Was bleibt dem Züchter ?

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  • Radina
    • 27.10.2002
    • 3528

    Was bleibt dem Züchter ?

    Wie kommen wir aus der Misere wieder raus ?
    Am wenigsten an einem Fohlen,Reitpferd,Zuchtpferd ... verdient der Züchter.
    Sämtliche Vermittler,Ausbilder.....wollen bedient werden und das bitte auch noch schwarz
    Vor kurzem stand ein Verkauf von einem hochwertigen Dressurpferd 120.000€an.
    Das Pferd stand in Beritt und sollte über den Ausbilder verkauft werden Monatelang.Das erzählte man mir.Ich hatte sofort Leute dafür.Das Pferd wurde vom Sohn des Ausbilders so grottenschlecht geritten und vor den Kunden verprügelt so das dieser sich sehr unmanierlich benahm (logisch)
    Die Kunden sprangen ab... logisch 2 Wochen später war das Pferd durch den Ausbilder verkauft.
    Fall 2. Reitpferd wurde besichtigt von Reitlehrer und Schüler der Reitlehrer kam zum Verkäufer und sagte ich bekomme 15 % sonst mache ich das Pferd schlecht...
    Das könnte ich mit mindestens 20 Ähnlichen Fällen weiter führen.
    Ganz viele Ausbilder bekommen monatlich ihren Obulus für Unterkunft und Beritt und wollen an genau diesem Pferd noch mindestens 10% verdienen
    Aus den letzten Auktionen wo ich war wurden nicht gekörte Hengste für teilweise wenig Geld unter 10.000 oder knapp darüber verkauft das ist ja für ein 2 Jähriges Pferd nicht schlecht aber wenn ich Decktaxe ,Aufzucht,Ausbildung bzw Vorbereitung, Verbandskosten, Körgebühren,Auktionskosten,Bilder (Fotos),TA Untersuchung abziehe mache ich als Züchter auch noch Minus.
    Zahlt Ihr kräftig ? Oder versucht Ihr es alleine ?
    Nachwuchspferde vom Züchter: 3JRappstute von Hochstern roh
    4 J Stute braun 162 cm, roh Doppeltveranlagt ,Fohlen von Genesis 01722795784
  • basquiat
    • 02.10.2005
    • 2836

    #2
    Die Überschrift spricht für sich.
    Meist bleibt dem Züchter die schlechte Nachrede.
    Ist jetzt ironisch gemeint.
    Es verdienen (meistens) die Anderen......

    Bernhard
    Gestüt Pferdeschule Riegersburg

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    • hannoveraner
      • 11.06.2003
      • 3238

      #3
      Zitat von Radina Beitrag anzeigen
      Vor kurzem stand ein Verkauf von einem hochwertigen Dressurpferd 120.000€an.
      Das Pferd stand in Beritt und sollte über den Ausbilder verkauft werden Monatelang.Das erzählte man mir.Ich hatte sofort Leute dafür.Das Pferd wurde vom Sohn des Ausbilders so grottenschlecht geritten und vor den Kunden verprügelt so das dieser sich sehr unmanierlich benahm (logisch)
      Die Kunden sprangen ab... logisch 2 Wochen später war das Pferd durch den Ausbilder verkauft.
      .....falls Deine Leute noch n Pferd für 120.000 € suchen---- ich wüßte noch welche..... oder ist es ein tippfehler und gemeint sind 12.000€, dann wirds für ein qualitätvolles, gerittenes Pferd schon wieder knapp für den Züchter....
      auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

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      • tina_178
        • 18.03.2007
        • 3701

        #4
        Dem Züchter bleibt das Hobby.... das wird hier im Forum ja auch hoch gehalten. Ich kenne einen Vermittler, der vom Käufer und Verkäufer jeweils (!) 10-15 % nimmt. Meine Erfahrung ist: Normalpreisige Fohlen und Pferde kann man übers Internet vermarkten. Für Preise über 10.000 € braucht man Kontakte und Beziehungen.
        Lerne Schweigen, ohne zu platzen !

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        • #5
          Traurig... wo doch der Züchter die wichtigste Person im Pferdesport ist...

          Vielleicht liegts aber auch mit daran, dass viele Züchter sich so wenig und so schlecht promoten. Es nervt zwar tierisch, jeden Monat auf seiner Homepage rumschrauben zu müssen - aber ein aktuelles Verkaufsangebot (mit ca. Preisvorstellung und Fotos) ist einfach sinnvoll und schafft Privatkunden.
          Sich evtl. einen Grafiker leisten und in Werbung investieren, sich mit anderen Seiten verlinken, inserieren... das kostet Geld - bringt aber neue Kundschaft.

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          • turniertrottel

            #6
            ...

            kenne auch einige sonderbare fälle.

            z.B. ein züchter hat ein super spirngpferd zu verkaufen. internationalter topreiter kommt zur besichtigung; er will das pferd kaufen. preis wird vereinbart: 40.000 €. Am schluss sagt der springreiter er wird seinen sponsor kontaktieren, damit dieser mit dem züchter die zahlung abklären kann, wenn sich der sponsor aber meldet soll der züchter sagen, das pferd kostet 80.000 €. Die 40 differenz gehören dem sportreiter

            ist doch etwas sonderbar oder?!

            naja der züchter hat sich entschlossen NICHT zu verkaufen. denn wenn das pferd irgendwelche mängel hat (die ja immer auftreten können, trotz AKU) und es zurückgegeben wird, dann muss der züchter die 80 zurück zahlen.
            ob er aber dann die 40 vom sportreiter bekommt ist eher fraglich.

            irgendwie ist das ganze ungerecht, der züchter übernimmt das gesamte risiko, hat einmal einen kracher und dann langen irgendwelche möchtegernprofis auch noch ordentlich zu und wollen mitverdienen?!

            Des weiteren kann ich mich über so ziemlich alle Trainer nur ärgern!!
            Ihre Reitschüler, die jahrelang Reitsstunden zahlen und den Trainer so seinen Lebensunterhalt zahlen, dürfen dann auch noch meist unwissentlich beim Pferdekauf mitzahlen, da de Trainer zum Züchter sagt für mindestens 10% sage ich das Pferd ist in Ordnung und der Reitschüler kauft daraufhin.

            Mir sind schon Fälle bekannt, wo 5 Personen mitverdient haben, jeder mindestens 10 TEUR


            Naja, als kleine Züchter müssen wir uns wohl damit abfinden, dass jeder im Reitsport seine Arbeit ordentlich entlohnt bekommt, außer eben die Züchter.

            Schönen Abend!!

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            • Lindenhof
              • 17.11.2004
              • 2253

              #7
              Ich habe kein Problem, wenn ein Profi mir einen Käufer vermittelt hat, ihm eine angemessene Provision zu zahlen - allerdings nie als Schwarzgeld, sondern immer offiziell mit Quittung. Und ich habe die Feststellung gemacht, daß viele dann plötzlich nicht mehr so konsequent auf eine Provision bestehen... ich kann da keine krummen Dinger drehen - schließlich sind wir buchführungspflichtig und der Pferdeverkauf anhand von KV und Rechnung erfasst - da muß ich schon erklären können, wenn da was fehlt. Außerdem habe ich mal gelesen, daß im Falle einer Rückgabe des Pferdes durch irgendwelche Mängel auch der Vermittler seine Provision zurückgeben muss - und wie will man das belegen, wenn nix geschrieben steht???

              Bin immer dafür: Wenn es ums Geld geht, muß alles sauber und schriftlich abgewickelt werden - dann kann nachher keiner kommen und sagen, daß man ihn betrogen hätte und etwas wäre anders abgemacht gewesen...
              www.lindenhof-gstach.de

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              • Einfach Fabelhaft
                • 05.01.2007
                • 242

                #8
                Darf ich als "Kunde" auch was dazu sagen?
                Also grundsätzlich finde ich die "Mitverdienerei" auch etwas fragwürdig, insbesondere die Höhe der Provision lässt einen schonmal die Ohren anlegen.

                Allerdings kenne ich Fälle, wo der Ausbilder mehrere Wochenenden hintereinander durch Deutschland gekurvt ist, um Pferde für seine Kunden zu suchen. Da verstehe ich schon, dass er sich das bezahlen lässt.
                Mir fällt in meinem Umfeld auch auf, dass es immer weniger Leute gibt, die ein gutes Auge für Pferde haben bzw sich auch gar nicht bemühen, etwas über Exterieurbeurteilung etc zu lernen. Hier ergibt sich natürlich die Möglichkeit für RL & Co, nochmal zusätzlich abzukassieren, da die eigene Kundschaft leider nicht dazu in der Lage ist, ein Pferd mit seinen Vor- und Nachteilen zu beurteilen.

                Vor einiger Zeit habe ich mir selber ein neues Pferd gekauft (Dressurnachwuchs) und teilweise musste ich leider feststellen, dass Züchter auch einfach nicht dazu in der Lage sind, ein Pferd vernünftig zu vermarkten oder auch zu Hause ansprechend zu präsentieren. Das mindeste dürfte wohl eine weisse Schabracke und weisse Bandagen sein, das Pferd sollte auch nicht staubig und versifft aus der Box kommen, schließlich zählt doch auch der erste Eindruck, oder nicht? Mir persönlich war es zwar egal, denn hübsch machen kann ich ja später selber, aber ich habe selber als Privatperson schon verkauft und ich habe mir alle Mühe gegeben, dass Pferd so ansprechend wie möglich zu präsentieren. Ich meine, das ist doch das mindeste, oder?
                Eine eigene HP zu haben und diese bei anderen zu verlinken, dafür zu sorgen, dass man bei diversen Suchmaschinen im Internet frühzeitig auftaucht, das sind alles Dinge, wo die Züchter selber in Aktion treten müssen.

                Ich habe Züchter angerufen um mich über in Anzeigen angebotene Pferde zu informieren und da waren teilweise so wortkarge Kandidaten dabei, meine Güte, so kann man doch nicht verkaufen.

                Was ich damit einfach sagen möchte, auch die Züchter selber müssen aktiv werden und im Markt präsent sein. - Und die potentiellen Kunden im täglichen Umgang mit Pferden den Blick schulen, das kann man jeden Tag für umme üben. Und am Ende Geld sparen.

                Zum Abschluss noch eines: ich habe mein Pferd selbst ausgesucht, mein RL hat sich nur das Video angesehen.

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                • #9
                  Der Züchter trägt immer noch das größte Risiko. Muss Stuten unterhalten und bedecken lassen, Fohlen großziehen und hat dann trotz bekannter Anpaarung nicht die Garantie für ein gutes Reitpferd. Zusätzlich muss er für die Gesundheit seiner Verkaufspferde garantieren... Und dann wollen auch noch alle an seinen Pferden mitverdienen...
                  Trotzdem glaube ich, können Züchter schon Geld verdienen. Wenn sie in die Vermarktung mehr investieren.

                  Ich möchte mal aus meiner Sicht - nämlich aus der Sicht eines Kunden - erzählen wo ich gerne einkaufe und wo nicht.

                  Ich sitze hier auf einem Einsiedlerhof im Süden und die einzige Informationsquelle die mir bleibt ist das Internet.
                  Das ist schon mal die erste Hürde. Wenn ich dort keine Verkaufsangebote sehe und ich den Züchter nicht kenne, rufe ich auch nicht an.

                  2. Erreichbarkeit. Ich verstehe, dass Züchter 24 Std arbeiten - aber ich muss sie irgendwie erreichen können. Wenn es keine Handynummer gibt, sollten doch wenigstens Emails beantwortet werden.

                  3. Preise. Ich fahre 1000 km einfach um mir Pferde anzusehen - da muss ich ungefähr wissen was die kosten. Am besten schon eine grobe Einteilung auf der Website. Zumindest aber am Telefon. Wenn mir jemand dann antwortet "über sowas spricht man nicht am Telefon" (und diese Antworten gab es wirklich!), spar ich mir den weiten Weg zu ihm.

                  4. Präsentation. Es wirkt einfach anders, wenn Verkaufspferde bei Besichtigung geputzt sind, gepflegte Hufe haben, sich den Schweif nicht gescheuert haben und die Boxen gemistet sind. Am besten stehen nette Bereiter schon parat, um die Pferde vorzureiten.


                  In dem Gestüt, in dem ich letztendlich gekauft habe (und ich glaube die verkaufen wie die Weltmeister), läuft das so ab: es gibt eine Website mit einem umfangreichen Verkaufsangebot, aussagekräftigen Fotos und eine grobe Preiseinteilung. Drunter steht, dass das Angebot nur eine kleine Auswahl sei. In Zeitschriften findet man seine Fotoanzeigen, auf vielen Websiten gibt es einen Link zu seiner Seite.
                  Ich rufe dort an, eine nette Frau meldet sich (ich kaufe übrigens viel lieber bei Frauen...) und erzählt mir bereitwillig, was sie zu verkaufen haben. Ich muss kaum Fragen stellen. Wir machen einen Termin, sie fragt mich wie ich anreise, ich sage mit dem Zug, sie bietet mir an mich vom Bahnhof abzuholen. Super.
                  Der Hof ist blitzblank, alle Verkaufspferde sind eingeflochten, das erste steht schon gesattelt und einbandiert auf der Stallgasse. Zwei nette Mädels reichen mir die Hand, es sind die Bereiterinnen.
                  Nach zwei Pferden ist klar was ich suche, und man zieht ein kleines rundes Hengstchen aus der Box, den ich sofort kaufe.

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                  • #10
                    Ups... wir haben wohl gerade gleichzeitig das gleiche geschrieben...

                    Kommentar

                    • Coeur
                      • 24.02.2004
                      • 2571

                      #11
                      Ihr habt da schon den Punkt getroffen.. Der Hof /die Anlage beim Züchter soll ordentlich sein, Boxen gemistet eingstreut etc. , pferd geputzt.

                      Aber ob beim Züchter das Pferd weis Bandagiert und eingeflochten in der Box stehen sollte weis ich nicht, oder ob ein Bereiter parat stehen sollte (wenns vorher nicht vereinbart wurde)?

                      also wenn ich beim Züchter einkaufen möchte würde ich eher auf die Aufzuchtbedingungen achten, Luftiger Stall, Weideflächen, Gruppenauslauf usw. Deswegen und das wird immer wichtiger würde ich, ich bin Züchter, beim Züchter einkaufen.

                      Ich kauf ja auch nicht beim Metzger ein und erwarte dann das das Stück Fleisch gebraten auf dem Teller liegt

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                      • Einfach Fabelhaft
                        • 05.01.2007
                        • 242

                        #12
                        @ Coeur: Nein, ich meinte nicht, dass das Pferd fix und fertig präpariert aus der Box kommen soll. Ich mag es auch, wenn ich beim fertigmachen dabei bin und mich schonmal mit dem Tier vertraut machen kann, aber man kann das Pferd ja vorher trotzdem schon saubergemacht haben und bandagiert dann. Nur ist es eben beim vorreiten ein ganz anderes Erscheinungsbild, wenn alles schick und sauber ist.

                        Natürlich sind Aufzuchtbedingungen etc wichtig. Aber dann präsentiert das doch auch entsprechend, das herausgeputzte Pferd hatte ich nur als Beispiel angeführt! Führt die Leute über den Hof, zeigt das Futter, das sie bekommen, die Ausläufe, präsentiert alle Argumente, die ihr habt, warum man bei Euch ein Pferd kaufen soll. Selbst wenn diesmal nicht das passende Pferd dabei war, eine rundum gelungene Präsentation bleibt im Kopf und vielleicht folgen daraus Empfehlungen oder man schaut einige Zeit später nochmal rein. Natürlich macht das Arbeit, aber von nix kommt nunmal nix.

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                        • Coeur
                          • 24.02.2004
                          • 2571

                          #13
                          Bin bei Dir, absolut richtige Einschätzung!

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                          • Radina
                            • 27.10.2002
                            • 3528

                            #14
                            ...

                            Nein 120.000 war kein Tippfehler das Pferd ist dann vom Ausbilder für 115.000 verkauft worden abzüglich 12 % für den Ausbilder.Das war aber ein Dressurpferd GP fast fertig. Hast Du sowas? Dann bitte noch um 170 cm groß und dunkel

                            Bei mir läuft auch alles schriftlich .
                            Aber ich weiß aus Verkäuferquelle das es oft Gang und Gebe ist teilweise bis zu vier Vermittler zu bedienen ohne Rechnung sonst kommt kein Geschäft zu stande.Und bei Großen Beträgen überlegt man sich das schon mal.

                            Ein Hengsthalter und Züchter sagte mir vor Kurzem bei ihm ist jetzt Schluß andere verdienen nur noch mit Rechnung im üblichen Rahmen.

                            Zum Springreiter das Geschäft hätte ich gemacht 80000.- für das Pferd und 40000.- für den Reiter aber nur mit Rechnung.
                            Nachwuchspferde vom Züchter: 3JRappstute von Hochstern roh
                            4 J Stute braun 162 cm, roh Doppeltveranlagt ,Fohlen von Genesis 01722795784

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                            • Radina
                              • 27.10.2002
                              • 3528

                              #15
                              ...

                              Ich putze ein Pferd für einen Kunden nur wenn er Anruft das er in 1 h da ist.
                              Leider gibt man Annoncen auf es melden sich xx - 100 Leute je preiswerter das Pferd je mehr melden sich vereinbaren Termine und kommen nicht.

                              Wenn es um ein Reitpferd geht welches auch ausprobiert werden soll ok da stimme ich euch zu das sollte schon ordentlich sein.Aber im Sommer wenn Jungtiere auf der Weide stehen oder im Winter kann ich nicht für Jeden Pferde putzen, die Pferde sind mein Hobby nicht mein Beruf.

                              In einem Ausbildungsstall sieht das freilich anders aus.


                              Das scheint in Deutschland ein Volkssport zu werden bezieht sich auch nicht nur auf Pferde . Leute vereinbaren Termine und halten sie nicht ein.
                              Deshalb halte ich nur Sachen zurück bei Anzahlung oder bleibe zuHause wenn sie echt unterwegs sind.
                              Nachwuchspferde vom Züchter: 3JRappstute von Hochstern roh
                              4 J Stute braun 162 cm, roh Doppeltveranlagt ,Fohlen von Genesis 01722795784

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                              • #16
                                Die Vermarktung durch die Züchter ist wirklich oft verbesserungswürdig. Als ich letztes Jahr in Norddeutschland auf Pferdesuche war, standen da so viele tolle Pferde auf den Wiesen rum. Leider macht sich keiner die Mühe, die Tiere im Internet anzubieten. Man kann doch einem Schüler mal ein paar Euro in die Hand drücken, damit er eine einfache Homepage bastelt und sie monatlich aktualisiert. Es muß ja nicht perfekt sein, sondern nur Fotos mit den wichtigsten Infos zu den Pferden und Kontaktdaten und dann einfach die Pferde auf den gängigen Verkaufsseiten mit Link zur Homepage anbieten. Wenn ich ein ansprechendes Seitenbild von einem Pferd habe und die Eckdaten mit meinen Vorstellungen übereinstimmen, fahre ich auch mal 3h.
                                Ein weiße Schabracke beim Vorreiten brauche ich nicht, aber halbwegs gepflegt sollte das Pferd sein. Ich kann schon etwas Koppeldreck von 4 Wochen ungeputzt unterscheiden. Mir wurde damals doch tatsächlich ein schlecht angerittenes, total verdrecktes Pferd mit ausgebrochenen Hufen und aufgescheuertem Schweif für 14.000 Euro angeboten. Dazu kam eine stinkende Tiefstreubox.

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                                • rococo
                                  • 31.05.2007
                                  • 231

                                  #17
                                  habe als kunde auch schon seltsames erlebt.
                                  mal wurde mir nach einem anfahrtsweg von 2std ein 3jähriger für den ich mich damals explizit interessierte im sumpf auf der koppel gezeigt. das pferd hatte winterfell drauf und eine dreckschichte bei der man die fellfarbe nicht erkannte.
                                  pferd mußte erst entkrustet werden, über einen weiteren morast kam man zu einem viereck. diesen hätte man auch umgehen können, aber offenbar wollte man nicht 100m weiter mit dem gaul gehen.
                                  gekauft habe ich natürlich nicht. das pferd war zwar nett und hatte potential, war aber in einer preiskategorie wo ich mir einfach ein nettes rundum service erwarte und nicht noch den zu besichtigen gaul vom sumpf holen darf und säubern.
                                  weiters habe ich irgendwo in norddeutschland, bei einem sehr grossen und bekannten züchter/händler/vermittler per email nur sehr vage auskunft bekommen. konkret suchte ich einen 3jährigen hengst für dressur. wenn man der homepage glaubt sollten dort unzählige potentielle kandidaten herumstehen. plötzlich wars ganz schwer was zu finden, aber man wollte mir einige zeigen. gut, wir waren schon in der gegend, da wir mehrere gestüte abklapperten und hatten eine fixe zeit ausgemacht und noch am morgen angerufen. als wir dort waren, stand nur ein hilfsarbeiter vor dem büro und konnte nur sagen, dass der chef in 2 std da wäre. wir sollten derweilen warten. na aber hallo! so lassen wir uns auch nicht veräppeln. natürlich sind wir weitergefahren, denn bei so jemanden kaufen wir nicht. im nachhinein war dieser herr sehr aufdringlich und konnte überhaupt nicht verstehen warum wir bei eiseskälte und schneefall nicht 2 std bei ihm gewartet haben (ist das ultimative kaff dort, nix nettes weit und breit).

                                  also wenn züchter sich so verhalten, versteh ich schon, dass sie probleme haben ihre viecher zu verkaufen.
                                  allerdings habe ich auch ganz anderes bereits erlebt (auskunft per mail - was gerade als käufer aus dem ausland die telefonleitung nicht strapaziert, saubere pferde, einhalten von terminen, rundum service)

                                  den gipfel fand ich allerdings die art einer verkäuferin, ebenfalls aus dem norden. auf anfrage per mail, gabs mal nur ganz vage auskünfte über die abstammung und grösse sowie 1 grottenschlechtes foto wo der bock angebunden an der wand stand und überdies mind. 1/2 jahr alt war. auf ein weiteres mail nach der preisvorstellung sowie ev. einem video wurde pappig geantwortet: preise werden prinzipiell erst am hof mitgeteilt und videos verschicke sie nicht, denn der gaul sein so toll, dass brauche er nicht auf einem video zu beweisen und preis sei auch der qualität entsprechend.
                                  tja, nur wie soll man die quali beurteilen wenn sie keine infos rüber rückt? und ich fahre ehrlich gesagt nicht für einen 3 jährigen mit interessantem papier einfach viele hundert km, kann mich von so einer kuh anpflaumen lassen. vielleicht wäre da ein etwas offeneres denken schon gefragt.
                                  und die einstellung des über den preis spricht man nicht, ist doch ein schwachsinn, gerade wenn pferde nach weiter weg verkauft werden sollen.
                                  ich finde die seiten von züchter wunderbar, die für internationale kundschaft ausgerichtet sind. da steht ein preisbereich bzw. man erfährt diesen auf anfrage, bekommt alle infos bereitwillig, wird nicht blöd angemacht. das ist einfach ein geschäft wie jedes andere auch und wer den zug verpasst und sich ncicht am markt und wettbewerb orientiert schaut leider eher alt aus.
                                  Zuletzt geändert von rococo; 05.12.2007, 12:30.

                                  Kommentar

                                  • dumbledore
                                    • 11.04.2006
                                    • 1168

                                    #18
                                    Am problematischsten ist wohl, dass etliche Verkäufer die Qualität ihrer Pferde nicht richtig einzuschätzen vermögen (oder das nicht wollen). Da fährt man als Interessent etliche hundert Kilometer, um ein - zugegeben sympathisches, aber eben dennoch nur - Durchschnittspferd für über 20.000 Euro präsentiert zu bekommen. Oder es werden einem Pferde als Nachwuchs für das große Viereck angeboten, die im Freilaufen nicht einmal die Wechsel springen. Hallo!?
                                    Aussagekräftige Bilder und ein Video, das die Bewegungsqualität widerspiegelt, und eine realistische Einschätzung des Pferdes, ist das zuviel verlangt?
                                    Da vergeht einem als Interessent irgendwie die Lust, noch weiter zu suchen. Als Konsequenz wendet man sich dann doch nur noch an die großen Züchter, die einem gleich mehrere Pferde zum Ausprobieren/Anschauen hinstellen können. Ich finde das aber sehr schade.

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                                    • Linaro3
                                      • 28.09.2003
                                      • 8068

                                      #19
                                      @dumbledore: Das kann man von Züchterseite umdrehen! Fast alle Käufer wollen ein Pferd mit überdurchschnittlicher Qualität und können das reell weder reiten noch selbst erkennen! Da ist meist der Züchter, der mit dem geschulteren Blick! Vor allem sollen es aber überdurchschnittliche Pferde für 10 TEUR sein!

                                      Also ich denke, wir können das drehen und wenden soviel wir wollen! Ganz so dramatisch wie beschrieben, sehe ich das für mich selbst nicht! Meine Pferde verlassen in der Regel als Fohlen den Stall, mehr wie zwei oder drei ziehe ich nicht auf! Ab einer bestimmten Preisklasse hat man sehr häufig Vermittler mit drin. Gefällt mir der "Deal" nicht, verkaufe ich auch nicht! Läuft alles absprachegemäß, zahle ich gern die Provision!

                                      Hält man das im Rahmen ist man vor großen Verlusten weitgehend geschützt! Ein entsprechend Guter zieht die Normalen letztlich mir durch! So ist das nunmal! Leider haben viele Züchter diese "Sammeltendenz", alles was als Fohlen den erwarteten Preis nicht bringt (und der wird manchmal sehr abenteuerlich berechnet), wird behalten! Das Problem ist, dass die normalen auch dreijährig ohne Grundausbildung (denn das kostet ja wieder) tendenziell nicht mehr wert sind! Da beginnt eine Milchmädchenrechnung! Gewinn kann in diesem Geschäft wohl kaum einer machen und wenn ich für mich zufriedenstellende Geschäfte mache, gönne ich anderen, die auch Arbeit, Zeit und Geld investieren auch den weiteren Erfolg!
                                      Zuletzt geändert von Linaro3; 06.12.2007, 14:44.
                                      Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

                                      www.pferdezucht-nordheide.de

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                                      • dumbledore
                                        • 11.04.2006
                                        • 1168

                                        #20
                                        @ Linaro
                                        Mag sein, dass sich das von Züchterseite aus so präsentiert. Dazu kann ich als Nicht-Züchterin, sondern Käuferin, die deutlich mehr als 10.000 Euro für ein gutes Nachwuchspferd anzulegen bereit ist, nichts sagen. Ich war jedenfalls unangenehm überrascht.
                                        Aber vielleicht ist es für die kleineren Züchter (und auch für Käufer) wirklich ein Weg, wie er oben bei euch ja öfter gegangen wird:
                                        einen Züchterverkaufstag, vom lokalen Zuchtverein organisiert, wo mehrere bis etliche Pferde präsentiert werden. Da lohnt es sich für einen Käufer auch, einen etwas weiteren Weg auf sich zu nehmen.
                                        Ich als Käufer gebe gerne gutes Geld für ein gutes Pferd aus, ich bin aber nicht bereit, mein Geld an einen Vermittler zu verschwenden. Da kann ich dann auch auf die Auktion gehen.

                                        Es muss doch einen Weg geben, Züchter und potentielle Käufer zueinander zu bringen, ohne dass sich Vermittler dumm und dusselig verdienen!? Das ist für die beiden Hauptbeteiligten doch nur Geldverschwendung!

                                        LG

                                        dumbledore

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