Reh angefahren

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  • Cavaletti
    • 22.10.2008
    • 271

    Reh angefahren

    Mir ist grade was total Schlimmes passiert. Ich hab ein Reh angefahren.
    Ich war aufm Nachhauseweg ausm Stall. Als ich auf der Geraden, die aus dem Kaff rausführt war, lief ein Reh von links nach rechts über die Straße. Dann saßen rechts zwei Rehe und kurz bevor ich vorbei gefahren war, ist mir das andere vors Auto gelaufen. Ich hab wohl gebremst, auf jeden Fall wurde das Reh ein paar Meter nach vorne geschleudert und ichstand dann da. Es hat total heftig gezuckt und wurde so in die Luft geschleudert. Ich bekomme die Bilder einfach nicht mehr aus dem Kopf. Am liebsten hätte ich es sofort erlöst, aber das ging ja nicht. Nach einiger Zeit, fragt mich nicht, wie lange, konnte es dann wieder aufstehen und ist nach links auf die Wiese gelaufen/gekrochen.
    Ich hatte natürlich kein Handy dabei und wusste gar nicht, was ich machen sollte. Dann kam ein Auto von vorne, den hab ich angehalten und gefragt. Der war sehr nett und meinte, ich sollte den Förster informieren. Ich bin dann erstmal zurück zum Stall, weil der Stallbesitzer Jäger ist. Er war aber nicht da und seine Frau meinte, ich sollte beim Jagdmeister 100m weiter klingeln. Dort war aber keiner zuhause. Also bin ich nach Hause gefahren und hab die Polizei angerufen. Die haben dann irgendwie diesen Jagdmeister zufassen bekommen, der gerade auf einer Jagdversammlung war. Sie meinten, der würde jetzt dahinfahren und sich darum kümmern.
    Da das Auto (nichtmal meins, sondern das meiner Mutter) vorne beschädigt ist (da klebten sogar noch Rehhaare dran ) brauchen wir eine Bescheinigung für die Versicherung, dass das bei einem Wildunfall passiert ist. Also bin ich zurück zum Unfallort gefahren und habe dort gewartet...Als nach einer halben Stunde immer noch kein Jäger in Sicht war, habe ich wieder bei der Polizei angerufen. Die haben mir die Festnetznummer vom Jäger gegeben, da ging aber keiner ran. Wir sind dann zu der Gaststätte gefahren, in der die Jagdversammlung sein sollte. Da saß der am Essen...
    Ich habe dann gefragt, was mit dem Reh ist und er meinte, das sei schon erledigt. Hab noch nachgefragt, ob er es erschossen hätte und er nuschelte dann ein Ja. Hat sich das Auto noch kurz angeguckt und ich soll morgen die Bescheinigung holen.
    Ich mache mir nur solche Sorgen um das Reh, ich kann mir nicht vorstellen, wann er da gewesen sein soll. Dann müsste er ja innerhalb kürzester Zeit von der Versammlung nach Hause gefahren sein, den Hund und das Gewehr geholt haben, zum Unfallort gefahren sein, Reh getötet, dann wieder nach Hause, Hund abgegeben und wieder zur Versammlung. Die Orte liegen zwar dicht beeinander, aber das ist schon irgendwie komisch....Aber er kann doch nicht lügen, wenn die Polizei ihn alamiert hat???
    Ich bekomme die Bilder von dem Reh einfach nicht mehr aus dem Kopf, es tut mir so unheimlich leid. Ich mache mir solche Vorwürfe, nur meinetwegen ist ein gesundes Tier verstorben oder leidet möglicherweise jetzt noch. Vielleicht habe ich auch falsch reagiert, die Situation falsch eingeschätzt, die Gefahr nicht erkannt. Vielleicht hätte ich schon viel früher abbremsen müssen....
    Ich bin gerade erst 18 und habe seit einem Monat Führerschein und gleich passiert mir sowas .

    Wahrscheinlich interessiert das sowieso niemanden, aber es hat gut getan, das mal aufzuschreiben. Am besten wär natürlich, wenn ihr jetzt sagen würdet, dass der Jäger nicht gelogen hat, aber das weiß ja leider keiner.
    Naja, danke fürs Lesen.
  • Peppina
    • 11.06.2007
    • 491

    #2
    Ich kann Dich gut verstehen, mir ist das auch schonmal passiert. War früh am morgen, so in der Dämmerung. Das Reh hat dann auch noch versucht aufzustehen und ganz schreckliche Laute von sich gegeben. Ich habe dann sofort bei der Polizei angerufen, die haben dann den Jagdpächter geschickt. Der war von der ganz besonders netten Sorte und meinte als erstes" Na junge Frau, schon erfolgreich auf der Jagd gewesen?" Ich hätte dem am liebsten in die Fresse gehauen. Um das Reh hat er sich erstmal gar nicht gekümmert, das hatte sich dann von selbst erledigt Das war total schrecklich und ich bin die erste Zeit danach total schreckhaft gewesen, dabei fahre schon 18 Jahre Auto.

    Hilft Dir jetzt wahrscheinlich wenig, aber das kann leider jeden Tag passieren. Da musst Du Dir keine Vorwürfe machen. Vielleicht hat der Jäger ja einen Kollegen hingeschickt, der sich dann um das Reh gekümmert hat.
    See you in your next life.

    Kommentar

    • Cavaletti
      • 22.10.2008
      • 271

      #3
      Ja, genau, der Jagdpächter war das.
      Ich hatte das Wort vergessen.

      Geschrien hat das Reh zum Glück nicht und es hat auch nicht irgendwie doll geknackt oder geknallt als ich dagegen gefahren bin. Aber das merkt man im Auto anscheinend gar nicht so richtig. Ich hätte irgendwie erwartet, dass es heftiger ist, also dass man richtig merkt, wenn man dagegen fährt...

      Kommentar


      • #4
        Keine Sorgen machen! Das Aufstehen und von-der Straße-krabbeln ist meistens nur Reflex, oft sind die Tiere da schon halbtot. Klingt grausam, ist aber so. Wir haben vor 2 Jahren nachts um 12 einen Fuchs überfahren. Der war anschließend nicht auffindbar, aber an der Menge Blut und dem Schaden am Auto (über 1000 Euro) war erkennbar, daß der nicht mehr weit gekommen sein kann.

        Du hast absolut nichts falsch gemacht, Rehe rennen, wenn sie im Rudel unterwegs sind, so im Pulk auf die Straße. Sei froh, daß DU dich nicht verletzt hast (ne Bekannte ist wegen nem Reh vor nen Baum gerauscht, war nicht so lustig) .

        Kopf hoch, das passiert uns allen mal auf die eine oder andere Weise!

        Und das Reh hat garantiert nicht gelitten.

        Kommentar

        • Cavaletti
          • 22.10.2008
          • 271

          #5
          Zitat von Bolaika Beitrag anzeigen
          Keine Sorgen machen! Das Aufstehen und von-der Straße-krabbeln ist meistens nur Reflex, oft sind die Tiere da schon halbtot. Klingt grausam, ist aber so. Wir haben vor 2 Jahren nachts um 12 einen Fuchs überfahren. Der war anschließend nicht auffindbar, aber an der Menge Blut und dem Schaden am Auto (über 1000 Euro) war erkennbar, daß der nicht mehr weit gekommen sein kann.

          Du hast absolut nichts falsch gemacht, Rehe rennen, wenn sie im Rudel unterwegs sind, so im Pulk auf die Straße. Sei froh, daß DU dich nicht verletzt hast (ne Bekannte ist wegen nem Reh vor nen Baum gerauscht, war nicht so lustig) .

          Kopf hoch, das passiert uns allen mal auf die eine oder andere Weise!

          Und das Reh hat garantiert nicht gelitten.
          Danke für deine aufbauenden Worte....
          Blut war nirgendwo, nicht auf der Straße und nicht am Auto.

          Dass das Reh noch irgendwo liegt und leidet ist meine größte Angst . Aber der Jäger war ja auf dieser Versammlung und wenn der da von der Polizei angerufen wurde, müssen seine Kollegen das ja auch mitbekommen haben. Der kann sowas ja nicht einfach ignorieren eigentlich.

          Kommentar

          • Peppina
            • 11.06.2007
            • 491

            #6
            Da hast Du Recht, eigentlich kann er das nicht ignorieren, denn es ist seine Pflicht, sich um das Reh zu kümmern.
            See you in your next life.

            Kommentar

            • arvalon
              • 23.06.2005
              • 339

              #7
              Du Arme, da hast Du ja echt was mitgemacht.

              Vor 17 Jahren ist uns im Urlaub in Bayern etwas Ähnliches passiert, aber der Rehbock hat jedenfalls lange gelitten weil da auch Ewigkeiten keiner hinkam.
              Auf Nachfrage bei der Polizei ob man das arme Tier selber erlösen darf oder einen Tierarzt schicken könne habe ich nur Wüste Beschimpfungen zu hören bekommen. Die Leute die uns auf der Gegenfahrbahn entgegen gekommen waren und denen das Tier vor's Auto gekommen war, waren auch vollkommen fertig.


              Es ehrt dich das Du Dir solche Gedanken machst und vielleicht tun wir dem Jagdpächter ja sehr unrecht und er hat sich drum gekümmert, nachzusehen ob das Tier schon tot ist oder erlöst werden muß.

              Kopf hoch und sei dankbar, dass Dir nichts passiert ist
              Zuletzt geändert von arvalon; 06.03.2009, 06:03.

              Kommentar

              • Hardenberg
                • 05.06.2008
                • 70

                #8
                Zitat von Peppina Beitrag anzeigen
                ..., denn es ist seine Pflicht, sich um das Reh zu kümmern.
                Richtig! Er hat aber auch gelernt, wie verletztes Wild sich verhält. Ein Wildschwein reagiert anders als ein Reh. Es macht Sinn eine Weile zu warten, und dann mit der Nachsuche zu starten. Verletzte Rehe flüchten übrigens auch im verletzen Zustand immer weiter, wenn sich etwas Unbekanntes nähert. So lange sie sich noch irgendwie bewegen können, kann man sie nicht "stellen" und erlegen. Ein Wildschwein verkriecht sich irgendwo und man kann es aufspüren und erlösen.

                Kommentar

                • Cavaletti
                  • 22.10.2008
                  • 271

                  #9
                  Zitat von arvalon Beitrag anzeigen
                  Du Arme, da hast Du ja echt was mitgemacht.

                  Vor 17 Jahren ist uns im Urlaub in Bayern etwas Ähnliches passiert, aber der Rehbock hat jedenfalls lange gelitten weil da auch Ewigkeiten keiner hinkam.
                  Auf Nachfrage bei der Polizei ob man das arme Tier selber erlösen darf oder einen Tierarzt schicken könne habe ich nur Wüste Beschimpfungen zu hören bekommen. Die Leute die uns auf der Gegenfahrbahn entgegen gekommen waren und denen das Tier vor's Auto gekommen war, waren auch vollkommen fertig.


                  Es ehrt dich das Du Dir solche Gedanken machst und vielleicht tun wir dem Jagdpächter ja sehr unrecht und er hat sich drum gekümmert, nachzusehen ob das Tier schon tod ist oder erlöst werden muß.

                  Kopf hoch und sei dankbar, dass Dir nichts passiert ist
                  Vielen Dank für den Beistand .

                  Zitat von Hardenberg Beitrag anzeigen
                  Richtig! Er hat aber auch gelernt, wie verletztes Wild sich verhält. Ein Wildschwein reagiert anders als ein Reh. Es macht Sinn eine Weile zu warten, und dann mit der Nachsuche zu starten. Verletzte Rehe flüchten übrigens auch im verletzen Zustand immer weiter, wenn sich etwas Unbekanntes nähert. So lange sie sich noch irgendwie bewegen können, kann man sie nicht "stellen" und erlegen. Ein Wildschwein verkriecht sich irgendwo und man kann es aufspüren und erlösen.
                  Ja, mag sein, aber wenn das seine Meinung ist, hätte er das ja ehrlich sagen können. Wäre ja nicht schlimm gewesen.

                  Ich war am Tag nach dem Unfall nochmal bei dem Jagdpächter. Wir sind zum Unfallort gefahren und er hat mir die Beschinigung ausgestellt. Ich hab nochmal nach dem Reh gefragt und er meinte "Wir waren da" und "Der war noch ein Stück gelaufen". Also gehe ich mal davon aus, dass er das Tier erlöst hat.
                  An dem Tag hatte ich schon wieder ein Reh auf der Straße. Zum Glück in sicherem Abstand...Nach Warten und Hupen ist es glücklicherwei0e weggelaufen.
                  Aber ich fahre auf der Strecke jetzt nur noch 40km/h. Die Rehe sind anscheinend ein bisschen lebensmüde momentan.

                  Kommentar

                  • Ginella NB

                    #10
                    Der Jäger hat aus dem Gasthaus bestimmt jemanden angerufen, der das für ihn erledigt hat.

                    ich kann mir nicht vorstellen, das der dafür extra seinen rehbraten hat stehen lassen....

                    Kommentar

                    • ponypower
                      • 13.07.2005
                      • 2441

                      #11
                      die viecher tauchen wirklich wie aus dem nichts auf und sind plötzlich vor einem auf der strasse, ich kenne das.
                      wenn man es erwischt, hat man ein schlechtes gewissen und gefährlich für die autoinsassen ist es zudem. weicht man aber aus und demoliert bei diesem ausweichmanöver sein auto, geht der ärger erst richtig los. das weiss ich auch aus eigener erfahrung- ein wildschaden ist es nämlich nur dann, wenn das auto nachweislich mit dem tier in berührung gekommen ist. wenn null spuren von dem vieh auffindbar sind am auto, zahlt man die reparaturen selbst.

                      Kommentar

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