Einem kleinen Kind den Tod des Vaters erklären?! - Buchtipps?

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  • dana-s
    PREMIUM-Mitglied
    • 01.12.2008
    • 218

    Einem kleinen Kind den Tod des Vaters erklären?! - Buchtipps?

    Hallo Leute,

    brauche mal dringend einen Rat.

    Bei uns im engen Bekanntenkreis ist ein Freund verstorben.
    Er hinterlässt eine vierjährige Tochter.
    Gestern war Beisetzung, die Kurze war nicht dabei, aber die Mama hat berichtet, dass die Kleine nicht gut damit umgehen bzw. es ja auch noch gar nicht richtig begreifen kann.

    Da sie unser Patenkind ist und auch sehr nahe steht, suche ich nun ein Buch (Bilderbuch?!), welches altersgerecht und verständlich ist, sodass man es mit ihr zusammen "durchlesen", Bilder schauen kann, etc. um ihr zu erklären, dass Papa zwar nicht mehr "hier unten" bei ihr ist, aber oben im Himmel wartet und trotzdem immer noch irgendwie da... (ihr wisst, was ich meine...).

    Ich selber habe hier seit Jahren das Buch "Du bist immer noch bei mir" von Mariko Kikuta.
    Fand es auch immer sehr schön, aber bezweifle, dass das schon für ein vierjähriges Mädel passt...

    Hat von euch noch irgendwer Vorschläge oder Tipps bezüglich so einer Situation...?!

    Bin euch jetzt schon sehr dankbar!

    LG Dana
  • dana-s
    PREMIUM-Mitglied
    • 01.12.2008
    • 218

    #2
    Ich hab jetzt auch mal gegooglet und ein paar nette Sachen gefunden, aber vielleicht war/ist ja jemand in einer ähnlichen Situation und kann berichten, was sie/er gemacht hat, um zu helfen.

    @ Prima_Vera: Danke, Buch ist schon im Einkaufswagen!

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    • Salsa1204
      • 21.05.2007
      • 3158

      #3
      Wir haben gerade im Kindergarten eine Kinderbibelwoche zu diesem Thema gemacht. Sehr empfehlen kann ich "Nie mehr Oma Lina Tag" als Bilderbuch und auch "Hat Opa einen Anzug an?", als Sachbuch super ist "Willy wills wissen: Wie ist das eigentlich mit dem Tod?", denn Kinder interessieren sich, auch in ihrer Trauer, oft für rein praktische Dinge, da ihnen die Ewigkeit des Todes gar nicht bewusst ist. Als Beispiel: Wir haben einen Friedhof besucht und erklärt, dass man dort leise sein soll. Daraufhin kam die Frage: "Wieso können die Toten uns denn hören?". Es ist ein sehr schwieriges Thema, aber Kinder verkraften es, wenn man ehrlich zu ihnen ist. Es ist furchtbar, gerade wenn ein junger Mensch stirbt, alle sind sehr traurig, aber ganz wichtig! Dem Kind klarmachen, dass es in keiner Weise einen Schuldigen an der Situation gibt. Weder der Tote wollte sterben, noch hat das Kind was damit zu tun, da leiden die Kinder oft am meisten drunter.


      Wenn du noch Fragen hast, gerne per PM, habe mich sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt!
      Zuletzt geändert von Salsa1204; 08.12.2010, 15:18.

      Kommentar

      • Salsa1204
        • 21.05.2007
        • 3158

        #4
        ...übrigens auch wenn es leider schon zu spät ist: Das Kind mit zur Beerdigung nehmen! Wie soll so ein kleiner Mensch denn begreifen, dass der Papa tot ist, wenn sie es nicht sieht? Da die Mutter natürlich unter enormer Trauer steht, das Kind zu einer Bezugsperson geben, der sich mit zur Mutter setzt und sich um das Kind kümmert und ihm erklärt was passiert. Jetzt am besten schnell mit dem Kind zum Grab, wenn die Blumen noch drauf sind und erklären "Guck mal da ist der Papa jetzt unter der Erde und es haben ihm so viele Leute Blumen gebracht, weil sie so traurig waren, dass der Papa gestorben ist und wollten, dass er ein ganz schönes Grab hat."

        Und natürlich mein ganz herzliches Beileid, das ist eine ganz, ganz schlimme Situation!

        Kommentar

        • Uniqua
          • 20.03.2005
          • 6631

          #5
          hallo......

          war der vater denn schon krank oder ist plötzlich gestorben ?
          denke das ist auch eine wichtige sache bei der verarbeitung.....
          wir hatten ein kind im kiga in der gruppe, deren mama an krebs gestorben ist, sie war damals 6 jahre alt, es war echt schlimm......
          4 jahre ist auch echt ein schlimmes alter, ich hätte es evt auch mit zur beerdigung genommen, aber wie soll die mutter das hinbekommen, wenn sie selber am zerbrechen ist...
          wenn ich es wäre, würde ich jetzt viel zum freidhof gehen, bilder für papa malen und dort hinbringen, einen engel.... und eben ganz viel drüber reden.....
          hierbei hilft einem immer wieder die eigene einstellung zum tod (hört sich doof an, soll es aber nicht )
          ....meine kindergarten kinder haben mich mal gefragt wo mein papa wohnt, hab ihnen dann erzählt wo er wohnte, das er aber leider gestorben sei aber jetzt im himmel wohnt :-), seit dem fragen die mich immer mal wieder....ob er uns sieht, was er da wohl macht....
          einmal wollte wer wissen woran er gestorben sei,,,, doch bestimmt weil er ein opa war, da hab ich ihnen von der krankheit erzählt.... es war für die alle ganz normal.......
          das muss nicht jeder so machen ! denn man muss auch dahinter stehn....so habe ich den kindern auch einen ort gezeigt, wo man mit einem toten noch kontakt haben kann, und da ist es egal ob man an leben nach dem tod glaubt oder nicht...... man schaft einen ort wo man verarbeiten darf und kann....und das in einer zeit, wo ansich nur traurigkeit, weinen und stille da ist.....

          Kommentar

          • Salsa1204
            • 21.05.2007
            • 3158

            #6
            Wir haben auch eine "Ruhestätte" für verstorbene Haustiere und Verwandte u.A. auch Geschwister eingerichtet. Es gibt auch eine "Erinnerungsschatzkiste" in die die Kinder Bilder oder andere Erinnerungen legen können, das ist auch was sehr schönes. So haben die Kinder die schönen Erinnerungen und können ganz privat entscheiden, was sie gerne behalten möchten, sowas kann man auch gut basteln.

            Kommentar


            • #7
              Wie furchtbar. Leider kann ich da nicht weiterhelfen aber was die anderen beizusteuern hatten macht Sinn finde ich. Als mein Vater im April gestorben ist, haben unsere beiden das unerwartet gut weggesteckt. Vermutlich sind sie aber auch ziemlich abgehärtet weil sie ja zu Hause alles was mit dem Leben und Sterben zu tun hat bei den Tieren hautnah miterleben. Ich finde es wichtig, dass man Kindern ermöglicht, sich mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen. Früher oder später fehlt ihnen sonst das Rüstzeug. 4 ist natürlich entsetzlich viel zu früh um einen Elternteil zu verlieren. Ich hoffe, dass die Kleine den Verlust verarbeitet bekommt. Denke, die Verhinderung von Schuldgefühlen ist da wirklich wahnsinnig wichtig. Kinder machen sich ja für alles Mögliche verantwortlich

              Kommentar

              • Salsa1204
                • 21.05.2007
                • 3158

                #8
                Man muss sich aber glaube ich auch selber viel zugestehen. Ich glaube, Kinder habe da sehr viel Verständnis. Im Gegenteil, ich glaube es baut sich eine Mauer auf, wenn man seine Gefühle nicht auch vor dem Kind zeigt. Außerdem wird auch dann das Kind denken, dass es Schuld ist, dass alle so traurig sind. Man darf sein Kind in so einer Situation auch ohne Schuldgefühle mal "abgeben". Man braucht auch Zeit für sich und anscheinend ist es ja in eurem Fall "glücklicherweise" so, dass ihr einen guten sozialen Backround habt. Die Kleine wird geliebt und das ist in jeder Krise da wichtigste für ein Kind in diesem Alter. Das klingt jetzt vielleicht romantisch oder kitschig, aber es ist sehr wahr: Liebe ist immer die Basis und heilt alle Wunden, auch wenn es Zeit braucht.

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                • Ive
                  • 01.08.2008
                  • 1007

                  #9
                  Mein Vater starb als ich 5 Jahre alt war, aber meine Mum hatte schon vorher (sie lebten getrennt) einen neuen Mann. Trotzdem konnte die Leere die in mir drin ist/war, nicht "ertsetzt" werden, obwohl ich damals von dem ganzen drumherum nicht viel mitbekam und leider pratisch keine wirklich bewusste Erinnerung habe. Kinder sind in solchen Sachen sehr pragmatisch und Meister in Verdrängung. Sehr schmerzhafte Sachen werden nicht wirklich realisiert. Das kommt später. Mir ist es bei meiner Tochter ganz wichtig immer ehrlich zu sein. Gefühle vor ihr nicht zu verstecken, also auch mal traurig sein und weinen, wenn sie dabei ist. Sowieso ist es wichtig auch negative Gefühle wie Wut, Trauer und Zorn auszuhalten und zuzulassen. Das gibt Kindern Sicherheit das ihre Eltern sie so nehmen, wie sie sind.

                  Kommentar

                  • Excalibur
                    • 22.05.2004
                    • 3166

                    #10
                    Diese beiden Bilderbücher finde ich sehr passend, es geht zwar um den Tod eines Tieres, aber das Thema wird einfühlsam und kindgerecht vermittelt:
                    http://www.amazon.de/Adieu-Herr-Muff...ref=pd_sim_b_4 und http://www.amazon.de/wohl-lieber-Dac...ref=pd_sim_b_1

                    Kommentar

                    • Pavarotti
                      • 20.05.2007
                      • 867

                      #11
                      Zitat von Excalibur Beitrag anzeigen
                      Diese beiden Bilderbücher finde ich sehr passend, es geht zwar um den Tod eines Tieres, aber das Thema wird einfühlsam und kindgerecht vermittelt:
                      http://www.amazon.de/Adieu-Herr-Muff...ref=pd_sim_b_4 und http://www.amazon.de/wohl-lieber-Dac...ref=pd_sim_b_1
                      "Adieu Herr Muffin" kann ich nur empfehlen, ein wunderbares einfühlsames Kinderbuch ;-)

                      Kommentar

                      • Salsa1204
                        • 21.05.2007
                        • 3158

                        #12
                        Allerding sind das alles Bücher, in den gestorben wird, weil jemand alt wird und dann ganz krank. Das trifft ja hier in diesem Fall leider nicht zu. Ich guck morgen nochmal im Kindergarten, da hatten wir so viel Material, dass ich gar keinen Überblick habe...

                        Kommentar

                        • Mondnacht
                          • 01.12.2009
                          • 2470

                          #13
                          Das Mädchen unter dem Dohlenbaum von Riitta Jalonen und Kristina Louhi.

                          Handelt genau von einem Mädchen, deren Vater gestorben ist, sehr einfühlsam.

                          Kommentar

                          • dana-s
                            PREMIUM-Mitglied
                            • 01.12.2008
                            • 218

                            #14
                            Ach mensch, Leute, das ist echt total klasse und lieb von euch!!!
                            Wir wollen uns dann morgen mal bei machen und schauen, wie wir alles in nächster Zeit organisieren. Erstmal werden ein paar von den Büchertipps bestellt und wir schauen selber durch, ob da was passen könnte.
                            Ich denke auch, dass es eher ein Buch wird, wo jemand plötzlich verstirbt, so wie in unserem Fall; es kam ja völlig unerwartet.

                            Aber ich hoffe, und bin guter Dinge, dass wir das hinbekommen!!!
                            Und nochmals ein Danke schön an dieser Stelle!!!

                            Kommentar

                            • Julez
                              • 24.07.2006
                              • 385

                              #15
                              Oh Mensch, das tut mir schrecklich leid!

                              Ich hab nicht unbedingt Erfahrung mit kleinen Kindern, kann aber dafür mal aus eigener Sicht schreiben. Mein Vater starb ganz plötzlich, allerdings war ich da schon erwachsen. Das kleine Kind wird nicht verstehen, dass Papa nie mehr wieder kommt, aber es merkt, dass etwas anders ist und bekommt auch mit, dass Mama leidet. Deswegen ist es wichtig, dass Außenstehende die beiden jetzt viel unterstützen, damit das Leben so gut wie möglich weiter geht. Unterstützt die Mama, wo es nur geht, damit sie ihrem Kind die Stütze bieten kann, die es jetzt braucht. Für mich war es schwierig, mit der eigenen Trauer und der meiner Mutter umzugehen. Das Wichtigste ist einfach, dass der Rest der Familie jetzt zusammenhält und das Kind Halt bekommt.

                              Ich wünsche Dir viel Kraft für die Zeit und finde es toll, dass Du dich so um dein Patenkind sorgst!

                              Kommentar

                              • Schätzelein
                                • 29.07.2009
                                • 1229

                                #16
                                Hm...mein Vater starb als ich 6 war. Davor war er zwei Jahre krank. Mir wurde das einfach so gesagt.

                                Obwohl wir überhaupt keine religiöse Familie sind, hat es mir "geholfen" zu beten. Ich habe als Kind dann Trost darin gefunden, mit meinem Papa per Gebet abends zu sprechen.

                                Alles gute für die kleine Maus. Wichtig ist es, dass der Papa nie vergessen wird, dass sie Fotos hat und viele schöne Geschichten über ihn hört. Gerade später wirds sie viel fragen. Er darf nicht "totgeschwiegen" werde, auch wenn die kleine einen neuen Steifpapa bekommt. Ihren richtigen Papa kann niemand ersetzen!

                                Kommentar

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