Loblied auf den Giraffanten

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  • dissens
    • 01.11.2010
    • 4063

    Loblied auf den Giraffanten

    So ...
    weil mir danach ist und weil es vielleicht dem einen oder anderen Mut macht, der vor einem Pferdeproblem/Problempferd steht, mal was POSITIVES.

    Nach dem Tod unseres alten Herrn Wallach haben wir letztes Jahr wieder nach einem Zweitpferd, vorrangig für den Gatten gesucht - u.a. hier: http://www.horse-gate-forum.com/showthread.php?45565-Netter-rahmiger-Warmbl%FCter-Typ-quot-coole-Socke-quot-gesucht
    Gefunden hatten wir letztlich den Giraffanten: 1,78 m groß, jetzt 7 Jahre alt, nett aufgemacht, nette, groß übersetzte Gänge, kleiner TÜV-"Mangel", der ihn - für uns - bezahlbar machte. Besichtigt, probiert (Halle und Gelände), als die gewünschte "coole Socke" eingestuft, AKU, gekauft.

    Im Dezember kam er zu uns. Ausgerechnet im Dezember, als alles für MONATE verschneit war.
    Und ... anfangs hatten wir EINIGE Probleme mit ihm. Das "coole" Pferd erwies sich nach dem Umzug als hochgradig verunsichert und verunsicherBAR, was massive Führ(ungs)probleme nach sich zog. Kindergeschrei bracht ihn völlig aus der Fassung (die Nachbarn haben vier Kinder), beim Versuch, irritierende Reize ins Blickfeld zu bekommen oder von ihnen wegzukommen, hat er uns einfach umgesemmelt. An Silvester war irgendwann der Punkt erreicht, an dem wir dachten „Hoffentlich überlebt er den Stress, den er bei dem Geböller hat“. Es war gar nicht viel Geknalle und die Stute nebendran war völlig gelassen. Nur der Giraffant hat geschäumt (!) vor Stress. Hätten wir die Box aufgemacht, er hätte uns flüchtend einfach über den Haufen gerannt.

    Das Ganze dann gepaart mit einer nicht unerheblichen Frechheit: „Rück das Leckerli raus oder ich HOL es mir!“ *knaps*

    Draußen fing er das Buckeln an, aber richtig. Geflogen bin ich nicht, aber viel gefehlt hat auch nicht. Und, ehrlich: Wenn so ein Riesenviech den Allerwertesten mit Schwung gen Himmel schmeißt, dann setzt auch bei mir Schnappatmung ein. Es GAB die Zeit, in der ich mich mit Bammel und nur in Gesellschaft meines Mannes auf dieses Pferd getraut habe. Handy dabei, Sturzweste an, Helm sowieso. Verabredungen, was wie zu organsieren ist, wenn ich fliege … und quer am Baum klebend lande

    Und wir dachten und sagten uns mehrfach: „Sch****, was haben wir uns DA gekauft?“. Half nix, im Stall war er nun mal. Also Hinterbacken zusammenkneifen und damit umgehen.

    Das Führen sind wir mit viel Bodenarbeit angegangen, haben dabei ordentlich den Macker rausgekehrt, aber auch darauf geachtet, dass alles Brave wieder und wieder gelobt und belohnt wird. Ja, der Ruck an der Kette WAR hier und da nötig, Ja, der Ellenbogen WAR schon mal vor der Pferdebrust gelandet. Aber auch sehr viele Tätschler, viele ruhig lobende Worte und diversen Leckers.

    Frechheiten werden direkt und mit kurzem, trockenen Klatscher mit der hohlen Hand geahndet. Leckers sind BELOHNUNG, werden nicht mehr erbettelt und schon gar nicht eingefordert.

    Was das Buckeln anging, das war aufwendiger. Die Osteopathin war da (HAT der Kerl die Behandlung genossen!), ein neuer Sattel wurde angeschafft, die Sattelei auf „sehr gemütlich, in kleinen Schritten und mit VIEL Ruhe“ umgestellt. Reitereinwirkung und Trense überprüft und, soweit es sinnvoll schien, verändert. Draußen wurde mit schlichtem „Nein“ gelassen (so gut es ging) über jeden weiteren Buckler hinweggeritten.
    (Den Buckler DIREKT, SOFORT mit Gerte zu bestrafen wäre in meinen Augen zwar auch eine grundsätzliche Möglichkeit gewesen. Aber das hätte mehr Mumm benötigt, als ich ihn mit Mitte 40 – und ebenso abrupt wie schief im Sattel landend – noch aufbringe.)

    Insgesamt darauf geachtet, Ruhe und Souveränität auszustrahlen, dem Pferd möglichst IMMER zu vermitteln: „Solange ICH dich führe und du dich führen lässt, kann dir gar nichts passieren.“ Dafür musste ich VOR ALLEM an mir und der eigenen Gelassenheit arbeiten. VIEL arbeiten.

    Und jetzt? Nach einem halben Jahr?

    Läuft er hinter meinem Mann oder mir „frei bei Fuß“ in allen Gangarten, bleibt stehen, wenn wir stehenbleiben, weicht auf Fingerzeig nach rechts, links, rückwärts – auf der Koppel auch jederzeit OHNE jeden Strick. LKW oder Schlepper mit Anhänger von hinten? Kein Problem, ich (60 kg) halte mit zwei Pferden (zusammen gute Tonne, am Halfter) kurz an, lasse das motorisierte Monstrum passieren, dann setzen wir den Weg fort. Gelbe Säcke, kläffende, fletschend an den Zaun schießende Köter? Ja, muss man mal gucken, geht dann aber weiter. „Mama sagt, das ist okay – also ist das wohl okay ...“

    Hole ich ihn, auch mal nach Wochen reiner Faulheit auf der Weide, sattle ihn … und reite aus. Allein. Kein Mann auf Zweitpferd dabei, keiner, der zuhause auf „Alarm“ wartet. Kein Buckeln, kein Scheuen, keine Widersetzlichkeiten, keine Probleme. Den Weg blockierende „gefährliche“ Rehe muss ich noch „wegatmen“, Hochsitze mit flatternden Tarnnetzen werden skeptisch beäugt, während man vorbeigeht aber: „Mama sagt, das ist okay. Mama sagt, ich schaffe das“ (und der Hund traut sich ja auch auf Nasenlänge an das Netz ran …).
    Also schafft er das.

    Braver Bub! Coooole Socke!


    Was letztlich eine wie große Auswirkung zunächst bei der Entwicklung der Probleme, später dann bei ihrem Verschwinden hatte, kann ich nicht eindeutig bestimmen. Die Tatsache, dass er sich einfach über eine lange Zeit an uns „umgewöhnen“ musste, spielt sicher eine Rolle. Passender(er) Sattel und klare Ansagen – ja, auch das!

    Ich denke aber, dass ein Mehr oder (negativ) Weniger an Souveränität und Ruhe – und wenn sie nur glaubhaft (!) gespielt sind – des das Pferd Handhabenden DER Knackpunkt bei vielen Problemen ist.

    Binsenweisheit, oder? Manchmal aber gar nicht soo einfach umzusetzen.
  • cleopatras magic
    • 15.05.2007
    • 4752

    #2
    stell doch mal ein bild ein....

    ist doch toll, hast du das alles mit hilfe oder allein geschaft..
    Keine Lektion der Welt ist es wert, die gute Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen

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    • Dorina
      • 26.05.2011
      • 90

      #3
      Super! Genau das ist es!
      Verlustschmerz, Angst vor dem Ungewissen, kein Vertrauen durch Enttäuschung über Verlust der "Heimat" durch absolutes Vertrauen und Liebe ersetzen.
      Du hast das vorzüglich hinbekommen und ihm eine neue Heimat gegeben.
      In den seltensten Fällen sind Pferde unkurierbar.
      Hatte so einen Fall auch mal mit einem ehemaligen Rennpferd, der Menschen angriff.
      Ist heute immer noch ein sehr starker Charakter, aber für die Besitzerin händelbar.

      Gratulation und Gruß an den Giraffanten!

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      • Greta
        • 30.06.2009
        • 3924

        #4
        Sehr netter Bericht!!! Ich freue mich, das Ihr zueinander gefunden habt!!
        Ich faend ja ein Photo auch toll.
        Allegra von Flake aus der Amica

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        • dissens
          • 01.11.2010
          • 4063

          #5
          Fotos ...

          Vorweg - es mag sein, dass ich die eine oder andere Begabung habe. Fotografieren zählt definitiv nicht dazu. Seht's mir also nach!

          Hier hatte ich mich mal an einem Seitenbild versucht (diesen März): http://www.horse-gate-forum.com/show...t=Seitenbilder

          Eure Exterieurbewertungen sind nach wie vor willkommen! (Ich sehe an den eigenen Viechern immer nur das Schöne ...)

          Hier ist Prince Charming mal im Portrait (vor einigen Tagen):


          Und hier in locker-schlurfiger Bewegung (Juni, meckert nur - das ist das noch beste von etwa 20 Fotos, die wir an dem Tag geschossen haben):




          Wer geholfen hat?

          Am allermeisten sie hier - Madame la Reine aka "die Zicke" - ihres Zeichens eindeutig Chefin im Ring:



          Nicht nur dass sie - früher selbst sehr blütig-guckig - nachdem er dazu kam, sich SOFORT zum coolen, gelassenen Führungspferd gewandelt hat, wenn es um "gefährliche" Dinge am Wegesrand geht.
          Nein, auch seine Erziehung hat sie ebenso konsequent wie führungsstark auch in ihre Hände, äähhh Hufe genommen (ja, er hat öfter "Schmarren", weil sie ihm gerne auch öfter erklärt, wo der Frosch die Locken hat).

          Wer noch geholfen hat?

          Die Sattlerin. Mit nahezu unerschöpflicher Geduld bei absolutem Sauwetter einen mehrstündigen Satteltermin durchziehend, sich durch nichts und niemanden, auch nicht durch des Giraffanten unwilliges Hampeln, Schnappen-Wollen und Winken aus der Ruhe bringen lassend. Hat mich nachhaltig beindruckt.

          Der Göttergatte. Klar. ER hat als erster (!) einen Draht zum Pferd gefunden. ER hat das Vorbild abgegeben, indem er einfach dem an der Hand scheuenden Giraffanten ein Stück Strick gelassen hat und – wirklich, als wäre GAR NICHTS gewesen – äußerlich vollkommen unbeeindruckt weiter seines Weges gegangen ist. Wenn ich mal groß bin, will ich das auch in solcher Perfektion können …

          1000 andere Vorbilder und Lehrer, die mich immer wieder gelehrt haben, bei Problemem nicht den Schwanz einzuziehen und zu flüchten, sondern den Hintern zurück in die Hose zu stecken und das Kreuz drüber mal bisschen breiter zu machen. Nicht nach Mama oder dem "Experten" zu schreien, sondern mich selbst hinzusetzen und zu gucken, wo ich stehe und wie ich damit umgehen kann/soll/MUSS.

          Und …
          IHR!
          Als ich kleinlaut und leicht verbeult im Dezember unser Führproblem geschildert habe http://www.horse-gate-forum.com/show...F%FChrprobleme , habt Ihr mir wohlgezielt und mit genügend Effet in den Hintern getreten.

          Danke!

          Kommentar

          • cleopatras magic
            • 15.05.2007
            • 4752

            #6
            welche rasse hat denn der gute? geht der typ in richtung
            "berlin - brandenburger " , "mecklenburger"???
            Keine Lektion der Welt ist es wert, die gute Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen

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            • streeone
              • 26.03.2010
              • 1309

              #7
              Da könnt ihr wirklich stolz auf euch sein! Weiter so!

              Ich wünschte, bei uns würde es gerade auch so gut laufen. Aber du kennst ja die Problematik.
              Gash du Mont St. Pierre (Galapagos x Hutson)
              26.04.1990 - 07.02.2010

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              • Moonlight69
                • 23.09.2006
                • 1860

                #8
                Toller Bericht, klasse geschrieben, und toll, wie ihr zueinander gefunden habt. Ich freue mich ehrlich für euch!
                www.bunte-windspiele.de.tl
                www.langhaar-whippet.eu

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                • Korney
                  • 05.03.2009
                  • 3514

                  #9
                  Toll herzlichen Glückwunsch für diese Entwicklung! Auf dass ihr noch viele gemeinsame schöne Zeiten miteinander verbringen mögt!

                  lg Korney

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                  • Sentano S
                    Gesperrt
                    • 30.05.2005
                    • 5285

                    #10
                    Super! freut mcih, dass Ihr zufrieden seit, mit dem Giraffanten! Mein Giraffantamel war auch so ein genialer! :-)

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                    • dissens
                      • 01.11.2010
                      • 4063

                      #11
                      Ob "genial" kann ich noch nicht wirklich sagen. Eine ausgeprägte Persönlichkeit aber hat er. Man könnte auch sagen, er sei ... frech.
                      Heute habe ich ihn erst ein bisschen auf der Weide longiert. Hat er alles auch brav gemacht, nur ein wenig lustlos. Auch gut, schlappen Tag haben wir alle mal, dachte ich mir. Nach einer Viertelstunde oder so habe ich ihn losgemacht und wir haben die beiden Herrschaften (Giraffant und Zicke) dann eben noch ein wenig so laufen lassen.

                      IST der Kerl auf der Weide herumgebrummt! Vollgas, vorne hoch, hinten hoch, Zicke angezickt. Und noch 'ne Runde. Ich sehe so etwas ja richtig gerne, gebe ich zu. Und auf dem knappen Hektar, den sie da haben, geht das ja auch.

                      Schließlich habe ich ihn gerufen. Kommt der Bub doch aus der hintersten Ecke im Jagdgalopp angekachelt und haut erst kurz vor mir die Bremse rein, um dann kurzfristig auf zwei Beinen vor mir zu stehen. Nicht so nah, dass er mich hätte verletzen können, lt. Göga waren da noch 2 bis 3 Meter Platz. Aber schon klar, dass das eine, wenn auch spielerische, Herausforderung war.
                      Doof für ihn, es gab ein lautes "Hey!" und er musste dann erst mal wieder eine Runde "weichen" üben, bevor es wieder nette Worte, einen Tätschler und ein Lecker gab.
                      Merke: ER weicht, nicht ich!

                      Ich bin mir sicher: WÄRE ich zurückgewichen, hätte ich mir damit wochenlange Arbeit versaut. Sein Job ist es, solche "Fragen" zu stellen. Meiner aber ist es, sie klar und unmissverständlich zu beantworten.

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                      • Sentano S
                        Gesperrt
                        • 30.05.2005
                        • 5285

                        #12
                        PRima! Verrätst Du mir bitte die Abstammung von der Zicke und dem Giraffanten?

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                        • dissens
                          • 01.11.2010
                          • 4063

                          #13
                          Die Zicke: Odeur xx (v. Athenagoras) - Grundstein II - Sarasto
                          Der Giraffant: Royaldik - Grundstein II - Uredo

                          Halb-Cousins sozusagen. Und eigentlich zu gut für "Freizeit-Ellis" wie uns ...

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                          • Sentano S
                            Gesperrt
                            • 30.05.2005
                            • 5285

                            #14
                            Cool, den odeur xx kannte ich! Sieht mir sehr nach einer ZW aus?
                            Grundstein II bei otto Stach seine karriere begonnen und Uredo war auch hier stationiert!
                            Sarastro ein XX?

                            Kommentar

                            • dissens
                              • 01.11.2010
                              • 4063

                              #15
                              Sind beide Zweibrücken gebrannt.
                              Und, nein, nicht Sarastro, sondern Sarasto (ein r weniger). Der wiederum war Hannoveraner und Sudan xx - Donnerfriede (Hann.) gezogen.
                              Stutchen ist, verbandsmäßig gesehen, also rein Hann. x VB gezogen.

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                              • Sentano S
                                Gesperrt
                                • 30.05.2005
                                • 5285

                                #16
                                Ah, ok!Donnerfriede ,kenne ich nid! Hast Du die beiden bei Paardenfokken drin?

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                                • dissens
                                  • 01.11.2010
                                  • 4063

                                  #17
                                  Zitat von Sentano S Beitrag anzeigen
                                  Ah, ok!Donnerfriede ,kenne ich nid!
                                  Wundert mich nach dem zweiten Hingucken auch nicht. Ich hab Dir aus Versehen die MUTTER von Sarasto genannt, nicht den MV.
                                  Peinlich, das!
                                  Zuletzt geändert von dissens; 08.08.2011, 17:07. Grund: Volle Pedigrees wieder rausgenommen

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                                  • dissens
                                    • 01.11.2010
                                    • 4063

                                    #18
                                    So, da holen wir den Uralt-Faden doch mal wieder hoch. Grund ist, dass ich mich über den Dicken heute mal wieder RICHTIG gefreut habe.

                                    (Und ab hier bitte alle "ernsthaften", "ambitionierten", "erfolgreichen" Reiter weggucken oder wegdrücken, was jetzt kommt, ist reines "Freizeitpferdemenschengefreue"!)

                                    Der Giraffant hatte den Winter über größtenteils Ferien. Nicht weil er oder ich ernsthaft verletzt gewesen wären, sondern, weil mir nicht nach Reiten war. Nicht auf ewig schlammigen Gelände mit einem zuweilen arg hopsigen und zudem riesigen Pferd, bei dem ich nicht sicher weiß, ob er auch im Tiefschlamm seine Beine beim Landen noch unter den Bauch gesammelt bekommt. Und mit oder gar unter 700 kg Pferd zu liegen ist für mich eine weniger attraktive Aussicht. Lächelt, aber ist so. Und Halle oder so haben wir nicht.
                                    Egal.
                                    Jetzt fangen wir wieder an was zu arbeiten. Gemütlich. Steht ja nix auf dem Spiel. (Das ist das Schöne, wenn man nur freizeitmäßig reitet.) Auf einem abgetrennten Teil der Weide, auf der der Giraffant und "seine" Stute 24/7 stehen.
                                    Gestern hab ich ihn noch mit Hilfe des Gatten fertig gemacht und dann an die Longe genommen.
                                    Brummkreisel, jo. Wundert nicht. Ist Frühling, ist der Giraffant. Und so viele gefährliche Farräder auf der Straße (50m weg von uns!). Ihn da raus in den Schritt parieren? Könnte ich genausogut versuchen, einen D-Zug an der Longe zu bremsen. Ich frag mich immer, wie Leute das machen von wegen "Pferde erst mal 15 Min. im Schritt arbeiten" bzw. wie deren Pferde drauf sind (und was die ins Futter bekommen). Der Dicke hatte darin gestern KEINE Aktien. Also gut, dann rennt er eben erst mal im Kreis. Laaaange Longe.
                                    Nach diversen ziemlich flotten Runden (aber, so weit, so brav: ohne Zerren nach hier oder dort, auch ohne größere Sätze) war er dann auch so weit, dass er Kommandos und Hilfen annehmen konnte.
                                    Auf beiden Seiten noch mal alle drei Grundgarngarten laufen lassen, Looooben, Schluss. Ausziehen, wälzen und fressen lassen.

                                    Heute komme ich auf die Weide, beide Hunde (1 mal älterer Ridgeback, 1 mal junger Setter) dabei. Giraffant überlegt 'ne Weile, kommt dann an, holt sich sein Leckerchen, lässt sich aufhalftern, putzen (jaaaa, bitte unterm Hals!), trensen (soll ich wirklich? na gut, Kopf runter, Maul um hingehaltenes Gebiss) und wir gehen rüber.
                                    Läuft von Anfang an an der Longe als hätte er den ganzen Winter über ordentlich gearbeitet und nicht alle Zeit der Welt gehabt, sich Blödsinn auszudenken.
                                    Lässt sich super easy "hoch- und runterschalten" (wir machen bisher nur einfache Gangartenwechsel, Halt aus dem Trab oder so kommt später wieder dazu, durch den Zirkel wechseln auch, dafür muss er dann schon wieder mehr auf der Hinterhand "sitzen"), Rahmenerweiterung klappt ebenso wie - leichtes, nicht als solches "versammelndes", das wäre glatt gelogen! - Zurücknehmen innerhalb der Gangarten, Herr Giraffant kommt auf den ersten Ruf rein in den Zirkel, lässt sich noch nicht mal von dem durchgeknatterten Setterlein irritieren, das mal hier, mal da herumgaloppiert oder Pferdeäppel durch die Gegend wirft.
                                    Kurz: Toll!

                                    Glaubt man kaum. So eklig der Kerl manchmal sein kann, aber heute hat er sich bei mir die goldene Klorolle am grünroten Band verdient.

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                                    • copine001
                                      • 01.08.2005
                                      • 911

                                      #19
                                      Herzlichen Glückwunsch zu diesem Pferd, dissens. Ihr habt Vertrauen ineinander erarbeitet, etwas, was man mit Geld nicht kaufen kann. Und du schreibst das so gefühlvoll, dass man den Eindruck hat, man hätte daneben gestanden und euch beobachtet.
                                      Schöne Geschichte, gerne mehr davon.
                                      Immer ruhig mit den jungen Pferden!

                                      Kommentar

                                      • Elke
                                        • 05.02.2008
                                        • 11712

                                        #20
                                        dissens, toll, macht weiter so.Meine kleine Giraffe wird hoffentlich auch mal eins ehr anständiges Reitpferd werden...

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