Was kann man gegen die Angst beim Reiten tun

[streeone]

Ach, ich fühle mich richtig wohl in diesem Thread! Genau meine Welt.

Ich habe auch immer meine Ausreden, warum ich nicht reiten muss: Zu kalt, zu warm, zu windig (in der Halle...). Ich bin da Spezialist drin. Das Pferd zutexten mache ich auch immer, auch beim spazieren gehen - wobei, wenn ich alleine im Wald bin, will ich mich ja auch unterhalten! Und meine Mutter hat unserem alten Pferd immer "Mein kleiner grüner Kaktus" vorgesungen, hat geholfen.

Bei mir ist das eigentliche Problem, dass ich keine richtige Angst vorm Runterfallen habe. Für mich ist dieser kurze Moment, wo man innerlich zusammen zuckt und der Puls hoch geht, wenn sich das Pferd erschreckt oder bockt, der ist das Problem. Deshalb geh ich im Moment auch viel spazieren und hoffe, dass mich das abhärtet.

[Rowi]

Ich bin jahrelang verschiedene Pferde geritten und es ist nie was passiert. Es gab dabei ab und zu ein paar Stürze, die ich eben weggesteckt habe, ist halt so.
Nun hatte ich vor zwei Jahren einen heftigen Unfall ( beim Aufsitzen ) und nachdem ich wieder reitfit war, gleich den Nächsten. Das hat mich geprägt, da ich merkte, dass man in meinem Alter die Stürze nicht mehr so ohne weiteres wegsteckt und ausfallen vom Job für mehrere Wochen ist auch nicht so toll.
Ich bin zwar geritten, aber es war nicht mehr wie früher. Und es wird definitiv nie mehr so sein.
Geholfen hat mir eigendlich eine gute Bekannte. Die hat sich vor mir auf eines meiner Pferde gesetzt und danach bin ich geritten. Jedesmal wenn ich abgestiegen bin, hab ich mich gefragt, vor was ich eigendlich Angst habe. Die Pferde laufen bei mir gut, wenn ich draufsitze habe ich keine Angst, dann hab ich Spaß beim reiten. Am nächsten Tag geht es von vorn los. Ich weiß nicht einmal vor was ich genau Angst habe. Ich bin ein Fall für den Psychiater.

[streeone]

Ich weiß nicht einmal vor was ich genau Angst habe. Ich bin ein Fall für den Psychiater.

Das denke ich bei mir auch immer

[Annemarie]

Ich hatte auch manche Sekunden Angst vor meinem eigenen Pferd,die ich 25 !!! Jahre hatte, daß sie mich in den Bauch treten könnte, das war immer mein Horror,obwohl sie nie,aber auch wirklich nie nach einem Menschen geschlagen hat,aber gegen die Wand oder manchmal gegen andere Pferde. Ich kann mich nicht erinnern einmal hinter sie gegangen zu sein ohne sie anzusprechen.

[Bolaika2]

Ich hab mal vom Haffi meines kleinen Bruders volles Pfund eine auf Knie und Hüfte gezogen bekommen, nachgelegt hat sie auch noch mal (mit beiden Hinterbeinen voll durchgezogen). Seitdem hab ich da gesunden Respekt bei "fremden" Pferden.

[bayernspferde]

Danke für all eure Antworten. Ich bin froh, daß es nicht nur mir so geht. Ich ritt heute allein durch den Wald und hab zumindest mal die erste Strophe "mein kleiner grüner Kaktus" gesungen. Es war einfach nur lustig. Fast am STall angekommen bin ich dann lieber abgestiegen und hab das letzte Stück geführt, da gerade die anderen Pferde von der Koppel geholt wurden und meiner mitrennen wollte. Lieber heil ankommen!

[dissens]

Weißt Du, was in meinen Augen auch helfen kann? Wenn Du zusätzlich regelmäßig noch etwas anderes machst, das stark körperlich ausgerichtet ist.

Letztlich entfernen wir uns mit zunehmendem Alter immer mehr von Körperlichkeit und haben auch DESWEGEN mehr Angst vor Verletzungen oder auch nur kleineren Remplern (natürlich AUCH, weil wir, reifer geworden, mehr Wissen und Erfahrungen haben, aber das ist m.E. nur Teil des Problems). Denk mal drüber nach.

Ich selbst werkele recht viel mit den Händen. Das hilft Risiken einzuschätzen und auch, so erforderlich, zu vermeiden.

Zudem betreibe seit zwei Jahren einen Kampfsport, der mir viel Spaß macht und physisch und psychisch einfach gut tut. Und er nimmt einem VIEL von der Angst, doch mal ein Wattebäuschchen abzubekommen. Passiert ist dabei weder meinem Sohn (der macht das auch) noch mir bislang etwas, das über massiven Muskelkater und kleinere blaue Flecke hinausginge. Gut, Vollkontakt-Kämpfe sind auch nicht so meins ...

Übrigens: "Bin zu alt" ist KEIN Argument. Ich selbst bin älter als Du. Der Älteste in unserer "Truppe" ist 71 und mit Spaß und Einsatz dabei ...

[dalowi]

Finger heb = in 2 Monaten 60!
Mit dem Alter wird man/Frau schon vorsichtiger. Was sich aber bei mir wohl positiv auswirkt, ist, dass ich 4 grundsätzlich völlig verschiedene Pferde reite (bin halt Pferdesammlerin ...). Meistens 2 pro Abend. Da muss man sich immer auf das jeweilige Pferd einstellen. Und es macht soooooooooo Spaß!
Vor 3 Monaten hat mich doch mein junger (totenbraver) Traki abgesetzt, mit dem Ergebnis, dass ich mir das Sprunggelenk übel gebrochen habe und 9 Wochen gar nicht reiten konnte. Er hat ja nix Böses gemacht außer einem großen Satz, und ich war halt fällig . Da habe ich auch lange überlegt, wie sich das wohl auf meine Psyche auswirken würde. Bin auch die ersten paar Male lieber ausgeritten, als auf dem Platz zu reiten, weil ich da ja abgeflogen bin. Es ist alles nur der Kopf!!

Dissens Gedanke mit der Ausgleichstätigkeit ist sehr gut. Mir bereiten handwerkliche Tätigkeiten auch enorm Abwechslung - und die halten mich fit. Ein Handwerker kommt mir nicht ins Haus .

Aber so wie früher, als ich im Herbst immer an 2 - 3 Schleppjagden teilgenommen habe, ist es leider auch nicht mehr. Das traue ich mir nicht mehr zu .

[bayernspferde]

@dissens Welche Art Kampfsport machst Du?

[dissens]

Karate.
Treten-Schlagen-Brüllen-Spaßhaben

Ab und zu gibt es zur Auflockerung und für die Kondition auch mal (Schaumstoff-)Schwert- oder Boxkämpfe. Und klar krieg ich altes Weib dabei auch öfter mal auf die Nuss, wenn ich zu langsam bin und/oder die Deckung nicht stehen habe. Macht aber nix. Kiefer wieder zurechtwackeln und wieder drauf auf den Trainer. Wo sonst darf man völlig ungestraft auf Männer einprügeln?

Psychisch? Ist es einfach absolut klasse, sich mehrmals die Woche komplett auszupowern und auszutoben. "Ganz verschwitzt im Hier und Jitzt" sozusagen. Ärger mit dem Chef/Kunden? Ach, prügeln wir heute Abend raus!

Physisch? Was mir diese zwei Jahre Training an Kraft, Kondition, Körperkoordination und Gleichgewichtsgefühl gebracht haben, ist UNBEZAHLBAR. Spaßeshalber und weil es zusätzlich trainiert, ziehe ich mich gerne immer mal wieder auf einem Bein stehend an, aus oder um. Probier das mal! (Aber nicht da, wo Du auf scharfe Kanten stürzen könntest!) Ist witzig!
Was das nützt? Merkt man im Winter, wenn man hampelige Pferde über Eis und Schnee zur Koppel bringen muss.

Sollen wir über "feminine" Vorteile wie "Figur" reden? Du hättest meine gerne. Wette ich drei Tafeln Schoki drauf!

Okay, okay, okay, ich hör schon auf. 'tschuldigung, hab mich schwelgend gehen lassen.

[Maren]

Leider kann ich zu dem Thema auch was sagen, ich wünschte, ich wäre so mutig, daß mich das nicht betrifft...
Früher, da habe ich mich auf alle Pferde raufgesetzt, egal was war. Auch Sprünge waren dazu da, sie zu überwinden. Und Wettrennen Pflicht! Da fand ich es eher cool, wenn die rumgespackt haben. War ja die jugendliche Heldin.
Dann kam die Phase, wo ich eigentlich schon vor toten Pferden Angst hatte...

Gründe: logisch, das Alter. Und auch mangelndes Training. Ich habe jetzt nicht mehr die Gelegenheit, viele verschiedene Pferde zu reiten. Und je länger keiner mehr unter einem gebockt hat, desto schlimmer wird die Angst davor.
Blöd war ein Op-pflichtiger Bandscheibenvorfall nach Bocken, aber die Bandscheibe wäre sonst bei der Gartenarbeit herausgerutscht.

Was habe ich getan (außer jammern): ich bin generell ziemlich kopfgesteuert. Also habe ich versucht, Vernunft walten zu lassen. Wovor habe ich Angst, kann ich ein bockendes Pferd wirklich nicht reiten? (Lustig, habe nie ein bockendes Pferd gehabt...) "Was wäre wenn" mal ernsthaft überlegt.
RL gesucht, Problem geschildert und gesagt: schrei mich an! Ich brauche das!

Vor einigen Jahren ging ich mir selber so auf den Geist, da habe ich vor dem Reiten ein Beruhigungsmittel genommen und siehe da, Pferd war happy das ich endlich mal vorwärts geritten bin!

Im Moment bekämpfe ich gerade Geländeangst. Fürchte mich vor durchgehen, runterfallen und Pferd rennt vor Auto und löscht Familie aus (gruseliger Gedanke, aber nicht total unrealistisch). Idiotisch: Pferd totenbrav, supergut geritten, hält Gelände für einen Turnierplatz, wo sie auch funktioniert. Außerdem habe ich einen super Knieschluß, so schnell falle ich nicht. Geholfen hat mir eine Woche ausreiten in der Heide mit Unterrricht. Nach zwei Stunden waren wir auch zu müde für Angst...
Jetzt bleiben wir dran.

Auch meinen Schiß in Freizeitparks habe ich ziemlich systematisch so knapp gehalten. In kleine Sachen rein, kann ja eigentlich nix passieren, und wenns schlimm ist, dauerts nur 45 sec. Dann wieder rein. Dann die nächste Achterbahn. Hilft!

Ergo: seine Fähigkeiten und Grenzen kennen und systematisch dagegen an gehen hat mir geholfen. Aktuell denke ich gerade wieder über ein Jungpferd nach, ich werd echt nicht schlauer...

Lg Maren

[angel36]

Ach ja, Karate... kann dissens da nur zustimmen, bringt irre Spaß! Ich habs leider aufgegeben, und im Moment ist es zeitlich auch wirklich nicht drin... aber all die beschriebenen Effekte (Ärger abbauen, völlig ausgepowert plötzlich wie auf Wolken laufen...) das kenne ich nur. Ist wirklich so!
Steht auch "irgendwann" mal wieder auf dem Programm, hoffe ich...

[bayernspferde]

Hab nun das Buch Positiv denken-erfolgreich reiten erstanden. Ich hab es kurz aufgeschlagen und mir ist glei ch dieser Satz aufgefallen. "Reiten ist 85 % Einstellung und 15 % Technik. Ob es wirklich 85 % Einstellung sind sei mal dahingestellt. Aber bei mir ist leider wirklich viel Kopfkino dabei. Ich werde mich auf jeden Fall bemühen, das zu ändern und mich um "neue" Gedanken kümmern.

[streeone]

Hab nun das Buch Positiv denken-erfolgreich reiten erstanden. Ich hab es kurz aufgeschlagen und mir ist glei ch dieser Satz aufgefallen. "Reiten ist 85 % Einstellung und 15 % Technik. Ob es wirklich 85 % Einstellung sind sei mal dahingestellt. Aber bei mir ist leider wirklich viel Kopfkino dabei. Ich werde mich auf jeden Fall bemühen, das zu ändern und mich um "neue" Gedanken kümmern.

Dann berichte doch mal, ob das funktioniert. Bin da wirklich gespannt.

[mathiaslin]

Zum Thema Angst beim Reiten gibt es ein ausführliches eBook bzw. Website unter http://www.angst-beim-reiten.de (ist kostenfrei, daher poste ich mal einfach den Link, hoffe das ist ok und nicht als Spam gesehen. Aber den Inhalt hier wiederzugeben waere etwas zu lang). Es wurde von Sonja Hutzler geschrieben, selbst langjährige Reiterin, die sich mit der Thematik näher beschäftigt hat und Mentaltraining sowie Hypnose als Mittel einsetzt, um Angst zu bekämpfen.

[marquisa]

Das ist doch ein guter Tip! Danke :-)

[Lindenhof]

Nach drei schwereren Unfällen in meiner Reitervergangenheit kann ich euch gut verstehen - man ist dann einfach nicht mehr so unbeschwert und das Kopfkino loswerden ist alles andere als leicht - aber es ist möglich... Wichtig ist, dass man die negativen Bilder durch positive Bilder ersetzt (das ist Arbeit und geht nur Stück für Stück) und dass man sich und sein Unterbewusstsein richtig beeinflusst. Man darf nicht denken "Ich darf mich nicht fest machen" sondern "Ich sitze locker und entspannt". Ein "Nicht" kennt das Unterbewusstsein nicht - also würde man fest bleiben oder noch fester werden, obwohl man das Gegenteil möchte. Summen kann tatsächlich sehr entspannend sein - oder die Anlage in der Reithalle mit Musik, die man sehr gerne mag...

Meistens hat man vor allem vor einem Sturz und dessen Folgen Angst. Ich habe bereits ein Sturzseminar gemacht - erst Trockenübungen am Boden, dann bewusst vom stehenden oder im schlimmsten Fall Schritt laufenden Pferd erst auf die Füsse plumsen, dann abrollen. War nicht schlecht, aber da entscheide ICH, wann ich absteige und komme ja dadurch erst auf die Füsse - beides ist ja nicht unbedingt der Realität entsprechend :-) ... Deswegen war ich von dem Artikel letztes Jahr im Jänner-Cavallo total begeistert, als von dem Seminar berichtet wurde, bei dem ein französischer Stuntman ein Sturzseminar gab (hier das Video dazu: http://www.youtube.com/watch?v=3rKD1Uwzg-s ). Wenn der nicht weiß, wie richtig vom Pferd kommen, wer denn dann? Ich habe dann alle Hebel in Bewegung gesetzt und freue mich, dass wir am 6. bzw. 7. Juli bei uns auf der Anlage das zweite Seminar dieser Art in Deutschland haben werden (ist im Übrigen auch für "auswärtige Teilnehmer" offen). Tatsache ist, dass man, kommt man unten heile an, auch lockerer in "schwierigen" Situationen bleibt, weil man sich sagen kann: "Was soll schon sein!" Und wer locker bleibt und nicht in Angst erstarrt, hat schon halb gewonnen und hat Situationen meistens von vorne herein besser in Griff.

Wir haben für die Wintermonate geplant, in Zusammenarbeit mit einem Karate- und Selbstverteidigungstrainer das Fallen (vom Boden aus) und richtige Abrollen weiter zu festigen - je nach Wunsch von meinen Einstellern ein- oder zweimal im Monat. Das macht Spaß, hält fit und gibt einem ein gutes Gefühl...

[Browny]

bei mir sind es auch mehrere Komponenten:

- per se verkopfter Mensch
- wenn man lange nicht gestürzt ist, vergisst man, dass im Normalfall nix Schlimmes passiert
- ich habe schon richtig üble Reitunfälle gesehen (2 mal Rettungshubschrauber...)
- vor ein paar Jahren ist auch mal das Ross einer Freundin aus heiterem Himmel mit mir durchgegangen, einen steilen Berg runter gefetzt und dann ab über die Landstraße... seither steige ich auch nicht mehr auf jedes Pferd...

Früher bin ich auch Rennen geritten, über feste Hindernisse, den 3-jährigen im Gelände zugeritten, etc. Heute brauche ich deutlich mehr Sicherheit. Wobei ich glaube, dass so eine lässige und sorglose Herangehensweise sich sehr positiv auf die Pferde auswirkt

[Sanni1975]

-Wenn die Angst mitreitet-so geht es mir leider auch, gerage bei jungen Pferden. Ich brauche immer eine gewisse Zeit bis ich mehr aus mir rauskomme. Mir ist bewusst dass mir mein Kopf im Wege steht, denn eigentlich macht mir das reiten ja Spaß und der Wille ist ebenfalls da. Ich will reiten bis ich grau und alt bin. Mir ist nie etwas passiert. Aber manchmal ziehe ich auch den Schwanz ein, und überlege mir eine Alternative um nicht reiten zu müssen obwohl mein Herz mir sagt ich solle reiten.
Oft bin ich auch wieder sehr stolz auf mich, wenn ich mehr Mut an den Tag gelegt habe. Das kann aber nächsten Tag schon wieder anders sein. Um mich mental zu stärken nehme ich derzeit viel Unterricht, meine Trainerin gibt mir 2 x ein M Pferd, dann 1 x 5 Jährig 1 x 4 Jährig, um meine guten Erfahrungen von dem reiferen Pferd auf die jungen zu bekommen und innerlich mehr ruhig zu werden. Das gelingt nicht immer. Deswegen hat sie mir zu Anfang nicht das Alter des Pferdes verraten und auch nicht den Ausbildungsstand. Ich solle ihr vertrauen dass sie mich nicht in Gefahr bringen würde. Wir haben auch schon eine Besserung erreicht. Denn ich habe selbst einen 5 Jährigen den ich noch in Beritt habe. Ich stärke mich parallel um sicherer und vor allem gelassener zu werden. Die Atemtechnik ist bei mir auch ein sehr starkes Problem. Ich halte bei Konzentration sehr oft die Luft an, das produziert nach dem anschliessenden Japsen dann Seitenstiche....Ich will mit mir selbst Geduld haben, denn mir ist bewusst dass es bei mir Kopfsache ist und ich daher Probleme mit elastischem Sitz habe. Blockaden im Kopf. Zuviel Denken und zu viel Zweifel ob ich alles richtig mache, stören. Meine Trainerin macht das ganz toll, sie steigert unheimlich mein Selbstbewusstsein beim reiten. Sie versucht bei mir den Kern zu holen, denn sie sagt ich könne das, ich muss es nur zulassen und mir Zeit geben, denn ich sei zusätzlich auch noch ungeduldig. ich finde es großartig dass hier über diese Themen gesprochen wird. ich bin jetzt 38 und gehörte nie zu den selbstbewussten Reitern. ich habe aber bei mir gemerkt dass ich mich verbessere. In den Lektionen und im Kopf, aber wie gesagt, Rückschläge kommen immer wieder vor.

[Corri Sun]

Hallo, Du hast bestimmt schon ganz viele Anregungen erhalten. Ich gebe zu, ich habe nicht alle gelesen. Für mich ist das Thema angstfrei reiten ganz wichtig. Gerade Erwachsene tun sich so wie Du sehr schwer. Ich kenne das.

Mir hat dabei die Pferdebodenarbeit geholfen. Aus verschiedenen Gründen hatte ich nur die Möglichkeit Pferde am Boden zu trainieren. Zu dieser Zeit habe ich auch Kindern auf einem Ferienhof Reitunterricht gegeben. Die erzählten mir dann immer, wie doof das eine oder andere Pferd ist. Irgendwann hatte ich die Nase voll und dachte nun will ich es wissen.

Also rauf aufs Pferd und los. Die Sicherheit im Umgang mit den Pferden, die ich in der Pferdebodenarbeit gewonnen hatte, machte sich wirklich bezahlt. Das Reiten war super.

Viel macht einfach der Kopf aus, so wie Du es auch schreibst. Auf diese Erfahrung baue ich heute meinen ganzen Reitunterricht für Späteinsteiger/innen auf. Auch bei Reiter/innen die einen Unfall hatten und ihre Angst nicht loswerden, klappt das ganz wunderbar. Ich gebe zu eine "Tüte" Mentaltraining ist auch dabei.
Aber schau Dich doch einfach mal um, ob Du jemanden in Deiner Nähe findest, der Dich in der Pferdebodenarbeit unterstützt.

Herzliche Grüße und viel innere Ruhe, Deine Corri