Schadenersatz wg. Nichterfüllung

[Unicorn01]

Hallo Leute,

Folgendes ist passiert: Unser Bereiter und Trainer ist mit einer anderen Kundin 500 km durch Deutschland gefahren um ein Pferd das in einem Internetportal als Verkaufspferd anonciert war probe zu reiten.
Anhänger wurde gleich mitgenommen da nach langen Gesprächen mit der Eigentümerin des Pferdes klar war, dass dieses Pferd genau passen könnte.
Pferd wurde also Probe geritten von Bereiter und Kundin (11 Jahre ).
Die kleine strahlte die ganze Zeit vor Glück und sie kam auch super mit dem Pferd klar.
Vater und Bereiter waren der Meinung das passt super. Also bekundete der Vater sein Kaufinteresse ohne weitere Verhandlung sollte der gewünschte Kaufpreis überreicht werden.
Da sagt die Verkäuferin plötzlich: nein ich Verkaufe ihnen das Pferd nicht da ich finde da passt garnichts.
Ihr könnt euch die Verwunderung bei unserem Bereiter und dem Vater vorstellen.
Für die 11 Jährige brach natürlich eine Welt zusammen. Uns tut das ganz besonders leid da wir wissen das die Tochter erst vor zwei Jahren den Tod ihrer Mutter verkraften mußte.
Wer setzt denn bitte ein Pferd zum Verkauf ins Internet wenn er garnicht verkaufen möchte? Wist Ihr ob es da irgend eine rechtliche handhabe gibt. Oder kann jeder dich quer durch deutschland schicken und dann sage April April ???

[TobiundMadara]

Naya ich verkaufe meine Pferde auch nicht an jeden ob wolle sie Probereiten kommen.
Da darf ich wolle auch noch mit entscheiden oder

[Joules]

Wenn nicht am Telefon zugesagt wurde ( unter zeugen )das das pferd an diese Leute verkauft wird darf der Verkäufer sicher entscheiden das der Kauf bzw Verkauf seinerseits nicht zu stande kommen soll

[pavot]

Wenn bereits ein Vertrag zustande gekommen wäre- ja. Das wäre der Fall, wenn ihr diesen am Telefon abgeschlossen hättet, Euer Bereiter mit Hänger, Geld und von mir aus auch 11jähriger Kundin hingefahren hätte um Geld gegen Pferde zu tauschen.

Aber so wie es jetzt beschrieben ist - nein.

[Super Pony]

Niemand muss verkaufen wenn der Gegenüber unsympathisch ist, habe auch schon Leute nach Hause geschickt

[Neuzüchter]

was mich immer wundert wieso gab es keine geeignetes Pferd näher dran?

klar darf der Besitzer sagen ich Verkaufe nicht. Aber wenn man schon X-Absprachen trifft von wegen Anhänger gleich mitnehmen und so hätte man ja vielleicht auch darüber sprechen können das das Pferd eben in Beritt geht und von einem Kind bedienbar sein soll.

Hat denn der Verkäufer das ganze nicht begründet? - außer mit " ich finde passt nicht so"

Ich würde mein Pferd auch nicht in so eine Konstellation geben.

[Bleßvoß]

Verstehe ich das richtig: Telefonisch wurde beiderseitiges Interesse bekundet, Käufer in spe fahren hin zum probereiten, sind begeistert...Verkäufer sagt aber noch vor Ort, dass es ihm nicht gefällt und er an diese Leute nicht verkaufen möchte?
1. Ist es es rechtlich nicht relevant, ob es moralisch verwerflich ist einem Kind sein Pferd zum Kauf zu verwehren.
2. Wie schon einige schrieben, muss ein Kaufvertrag von beiden Seiten stimmen. Ob der Verkäufer nun meint dieses Kind sei nicht der richtige Reiter oder ihm passt einfach nur die Nase des Bereiters nicht oder what ever...Niemand kann ich zwingen sein Tier an jemandem zu verkaufen.


PS: Ich habs aber auch schon erlebt, dass ich ein Pferd mündlich vor Ort zugesagt habe und zugesagt bekommen habe, aber um 2 Tage gebeten habe um einen Anhänger zu organisieren...Finanzielles wollten wir dann bei Abholung regeln. Da rief ich dann kurz vorm losfahren mit dem Hänger dort an wegen terminlicher Abstimmung, da sagte sie mir ab, weil sie dass Pferd einen Tag zuvor an jemanden verkauft hat der das Pferd sofort mitnehmen konnte.

[Unicorn01]

was mich immer wundert wieso gab es keine geeignetes Pferd näher dran?

Preis Leistungverhältnis stimmte halt, deshalb der weite Weg.

klar darf der Besitzer sagen ich Verkaufe nicht. Aber wenn man schon X-Absprachen trifft von wegen Anhänger gleich mitnehmen und so hätte man ja vielleicht auch darüber sprechen können das das Pferd eben in Beritt geht und von einem Kind bedienbar sein soll.

Wurde alles im Vorfeld telefonisch Besprochen. Das letzte Telfonat war am abend vorher mit der Trainerin, über eine Stunde erklärte diese genau was gesucht wird. Klang wirklich alles super und beim Probereiten lief das Pferd auch toll. Es war geplant das die Tochter von ihrer Trainerin in der weiteren Förderung des Pferdes sowohl im Training als auch im Beritt unterstützt wird.

Was spricht denn da gegen ? Ist es nicht eher Positiv wenn ein Pferd für ein Kind immer mal wieder von einem Profi geritten wird.

Hat denn der Verkäufer das ganze nicht begründet? - außer mit " ich finde passt nicht so"

Nein zuerst nicht, erst nach längerem boren hieß es: das Pferd könnte sich nur auf einen Reiter einstellen! Von einem guten Bereiter kenne ich es aber das er sich auf das Pferd einstellt und nicht umgekehrt. Naja kann ja sein das ich das aus dem Pferdesport anders kenne als andere. Für unsere Tochter war der Beritt des Pferdes nur positiv und beide konnten bis er in Rente ging tolle Erfolge zusammen Feiern.

[TobiundMadara]

Der Besitzer kann entscheiden wer den verdammten Gaul bekommt.

Auch wen das als passt vill hat der Besitzer auch recht und das Pferd wird damit nicht klar kommen

[living doll]

Klar, von Seiten des Käufers war wohl alles optimal, aber die Verkäuferin hatte sich wohl was anderes für ihr Pferd erhofft.
Vielleicht gefiel ihr ja die Reitweise/ die Anweisungen des Bereiters nicht und sie wollte dem Pferd so einen Ausbilder nicht zumuten.
Das könnte ich durchaus nachvollziehen.
Sie wusste ja nun auch nicht, wer da als Käufer kommt.

[Coyana_78]

Es ist immer die Frage, ob die Verkäuferin ehrlich die Gründe nennt.
Vielleicht findest Du die Reiterei des Kindes völlig ok und den Bereiter auch.
Aber die Verkäuferin sieht das evtl ganz anders.

Mir war auch einmal beim Probereiten sofort klar: Dieses Kind mit dieser Trainerin kriegt mein Pferd nicht. Für kein Geld der Welt.
Das habe ich dem Kind aber nicht so gesagt, daß ihre Reiterei grauenhaft ist.
Ist dann eh gleich am Preis gescheitert und ich mußte mir nichts ausdenken. Das Kind war an der Sache reichlich unschuldig. Trainerin Mama war da ganz eindeutig fehl am Platze.

[Unicorn01]

Hallo living doll,

war ja klar das hier wieder soetwas kommt: Vielleicht gefiel ihr ja die Reitweise/ die Anweisungen des Bereiters nicht und sie wollte dem Pferd so einen Ausbilder nicht zumuten.

Ich bin es auch leid auf solche unqualifizierten Bemerkungen einzugehen.

Mittlerweile wissen wir das die Dame, seid vielen Wochen immer wieder dieses Pferd Inseriert und dann täglich Leute zum Probereiten kommen lässt.

Fragt sich: was ist für ein Pferd besser? Dort weiter alleine auf Koppel zu vergammeln und von Hunz und Kunz geritten zu werden, oder eine kleine Freundin zu haben deren Vater eine eigene kleine Reitanlage hat auf der das Pferd alt werden darf?

[TobiundMadara]

Das hat doch aber gar nix mit der Reiterei zu tun !?!
Die das Problem sein könnte

Nur weil das Kindes Vater eigne Reitanlage hat heißt das dass Pferd auch da gut geht.

Mensch warum Reitest du jetzt da drauf rum.
Verkäufer hat das recht .

[Browny]

verstehe das Problem auch nicht... es ist ihr Pferd und sie kann das entscheiden, ggf. auf ohne Angabe von Gründen...

hilft doch nix, sich da jetzt reinzusteigern.

[newbie]

Na was heißt unqualifiziert?!
Wir wissen es schließlich alle nicht, wie da wer reitet und was der Grund ist. Das war nur eine Möglichkeit von living doll, an die ich auch gleich gedacht habe.

Kann sein oder nicht sein, ist aber alles nur Spekulation und wenn der Verkäufer "einfach nur blöd" war ists zwar echt schade fürs Kind, aber da kann man nix machen.

[streeone]

Du kannst die Verkäuferin nicht zum verkaufen zwingen, allerdings wäre Schadensersatz (für einen tatsächlich entstandenen Schäden!! eventuell also die Spritkosten) denkbar. Wenn es schon zu konkreten Verhandlungen etc.. gekommen ist, so dass der Käufer Aufwendungen hatte, weil er auf ein Zustandekommen des Vertrages vertrauen konnte, dann muss ihm der Verkäufer die Aufwendungen ersetzen, wenn er das Zustandekommen des Kaufvertrages verhindert. Nennt sich culpa in contrahendo

Von Schadensersatz wegen 'Nichterfüllung' kann mangels Kaufvertrag nicht die Rede sein!

Und die Verkäuferin kann ihr Pferd auch ohne Verkaufsabsichten ins Internet setzen, da sie damit kein verbindliches Angebot ausspricht, welches nur angenommen werden muss. Es handelt sich um eine sog. Invitatio ad offerendum: Der Interessent macht das Angebot, indem er sein Kaufinteresse kundtut, der Verkäufer muss nur einschlagen (oder eben nicht).

Im Zweifel würde ich einen Anwalt fragen, wenn ihr ernsthaft rechtliche Schritte erwägt.

[maulwurf]

Aber waere dann von der Verkaeuferin der Hinweis nicht nett gewesen, dass man zum ersten Besichtigungstermin bitte OHNE Haenger kommen moechte, da bei ihr die Chemie zum potentiellen Kaeufer stimmen muss, bevor sie das Pferd guten Gewissens aus der Hand gibt?

500 km einfache Strecke mit Haenger und Kind im Tagesverkehr machen wahrlich keinen Spass! Somit kann ich die TE schon verstehen, dass sie sauer ist. Und jetzt wundert sich der naechste Verkaeufer ueber 'seltsame' Vorabinformationswuensche???!! So schnell gehts...

[Unicorn01]

Was soll denn jetzt diese Patzigkeit? Es kann doch immer sein, dass jemandem die Reitweise von XY oder Z nicht gefällt obwohl er/sie einen eigenen Stall hat/Erfolge in Klasse X hat/Bereiter ist oder sich nennt/Trainerscheine hat etc. - und das ist doch auch das gute Recht auf die eigene Meinung. Du hast hier die Frage nach Schadensersatz gestellt - und die Antworten entsprechen anscheinend einem Tenor, der dir nicht gefällt. Da ist rein gar nichts Unqualifiziertes dabei gewesen. Dann soll die Dame doch so lange Probereiten lassen, bis der Richtige dabei ist. Kann dir ja auch eigentlich egal sein und ändert an der Sache auch nichts mehr. Natürlich ist es für das Kind Schade und für das eigene Ego ein Knick, wenn jemand sagt "ich mag ihre Reiterei nicht". Kann ich beides verstehen. Ändert an der Tatsache aber gar nichts. Es gibt momentan zig gute Pferde zu bezahlbaren Preisen. Hakt das unter Erfahrung ab und sucht näher!

Nein wollte da nicht drauf rumhaken. Warum auch ist eh gelaufen. Wollte bloß mal Aufzeigen das nicht nur Pferdeverkäufer die unmöglichsten Dinge erleben.

[carolinen]

Ich kann auch verstehen, dass man sich sehr ärgert. Und wenn mir ein Verkäufer am Telefon erklären würde ich verkaufe dann aber nur, wenn ich finde, dass die Chemie stimmt, würde ich gar nicht erst hinfahren, wenn es eine halbe Weltreise ist. Insofern kann ich es wirklich verstehen, dass man sich ärgert, wenn vorher durch lange Gespräche suggeriert wurde: alles schön - bringt den Anhänger mal schon gleich mit !
Und ja klar habe ich als Verkäufer das Recht nein zu sagen, wenn mir die Nase nicht passt - dann sage ich das vorher aber auch, dass ich mir erst die Nasen ansehe.

[clara]

Klar ist das ärgerlich, aber nicht zu ändern.
Keine Ahnung welchen Grund die Verkäuferin hatte. Aber ich habe auch schon mal einem netten Mädel (ca 20 J.) die mitsamt Trainer und Freund ca 600 km Anfahrt hatte ein Pferd nicht verkauft, da das nicht gut gegangen wäre (Reiterei des Trainers absolut nicht zum Pferd passend und das Mädel zwar talentiert, aber nicht weit genug um alleine klar zu kommen). Da bringt doch ein Verkauf nichts, außer Ärger für beide Seiten, ganz abgesehen vom Pferd.