junges Pferd kaufen trotz schlechtem Beritt?

[Suomi]

Wie viel kann man in 3 Monaten "versauen"? Das ist die Frage... Und ist es wirklich so schlecht ausgebildet wie die TE meint...? Ich dachte bei meinem manchmal auch "ojeoje"... bis mich mein Bereiter mit viel Erfahrung mit jungen Pferden beruhigte. - daher die Anregung jemand mitzunehmen der Ahnung von jungen Pferden hat.

Und ob sie so jemandem ihr Geld "in den Rachen werfen" will... das liegt in ihrem eigenem Ermessen. Wir sind alle unbeteiligte Personen, ja - und vielleicht sehen wir dadurch auch alles viel nüchterner - aber wenn man sich in die Lage der TE versetzt... wären wir da noch alle so edel und würden sagen, dass man bei solchen Leuten aus Prinzip nicht kauft? - Nein, ich würde für mich die Hand nicht ins Feuer legen...

[max-und-moritz]

Ich glaub, mit etwas Mühe kann man man jedes Pferd sogar in 3 Wochen versauen.

Suomi, versteh mich nicht falsch: lt. TE ist der schlechte Beritt für sie ein Problem, und der Preis für das Pferd ist eher im hohen Bereich. Die beiden Dinge zusammen wären für mich schon DAS Totschlagargument.

Ein schlecht ausgebildetes Pferd für kleines Geld - ok, wenn man a) das Können / die Zeit hat, es selber zu "richten", b) dieses gerne macht und c) mit Rückschlägen und gefährlichen Situationen gut leben kann.

Wenn ich für ein Pferd (für meine Verhältnisse) viel Geld ausgebe möchte ich Spaß haben, mich drauf setzten, los reiten und außer den "normalen" Schwierigkeiten keine weiteren haben.

Ein 5jähriges, das noch kein Gelände kennt, gäbe mir ebenfalls sehr zu denken...

Verliebt wie oben beschrieben haben ich mich in ein Pferd immer erst dann, wenn ich es gekannt habe. Bin da vielleicht nicht romantisch genug, aber froh um diesen "Mangel".

Viele Grüße, max-und-moritz

[Suomi]

Suomi, versteh mich nicht falsch: lt. TE ist der schlechte Beritt für sie ein Problem, und der Preis für das Pferd ist eher im hohen Bereich. Die beiden Dinge zusammen wären für mich schon DAS Totschlagargument.

Nüchtern betrachtet: Ja! - Aber bei mir z.B. ist Pferdekauf IMMER auch eine Bauchgeschichte... (bislang 3 Pferde gekauft, und ich hab' mich noch nie "verkauft"). Aber das ist sicherlich von Mensch zu Mensch verschieden... daher... wir können ihr nur die Fakten aufzeigen, aber entscheiden - das muss sie letztendlich alleine!

@Fenton Vielleicht wäre es sinnvoll noch ein paar andere Pferde anzusehen? Und dann da entsprechende Pferd nochmal zu reiten? Dann hast Du einige Vergleichsmöglichkeiten... schätze, dann fällt Dir entweder "Ja" oder "Nein" viel leichter...

[herzensdiebin]

Das stimmt! Was für mich noch eine Rolle spielen würde: es gibt so viele Zuechter, die ihre jungen Pferde mit viel Geduld und Herzblut aufziehen und ihnen einen schonenden Start bieten. Da sollte man sein Geld lassen und nicht bei nicht-pferdegdrechtem Reiten...

Genauso habe ich es gemeint! Wir reißen uns Arme und Beine für eine solide Grundausbildung unserer jungen Pferde aus. Setz dich mal auf unsere 4 jährige, die ist seit Dezember unterm Sattel und kennt ALLES!

[Mondnacht]

Ich würde das Pferd nicht kaufen. Die GEschichte klingt nicht ehrlich, wie kann aus einem angebotenen 5 jährigem ein 4- jähriger werden? Das alleine wäre für ein Argument dagegen!

[dissens]

Mondnacht, lies nochmal:

In der Anzeige stand 5j. A fertig, direkt vom Züchter. Ziemlich teuer, aber dennoch noch ok wenn alles passen würde.
Tatsächlich wurde das Pferd 4j. angeritten, stand dann wieder und ist nun seit 3 Monaten in Beritt, und braucht noch viel Ausbildung für eine A-Dressur.

Liest sich für mich so, als sei er jetzt tatsächilch 5, nur eben bei weitem nicht auf dem ausgelobten Ausbildungsstand

[Mondnacht]

Oh, da habe ich tasächlich nicht genau gelesen...

Danke!

Meine Meinung ändere ich aber trotzdem nicht, ich habe auch schon zwei Pferde gehabt, die in jungen Jahren schon ziemlich ausgetestet wurden, es ist sehr schwer, da wieder Ruhe und Vertrauen hineinzubringen.

[Furioso-Fan]

..."Schäden extrem lange anhaltend" und "harter Prozeß", "Pferd hat Dich fast umgebracht", - FF, da bist Du bei der Antwort ZWIEGESPALTEN?

Ja. Weil es eben unverdorbene Pferde gibt, die HIER schreien. Wie meine herzallerliebste Schimmeline.
Trotzdem hab ich das nicht bereut. Ich hab gewusst, worauf ich mich eingelassen habe, man hat mir gesagt, was im Auktionsstall vermutlich alles vorgefallen ist, das nie an einen Mann und nie in reine boxenhaltung verkauft wird. Daß man ihm zum Freispringen so kirre gemacht hat um Geld zu löcken, daß er raschelndes in der Nähe seiner Beine und Stangen durch Durchdrehen beantwortet, hab ich dann halt alles erst selbst mühsam rekonstruiert.
Der einzige Unterschied zu dem oben geschilderten war, daß mich das Pferd nicht daß gekostet hat, was er hätte bringen sollen. Er hat u.a. drei gekörte Neffen, der Halbbruder war bei der Körung, der Stamm belieferte regelmässig die Auktionen, sein Bruder war erfolgreichster 5 oder 6jährigen damals in Hessen usw.

[Tanja22]

Wie viel kann man in 3 Monaten "versauen"?

Sehr viel.
4 Wochen "Beritt".
Ein junger Wallach, dem man kaum auftrensen konnte. Sobald das Gebiß im Maul lag, war die Zunge drüber. Wie kann man in 4 Wochen bei einem rohen Pferd ein Zungenproblem "reinreiten"? Wir wollten nicht wissen, was die mit ihm angestellt haben.
Beim angaloppieren schoß er nach vorne, als wenn man ihm eine Gerte über den Hintern zog.
MIT Gerte Reiten ging gar nicht.
Nachdem das Pferd nach 9 Jahren an einer Darmverschlingung einging, hat mein Mann sich mit Absicht einen rohen gekauft.

Diese beschi..enen Fehler eines "Möchtegernprofi" wollte er nicht noch einmal ausmerzen. 4 Wochen verkorkst, 7 Jahre gekämpft. Unser olles Sensibelchen

Ach ja-und er war kein Dressurpferd-also auch Springpferde dürfen "durch den Scheuersack".

[Browny]

für mich macht es einen großen unterschied, ob die 3 Monate bei einem Jungpferd oder einem älteren, erfahrenden Pferd stattgefunden haben...

ein gefestigtes Pferd kann das evt. wegstecken - aber die Stute kennt es jetzt ja kaum anders - denke, das prägt nochmal extrem...

[ragazzi]

Man sollte auch nie vergessen wie schnell Pferde ein falsches Bewegungsmuster (eng im Hals, fest im Genick, fester Rücken) speichern. Etwas wieder komplett neu beizubringen dauert mindestens doppelt so lange wie die ursprüngliche Ausbildung.

Ich würd die Finger davon lassen und nicht noch diese Knebelreitweise belohnen indem man Geld in den Hals schmeißt und dann doch indirekt diese Reitweise belohnt.

[Fenton]

Hallo,

danke für die rege Beteiligung.
Ich kann jetzt nicht auf alles antworten, das würde den Rahmen sprengen. Hab auch ein paar PN's mit persönlichen Erfahrungen bekommen, vielen Dank dafür! (bin kein Premium-User und kann daher leider nicht dort direkt antworten).

Ich hab jetzt eine Nacht drüber geschlafen, und zu dem Schluss gekommen dass es zu dem angebotenen Preis wirklich ein NO-GO für mich ist. Werd noch etwas zuwarten und sonst nochmal nachfragen ob er mit dem Preis soweit runter gehen würde, dass ich sage ok ich riskiers und hab mehr Luft das Geld in längerfristigen guten Beritt und Unterricht zu investieren.

Zu ein paar Fragen:
es ist das erste Pferd das ich mir seit längerem wieder angesehen habe.
Da ich aber schonmal auf Pferdesuche war (mein Nachwuchspferd ist leidergottes dann verunglückt), und damals ziemlich viel probiert habe, hab ich schon etwas Erfahrung wie sich junge Pferde durchaus locker und altersgerecht ausgebildet anfühlen können und was ich mir eigentlich so vorstelle, und auf manche bin ich gar nicht aufgestiegen.

Womöglich finden andere diese Art von Beritt auch gar nicht so schlimm wie ich, das Pferd war ja jetzt nicht unreitbar oder total unrittig so wie einige hier Beispiele geschildert haben. Ich weiß halt dass es sich aber viel besser anfühlen könnte/sollte wenn man ein junges, williges Pferd so reitet dass ein Amateur dass dann auch easy nachreiten kann.

Andererseits ist es eben sehr schwierig dass man ein Pferd findet bei dem auch die Chemie stimmt, man es sympathisch findet und es sich (zumindest mal) vorstellen könnte dass man es ein Leben lang behält, das ist bei mir eigentlich recht selten, darum war ich so erstaunt dass ich es wirklich so gut leiden kann, obwohl ich mir jetzt sonst noch gar keins angesehen hab.

Mit einer Enttäuschung dass ich dann gar nicht zurechtkomme, könnte ich auch nicht gut leben, da mein allererstes Pferd schon ein ziemlich schwieriger Fall war (Springpferd obwohl ich schon lange gar nicht gern springe *g*), und mir eigentlich immer das Leben viel zu schwer gemacht hat , er hätte einen anderen Reiter gebraucht um auch im Sport gehen zu können.
Aber ja, der ist mir trotzdem über die Jahre geblieben und führt nun ein fröhliches Opa-Dasein bei mir...

Ich werd mal Bescheid geben wies dann bei mir weitergeht... *g*

Falls jemand in Bayern eine verkäufliche und gut gerittene Stute weiß, kann er mir auch gern eine PN schicken

[newbie]

@ Fenton: Gib doch mal eine E-Mail-Adresse an - andere Nicht-PMs können dir sonst nicht schreiben.

[Fenton]

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fentonGB@gmx.at

[Fenton]

Ich wollte nur mal kurz bescheid sagen dass ich mich mittlerweile dagegen entschieden habe. Wenn ich ein neues Pferd haben möchte, dann nicht nur eins das mir vom Charakter her zusagt, sondern auch eins bei dem es auch vom Reitgefühl gleich mal passt, zudem es preislich absolute Obergrenze für mich gewesen wär.
Mein "Oldie" hat grad auch recht schlimme Probleme mit Sehnenscheiden/Spat/Muskelzerrung (leider kommt oft viel zusammen wenn mans gar nicht braucht) und so seh ich den Tierarzt leider ständig, da ist mir momentan auch gar nicht so zu womöglichen weiteren Schwierigkeiten mit einem neuen Pferd zumute, sodass ich wohl erst mal abwarten werd wies mit meinem grossen weitergeht und mich viel um ihn kümmern, und hoffen dass er zumindest wieder schmerzfrei wird.

Vielen Dank nochmal für eure Beiträge!