Wie kann man Schritt führen interessanter gestalten?

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  • copine001
    • 01.08.2005
    • 911

    Wie kann man Schritt führen interessanter gestalten?

    Hallo!
    Heute muss ich mich mal mit einem Problem an euch wenden, vielleicht gibt es ja einige Tipps von euch, die mir weiterhelfen können.
    Also, es geht um folgendes: Ich habe eine Reitbeteiligung an einem tollen Pferd, auf dem ich mich super wohl fühle und der mir mehr oder weniger die Freude am Reiten wiedergegeben hat. Nun hatte der Wallach vor vier Wochen einen Unfall auf seiner Weide, wobei das Unterstützungsband der tiefen Beugesehne komplett gerissen ist! Wir waren in der Klinik, wo dieses per Ultraschall festgestellt wurde. Niederschmetternd genug! Für den Rest des Sommers und Herbstes kann der Sattel wohl eingemottet werden. Auf Anraten des TA sollen wir ihn auf wechselndem Untergrund Schritt führen bis zu 2x täglich 30 Minuten. Mit Entsetzen sehe ich schon schwindende HH- und Rückenmuskulatur an ihm, und das, wo sich das so super entwickelt hatte in dem einen Jahr.
    Nun zu meinen Fragen: Gibt es Übungen beim Schritt führen, wo man in Richtung Bodenarbeit gehend diese Muskulatur wenigstens weitgehend erhalten kann, ohne dass das dem verletzten Bein schadet? Welche Erfahrungen habt ihr mit dieser Verletzung schon gemacht? Was kann ich tun, dass es dem armen Kerl nicht langweilig wird?
    Weidegang ist für ihn natürlich vorläufig kein Thema, er hat einen offenen Stall mit stark verkleinertem Paddock. Und er hat in der Klinik Spritzen aus Eigenblut an die erkrankte Stelle bekommen.
    Freue mich über jede Antwort!
    Immer ruhig mit den jungen Pferden!
  • Korney
    • 05.03.2009
    • 3514

    #2
    Mmh, was fällt dir selbst denn ein?

    Kommentar

    • Kat
      • 12.05.2004
      • 3536

      #3
      also Muskulatur erhalten vom reinen Schrittführen ist utopisch. Da gibts auch keine Spezialübungen.
      Ich muss derzeit auch (mal wieder ) Schrittführen. Ich mach sowas gern im Gelände, dann gibts zwischendurch mal 5 Minuten Grasepause oder Astpflückzeit und dann gehts weiter.
      Wenn das Band bei euch besser heilt könnte man irgendwann im Herbst anfangen, auf einem ordentlichen Waldboden (weiss ja nicht, wo ihr wohnt, und was da möglich ist) um Bäume zu kreiseln oder über Äste und Stämme zu schritteln, dazu vielleicht ein bisschen bergauf und -ab. (aber alles in Maßen) Aber in der jetzigen Phase sind das erstmal keine Optionen.
      Auch auf einem ordentlichen Hallen-/Platzboden kann man mit Kegeln und Stangen arbeiten (über Stangen, durch Stangen, Stangen-L, Stangenlabyrinth vorwärts und rückwärts)
      Wenn das Pferd die Doppellonge kennt könnt ihr irgendwann anfangen am langen Zügel zu arbeiten (auch das geht prima im Gelände - erstmal geradeaus) auch erst viel später in der Halle beginnend mit Dressurübungen im Schritt (Bahnfiguren, Schultervor und -herein, Travers, Traversalen, Schrittpirouetten...auch mit der Doppellonge bzw. am langen Zügel kann man sich einen Schritt-Hindernisparcours aufbauen)

      Muskulaturerhalt in geringem Rahmen könntet ihr durch Physiotherapie erreichen - NeuroStim oder MaRhyThe (beim NeuroStim gibts auf jeden Fall Frequenzen die beim Muskelaufbau unterstützend mitwirken), auch mit einem TENS- Gerät und langsamer, starker Einstellung kann man den Muskelabbau durch die starke Muskelkontraktion teilweise erhalten.
      Ansonsten mal über Aquatraining und Laufband nachdenken.

      Wenn er fitter ist, kannst du mit ihm auch durch Wasser marschieren oder sehr hohes Gras - das animiert zum Füsse heben und auch dadurch kann man für die Führverhältnisse ein gewisses Maß an Muskeln aufbauen.
      Zuletzt geändert von Kat; 30.06.2013, 11:04.
      Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

      Kommentar

      • Korney
        • 05.03.2009
        • 3514

        #4
        Also erstmal würde ich mit dem Tierarzt abklären, in welchem Rahmen Möglichkeiten da sind. Bergauf/bergab überhaupt in Ordnung??

        Das Schrittführen ist wohl nicht das Problem. Wahrscheinlich frägst du dich, wie man das Pferd bei Laune halten kann. Muskulatur erhalten hört sich für mich auch schlicht und ergreifend nicht machbar an..
        Aber du kannst das Pferd bei Laune halten!!
        Und das mit allem, wobei er denken muss. Stichwort Dualaktivierung, Dehnen, Plane, Planschbecken, Scheunentor, Rückwärts, seitwärts(mit Tierarzt abklären), spanischen Schritt... och da würde mir so vieles einfallen.

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        • dissens
          • 01.11.2010
          • 4063

          #5
          Ich denke, Du vermengst da verschiedene Dinge.

          Das EINE ist der zu befürchtende (und bereits eintretende) Muskulaturabbau. Und dagegen kann und SOLL man m.E. nichts tun. Die betroffene Gliedmaße SOLL ja geschont / nur minimal belastet werden, um den Heilungsprozess zu ermöglichen. Um Muskulatur zu erhalten oder gar weiter auf-/auszubauen müsste man sie aber belasten. Beißt sich.
          Und ich würde da jetzt auch nicht so arg viel "Bodenarbeit" anfangen, da Rückwärtsrichten, Seitengänge etc. u.U. genau DIE Belastung auf die Sehne geben, die das Tierchen gerade gar nicht gebrauchen kann. btw: Vorder- oder Hinterbein?

          ERST alles sauber heilen lassen, DANN wieder Muskulatur aufbauen - LANGSAM.

          (Und, glaub mir, ich weiß, wie sch**** das aussieht. Frag mich mal, wie Stutchen an der HH aussah, nachdem sie 2 oder 3 Monate wegen Kniefraktur fest in der Box stand...)


          Das ANDERE ist das Thema Langeweile. Und da gehe ich konform mit Kat. Ruhig was länger draußen sein mit dem Pferdchen am Strick, grasen lassen, gerne bisl betüdeln (halt schon Chef bleiben). Zeugs zum Knabbern in die Box (Zweige / kleine Äste?), eventuell Kraftfutter (wird nicht so viel geben im Krankenstand) im Stroh suchen lassen etc. pp.
          Aber auch Pferde überstehen eine gewisse Zeit der Langeweile. Und je strikter Du Dich jetzt an die "Schonzeit" hältst, umso größer die Chancen, dass die Sehne sauber und flott verheilt und ihr dann bald wieder was arbeiten könnt.

          Kommentar

          • copine001
            • 01.08.2005
            • 911

            #6
            Ich danke euch schon mal für die Antworten! Ich weiß, dass ich gerade total rotiere deswegen. Bisher sind wir nur simpel im Schritt spazierend auf einem Wirtschaftsweg unterwegs.
            Da wir hier im Münsterland sind, ist nicht viel mit Bergauf und Bergab.
            Ja, um die Muskulatur ist es schade, aber das ist ja nur eine Randnote. Wichtiger ist, dass sein Bein wieder in Ordnung kommt. Es handelt sich um das rechte Vorderbein.
            Was mir selber einfällt, @Korney, sind die Dinge, die Kat geschildert hat. Aber dafür ist es noch zu früh. Ich wollte nur wissen, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, Romero die Rekonvaleszenzzeit zu erleichtern.
            Übrigens: Das mit dem Langzügel kennt er schon ganz gut und das macht uns beiden auch Freude. Blöde ist nur, dass an unserem Weg sehr viele Pferde die Weiden bevölkern und er den Hengst gibt, sobald einer anfängt zu wiehern oder angeprescht kommt. Auch nicht gut fürs Bein.
            Nun, nochmal vielen Dank für eure Meinungen! Ich werde es beherzigen und meine dämliche Ungeduld im Zaum halten.
            Immer ruhig mit den jungen Pferden!

            Kommentar

            • Tambo
              • 23.07.2003
              • 1878

              #7


              Appportieren beibringen ? Statt Leckerlis Karorrenstückchen, Apfelstückchen füttern.

              Ja und Nein Sagen beibringen.

              Kommentar

              • Tambo
                • 23.07.2003
                • 1878

                #8
                Ihm beibringen einen Teppich auszurollen und wenn sie sehr schlau sind, wieder aufzurollen.
                Zuletzt geändert von Tambo; 30.06.2013, 11:56.

                Kommentar

                • copine001
                  • 01.08.2005
                  • 911

                  #9
                  Hehe, zum Zirkus wollten wir dann doch nicht nach der Reha.
                  Immer ruhig mit den jungen Pferden!

                  Kommentar

                  • Tambo
                    • 23.07.2003
                    • 1878

                    #10
                    Wieso, ist prima für den Kopf....

                    Mein Dressurpferdchen kann auch Kompliment machen.

                    Und wenn meine alte Stute mal wieder beim Hufschmied rumzickt wird die Fußlonge zum Einsatz gebracht.

                    Kommentar

                    • Tambo
                      • 23.07.2003
                      • 1878

                      #11
                      Pylonen anheben und wieder hinsetzen. Beibringen einen Hula Hop Reifen über die Pylonen zu legen.

                      Kommentar

                      • copine001
                        • 01.08.2005
                        • 911

                        #12
                        Du hast schon recht mit deinen Beschäftigungsspielen, Tambo. Natürlich kann man ihn damit etwas aufheitern! Danke!
                        Immer ruhig mit den jungen Pferden!

                        Kommentar

                        • Tambo
                          • 23.07.2003
                          • 1878

                          #13
                          Rezept fürs Teppich ausrollen, alten langen Läufer oder billigen Teppichboden, 60 cm breite abschneiden lassen. Ca. 1,5 m lang. Aufrollen dabei Möhrenstückchen einrollen, einen Zipfel Teppich und ein Stückchen Möhre hervorstehen lassen...... Das Pferd versucht an die Möhre zu kommen, stupst dabei den Teppich mit der Nase an und rollt ihn ab. Soweit die Theorie in der Praxis reichte es von "da geh ich jetzt auf gar keinen Fall ran" (meine Stute) bis zum Pony das das Ende mit den Zähnen anfasste, alles ausschüttelt und gemütlich vom Boden fraß.....

                          Kommentar

                          • dissens
                            • 01.11.2010
                            • 4063

                            #14
                            Apportieren bietet sich vor allem an, wenn man so ein Maul-Tier hat, wie wir hier mit dem Giraffanten: Vorhin, als wir eine(n) neue(n) Innenzaun / Abtrennung gebaut haben, hat er die Plastikpfosten, die ich schön im richtigen Abstand ausgelegt hatte, inspiziert, angehoben und etwas entfernt wieder fallen lassen. Schmeckten wohl nicht gut genug.
                            Ich muss da mal ran. Wenn er dereinst RICHTIG apportiert, SPART er mir Arbeit, statt mir zusätzliche zu verschaffen ...

                            Kommentar

                            • Tambo
                              • 23.07.2003
                              • 1878

                              #15
                              Dissens Pferde sparen nie arbeit Sie machen welche extra

                              Kommentar

                              • lusitanoa
                                • 26.10.2012
                                • 347

                                #16
                                Um die Muskulatur würde ich mir keine Gedanken machen. Die kommt, bei entsprechender Ausbildung, nach der Pause schnell wieder.

                                Ich habe vor Jahren, mit einem 3-jährigen Hengst, folgende Erfahrung gemacht:
                                Nach einigen Wochen Schritt, war der Herr der Meinung, es reicht jetzt und er wurde etwas stürmig, was natürlich nicht förderlich für die Genesung war. Um allen Risiken und "Auseinandersetzungen" aus dem Weg zu gehen, sind wir nur noch bei Dunkelheit gewandert. Damit waren alle Probleme behoben. Er ist brav mit marschiert.
                                Kannst du ja notfalls mal ausprobieren, wenn das Pferd mit der Zeit die Geduld verliert.

                                Ansonsten würde ich ihn putzen, grasen lassen, betüteln in jeglicher Form etc.
                                Und natürlich die Wanderungen im vorgegebenen Zeitrahmen und mit den entsprechenden Bodenverhältnissen.
                                Bei allen anderen Dingen (Zirkuslektionen) wäre es mir zu gefährlich, dass das Bein unbeabsichtigt Schaden nimmt. Das Pferd wird (mit Recht) irgendwann "unter Strom" stehen.....

                                Kommentar

                                • Sleepyhollow

                                  #17
                                  Zitat von copine001 Beitrag anzeigen
                                  Da wir hier im Münsterland sind, ist nicht viel mit Bergauf und Bergab.
                                  vieleicht ist das dann zu einem späteren zeitpunkt was für euch ( kostenfrage natürlich)



                                  eine bekannte hat mit sowas bei einem sehenschaden gute erfahrungen machen dürfen, müßte man natürlich mit dem TA abklären.

                                  Kommentar

                                  • Kat
                                    • 12.05.2004
                                    • 3536

                                    #18
                                    Für gegen Langeweile in der Box habe ich einen Ball aufgehängt und so einen Lick-it (den die Dame nicht mag)
                                    Mein Wallach anno dazumal hat gern an irgendwelchen Dingen gekaut - der bekam bei seiner 3 wöchigen Boxenruhe olle Führstricke reingebaumelt an denen er rumnuckeln und ziehen konnte. Knabberhölzer, Äste/Zweige hattet ihr ja schon genannt.
                                    Für das Stütchen schneide ich jetzt noch zusätzlich Gras.
                                    Und dann gibts (nicht täglich aber sehr regelmässig) Äpfel und Karotten in einem engmaschigen Heunetz mit Stroh. Da hat sie auch gut zu tun.
                                    Wenn ihr sowieso Heu im Netz füttern dürft, kannst du ja auch da die Möhren und Äpfel verstecken. Aber bei ad libitum- Heu im Netz gibts oft durch Bewegungsmangel ein Luxusbäuchlein - evt. also auch das nur Heunetz mit etwas Stroh mischen.
                                    Blödsinnkrams beibringen wie es Tambo vorgeschlagen hat ist super für den Kopf. Da könntest du dich mal ins Clickertraining einlesen. Da kann man dem Pferd eine ganze Menge "Kram" beibringen und sie haben Spass.
                                    Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

                                    Kommentar

                                    • Barbara
                                      • 20.05.2010
                                      • 324

                                      #19
                                      Also - ich habe längere Schritt-Führ-Aktionen auch schon bei mehreren Pferden durch. Und momentan muss ich auch wieder führen - ich hoffe, in ca. 10 Tagen das OK des TAs zu bekommen, wieder anzutrainieren.

                                      Faustregel: Alles, was ich mit dem Pferd machen möchte, erst mal mit dem TA absprechen.

                                      Bei Bändergeschichten auf gar keinen Fall kringeln und bergauf oder bergab - das ist absolut kontraproduktiv.

                                      Und an der Hand fressen lassen würde ich auf jeden Fall vom Pferd abhängig machen: Die Stute, die momentan noch auf Reha ist, konnte ich an der Hand fressen lassen (wenn ich auch vorsichtshalber auf eine kleine Koppel gegangen bin, damit sie nicht weit kommt, wenn sie sich losreißt). Bei meinem Wallach wäre das völlig unmöglich gewesen, weil der dummerweise die Angewohntheit hat(te) urplötzlich ohne ersichtlichen Anlass in die Luft zu springen und das wäre beim Fressen lassen, wenn ich da am langen Zügen dran hänge, absolut "tödlich" gewesen.

                                      Außerdem kommt mir kein Pferd, das nur Schritt gehen darf, nur mit Halfter auf dem Kopf nach draußen: Ich führe grundsätzlich mit Trense und habe die Longe drangeschnallt.

                                      Und als Letztes: Lieber soll sich das Pferd langweilen als dass es die Möglichkeit bekommt, in die Luft zu springen und sich noch mal einen draufzugeben.

                                      Kommentar

                                      • dissens
                                        • 01.11.2010
                                        • 4063

                                        #20
                                        Guter Einwand, Barbara!

                                        Bringt mich auf einen anderen Punkt - also für den Fall, dass "Grasenlassen" als Option nicht gleich GANZ raus ist. WENN das Pferd den Kopf im Gras hat, IMMER den eigenen Kopf und am besten auch Rumpf deutlich ABSEITS vom Pferdekopf halten.
                                        Gerade Pferde, die unter Steh- bzw. Schrittphase leiden, erschrecken sich ganz gerne mal. Also mehr als sonst vielleicht schon. Reißen dabei den kopf hoch, um zu gucken, was los ist.
                                        Ein solcher pferdischer Schreckoment hat mich dereinst um meine vormals schöne gerade Nasenlinie gebracht ...

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