Zitat von Annemarie
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Stundenlohn für Mithilfe im Stall
Einklappen
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so jemand ist in der regel über ein 400 euro verhältnis angestellt und unterliegt dementsprechend den gesetzlichen vorgaben.
wenn die stallhilfe auf rechnung arbeitet, quasi per gewerbeschein, dann ist sie natürlich selbst für eine entsprechende absicherung zuständig.
ansonsten bleibt noch schwarzarbeit, dazu muss man wohl nix schreiben.stute von don crusador x matcho
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Zuersteinmal finde ich den Beruf eines Pferdepflegers-Pferdewirtes nicht irgendwie als ungelernt. Wenn man mit unterschiedlichen Pferden arbeiten muss, gehört eine ganze Menge Erfahrung und Verantwortung dazu. Jeder von euch weiss das genau, brauche ich hier nicht näher zu beschreiben.
Die schwere und schmutzige Arbeit des Ausmistens will und kann sicher nicht jeder machen bei Wind und Wetter, allein das gerechtfertigt schon einen zufriedenstellenden Lohn.
Eine Freundin arbeitet schon länger stundenweise bei einem größeren Gestüt, über 100 Pferde und darunter einige Deckhengste mit ca. 2000€ Decktaxe. Sie kennt den sehr großspurigen Lebensstil ihres Chefs, seiner Besucher und Kunden. Da kommt keiner mit einem normalen Bauern-Daimler auf den Hof, da werden VIP-Events abgehalten mit zig Flaschen 50 € Champus, ich hoffe ihr wisst was ich damit meine, wie ich das meine.
Die Pferdepfleger/Pferdewirte bekommen dort nur 7 €, müssen aber mit sehr teuren Pferden umgehen. Tragen also stundenweise selbständig die Verantwortung, wehe da kommt mal was dran. Der Gestütsbesitzer lebt übrigens nicht davon, er hat die Pferde nur als Hobby.
Irgendwie steht das alles nicht im richtigen Verhältnis. Und wenn diese Frau sagen würde, sie wolle 10 €/Std. haben, würde ihr Chef sie abwimmeln, er könne sich diesen "hohen"Stundenlohn nicht leisten. Aber andererseits bleiben bei diesen Events dort viele halbvolle Champus-Flaschen übrig, werden in den Ausguß geschüttet.
Was ich zudem schlimm finde, daß sich etliche kleine Ställe in der Gegend an den Mini-Löhnen dieses großen Gestüts orientieren, auch nur höchstens 7 € bezahlen wollen, "ist halt hier so üblich" sagen sie dann.
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Zitat von gut-stavenow Beitrag anzeigenso jemand ist in der regel über ein 400 euro verhältnis angestellt und unterliegt dementsprechend den gesetzlichen vorgaben.
wenn die stallhilfe auf rechnung arbeitet, quasi per gewerbeschein, dann ist sie natürlich selbst für eine entsprechende absicherung zuständig.
ansonsten bleibt noch schwarzarbeit, dazu muss man wohl nix schreiben.
Ich kenne aber auch einen Stall mit 12 Pferden, da arbeitet jemand für ca. 300€/Monat und ist auch über diese sogenannte Minijob-Zentrale angemeldet. Aber in dem Arbeitsvertrag steht drin : kein Urlaubsanspruch, keine Lohnfortzahlung bei Krankheit/Verletzung.
In dem Bereich gibt es ganz sicher viele noch mehr als prekär beschäftigte Leute.
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Zitat von Annemarie Beitrag anzeigenKann mir auch vorstellen, daß da viele "schwarz" arbeiten. Sind denn aber 100 € /Monat schon wirkliche Schwarzarbeit ? Arme Leute sind nunmal auf jeden kleinen Euro angewiesen, weil sie keine anderen Möglichkeiten haben.
Ich kenne aber auch einen Stall mit 12 Pferden, da arbeitet jemand für ca. 300€/Monat und ist auch über diese sogenannte Minijob-Zentrale angemeldet. Aber in dem Arbeitsvertrag steht drin : kein Urlaubsanspruch, keine Lohnfortzahlung bei Krankheit/Verletzung.
In dem Bereich gibt es ganz sicher viele noch mehr als prekär beschäftigte Leute.
Und zu deinem Beispiel. Wie du schon schreibst: Derjenige hat sein Geld nicht mit Pferden verdient. Er wird wohl etwas in seinem Leben richtig gemacht haben. Diesen Lebensstil verdient man (in der Regel) nicht durch nichtstun. Was er dann mit seinem Geld macht ist seine Sache. Deiner Freundin steht/stand frei eine ähnliche Karriere zu machen. Gott sei Dank leben wir in Deutschland nicht in einem Kastensystem. Sie hätte dann auch bessere Stundenlöhne an ihre Mitarbeiter zahlen können. Wir sind ein freies Land und unser Sozialsystem sucht seinesgleichen in der Welt. Schau mal nach Übersee...Da lautet das Motto: Schau nicht was dein Land für dich tun kann, sondern du für dein Land.
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Liebe Marieanne-Annemarie , bekanntlich wurde die Agenda 2010 in den Jahren 2003 - 2005
nur von der Rot-Grünen Regierung unter Vorsitz Kanzler Schröder eingeführt , damit
die Gabriel SPD & Co. heute 2012 gegen Niedriglöhne und Altersarmut wettern können ( Ironie aus ).
Anm. : ...unter einer Schwarzen Regierung hätte es damals einen Generalstreik a la France
gegeben , hätten sie das einführen wollen , nicht " Du-Du " - Finger der Gewerkschaften
für den " Genossen der Bosse " .
Aber Dank dieser rot-grünen Steilvorlage incl. Deregulierung der Banken ( ...wir erinnern uns ,
hieß er nicht Peer Steinbrück ? ) ....
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Selbstverständlich sind ordnungsgemäss angemeldete Mini Jobber auch Unfallversichert. Der ArbG meldet diese bei der Berufsgenossenschaft / ges. Unfallversicherung an. Dies kann man unter www.minijob-Zentrale auch nachlesen, soweit ich mich erinnere.
Die Frage ob 100 Euro mtl. als Zahlung bereits Schwarzarbeit darstellt,
wenn diese an eine Stallhilfe gezahlt wird, ja das ist eine. Da bleibt dann immer die Frage was ist wenn ein Unfall
passiert.
Leider ist das Lohnniveau im landwirtschaftlichen Bereich nicht so hoch.
Viele Gehaltsbestandteile werden oft noch im Sachbezug erbracht, wie z. B.
Wohnung und Kost auf dem Hof. Dies ist bei Pferdewirten wohl auch so.
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400 € - Jobs = Geringverdiener, grober Überblick:
Arbeitgeber zahlt entweder die pauschalen Abgaben i. S. der steuerlichen Betriebsausgaben, oder beschäftigt (auch die Stallhilfe!) über den sog. Haushaltsscheck.
Berufsgenossenschaft (Zahlpflicht) hängt immer vom Status des Arbeitgebers ab, im Falle eines Berufsunfalls ist dies für den Arbeitnehmer erstmal vollkommen egal. Im Ernstfall wird die entsprechende BG vom Arzt benachrichtigt, welche das Prozedere auch im Nachhinein mit dem Arbeitgeber löst.
Arbeitsrechtlich sind diese Geringverdiener Jobs einem festen Angestelltenverhältnis gleichgestellt, also anteiliger Urlaubsanspruch und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Jeder sollte sich im Klaren sein, von diesen Arbeitsverhältnissen kann man nicht leben, sie sind als Zuverdienst bzw. zum Abbau von Arbeitsspitzen in Betrieben gedacht.
Wer sich hier über Stundenlöhne aufregt, der fragt mal eine gelernte Frisörin, oder einen Mitarbeiter einer Zeitarbeitsfirma nach seinem Stundenlohn, bzw. bei der Zeitarbeitsfirma auch nach der Bezahlung, sofern kein Einsatz möglich ist. - Das sind Themen, die dieses Forum sprengen.
Wir haben an anderer Stelle über Kundenbindung gesprochen, die Weihnachtskarte des Züchters an seinen Käufer, wer seinem Käufer ein Buffet mit hochpreisigen Delikatessen anbietet, der investiert ebenfalls in die Kundenbindung.
Von dem Verkaufserlös ziehen wir die "Produktionskosten" des Pferdes ab (Beginn: Tupferprobe der Mutterstute) und bilden in letzter Konsequenz auch eine Rücklage für notwendige Sanierungsarbeiten am Hof - schon wird klar, von jedem Verkaufserlös bleibt nur ein kleiner Gewinn übrig, den Großteil haben wir bereits verbraucht, bzw. steckt dieser bereits in der tragenden Zuchtstute / Aufzucht des nächsten Pferdes.
Ob ich einen Tierpfleger, Pferdewirt, Tierarzt frage, jeder wird mir vorrechnen, wie wenig im Verhältnis zur anfallenden Arbeit, verdient wird. Das ist in meinem "Schreibtischberuf" nicht anders - bei mir war die Berufsentscheidung auch eine Herzensentscheidung, ich kann halt gut Zahlen und Gesetze kombinieren, bei mir sind die ständigen Weiterbildungskosten immens hoch.....
Ich denke, anderen geht es ähnlich.
Schwarzarbeit wird nicht nach Entgelthöhe beurteilt, sondern der Begriff orientiert sich an der fehlenden Meldung bei den Sozialkassen. Schwarzarbeit wird für den "Arbeitgeber" immer teuer, für den "Arbeitnehmer" im Falle von laufenden Bezügen aus öffentlichen Kassen, denen diese "Arbeit" nicht gemeldet wurde, ebenfalls. Insofern wird kein juristischer Unterschied gemacht.Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.
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Zitat von Susanna Beitrag anzeigenSelbstverständlich sind ordnungsgemäss angemeldete Mini Jobber auch Unfallversichert. Der ArbG meldet diese bei der Berufsgenossenschaft / ges. Unfallversicherung an. Dies kann man unter www.minijob-Zentrale auch nachlesen, soweit ich mich erinnere.
Die Frage ob 100 Euro mtl. als Zahlung bereits Schwarzarbeit darstellt,
wenn diese an eine Stallhilfe gezahlt wird, ja das ist eine. Da bleibt dann immer die Frage was ist wenn ein Unfall
passiert.
Leider ist das Lohnniveau im landwirtschaftlichen Bereich nicht so hoch.
Viele Gehaltsbestandteile werden oft noch im Sachbezug erbracht, wie z. B.
Wohnung und Kost auf dem Hof. Dies ist bei Pferdewirten wohl auch so.
Zuletzt geändert von Ramzes; 30.10.2012, 13:10.
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Zitat von IceCream Beitrag anzeigenJeder Mensch ist für sich und sein Leben verantwortlich. Wenn ich als Kind davon 'träume' Pferdepfleger zu werden, dann muss ich auch wissen, dass ich später wenig verdienen werde. Was ist denn mit den Menschen, die 'Musiker', 'Schauspieler' etc. werden wollen? Hat jeder prinzipiell ein Anrecht auf 15 Euro/Stunde? Übrigens wenn Pferdepfleger 15 Euro/netto Stundenlohn bekomme, hänge ich meinen Job an den Nagel und werden ebenfalls Pfleger. Das würden viele tun. Oder Musiker.....oder Schauspieler. Dann hast du nur noch diese 'Spaßjob' und keiner will mehr Ingenieur oder Informatiker werden.
Und zu deinem Beispiel. Wie du schon schreibst: Derjenige hat sein Geld nicht mit Pferden verdient. Er wird wohl etwas in seinem Leben richtig gemacht haben. Diesen Lebensstil verdient man (in der Regel) nicht durch nichtstun. Was er dann mit seinem Geld macht ist seine Sache. Deiner Freundin steht/stand frei eine ähnliche Karriere zu machen. Gott sei Dank leben wir in Deutschland nicht in einem Kastensystem. Sie hätte dann auch bessere Stundenlöhne an ihre Mitarbeiter zahlen können. Wir sind ein freies Land und unser Sozialsystem sucht seinesgleichen in der Welt. Schau mal nach Übersee...Da lautet das Motto: Schau nicht was dein Land für dich tun kann, sondern du für dein Land.
Und die Leute, die sich 100 Pferde privat halten, Luxus-Events veranstalten, haben sicher vorher fleissig dafür gearbeitet, ohne Frage. Aber der Tag hat für uns alle nur 24 Std., keiner kann soviel arbeiten, daß er 100 mal mehr pro Stunde erzielen kann, wie seine untergebenen "Mitarbeiter". Außer, er beschäftigt 100 Leute , die wirklich die Arbeit machen für einen Mini-Sklaven-Ausbeuter Lohn. Rechne doch bitte mal nach.
Du schreibst: was er mit seinem Geld macht, wäre seine Sache. Ist es in deinen Augen OK, die Mini-Löhner, die die Arbeit machen, abzuspeisen mit 6-7 € und dann die VIP's einzuladen, die eine halbe 50 € teure Champus-Flaschen einfach irgendwie neben den Misthaufen kippen ? Wofür der Mini-Löhner einen halben Tag Schubkarre schieben muß ?
Dekadente Welt !!!
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Vor ca. 40 Jahren war ich Schülerin-Auszubildende in einem anderen Beruf, da waren die Lohnverhältnisse im Pferdebereich noch ganz anders.
Ich hatte damals noch sehr wenig Erfahrung im Pferdebereich, bekam aber als eine Aushilfstätigkraft/Ferienarbeiterin in einem Turnierstall(Dr. bis S) täglich 40 DM,plus Mittagessen, plus Fahrtkosten, nur daß ich ein paar Pferde geputzt, gesattelt und trockengeritten hatte. Ich hatte zwar das bronzene Reitabzeichen, war aber trotzdem noch eine absolute Reitanfängerin.
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Zitat von gut-stavenow Beitrag anzeigenannemarie du hast wirklich ein verqueres weltbild und mich würde wirklich interessieren, wie du dir die welt vorstellst....
habe ganz gewiss keine unmöglichen Vorstellungen.
Aber wenn Pferdepfleger mit hochpreisigen Tieren umgehen müssen, dafür angestellt wurden, aber leider mit einem Sklaven-Lohn von 6-7€ heim gehen sollen, finde ich es wirklich nicht OK.
Ich selbst hatte auf einer WB-Hengst-Station gearbeitet, der Mensch wollte sogar noch weitaus weniger zahlen.
Ein Lohn weit unter 10 € ist für die Leute die die Arbeit machen wirklich nicht akzeptabel. Warum ? Ja, weil sie davon nicht leben können! Es geht nicht ! Wirklich nicht !
Rechne dochmal: eine bescheidene Wohnung mit ca. 50 m² kostet mindestens 250 € KM, Nebenkosten mindestens 50 €/Monat, Heizung meist auch mindestens 60 €/Monat.
Wenn man ein Auto hat auch mindestens 30€/Monat an Steuern und Haftpflicht, dazu noch Benzin. Telephon-Internet-Flatrate auch mindestens 30€/Monat.
Essen und Trinken täglich ca.3 €, Hundefutter täglich 1 €, Katzenfutter täglich 0,80€.
Alle drei Monate mal neue Unterwäsche /Strümpfe für 20€, alle 6 Monate neue Schuhe für 40-50 €, zum Herbst eine neue Winterjacke für 50€.
Jedes Quartal 10 € an Praxisgebühr, jeden Monat 12,50€ an Zuzahlung für den Physiotherapeuten wegen der lädierten Stall-Ausmister-Pferdeputzer-Schulter.
Dann noch 60€/monatlich für das Futter des eigenen Pferdes, 600 €/Jahr für Heu und Stroh, gelegentlich auch TA und Arznei-Kosten.
Und wenn man dann ü 50 ist, eine Brille braucht, die kostet auch so roundabout 300€.
Mit einem Stundenlohn von 6-7 € ist diese total bescheidene Lebensweise wirklich nicht zu stemmen ! Das passt wirklich nicht !
Und manch andere Leute schütten halbvolle-leere Champusflaschen neben den Misthaufen.
.Zuletzt geändert von Gast; 31.10.2012, 23:35.
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Zitat von Annemarie Beitrag anzeigenHallo gut stavenov,
habe ganz gewiss keine unmöglichen Vorstellungen.
Aber wenn Pferdepfleger mit hochpreisigen Tieren umgehen müssen, dafür angestellt wurden, aber leider mit einem Sklaven-Lohn von 6-7€ heim gehen sollen, finde ich es wirklich nicht OK.
Ich selbst hatte auf einer WB-Hengst-Station gearbeitet, der Mensch wollte sogar noch weitaus weniger zahlen.
Ein Lohn weit unter 10 € ist für die Leute die die Arbeit machen wirklich nicht akzeptabel. Warum ? Ja, weil sie davon nicht leben können! Es geht nicht ! Wirklich nicht !
Rechne dochmal: eine bescheidene Wohnung mit ca. 50 m² kostet mindestens 250 € KM, Nebenkosten mindestens 50 €/Monat, Heizung meist auch mindestens 60 €/Monat.
Wenn man ein Auto hat auch mindestens 30€/Monat an Steuern und Haftpflicht, dazu noch Benzin. Telephon-Internet-Flatrate auch mindestens 30€/Monat.
Essen und Trinken täglich ca.3 €, Hundefutter täglich 1 €, Katzenfutter täglich 0,80€.
Alle drei Monate mal neue Unterwäsche /Strümpfe für 20€, alle 6 Monate neue Schuhe für 40-50 €, zum Herbst eine neue Winterjacke für 50€.
Jedes Quartal 10 € an Praxisgebühr, jeden Monat 12,50€ an Zuzahlung für den Physiotherapeuten wegen der lädierten Stall-Ausmister-Pferdeputzer-Schulter.
Dann noch 60€/monatlich für das Futter des eigenen Pferdes, 600 €/Jahr für Heu und Stroh, gelegentlich auch TA und Arznei-Kosten.
Und wenn man dann ü 50 ist, eine Brille braucht, die kostet auch so roundabout 300€.
Mit einem Stundenlohn von 6-7 € ist diese total bescheidene Lebensweise wirklich nicht zu stemmen ! Das passt wirklich nicht !
Und manch andere Leute schütten halbvolle-leere Champusflaschen neben den Misthaufen.
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du vergisst dabei, dass nicht alle arbeitgeber im pferdebereich vermögend sind. die mehrzahl besteht aus normalen pensionsställen/zuchtställen. diese betriebe agieren betriebswirtschaftlich schon in bereichen, wo es schwer wird schwarze zahlen zu schreiben, denn auf der anderen seite stehen zb die einstaller, die auch nur bereit sind eine bestimmte pensionshöhe zu zahlen. wenn man sich die klientel der pensionspferdebesitzer anschaut, ist auch klar warum. pferdehaltung ist inzwischen kein reichenhobby mehr, sondern fast ein breitenphänomen.
aus welchen einnahmen soll also der pensionsstallbesitzer einen stundenlohn von 10 euro bezahlen ?
natürlich reicht ein 400 euro job nicht aus, um davon leben zu können. dafür gibt es aber auch die möglichkeit das gehalt aus den sozialkassen aufstocken zu lassen. das ist doch 1000 mal besser, als wenn diese menschen arbeitslos sind und vollständig aus den sozialkassen alimentiert werden müssen.
nehmen wir mal an, es würde ein mindestlohn von 10 euro eingeführt werden, was wäre denn die folge ? der pensionsstallbesitzer müsste die pension erhöhen, einem teil der einstaller wäre das zu teuer und würde den stall wechseln, evt. sogar das pferd abschaffen. boxen würden leer stehen, die einnahmen würden sinken, die hilfskraft müsste entlassen werden und keinem wäre geholfen.
letztlich hat das gerhard schröder damals schon gut erkannt. es gibt einfach eine bestimmte gruppe von arbeitnehmern (gering qualifizierte), die am arbeitsmarkt keine chance haben werden wenn man einen bestimmten mindestlohn vorschreibt. entsprechende stellen werden eingespart, maschinisiert oder in billigere arbeitsregionen verlagert. um das zu verhindern hat man das model des aufstockens eingeführt.
es hat, bis auf wenige ausnahmen, doch auch jeder selbst in der hand, was er aus seinem leben macht und welche möglichkeiten er sich damit für sein berufsleben eröffnet. immer nur danach zu rufen, dass andere einem mehr zahlen müssten, ohne selbst etwas dafür zu tun finde ich ist etwas zu einfach. und noch viel simpler ist dieses ewige reichenbashing.
komische entwicklung die dieses land genommen hat, statt sein leben selbst in die hand zu nehmen, wird immer mehr danach geschrien, dass der staat dafür sorgen soll, dass ich genug im portmonnaie habe....Zuletzt geändert von gut-stavenow; 01.11.2012, 00:57.stute von don crusador x matcho
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Zitat von Annemarie Beitrag anzeigenHallo gut stavenov,
habe ganz gewiss keine unmöglichen Vorstellungen.
Aber wenn Pferdepfleger mit hochpreisigen Tieren umgehen müssen, dafür angestellt wurden, aber leider mit einem Sklaven-Lohn von 6-7€ heim gehen sollen, finde ich es wirklich nicht OK.
Ich selbst hatte auf einer WB-Hengst-Station gearbeitet, der Mensch wollte sogar noch weitaus weniger zahlen.
Ein Lohn weit unter 10 € ist für die Leute die die Arbeit machen wirklich nicht akzeptabel. Warum ? Ja, weil sie davon nicht leben können! Es geht nicht ! Wirklich nicht !
Rechne dochmal: eine bescheidene Wohnung mit ca. 50 m² kostet mindestens 250 € KM, Nebenkosten mindestens 50 €/Monat, Heizung meist auch mindestens 60 €/Monat.
Wenn man ein Auto hat auch mindestens 30€/Monat an Steuern und Haftpflicht, dazu noch Benzin. Telephon-Internet-Flatrate auch mindestens 30€/Monat.
Essen und Trinken täglich ca.3 €, Hundefutter täglich 1 €, Katzenfutter täglich 0,80€.
Alle drei Monate mal neue Unterwäsche /Strümpfe für 20€, alle 6 Monate neue Schuhe für 40-50 €, zum Herbst eine neue Winterjacke für 50€.
Jedes Quartal 10 € an Praxisgebühr, jeden Monat 12,50€ an Zuzahlung für den Physiotherapeuten wegen der lädierten Stall-Ausmister-Pferdeputzer-Schulter.
Dann noch 60€/monatlich für das Futter des eigenen Pferdes, 600 €/Jahr für Heu und Stroh, gelegentlich auch TA und Arznei-Kosten.
Und wenn man dann ü 50 ist, eine Brille braucht, die kostet auch so roundabout 300€.
Mit einem Stundenlohn von 6-7 € ist diese total bescheidene Lebensweise wirklich nicht zu stemmen ! Das passt wirklich nicht !
Und manch andere Leute schütten halbvolle-leere Champusflaschen neben den Misthaufen.
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Danke Zuckerschnute, ich war zu schüchtern das zu schreiben,....
Ausserdem: Wenn jemand 7 Euro die Stunde erhält, 5 Tage die Woche 8 Stunden arbeitet verfügt er am Monatsende über 1120 Euro. ICh bin kein Steuerberater, aber soviel geht da nicht runter.
Wer nur 2 Stunden am Tag arbeitet, hat entsprechend weniger,...
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