Die wundersame Wandlung meines neues Pferdes

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  • Mondnacht
    • 01.12.2009
    • 2470

    Die wundersame Wandlung meines neues Pferdes

    Wir schreiben uns hier ja immer alle unsere Probleme im Zusammenhang mit den Pferden von der Seele, ich möchte das jetzt einmal anders machen und von meinem nicht mehr ganz so neuen Pferd berichten.

    Ende Mai bin ich nach längerer (und insgesamt sehr posotiver Suche) über eine Freundin quasi über Nacht zu meinem Wallach gekommen. Er ist ein 6jähriger Rosario/Weltmeyer mit Hannoveraner Brand, 1,70 m groß, langer, nicht so kräftiger Rücken und sehr wenig Hals- und Rückenmuskulatur (lag wohl auch an einer verletzungsbedingten Pause).
    Er stand in einem renomierten Dressurstall, so ich ihn die ersten Wochen auch gelassen habe, weil ich schon einen längeren Urlaub geplant habe und dachte, es ist besser, wenn er in seiner geohnten Umgebung bleibt.
    Dort wurde er auch sehr ordentlich versorgt, die Boxen und Futter waren super und täglichen Weidergang für ein paar Stunden war auch drin.
    Geritten wurde er so, dass er sehr sensibel gemacht wurde, mit wenig Bein geritten, dafür wurde immer sehr auf die Anlehnung geachtet. Gerne hat er sich im Rücken fest gemacht und ober rausgehebelt, dann ging es in die Wendung. Die Trense wurde immer ziemlich fest zugeschnallt, ich habe das immer lockerer gemacht...
    Aussitzen wurde kaum gemacht, ich konnte es eh nicht (viel Schwung), weil alle meinten er bräuche mehr Rückmukulatur, dann macht er sich nicht mehr so fest und ist besser zu sitzen.
    Alles in allem war es nicht ganz meine Art zu Reiten, aber ich muss dazu sagen, dass ich auch nicht so gut im Training war und wir natürlich am Anfang erstmal zusammenwachsen mussten. Jedenfalls ist mein Wallach ständig mit mir in großen Sätzen über den Paltz gesprungen, weil er sich vor irgendetwas erschrocken hat.
    Ich habe imme rschon gemerkt, dass er im Umgang eher ruhig war und konnte mir das so gar nicht erklären.

    Nach zwei Monaten habe ich ihn umgestellt und damit auch die komplette Reitweise. Die Trense verschnalle ich nur noch so, wie ich es in jedem Lehrbuch finde und knalle sie nicht zu. Dann bin ich mit meinem Ausbilder dazu übergegangen, ihn erstmal einige Wochen nur vorwärts- abwärts über den Rücken zu Reiten.
    Sobald ich einen Partner gefunden hatte, habe ich Ausritte in die Arbeit mit einfließen lassen (erstmal nur Schritt, wegen des zweiten Pferdes). Freispringen gibt es natürlich auch und möglichst viel Abwechlsung.
    Die großen wilden Sprünge hat er am Anfang zwar nochmal gemacht, aber jetzt macht er das gar nicht mehr und insgesamt habe ich mittlerweile ein ganz anderes Pferd!

    Er war in sich sehr schief, was durch meine Schiefe eher noch verstärkt wurde, wie gesagt die ganze Anlehnung war nicht so dolle. Mit einem Mal können wir schnurgerade gallopieren und traben, er reißt kaum noch den Kopf hoch und fängt an, im Trab richtig zu schwingen.
    Ich habe mich da richtig durchgebissen und bin auch einfach mal sitzengeblieben, jetzt trägt er mich auch locker 10 Minuten im Aussitzen!!!


    Natürlich sind wir erst am Anfang unseres Weges, aber es macht richtig Spaß und er ist ein super Kumpel!

    Wir können im Gelände traben, er macht alles (außer Wechsel), war super cool beim Ringreiten, meine Kinder könne auf ihm sitzen und wenn er so weiter macht freue ich mich schon auf die nächste Turniersaison!!!

    PS: Er ist nebenbei jetzt auch den ganzen Tag draußen...

    PPS: Nur alleine vom Hof komme ich nicht...
  • peabody
    • 05.01.2011
    • 1480

    #2
    Hallo, das ist sehr interessant, wobei sich mir noch nicht so genau erschließt, warum er "plötzlich" gerade ist/im Rücken schwingt etc..

    Das kommt ja nicht allein vom locker verschnallten Reithalfter? Vielleicht kannst du den Punkt nochmal rausarbeiten, weil mich das sehr interessiert.

    Kommentar

    • Mondnacht
      • 01.12.2009
      • 2470

      #3
      Klar, habe da einfach mehrere Punkte zusammengepackt...

      Er ist gerader geworden, weil ich ihn viel auf gebogener Linie gearbeitet habe und dabei immer versucht habe, mit dem inneren Schenkel das Hinterbein zu aktivieren, dann bin ich wieder ein Stück geradeaus geritten und habe versucht, ihn locker nach außen zu stellen. Dadurch ist er lockerer im Genick geworden und tritt insgesamt zufriedener an das Gebiss heran, weil er nicht mehr so eine Möglichkeit hat, sich zu verwerfen.

      Mein persönliches Problem war dazu noch, dass ich auch gerne in der Hüfte einknicke und das gerade auf der linken Hand die Schiefe des PFerdes verstärkt hat. Dafür habe ich aber hier schon super Tipps bekommen und das ist auch besser geworden. Durch die verbesserte Rittigkeit und meine verbesserte Kondition sitze ich insgesamt auch besser "im" Pferd.

      Der Rücken schwingt jetzt mehr, weil das ganze Pferd lockerer und mit weniger Stress gearbeitet wird, man merkt z.B. ganz genau, was mal ausgestet wurde. Packe ich einmal härter zu oder jemand redet sehr laut, dann macht er sich sofort fest im Rücken und will losrennen. Trotzdem kann ich ihn jetzt auch schon vernünftig versammeln, dabei tritt er eben auch gut ans Gebiss ran und schwingt im Rücken und läuft nicht einfach nur langsamer.

      Dann hat sich natürlich auch so langsam etwas Rückenmuskulatur gebildet, das haben wir letztens sehr schön beim Freispringen beobachten können, wie er in einer Reihe sich selbst zurücknahm und dann aber genug Kraft hatte, um noch gut über den Sprung zu kommen. Vor ein paar Wochen hätte er einfach das Tempo erhöht und die Stangen abgeräumt...

      Kommentar

      • Mondnacht
        • 01.12.2009
        • 2470

        #4
        Danke!!!

        Kommentar

        • Gluecksgraf
          • 12.05.2010
          • 2069

          #5
          Ich fand es wirklich sehr toll als ich dies gelesen hab!

          Mir ist dabei ein Lied eingefallen was scheinbar zu Dir passt!

          Kommentar

          • Greta
            • 30.06.2009
            • 3920

            #6
            Muss ich auch sagen:. Klasse, sowas liest sich sehr schön. Ich glaub ja das solche Schiefen auch Verspannunen sind, die genau durch solch eine Art der Reiterei wie Du sie beschrieben hast, entstehen...
            Finde ich supertoll, das Du Dich so gut mit Deinem Pferd zusammengefunden hast!!
            Allegra von Flake aus der Amica

            Kommentar


            • #7
              Dann viel Spaß auch weiterhin.
              Und laß Dich von Rückschlägen, die sicher kommen werden nicht entmutigen.
              Das geht immer stufenweise und manchmal denkt man, es geht rückwärts.
              Aber das scheint nur so, das gehört mit zu einer normalen Entwicklung.

              Kommentar

              • Kati
                • 12.03.2008
                • 464

                #8
                Ich finde auch dass das super klingt... Viel Spass weiterhin und viel Erfolg!

                Kommentar

                • Mondnacht
                  • 01.12.2009
                  • 2470

                  #9
                  Danke an alle.

                  Vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp, wie ich meinen sturen Herren davon überzeugen kann, auch alleine die Reitanlage zu verlassen?

                  Bisher probiert:
                  Ganz in Ruhe, dann bleibt er einfach stehen und rührt sich überhaupt nicht.
                  Mit Druck, dann geht er leicht vorne hoch und dreht auf dem Hinterbein (etwas unsgünstig, weil da Autos stehen).
                  Im Trab, geht so ab und an, aber er merkt schon, wann man Richtung Ausgang kommt und bleibt immer früher stehen.
                  Absteigen, das wird dann zur Gymnastikstunde, weil ich dann immer ein paar Meter führe, er geht weiter, dann bleibt er wieder stehen...
                  Geführt werden geht super, leider ist nicht immer jemand in der Nähe.
                  Am liebsten geht er am Hintern eines Vorpferdes klebend vom Hof...

                  Kommentar

                  • falko01
                    • 07.04.2008
                    • 543

                    #10
                    Hatte auch mal so einen Wallach. Habe jeden Tag geübt. So lange stehen geblieben, bis er ein paar Schritte machte, dann bin ich wieder umgedreht. So kamen wir Tag für Tag etwas weiter weg vom Hof. Bis wir ganz alleine sehr schöne Ausritte machten. Nur Geduld das wird schon. Wenn mein Wallach sich auf dem Nachhauseweg nicht benahm, dann bin ich wieder vom Hof weggeritten, klappte wunderbar.

                    Kommentar

                    • Kat
                      • 12.05.2004
                      • 3536

                      #11
                      Hat meine Stute damals auch nicht gemacht. Meine Vorgehensweise: Zeit und Geduld! Ich hab sie bis zu dem Punkt geritten wo sie zu stocken anfing, dort stehen gelassen und dann nur noch ein ganz kurzes Stueck von ihr verlangt... je nach Tageslaune von ihr reichten mir auch 2-3 Schritte. Wichtig ist, dass du die Hilfen zum Halten gibst, und die Hilfen zum umdrehen.
                      Macht er alleine Zickenkrams dann drehst du ihn wieder in die Rausgehrichtung und bleibst stehen. Einfach nur stehen, gucken, warten, loben, und dann nochmal anreiten, aber eben nur kurz, viel loben und dann auch umdrehen und es gut sein lassen.
                      Dazu auch Tage einplanen, wo du es spaziergehtechnisch probierst. Manchmal laufen sie da ja noch viel schneller allein mit, als wenn man obendrauf sitzt. Und so kannst du dein Ziel immer ein Stueckchen weiter verlagern. Am besten merkst du dir auch, wo ihr beim letzten Mal umgedreht seid, damit du es dann wieder ein Stueckchen weiter schaffst. Bei uns war es von Vorteil, dass wir zum einen Tor rausreiten konnten, um ein Haus und wieder auf den Hof durch die andere Einfahrt einbiegen konnten. Waren vllt. 50m, aber durch das Haus in der Mitte hatte meine Stute schon das Gefuehl, dass sie jetzt richtig vom Stall weggeht. Als ich sie soweit hatte (Dauer knapp 1-2 Wochen) lief sie nach ziemlich kurzer Zeit ueberall allein mit mir hin. Der Knackpunkt am Anfang ist eben richtig schwer. Bleib geduldig und bau nicht soviel Druck auf bzw. nimm ihn ganz schnell wieder raus indem du rechtzeitig fuer den Tag aufhoerst.
                      Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

                      Kommentar

                      • perigeux
                        • 01.11.2007
                        • 1111

                        #12
                        Supi, freut mich total das er jemanden gefunden hat, der freude an ihm hat
                        viel spaß weiterhin, der weg scheint ja der richtige zu sein

                        Kommentar

                        • Gluecksgraf
                          • 12.05.2010
                          • 2069

                          #13
                          Zitat von Mondnacht Beitrag anzeigen
                          Danke an alle.

                          Vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp, wie ich meinen sturen Herren davon überzeugen kann, auch alleine die Reitanlage zu verlassen?

                          Bisher probiert:
                          Ganz in Ruhe, dann bleibt er einfach stehen und rührt sich überhaupt nicht.
                          Mit Druck, dann geht er leicht vorne hoch und dreht auf dem Hinterbein (etwas unsgünstig, weil da Autos stehen).
                          Im Trab, geht so ab und an, aber er merkt schon, wann man Richtung Ausgang kommt und bleibt immer früher stehen.
                          Absteigen, das wird dann zur Gymnastikstunde, weil ich dann immer ein paar Meter führe, er geht weiter, dann bleibt er wieder stehen...
                          Geführt werden geht super, leider ist nicht immer jemand in der Nähe.
                          Am liebsten geht er am Hintern eines Vorpferdes klebend vom Hof...
                          Es gibt auch hier mehrere Wege:
                          1.) Versuche Dir jemanden mitzunehmen der dich "zieht". Nutze dann dieses Reiter-Pferdpaar und lasse diese beiden immer Vorweg gehen vom Hof. Will Dein Pferd mit, dann drehe DU um, aber nur kurz!

                          2.) Absteigen, weiterführen, aufsteigen! Hilft fast immer!

                          Kommentar

                          • Mondnacht
                            • 01.12.2009
                            • 2470

                            #14
                            Ihr seit ja lustig, eure Tipps sind genau entgegengestzt!

                            Wie gesagt, hinter einem zweiten Pferd komme ich sehr gut vom Hof, auch wenn ich dann draußen bin, läuft er hinter jedem her. An der Hand ist auch gar kein Problem, das mache ich immer nach dem longieren, damit er merkt, dass es nicht so schlimm ist und wir auch wieder zurück kommen.

                            Heute waren wir wieder zu zweit, vom Hof ging gut, aber ich habe es heute nicht erlaubt, dass er sich die ganze Zeit hinter seinem Kumpel verkriecht. Ging super, meiner trabte sogar vorweg.
                            Ich werde versuchen, das so lange es die Witterungsverhältnisse zulassen zu machen und zum Frühjahr hin habe ich hoffentlich auch mal die Zeit und Ruhe um es ganz alleine und ohne Druck zu probieren.

                            Apropos: Von wegen alles super... Mein Reitlehrer musste mich diese Woche mal entlasten, da hats gleich wieder einen Dämpfer gegeben, er wäre noch nicht rund genug... (naja, da kann ich aber mit umgehen, lobt sowieso nicht so viel)

                            Kommentar

                            • Gluecksgraf
                              • 12.05.2010
                              • 2069

                              #15
                              Zitat von burberry
                              Wer möchte schon einen RL haben, der alles suuuuuuper, braaaaaaav und toooooll findet?
                              Jou, ich frage mich auch immer, wie es meine Frau mit mir als RL aushält wenn ich Springtraning mache. Wäre ich meine Frau, dann hätte ich mich schon umgebracht... so wie ich immer rumschreie...

                              Kommentar

                              • Mondnacht
                                • 01.12.2009
                                • 2470

                                #16
                                Doch, doch, ich wil nur Honig ums Maul geschmiert haben und wenn mein Mann meckern würde, dann wäre ich beleidigt...

                                Kommentar

                                • Gluecksgraf
                                  • 12.05.2010
                                  • 2069

                                  #17
                                  dann sei froh, dass du ihn hast... mich hättest du bestimmt schon "entsorgt"

                                  Kommentar

                                  • Suomi
                                    • 04.12.2009
                                    • 4284

                                    #18
                                    Kann es sein, daß der Kerl einfach nur stur ist?

                                    Mein Wallach z.B. ist so ein Typ. Dachte anfangs auch immer: das arme Pferd, nur nicht zu viel Druck machen und ihn erschrecken...kennt er nicht, hat er Angst vor. Denkste! Der ist einfach nur stur wie ein Esel!!!

                                    Hatte gestern wieder den Fall: Er wollte nicht in die Waschbox (separater Raum). War er noch nie drin. Davor stehen und gucken ja. Reingehen nein. Da machte ich ihm richtig Stress. Vorwärts, rückwärts gehen. Wenden. Drei Mal um mich rum usw. Auch die Gerte hab ich zur Hilfe genommen (nicht geschlagen natürlich!!!) weil er auf meine Aufforderungen nur sehr widerwillig und langsam reagierte. Nach 10 min oder so, ging er dann rein. Und man sah, daß er keine Angst hatte. Drinnen Ruhe, loben, Leckerlie. Wieder rausgegangen und noch zwei Mal hintereinander das Pferd reingeführt. Jedes Mal ohne Probleme. Ohne zu zögern ist er gefolgt. Das hat mich bestätigt: Der wollte einfach nur nicht und stellte sich stur. Aber so langsam aber sicher entwickle ich einen größeren Dickschädel als er

                                    Kommentar

                                    • Mondnacht
                                      • 01.12.2009
                                      • 2470

                                      #19
                                      Naja, in echt sind wir doch beide auch mal ziemlich laut...

                                      Und den Mann wechseln wollte ich auch gar nicht.

                                      Kommentar

                                      • Gluecksgraf
                                        • 12.05.2010
                                        • 2069

                                        #20
                                        @ Mondnacht: Wie ging es weiter?

                                        Kommentar

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                                        Erstellt von Moonlight69, 31.10.2013, 13:25
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