Reiten und Multiple Sklerose

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  • Wiesel
    • 21.07.2016
    • 37

    Reiten und Multiple Sklerose

    Hallo erstmal,
    als ewige stille Mitleserin hoffe ich hier jetzt auf Erfahrungen zu dem oben genannten Thema. Kurz vorweg, ich bin in meiner Kindheit und Jugend sehr viel geritten, als es mit dem Studium/Ausland anfing gar nicht mehr auch wenn ich immer wieder anfangen wollte sobald die Zeit da ist. Von der habe ich jetzt leider genug...

    Inzwischen haben meine Eltern die eigene Zucht auch aufgegeben also gibt es kein eigenes Pferd mehr, meine "Herzensstute" starb leider vor drei Jahren an Krebs.

    Im Februar bekam ich die Diagnose MS, zur Zeit ist es die "nette" Variante, ich bin aber nicht mehr arbeitsfähig in meinem alten Beruf und versuche mich jetzt damit zu arrangieren. Meine Physio hat jetzt das Thema Hippotherapie zur Sprache gebracht, nicht direkt als medizinischen Ansatz sondern tatsächlich für die Seele. Bei dem Gedanken daran, auf einem Volti-Pad im Kreis zu schlurfen wird mir allerdings ganz anders. Solange ich mich körperlich in der Lage sehe annähernd wie früher zu reiten oder wenigstens selbstständig in allen drei GGA mit Lektionen will ich das auch.
    Reitstunden wären da das Mittel der Wahl, sind mir aber in meiner gesundheitlichen Situation eigentlich zu unflexibel.

    Gibt es da ein Zwischending oder hat jemand Kenntnisse über ähnliche Erfahrungen?

    Vorweg schon ein dickes Dankeschön!
  • feuer-fee
    • 01.06.2015
    • 2062

    #2
    Wiesel zwar nicht durch MS aber ein genauso besch..eidenes Problem kann ich dich mega gut verstehen.
    Kann auch leider nicht mehr so wie ich gerne würde, aber eben für die Seele ist es sehr wichtig, denn die Seele ist ja auch die, die wir 'nicht ganz gesunden' umso mehr brauchen!
    Bin aber in einer anderen Situation, da Pferde vorhanden. Vielleicht findest du eine Reitbeteiligung? Vielleicht auch einen top Reitlehrer (hab ewig nach gesucht! als ich fast aufgegeben habe, ja da fand ich ihn), der dich unterstützt und bei dem du korrekt aus der Körpermitte reiten kannst?
    Dann kann man sich ja neu orientieren bzw neue Sachen ausproberen, hierfür sind viele Seminarien in der ganzen Welt sehr hilfreich.

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    • feuer-fee
      • 01.06.2015
      • 2062

      #3
      kannst mich auch gerne privat anquatschen feuer-fee@gmx.net oder fb dla koni

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      • Bananenmopsi
        • 11.07.2012
        • 287

        #4
        Ich kann dich auch auf eine gewisse Weise verstehen, ich habe selber mit meiner Gesundheit zu kämpfen (kein MS) und musste vor einigen Jahren quasi wieder bei Null anfangen.

        Ich hatte aber ein eigenes Pferd, dadurch war ich gezwungen, entweder wieder fit zu werden, oder das Pferd zu verkaufen.

        Ohne Pferd wäre ich heute nicht so gut in "Schuss" wie ich es bin, da bin ich mir sicher. Daher würde ich jedem, sofern es die Gesundheit irgendwie zulässt, dazu raten. Die Arbeit mit und am Pferd ist wirklich Seelenbalsam

        Bei uns am Stall haben wir eine Miteinstellerin, die - soweit ich das beurteilen kann - sehr weit fortgeschrittene MS hat. Sie hat trotzdem ihr eigenes Pferd und putzt, reitet und pflegt es weitestgehend selbständig. Auch wenn alles länger dauert, sie und das Pferd sind ein jahrelang eingespieltes Team und im Großen und Ganzen klappt das gut.

        Klopfe doch einfach mal die Möglichkeiten ab. Vielleicht gibt es auch eine Hippotherapie, wo du auch frei reiten kannst. Oder eine Reitschule, die auf deine Wünsche eingehen kann. Evtl. findet sich sogar die Möglichkeit einer Reitbeteiligung. Schreib doch mal, in welcher Gegend du ungefähr suchst, vielleicht hat ja hier jemand einen Tipp

        Auf jeden Fall würde ich es versuchen, dir und deinem Körper kann es nur gut tun.

        Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg!

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        • chilii
          • 08.02.2011
          • 8089

          #5
          Wir hatten im Verein eine Frau mit MS, diese ist, solange es die Krankheit zugelassen hat, ihre Ponys weiter geritten.
          Hat aber parallel dazu das Fahren angefangen (so ist sie zu uns gekommen) das konnte sie dann noch weiter machen nachdem reiten nicht mehr möglich war.

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          • Wiesel
            • 21.07.2016
            • 37

            #6
            Hallo feuer-fee,
            zu Anfang ein ganz großes Danke, tut gut nicht allein zu sein, mein Umfeld ist leider abgesehen von Herrn Wiesel keine große Hilfe, die einen schenken Gutschein für die Delfintherapie, die anderen wundern sich weswegen ich nicht mehr Auto fahre, bin doch nicht gelähmt.

            Ich will bei allem noch die Fairness für alle Parteien in den Vordergrund stellen weswegen ich mich mit dem Gedanken an eine Reitbeteiligung nicht ganz anfreunden kann, es gibt nun mal Episoden in denen ich nichts machen kann und selbst ein Pferd zu putzen eine Herausforderung wäre. Die meisten Reitbeteiligungen zielen ja auf die Arbeitsteilung ab und meinem Mann, der zwar recht gut mit Pferden kann und früher auf Turnier durchaus mal gesattelt hat wenn ich noch auf dem anderen Pferd hockte, will ich dann nicht über einen Zeitraum der durchaus mal Wochen dauern kann dreimal die Woche losjagen um ein Pferd zu versorgen, seine rare Freizeit wird eh schon weniger.

            Meine bisherige Erfahrung mit Reitlehrern (sprach mit dreien) war leider absolut niederschmetternd aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

            Kommentar

            • Wiesel
              • 21.07.2016
              • 37

              #7
              Mit dem tippen ist es schon ein Problem bei mir, darum setze ich jetzt einfach mal hinterher
              Ich würde im LK DH, VEC, HB suchen, obwohl ich selber nicht mehr fahre bin ich gottseidank mobil, meine Schwiegereltern haben sich sofort angeboten.

              MS ist ja recht gut "aufhaltbar", leider ist meine linke Seite schon ziemlich hinüber. Kranftanstrengung auf den Arm gehen an guten Tagen so lala, normalerweise stellen ab einer gewissen Belastung die Muskeln allerdings ihren Dienst ein, das linke Bein ist ähnlich betroffen. Wenn es aber ans Satteln geht sollte es passen und einhändig reiten bekomme ich auch noch gebacken um zu entlasten. Das wollen sich aber eben viele Reitlehrer nicht ans Bein binden.

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              • Tante
                • 31.07.2010
                • 1117

                #8
                Ich würde RB nicht unbedingt aufgeben. Ich, naja suche stimmt nicht ganz, würde für meine Stute jemanden suchen, der sie zusätzlich bespasst. Wenn da jemand dann nicht kann, kein Problem. Steht im Offenstall. Wenn ich Bescheid weiss, setze ich mich eben drauf. Aber du bist zu weit weg ;-)

                Eine ehemalige Stallkameradin hatte MS. Zu dieser Zeit allerdings sehr stabil auf relativ niedrigem Level, bzw. ihr ging es nach einer Therapie wieder besser. Habe aber keine näheren Informationen darüber.

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                • AprilSun
                  • 28.10.2012
                  • 246

                  #9
                  Ich habe zwar auch kein MS, bin aber durch eine Autoimmunerkrankung des peripheren Nervensystems immer wieder eingeschränkt. Auch so ein paar kleinere Baustellen im Rücken machen sich da sonst noch so bemerkbar.

                  Aber hätte ich kein Pferd, hätte ich keinen Anreiz, immer weiter zu machen. Ich habe Bewegung dadurch, vor allem einen sehr guten Grund, mich zu bewegen, mein Pferd zu versorgen und zu reiten/bewegen. Und mir gehts damit sehr gut.

                  Ich möchte nicht wissen, was wäre, wenn ich nur zu Hause sitzen müsste, ohne diese tägliche Aufgabe, die mich fit hält und trainiert.

                  Was ich echt schade finde, dass Reitlehrer so reagieren. Ich meine, es geht sehr wohl, wenn man in einer Körperhälfte weniger Kontrolle/Koordination/Kraft hat.
                  Auch meine Stute muss hin und wieder mit mir klarkommen, wenn mein Bein streikt, oder mein Arm lahm ist. Man wird dann viel feiner in den Gewichtshilfen.
                  Aber dazu braucht es wohl schon auch Pferde, die auf so etwas sensibel reagieren. Das Otto-normale-Schulpferd, das nur seine Stunden geht, ohne Korrekturreiten, wird das wohl leider nicht zwingend sein.

                  Ich drück dir die Daumen, dass sich doch noch etwas findet!

                  Kommentar

                  • Wiesel
                    • 21.07.2016
                    • 37

                    #10
                    Noch einmal Danke an euch, nicht allein damit zu sein und die ermunternden Berichte sind echter Balsam.

                    Ich bin echt drauf und dran mir ein Tüddelpferd zu kaufen welches zwar reitbar ist aber nicht den Dampf im Hintern hat wie meine früheren und ohne bunte fünf Minuten durchs Leben kommt. Da sträubt sich aber mein denken und meine Erziehung gegen. Wenn ich mir ein Pferd kaufe will ich alleine 100% dafür einstehen können und nicht bei einer Kolik-OP erst meinen Mann bitten müssen mir das zu finanzieren. Keine Arme, keine Kekse.

                    Ich hoffe einfach einen guten RL mit passablem Schulpferd oder die perfekte Reitbeteiligung zu finden.

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                    • zentaur
                      • 03.07.2009
                      • 4475

                      #11
                      Hallo Wiesel,
                      ich selbst habe keine persönliche Erfahrung ( an eigenem Leibe), habe aber einige Zeit im pharmazeutischen Außendienst für ein führendes Unternehmen im Bereich MS gearbeitet und weiß daher, dass viele gut eingestellte MS -Patienten sehrwohl im Sport und auch Reitsport ihre Erfüllung finden können. Zudem war in unserem Stall jahrelang eine liebe Vereinskameradin engagiert mit ihren Pferden beheimatet, die von MS betroffen ist. Sie ist auch heute noch trotz des nicht leichten Krankheitsbildes und den damit verbundenen Einschränkungen erfolgreich im Pferdesport unterwegs.
                      Hier ist ihre Website:

                      Über diese Website kannst Du auch mit ihr in Kontakt treten. Möglicherweise kann sie Dir (und so wie ich sie kenne, tut sie das gerne) wertvolle Hinweise zum Thema Pferd & MS geben.
                      Ich wünsche Dir alles Gute und lass nicht locker. Es gibt für jeden, ob erkrankt oder gesund nichts Besseres als der Kontakt zu Pferden.
                      LG zentaur

                      "Ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch, aber ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd."

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                      • Bananenmopsi
                        • 11.07.2012
                        • 287

                        #12
                        Überleg es dir gut, ob du dir ein Pferd kaufen möchtest. Ich war in der akuten Krankheitsphase (dauerte fast zwei Jahre) zeitweise physisch und psychisch völlig am Ende, wusste nicht, wie es weitergehen soll. Zusätzlich die Verantwortung für ein Pferd zu haben, war mir manchmal zu viel. Ich weiß nicht, wie oft ich geweint habe, wie schlecht es mir zusätzlich (psychisch, durch den Druck) ging. Dazu muss ich sagen, dass ich sehr viel Hilfe von meiner Schwester hatte. Ohne sie hätte ich das Pferd sicher verkauft.

                        Gut, am Ende wurde es gut bei mir, aber ehrlich, ich musste sehr viel kämpfen. Vielleicht wäre es in manchen Phasen besser für meine Genesung gewesen, hätte ich nicht noch den Stress mit einem eigenen Pferd gehabt.

                        Aber verkaufen wollte ich einfach nicht.

                        Was ich aber niemals missen möchte, ist der Umgang allgemein mit Pferden. Das hätte ich immer gemacht, auch wenn ich kein eigenes Pferd gehabt hätte (es gibt weitere Pferde in meiner Familie). Ob ich schneller wieder fit wurde, weil ich mich bewegen musste kann ich nicht sagen - ich hab's andersrum ja nicht probiert

                        Was ich eigentlich sagen will: kümmere dich in erster Linie um dich. Ein eigenes Pferd ist so viel Verantwortung und wenn irgendwas nicht glatt läuft - es sich verletzt, der Stall nicht passt oä - ufert das ganz schnell aus und kostet viel Kraft (und meist auch Geld..). Dazu immer wieder auf das Wohlwollen und die Hilfe anderer angewiesen zu sein, ist nicht so schön. Hätte ich mein Pferd nicht gehabt, ich hätte sicher keins gekauft.

                        Schalte doch mal eine Anzeige, vielleicht findest du so ja etwas passendes
                        Zuletzt geändert von Bananenmopsi; 27.07.2016, 17:40.

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                        • Lotta84
                          • 17.12.2015
                          • 229

                          #13
                          Ich hab eine Schülerin mit einem ziegelsteingroßen inoperablen Tumor im Bauchraum. Sie hat deshalb oft Atemnot und ist auch sonst eingeschränkt, je nachdem welche Medikamente sie grade nehmen muss. Trotzdem hat sie erst nach der Chemo mit dem Reiten bei mir überhaupt begonnen (und zwar richtig Reiten und nicht Therapiereiten). Ich war selbst sehr überrascht, wie gut sie alles managed und auch das Pferd, das sie reitet, ist nicht das einfachste und bekommt es als Anfängerin oft besser geregelt als so mancher gesunde Reiter, der schon weit länger dabei ist. Meiner Schülerin haben das Reiten und er Umgang mit dem Pferd sehr, sehr viel Freude und Lebensqualität gegeben. (Momentan muss sie wieder pausieren, weil der Tumor ein Loch ins Zwerchfell gerissen hat, und noch nicht klar ist, ob das operiert werden muss, oder von selbst heilt und runterfallen für sie lebensgefährlich wäre.)

                          In welcher Umgebung suchst du? (Vermutlich bist du aber zweit weg von meinem Standort.)

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                          • samira127
                            • 20.07.2005
                            • 2670

                            #14
                            hi,

                            wenn du interesse hast melde dich mal bei mir. bin zwar auch nicht in deiner wirklichen nähe (edewecht, Landkreis Ammerland, gerade and er grenze zum Landkreis cloppenburg) aber wenn dir der weg nicht viel zu weit wäre könnten wir es ausprobieren. habe allerdings eher haflinger bzw eine 1,60 stute die in frage kommen. aber manchmal ist die kleinere größe ja auch nicht verkehrt. muss nur gewichtstechnisch passen. gebe auch unterricht, viel Kinder und Jugendliche, würde aber vor dem Problem nicht zurückschrecken und kenne eine starke Körperliche Einschränkung auch selber. Bin Selbst nicht gesund und halte mich mit den Pferden "über Wasser" .

                            Kommentar

                            • silas
                              • 13.01.2011
                              • 4018

                              #15
                              Claus Penquitt war an MS erkrankt und seine Reitlehre, basiert auch auf den eigenen Erfahrungen mit der Krankheit.

                              Seine Tochter Nathalie ist ebenfalls seit Jahren an MS erkrankt. Du erreichst sie unter folgender Adresse:

                              Nathalie Penquitt
                              Hof Hohenholz
                              Hohenholzer Weg 36
                              27305 Engeln - ist ja im LK Diepholz

                              Setz Dich doch mal mit ihr in Verbindung, ich glaube sie ist für Dich eine wertvolle Gesprächspartnerin.

                              Eine Freundin von mir, hat mit 36 Jahren die Diagnose MS gekriegt. Begeisterte Reiterin, die sie ist, hat sie sich damals viel mit Nathalie ausgetauscht. Heute lebt diese Freundin immer noch selbständig, obwohl berufsunfähig und auch, wegen eingeschränktem Sichtfeld, nicht mehr fahrtüchtig, mit eigenem Pferd (und viel Hilfe durch die Stallgemeinschaft) glücklich und zufrieden. Dieses eigene Pferd gibt ihr viel Kraft, auch wenn sie an manchen Tagen nur zuschauen kann, wenn ein Kind es reitet - auch das ist Seelenfutter!

                              Viel Glück bei der Verwirklichung dieses Traumes!
                              Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                              • Wiesel
                                • 21.07.2016
                                • 37

                                #16
                                Das alles gibt mir wirklich Hoffnung, ich bin/war echt skeptisch weil es mir eben schon viel genommen hat obwohl die ersten echten Symptome erst vor einem Jahr auftraten...aber mit Überarbeitung, Jetlag und Stress kann man sich selber vieles einreden und verdrängen. Auto fahren, wandern und Konzerte bzw laute Partys habe ich ja schon abgeschrieben. Hoffentlich findet sich bald eine wirksame Therapie um das alles aufzuhalten oder wenigstens zu verlangsamen, mit 26 fühle ich mich echt zu alt um bald am Stock zu gehen

                                Ich behalte alle euren unglaublich netten Angebote im Kopf und auch bei der Frau Penquitt (der Name sagt mir sogar etwas) werde ich mich melden und einfach mal nach Tipps fragen. Grad muss ich das erstmal sacken lassen und sondieren was ich überhaupt will oder was ich mir tatsächlich vorstellen kann. Nach all den Jahren in denen ich selten auf dem Pferd saß, aber immer Reitsport und Zucht verfolgt habe bleibe ich ein Pferdemädchen durch und durch. Vorteil an der Sache: Ich muss mir keinen Urlaub nehmen um Rio live vorm Bildschirm zu verfolgen

                                Kommentar

                                • feuer-fee
                                  • 01.06.2015
                                  • 2062

                                  #17
                                  Wiesel da sind wir sogar vom Alter gleich. Ja es ist sch** das wir nicht mehr so können wie andere mitte 20. Aber wir können noch! und wir sind dankbar, dass wir noch können und genießen es.
                                  Ich habe lange damit gekämpft mental, da ich VS geritten bin und mir das Herz blutet, dass ich es nicht mehr kann. Habs mit DR versucht, aber ist nicht das selbe..
                                  Nun reite ich nach dem wie mein Körper mitmacht und habe mein ganzes Herzblut in die Zucht gepackt. Es ist der wahnsinn, jede Minute, jeden Cent und das ganze Herz da reinzustecken, da es kaum gewürdigt wird, aber es ist einfach meine beste Therapie, denn egal wie schlecht es einem geht, die Pferde müssen versorgt werden, also MUSS man aufstehen und die sind auch die besten Therapeuten, wenn man sich mal ausheulen muss und es ist einfach unbezahlbar, wenn man auf ne xxl Wiese kommt, die Mädels ankommen, man sich hinsetzt aufs Gras und die ganze Gruppe um einen drumrum legt. Unbeschreiblich. Klar, kann ich nicht mehr soo schnell misten. Oder brauche ne Pause beim Zaunbau. Aber an solchen schwachen Tagen setzte ich mich halt hin und streiche z.B den Stall oder so. Ohne die Pferde wäre ich schon lange lange nicht mehr da.
                                  Oder wenn ich z.B auf der Wiese nen Schwächeanfall habe und nichtmal mehr zum Tor komme- da kommt meine Stute, stützt mich mit ihrem Hals und ganz langsam Schritt für Schritt zieht sie mich zum Tor und wartet bis es mir wieder besser geht und erst dann geht sie ein Schritt weg, damit ich das Tor aufmachen kann und gehen kann. Meine Mädels sind the best

                                  Kommentar

                                  • AprilSun
                                    • 28.10.2012
                                    • 246

                                    #18
                                    Dann sind wir ja alle recht gleichalt. Ich bin 23...
                                    Das ist schon wirklich sau blöd, wenn man nicht immer so kann, wie man will.

                                    Aber du sprichst mir aus dem Herzen, feuer-fee. Ohne mein Pferd, wär auch ich wahrscheinlich nicht mehr so agil und vergleichsweise fit.

                                    Man braucht einfach irgendetwas, um nicht aufzugeben und sich selbst zu bemitleiden. So ging es mir zumindest.

                                    Achja, ich finde es übrigens total schön, wie hier direkt geholfen wird und man sich austauschen kann, ohne Zickereien, oder dergleichen und hier auch, gerade in diesem Thema, so geholfen wird.
                                    Ist ja in manch anderen Foren nicht so üblich.

                                    Kommentar

                                    • zentaur
                                      • 03.07.2009
                                      • 4475

                                      #19
                                      Zitat von Wiesel Beitrag anzeigen
                                      Hoffentlich findet sich bald eine wirksame Therapie um das alles aufzuhalten oder wenigstens zu verlangsamen, mit 26 fühle ich mich echt zu alt um bald am Stock zu gehen ...
                                      Da solltest und kannst Du optimistisch sein.
                                      MS ist mit weltweit ca. 2,5 Mio. Betroffenen keine seltene Erkrankung, sodass die Pharmaindustrie schon in ihrem ureigensten (finanziellen) Interesse in Forschung und Entwicklung an ständig neuen Behandlungsmöglichkeiten arbeitet. Gerade in den letzten Jahren sind nicht nur in der symmptomatischen, sondern auch in der Behandlung des Fortschreitens der Erkrankung entscheidende Verbeserungen für viele Betroffene erreicht worden.
                                      Diesbezüglich solltest Du am Ball bleiben. Augen und Ohren offenhalten und alle Informationskanäle nutzen. Insbesondere ein enger Kontakt mit dem Dich behandelndem Neurologen und nach Möglichkeit einem überreigionalem MS-Behandlungszentrum können da ebenso hilfreich sein wie der Anschluß an eine der MS-Patientenorganisationen.
                                      Leider ist es aufgrund der der angestrengten finanziellen Lage der Krankenkassen so, dass gerade bei Innovationen häufig der Patient die Initiative ergreifen muß, wenn es um neue und/oder alternative Behandlungsmöglichkeiten geht, die gerade bei Erkrankungen wie der MS mit hohen Kosten verbunden sind. Je besser der einzelne Patient informiert und damit kompetent ist und je mehr Unterstützung er sich versichern kann, desto eher kann er von innovativen Entwicklungen profitieren.
                                      Bitte verstehe o.g. nicht falsch, ich möchte Dir hier keine "weisen" Ratschläge erteilen, aber dies sind meine Erfahrungen aus weit mehr als 20 Jahren Kontakt zu Ärzten und Patienten nicht nur in der Indikation MS.
                                      In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Erfolg im Umgang mit Deiner Erkrankung, bleib optimistisch, auch wenn es mal Rückschläge gibt.
                                      Vor allem verlier Dein Ziel "Pferd", wie auch immer dieses Ziel auch seine Gestaltung finden mag, nicht aus den Augen, denn ich habe am Beispiel meiner ehemaligen ebenfalls von MS betroffenen Vereinskameradin (den Link zu deren Website hatte ich ja eingestellt) gesehen, wieviel Freude, Mut und Zuversicht der Umgang mit Pferden schenkt.
                                      LG zentaur

                                      "Ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch, aber ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd."

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                                      • Wiesel
                                        • 21.07.2016
                                        • 37

                                        #20
                                        Mit "meinem Team" fühle ich mich glücklicherweise sehr gut beraten. Neurologin und Hausarzt stehen im ständigen Kontakt, auch zu anderen Ärzten und ich habe eine wundervolle Physio. Bei meinem letzten Schub Anfang Mai wurde mir enorm schnell geholfen oder es zumindest soweit versucht (Neurologin hat mitten in der Nacht die hiesige Notaufnahme auf Trab gebracht) und alles getan damit es möglichst schnell vorbei geht. Bin zwar erst seit Ende Februar dabei aber bisher scheint noch nichts so wirklich anzuschlagen auch wenn das dauern kann. Die Forschung macht solche Fortschritte und ich bin noch jung, da wird noch vieles auf den Markt kommen.

                                        Feuer-Fee: Eben das vermisse ich so sehr, meine Stute damals konnte eine echte Diva sein und jeder Windhauch war potentiell tödlich (natürlich nie auf der Weide...) aber wenn es einem nicht gut ging war sie so unglaublich anhänglich, vorsichtig und verschmust. Da hätte ein brennender Tornado über den Platz fegen können und sie hätte nicht gezuckt. Einen Grund morgens aufzustehen, sich auf etwas zu freuen.

                                        Über den wahnsinnig netten Umgangston hier bin ich auch sehr erfreut *kekse hinstell*

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