann auf eine Wiese alleine, zwischen zwei Stutengruppen gestellt.
Da hat sehr gut funktioniert. DAs Ganze habe ich dann 6 Monate so gemacht und dann vorsichtig mit ihr angefangen.
Meine Stute war gerade 3, fand das zwar auch alles blöd mit den Schrittführen aber es hat halt geklappt.
Ich habe den Schritt bis jetzt nicht bereut.

[silas]

Naja, für den Züchter wird das Pferd jetzt gleich schwieriger zu verkaufen sein. Nun gibt es RöBis, eine Diagnose und einen TÜV - jetzt muss er die Chips ansagen.

[cleopatras magic]

Naja, für den Züchter wird das Pferd jetzt gleich schwieriger zu verkaufen sein. Nun gibt es RöBis, eine Diagnose und einen TÜV - jetzt muss er die Chips ansagen.

seh ich auch so, dann liegt es eigentlich nur noch am verhandlungsgeschick des käufers....

[Anyway]

Naja, für den Züchter wird das Pferd jetzt gleich schwieriger zu verkaufen sein. Nun gibt es RöBis, eine Diagnose und einen TÜV - jetzt muss er die Chips ansagen.

Naja, den TÜV habe ich ja unabhängig in Auftrag gegeben bei einem Tierarzt zwar aus seiner Umgebung, aber meiner Wahl und bezahlt habe ich ja auch, die Rö-Bilder DVD + Bericht sind bei mir, da habe ich ihm bis jetzt noch keine "Kopie" dagelassen, der Züchter war aber natürlich dabei, als die Befunde durchgesprochen wurden -RöBilder waren sofort Digital auf dem Laptop zu begutachten.

Bin mir ehrlich gesagt nicht so sicher, ob er irgendwelchen anderen Käufern, die ohne AKU kaufen würden, den Befund ungefragt mitteilen würde - aber da will ich auch niemanden was unterstellen, kann natürlich auch anders sein

Ob sich zwischenzeitlich noch andere mögliche Käufer die Stute angesehen haben, was ich nicht.

Ich nehme mir jetzt noch ein wenig Zeit nochmal alles zu durch denken und mir evt noch mal ein anderes Pferd anzusehen, was zwar gut 2,5 Std Autofahrt entfernt steht, mir aber von der Anzeige und Bildern auch soweit ganz gut gefällt, allerdings doppelt soviel kosten soll.

[silas]

Anyway - informiere Dich mal, wie sich das rechtlich verhält, vollkommen egal, ob Du RöBis dort zur Verfügung stellst oder nicht.

[DesireeCaroline]

Also wir lassen unsere jungen Pferde immer 2,5 jährig tüven und sollten Chips da sein, werden sie sofort entfernt. Es kommt leider immer mal wieder vor (trotz getüvter Mutterstuten). Allerdings haben wir nie ein Problem damit die Pferde ruhig zu halten, sie stehen meist fünf Tage in der klinik dann zwei Wochen zu Hause im Stall und nach den ersten 2-3 aufgeregten Tagen sind sie auch immer artig gewesen. Anschließend haben wir sie 2 Wochen schritt geführt meist in ruhiger Umgebung und zur not mit zusätzlicher Führkette, aber hier gab es auch nie Probleme. Dann nochmal 2 Wochen zum Aquasport und sie waren mit der Chip-Geschichte durch!!
Handeln würde ich bei diesem Preis ganz sicher auch nicht mehr, das wäre schon irgendwie unverschämt. Denn der Züchter hat bei diesem Preis sowieso schon drauf gezahlt.
Ich würde dir nur raten, dass wenn du das Pferd operieren lässt auch sofort beide Chips zu entfernen, wenn das Pferd schon einmal in der Narkose liegt. Erkundige dich einfach wer in deiner Gegend viele solcher Operationen durchführt und auch einen guten Ruf genießt.

[Browny]

wenn dir das Pferd gut gefällt, würde ich eigentlich sagen: mach es!

Das "eigentlich" deshalb, weil ich ein Pferd kannte, der nach der Chip-OP beim Aufstehen aus der Narkose so blöd gefallen ist, dass er sich das Genick gebrochen hat... Da steckt man nicht drin

Aber wie schon viele andere schreiben: es kann immer etwas passieren und viele Pferde laufen mit so Befunden ihr Leben lang super.

[LunaFFM]

Man kann Pferde doch für die OP selbst versichern, oder?

[Anyway]

Man kann Pferde doch für die OP selbst versichern, oder?

Ich hatte immer für alle meine Pferde eine OP-Versicherung bei der Uelzener, aber wenn die Chips durch die AKU bekannt sind, dann bezahlen, die die Chip OP natürlich nicht, bzw sind die dann ausgeschlossen.

[LunaFFM]

Ich hatte immer für alle meine Pferde eine OP-Versicherung bei der Uelzener, aber wenn die Chips durch die AKU bekannt sind, dann bezahlen, die die Chip OP natürlich nicht, bzw sind die dann ausgeschlossen.

Ich meinte nicht die Chips, sondern eher eine Art Lebensversicherung für den Tag der OP

[Fio]

Ich meinte nicht die Chips, sondern eher eine Art Lebensversicherung für den Tag der OP

Das geht auf jeden Fall. Ist aber haarig teuer. Ich hatte mal eine schlechte Erfahrung im Bekanntenkreis bei einer Kastration. Die haben dann beim nächsten Mal nachgefragt, was das kostet den Hengst zu versichern und habens dann doch gelassen.