Schlechter Schritt: Auswirkung Kaufpreis

[Cherie]

Mal eine Frage, wie ihr die Situation bewerten würdet. Eine gute Freundin von mir möchte auf einer Auktion ein Pferd ersteigert. Ich war beim Probereiten dabei. Das Pferd ist generell TOP. Noch recht jung und unerfahren unter dem Sattel (halbes Jahr unter dem Sattel), aber mit sehr guten Anlagen und aus einem sehr guten Mutterstamm.
Einziges Manko: Der Schritt. Das Pferd hat so viel Vorwärtsdrang, dass es im Schritt gern 'zippelt' und nicht entspannen will. Nun ist der Schritt später (insbesondere M aufwärts) elementar.
Wie wichtig ist euch ein sehr guter Schritt beim Kauf? In wie weit drückt so ein 'schlechter Schritt' den Preis? Wäre über eure Erfahrungen dankbar....

[Neuzüchter]

Ist der Schritt nur unter dem Reiter schlecht kann man über Losgelassenheit wahrscheinlich noch gut daran arbeiten. Auktionspferde werden ja viel probiert, da kann zum Nerv auch noch das ein oder andere Muskelkäterchen kommen. Wenn der aber auch an der Hand ehr gebunden ist wäre ich schon vorsichtiger auch dem Schritt liegt ein Midestmass an Talent zu Grunde.

[Cherie]

Ist der Schritt nur unter dem Reiter schlecht kann man über Losgelassenheit wahrscheinlich noch gut daran arbeiten. Auktionspferde werden ja viel probiert, da kann zum Nerv auch noch das ein oder andere Muskelkäterchen kommen. Wenn der aber auch an der Hand ehr gebunden ist wäre ich schon vorsichtiger auch dem Schritt liegt ein Midestmass an Talent zu Grunde.

Am langen Zügel geht das Pferd einen guten Schritt. Sobald man die Zügel aufnimmt ist die Losgelassenheit hin.

[Korney]

Wenn das Pferd erst ein halbes Jahr unterm Sattel ist, kann sich der Schritt noch entwickeln. Manchmal fällt es den jungen schwer inklusive Sattel und Reiter losgelassen durch den Körper zu schreiten. Wenn die Muskulatur noch fehlt, ist der Schritt eben kleiner.
Wie ist der Schritt in der freien Bewegung?

[Finy]

schließe mich an...unterm Sattel brauchen die jungen oft Zeit um gelassenen raumreifenden Schritt zu gehen. Wenn er der Schritt ohne Reiter und am langen Zügel gut ist, hätte ich auch keine Bedenken.

[quirinia]

Als Dressurpferd käme das für mich nicht in Frage !

[caspar]

meine ich auch, und das nicht nur beim Dressurpferd.
Finger weg .
Das Zackeln ist sofort wieder da, sobald es ein wenig stressig wird.

Keine Kompromisse beim Schritt !

[ohle]

Und mit zunehmender Anzahl der Lektionen wird es auch nicht unbedingt besser

So einer hat es später schwer, auf die Hilfen des Reiters warten zu können.

[pavot]

mir ist anfängliches Zackeln w/mangelnder Losgelassenheit lieber, als ein langsamer "Florestan-Schritt" mit Riesenübertritt, der 3 und 4j zu "Oooohs" "Aaaahs" und 8,0 führt und in der weiteren Ausbildung auf dem Weg zur KK zum Taktverlust.

[newbie]

schließe mich an...unterm Sattel brauchen die jungen oft Zeit um gelassenen raumreifenden Schritt zu gehen. Wenn er der Schritt ohne Reiter und am langen Zügel gut ist, hätte ich auch keine Bedenken.

Sehe ich genauso!

Ein einfühlsamer Reiter, Routine und Vertrauen beim Pferd helfen da am Meisten.

Irgendein Problem hat jedes Pferd. Und daran kann man arbeiten.
Da kommts eher drauf an, ob der Reiterin so ein eher eifriges Pferd liegt oder nicht.

[ohle]

Na ja... eifrig ist eine Sache - nicht im Schritt bleiben können, ist was ganz anderes. Mit so einem Pferd wird man in der Prüfung den Schritt nie rausreiten können, weil man immer Angst haben muss, dass es anzackelt.

[Tiger]

Ich würde mich, wenn alles andere stimmt, für das Pferd entscheiden und, wenn es dann da ist, viel mit einem ruhigen, älteren Pferd am langen bis hingegebenen Zügel im Gelände Schritt reiten (bummeln), daß da Ruhe und Gelassenheit reinkommt!
Wenn es geht, bergauf und -ab!!!

[Annemarie]

Einen natürlich guten Schritt kann man bei einem Jungpferd sehr schnell verderben.
Diesen Schaden bekommt man nur mit sehr viel Geduld wieder korrigiert. Wenn es ein Auktionspferd ist, saßen da schon viele neue und fremde Reiter-Ausprobierer drauf.
Das junge Pferd ist dann wahrscheinlich etwas unsicher/nervös, fängt gleich an zu zackeln sobald die Zügel aufgenommen werden. Und wir wissen es ja, daß nicht jeder Reiter die Zügel sehr sanft, mit nur ein paar Gramm, aufnimmt. Und schon, so schnell, kann eine Remonte über Wochen/Monate verdorben sein.
Manche andere Pferde schlurfen dann nur noch, verweigern sich. Beide Verhaltens-Erscheinungen sehe ich aber nur durch die wenig einfühlsame Einwirkung der Reiter bewirkt.

[baghira]

Mein älteres Pferd hat auch einen sehr ordentlichen Schritt, man muss total aufpassen dass er beim Zügel aufnehmen u Tempi Wechsel nicht anzackelt oder passartig wird-echt nervig,trotz ganz viel Geduld ist das nie ganz weggegangen u in der Prüfung half an manchen Stellen immer nur Trickserei, mein junger hat auch einen Super Schritt u ist völlig relaxt beim Zügel aufnehmen etc
Ist ne schwierige Entscheidung wenn sonst alles stimmt vor allem wenn ihr für'n Sport plant

[Judithxxx]

Mein alter hatte einen sehr guten Schritt hat mir aber von 10 Prüfungen 8 verhauen durch zackeln.
Ich würde vieles in kauf nehmen aber das nicht mehr

[angie]

So ist es halt mit dem Schritt - bei jungen Pferden schnell "durcheinander"!
Es kommt einfach darauf an, wie gut man sich mit Korrekturen auskennt - nach diversen auktionsbedingten "Testreitern" ist es nicht gerade einfach, so etwas wieder hinzubekommen.
Wenn der Schritt von Haus aus in Ordnung ist, hilft oft einfach nur ein paar Monate "Auszeit" auf der Koppel (wie bei den meisten Auktionspferden...). Wenn aber das Pferd grundsätzlich eher viel Go hat, braucht man sehr viel Geduld und Erfahrung, um die nötige Gelassenheit (ggf. wieder) hinzubekommen.
Wer sich das nicht zutraut, sollte die Finger davon lassen...