REITEN AUS DER SICHT EINES INGENIEURS:
Teil 1:
Das Pferd an sich, ist ein stabiles, also statisch ausballanciertes Objekt,
will heißen, es steht gleichmäßig mit gleichmäßig verteiltem Gewicht auf 4 Beinen, anders als ein Vogel oder Motorrad, die einen Ausgleich brauchen, sei es durch den Schwanz oder die Kreiselkräfte bewegter rotierender Massen (Räder) um nicht umzufallen.
In diese natürliche Statik fügt sich beim Pferd der Mensch an einer definierten, optimalen Stelle im Talpunkt, zwischen den Sinusscheiteln: Dem Nackenwirbel und dem Hinterteil, also dem vorderen ersten Halsangelpunkt über den Vorderläufen und dem hinteren Gegenstück über den Hinterläufen.
An just dieser Position wird der Sattel eingelassen und mit einem Gurt um den Bauch des Pferdes sorgfältig befestigt. Auf eine mehrmalige und gewissenhafte Kontrolle des Sitzes dieses Zentralgurtes ist vor dem Erstbesteigen des Pferdes kritischst zu achten. Sabotagemaßnahmen an dieser Stelle sind dem leitenden Instruktor zu melden!
Der Mensch tritt nach erfolgter und positiv gegenbestätigter Kontrolle von vorne links (also einer für den Pferdeblick beruhigenden, gut übersichtlichen 11 Uhr Position) zu dem Tier, greift mit der rechten Hand den in Reitrichtung links befindlichen Steigbügel , dreht ihn um 90 Grad nach außen, bis seine Öffnung parallel zu einem selber steht und tritt dann mit dem linken Fuße in den herabhängenden Steigbügel.
Seine rechte Hand sucht währenddessen steigkraftentlastend, vorbereitend Tuchfühlung zum vorderen Sattelknauf und behält Kontakt zum vorgeordneten Zügel.
Dann schwingt er sich gut balanciert und nicht zu schnell in den Sattel, indem er sich mit dem rechten Bein möglichst gleichmäßig und kraftvoll vom Boden abstößt und sich, wie auf einer Leiterstufe mit dem linken Bein vom Steigbügel aus dem Kniegelenk in gerader Haltung empor drückt. Ist die Dienstgipfelhöhe erreicht, also das linke Bein mit dem Fuße im Bügel gerade, so schwenkt er das rechte Bein im „90 Grad Spagat“ über das Hinterteil des Pferdes, dreht sich mit ganzem Oberkörper um weitere 90 Grad entgegen des Uhrzeigersinnes und lässt sich im Bewegungsflusse stetig aber nicht ruckartig in den Sattel hernieder, während das rechte Bein an seinen Bestimmungsort, den rechten Steigbügel, geführt wird und die rechte Fußspitze im rechten Bügel Platz nimmt.
Hier verharrt der Reiter und ordnet den Zügel zwischen beiden Händen symmetrisch.
Nun wird es spannender denn jetzt erfolgt alles nahezu gleichzeitig;
Der Zügel wird nachgelassen, also etwas gelockert und der Reiter verschiebt seinen Schwerpunkt mittels seines Oberkörpers nach vorne, ohne jedoch seinen geraden Sitz in der Zentralachse des Sattel/Nacken Mittelpunktes aufzugeben;
Unterstützt durch ein festeres Einwirken des Oberschenkels (beidseitig gleich), während die Unterschenkel gerade Ratiomitte des o.g. Sattelmittelpunkts verharren, also in Standardposition, neutral.
"standard vorwärtstreibend-gerade vertikal"
Das Pferd tritt langsam an... soll es nun in Form einer Ausweichkurve die Richtung wechseln; wird hier ein Verknüpfung der Gewichtsverlagerung, ohne starkes Verschieben des Oberkörpers aus der Sollposition in Kurvenrichtung nötig, und das dabei gleichzeitige Anziehen des kurveninneren Zügels...
Das Pferd folgt dem stärkeren Gewicht und dem Zügel in die Richtung, ähnlich einem Kettenfahrzeug, bei dem mit der Kettenbremse gelenkt wird; man gibt auf einer Seite Schub, also Traktion und „bremst“, vermindert also auf der anderen...
Ein Kombinationseinwirkung dreier Hilfsparameter ist ferner kurvenrichtungsabhängig abzustimmen, da das Pferd kein starres „Fahrzeug“ ist, sondern vom Prinzip eher einem Gelenkbus statt einer Planierraupe ähnelt;
A) Das Verschieben bzw. Verlagern des möglichst gerade vertikal gehaltenen Oberkörpers in Kurvenrichtung und somit einer wirksamen Belastung der kurveninneren Gesäßkopplung zwischen Reiterpo und Sattel, bzw. Weiterleitung dieses Gewichtes zu ca. einem Drittel in den Steigbügel, der aufgrund o.g. Gewichts ebenfalls mehr belastet wird.
B) Das gleichzeitige kurvenstärkenabhängige sachte Anziehen des in Kurvenrichtung befindlichen Zügels.
C) Traktionsschubdifferentialhilfe durch kurveninneren Unterschenkel in Position "standard vorwärtstreibend-gerade vertikal“ ( s.o.) für den weiterhin unvermindert ablaufenden Trittschub auf der „Innenspur“ , kurvenäußerer Schenkel „Traktionsmindernd“ in einer ca. 7 Grad in Rückrichtung abgewinkelten Unterschenkel Stellung zur Verminderung des Trittschubs auf der kurvenäußeren „Spur“.
Hierdurch erreicht man einen „kurvenfolgenden“ Lauf , und einen „kurvengerechten“ Nachlauf der Hinterspur in Nachfolge der Vorderspur (Biegung der Längsachse des Pferdes und somit, im Gegensatz zu einem starren Durchqueren eine Reibungs- und kräftemindernde Kurvenbewältigung.)
Teil 1:
Das Pferd an sich, ist ein stabiles, also statisch ausballanciertes Objekt,
will heißen, es steht gleichmäßig mit gleichmäßig verteiltem Gewicht auf 4 Beinen, anders als ein Vogel oder Motorrad, die einen Ausgleich brauchen, sei es durch den Schwanz oder die Kreiselkräfte bewegter rotierender Massen (Räder) um nicht umzufallen.
In diese natürliche Statik fügt sich beim Pferd der Mensch an einer definierten, optimalen Stelle im Talpunkt, zwischen den Sinusscheiteln: Dem Nackenwirbel und dem Hinterteil, also dem vorderen ersten Halsangelpunkt über den Vorderläufen und dem hinteren Gegenstück über den Hinterläufen.
An just dieser Position wird der Sattel eingelassen und mit einem Gurt um den Bauch des Pferdes sorgfältig befestigt. Auf eine mehrmalige und gewissenhafte Kontrolle des Sitzes dieses Zentralgurtes ist vor dem Erstbesteigen des Pferdes kritischst zu achten. Sabotagemaßnahmen an dieser Stelle sind dem leitenden Instruktor zu melden!
Der Mensch tritt nach erfolgter und positiv gegenbestätigter Kontrolle von vorne links (also einer für den Pferdeblick beruhigenden, gut übersichtlichen 11 Uhr Position) zu dem Tier, greift mit der rechten Hand den in Reitrichtung links befindlichen Steigbügel , dreht ihn um 90 Grad nach außen, bis seine Öffnung parallel zu einem selber steht und tritt dann mit dem linken Fuße in den herabhängenden Steigbügel.
Seine rechte Hand sucht währenddessen steigkraftentlastend, vorbereitend Tuchfühlung zum vorderen Sattelknauf und behält Kontakt zum vorgeordneten Zügel.
Dann schwingt er sich gut balanciert und nicht zu schnell in den Sattel, indem er sich mit dem rechten Bein möglichst gleichmäßig und kraftvoll vom Boden abstößt und sich, wie auf einer Leiterstufe mit dem linken Bein vom Steigbügel aus dem Kniegelenk in gerader Haltung empor drückt. Ist die Dienstgipfelhöhe erreicht, also das linke Bein mit dem Fuße im Bügel gerade, so schwenkt er das rechte Bein im „90 Grad Spagat“ über das Hinterteil des Pferdes, dreht sich mit ganzem Oberkörper um weitere 90 Grad entgegen des Uhrzeigersinnes und lässt sich im Bewegungsflusse stetig aber nicht ruckartig in den Sattel hernieder, während das rechte Bein an seinen Bestimmungsort, den rechten Steigbügel, geführt wird und die rechte Fußspitze im rechten Bügel Platz nimmt.
Hier verharrt der Reiter und ordnet den Zügel zwischen beiden Händen symmetrisch.
Nun wird es spannender denn jetzt erfolgt alles nahezu gleichzeitig;
Der Zügel wird nachgelassen, also etwas gelockert und der Reiter verschiebt seinen Schwerpunkt mittels seines Oberkörpers nach vorne, ohne jedoch seinen geraden Sitz in der Zentralachse des Sattel/Nacken Mittelpunktes aufzugeben;
Unterstützt durch ein festeres Einwirken des Oberschenkels (beidseitig gleich), während die Unterschenkel gerade Ratiomitte des o.g. Sattelmittelpunkts verharren, also in Standardposition, neutral.
"standard vorwärtstreibend-gerade vertikal"
Das Pferd tritt langsam an... soll es nun in Form einer Ausweichkurve die Richtung wechseln; wird hier ein Verknüpfung der Gewichtsverlagerung, ohne starkes Verschieben des Oberkörpers aus der Sollposition in Kurvenrichtung nötig, und das dabei gleichzeitige Anziehen des kurveninneren Zügels...
Das Pferd folgt dem stärkeren Gewicht und dem Zügel in die Richtung, ähnlich einem Kettenfahrzeug, bei dem mit der Kettenbremse gelenkt wird; man gibt auf einer Seite Schub, also Traktion und „bremst“, vermindert also auf der anderen...
Ein Kombinationseinwirkung dreier Hilfsparameter ist ferner kurvenrichtungsabhängig abzustimmen, da das Pferd kein starres „Fahrzeug“ ist, sondern vom Prinzip eher einem Gelenkbus statt einer Planierraupe ähnelt;
A) Das Verschieben bzw. Verlagern des möglichst gerade vertikal gehaltenen Oberkörpers in Kurvenrichtung und somit einer wirksamen Belastung der kurveninneren Gesäßkopplung zwischen Reiterpo und Sattel, bzw. Weiterleitung dieses Gewichtes zu ca. einem Drittel in den Steigbügel, der aufgrund o.g. Gewichts ebenfalls mehr belastet wird.
B) Das gleichzeitige kurvenstärkenabhängige sachte Anziehen des in Kurvenrichtung befindlichen Zügels.
C) Traktionsschubdifferentialhilfe durch kurveninneren Unterschenkel in Position "standard vorwärtstreibend-gerade vertikal“ ( s.o.) für den weiterhin unvermindert ablaufenden Trittschub auf der „Innenspur“ , kurvenäußerer Schenkel „Traktionsmindernd“ in einer ca. 7 Grad in Rückrichtung abgewinkelten Unterschenkel Stellung zur Verminderung des Trittschubs auf der kurvenäußeren „Spur“.
Hierdurch erreicht man einen „kurvenfolgenden“ Lauf , und einen „kurvengerechten“ Nachlauf der Hinterspur in Nachfolge der Vorderspur (Biegung der Längsachse des Pferdes und somit, im Gegensatz zu einem starren Durchqueren eine Reibungs- und kräftemindernde Kurvenbewältigung.)
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