So, ich versuche Luzie nun zu verkaufen

[Kareen]

Ob das wohl völlig egal ist? Ich meine, wenn Du schon als aktueller Besitzer, der die Stute aus Mitleid gekauft hat, keine Lust mehr hast, ihr Zeit, Geld und Nerven zu widmen warum sollte dann irgendjemand anders sich dazu aufraffen? Warum sie nicht reitbar ist, finde ich hier irgendwie relativ zweitrangig. Für mich gäbe es da auch nur die zwei alternativen: Entweder als Rasendeko behalten und bis zum Lebensende für sie verantwortlich sein, oder diesen Weg abkürzen. Leider sind es ja oft nicht die kompetenten, finanziell gut abgesicherten Interessenten, die sich auf so ein Verkaufsangebot melden sondern solche, die vielleicht selbst nicht die meiste Ahnung haben, mit völlig falschen Erwartungen und geldlicherseits mangelausgestattet an so eine Anschaffung herangehen. Das willst Du ihr nicht wirklich zumuten. Meine größte Sorge mit so einem Pferd wäre, dass sie nach den einschlägigen Intermezzos in verschiedenen 'Versuchsheimen' auf einem Ferntransport dahin landet wo sie über kurz oder lang sowieso hinkommt. Sterben müssen alle mal. Dann lieber gleich und schmerzlos als später nach irgendwelchen weiteren Debakeln. Offensichtlich hat der bisherige mehrmonatige Einsatz erheblicher medizinischer, finanzieller und ideeller Ressourcen sie ja nicht wesentlich in ihrem Zustand gebessert. Da ist es Zeit für eine Gewissensentscheidung.

[pavot]

...sie hat doch schon eine Lösung gefunden - jetzt wird ein passender Hengst gesucht.....

[November]

@ Kareen, ich weiß, Du hast recht.
Aber ist es nicht schwer, einfach mal die bislang investierte Summe von 10.000 Euro einfach in den Wind zu schießen!?

[Pendragon]

Bin die ersten 2 Jahre auf fast nur neben meiner Stute hergelaufen, 1-2x monatlich die volle osteopathische Behandlung inkl. Aufbaumitteln, Homöopatika und die "gelben Scheine", die sie sich dann noch "zwischendurch" gegönnt hat, haben mich finanziell echt strapaziert, ABER es hat sich gelohnt !
Allerdings war ich auch kurz davor, das Handtuch zu werfen, muss sie wohl gemerkt haben und hat sich dann zumindest die TA-Rechnungen geklemmt und ich konnte wenigstens gelegentlich mal reiten... Habe sie jetzt fast 10 Jahre und habe es letztendlich nicht bereut.... Sie hat mir sehr viel zurückgegeben und ich würde eher auf der Straße wohnen als sie wieder herzugeben...

[macarena99]

Hallole ich schließe mich den anderen hier an.
Und ich denke ob du noch 1000 oder nichts mehr bekommst, reißt es bei 10000 auch nicht mehr raus. Ich denke die meisten hier haben schon viel Geld in ihre Pferde gesteckt. Und letztentlich ist eine Gewissensfrage, die eh nur Du entscheiden kannst.
Ich hoffe Du triffst die richtige Entscheidung.
lg

[gigoline]

gut - dann schreib ich hier auch was
als erstes:
"Ich denke die meisten hier haben schon viel Geld in ihre Pferde gesteckt."
oooh ja, und bitte bitte - ich möchte niemals im leben diese summen zusammenrechnen - dann fall ich nämlich auf der stelle tot um ganz sicher

nun zu den KS
meine freundin hat ne stute, ist nun 10, hat seit ein paar wochen die gesicherte diagnose KS. aber: gedacht haben wir uns das eigentlich schon länger, warum?
exterieur ist kurz und dick und rund (EMS hat sie auch)und eigentlich liegt der sattel (maß) auf absolutem endpkt.! usw. aklso schon mal nicht begnadet.
Dann war sie die ersten Jahre (vom anreiten bis 7-8) in den absolut falschen händen -> katastrophe
symptome:
unwillig, nicht biegbar, BOCK-attacken vom feinsten, umdrehen, paniken wegrennen usw. kopf schlagen...
und doch ist sie ein herz im umgang....
die zeit und das richtige programm "heilt alles"
seit 1-2 jahren ist sie nun mit kompetenter und fachkundiger hilfe gesegnet und hat sich selbst auch immer weiter "gebildet" -kurse, einzelunterricht, filme bücher - alles was es gibt...
und es geht inzwischen täglich bergauf - ist eine freude anzusehen, wie gerne und schön das pferd nun arbeitet. travers, renvers, v/a - langer zügel , versammlungen höchster art alles kein problem !! es hat sich also rentiert und die arbeiter (und das geld) haben sich ausgezahlt - ich hoffe die beiden haben noch viele schöne jahre!!
anfangs sollte/muss man halt mit rückschlägen leben - so schlimm das ist.. ICH weiß auch wovon ich rede (mein früh-rentner) ist jetzt (mit 16 *grummel*) so weit, dass ich ihn "richtig reiten" könnte (vom kopf) - und nun hat er ne HG-Arthrose egal - der bleibt so lange bis er nicht mehr will/kann - und bissie ausreiten wird schon gehn - der alleine hat mich in den letzten 10 jahren mehr als 15.000 euros (ohne die anschaffung) gekostet... wenn der nachwuchs das auch vor hat -> na mal sehn

[cleopatras magic]

....
In seinen Augen sei es schlicht und einfach stutige Bockigkeit.
Was soll ich nun dazu sagen[/QUOTE]

merke ein tier kann nicht in relationen denken wie ein mensch und wird NIE aus bockigkeit dir böses wollen es sei denn hier sind schmerzen im spiel!!

die aussage vom TA klingt wie im bekanntenkreis welche heißt

"der gaul legt sich hin um sich die reitstunden zu ersparen"

im nachhinein stellt sich heraus das der gaul sehnenkrank ist!!!

ohne worte diese aussage!!

wenn schon zum schalchter dann aber bitte in begleitung des jetzigen besitzers, denn nur so weiß ich DAS...

10.000 euro und wenn schon, man bekommt höchst. 1000euro für ein nichtreitbares / krankes pferd und ob haben oder nicht zählt bei dieser summe kaum...

[geli]

Oh, das Geld darf man wirklich nicht zusammenrechnen, ich und vorallem mein Mann würden tagelang im Koma liegen !
Leider krieg ich die Bilder nicht hochgeladen, ich bin zu doof, ich hätte euch gerne das vorher und nachher gezeigt. Vielleicht kann mir ja jemand helfen ?
Lg

[Kareen]

Die Frage ist dann ja wohl eher ob man lieber 10T Euro (wo hast Du die gelassen?!?!) in den Wind setzt oder nochmal das gleiche drauflegen möchte...

[Warree]

@November
Hat in den neun Monaten außer dir mal jemand anderes die Stute geritten? Wenn nicht, hast du im Stall einen vernünftig reitenden Trainer oder Bereiter, der sich mal draufsetzen könnte und dir seine ehrliche Meinung über das Pferd sagt?

[bluewing]

Hab ich da richtig verstanden - die Stute soll in die Zucht??

bitte - bitte nicht - gibts nicht schon genug Züchter mit Ahnung, die auf ihren Fohlen sitzen bleiben oder aufhören. Muss da noch ein weiteres Pferdchen produziert werden??

[schnockel]

Mir hat es keine Ruhe gelassen. Ich habe die Beiträge hier und auch in anderen treats gelesen und stolper immer wieder über eine mir Magenschmerzen verursachende Aussage die scheinbar "in" wird und ein Spiegel der heutigen Gesellschaft zu sein scheint: Lieber das Pferd zum Schlachter bringen, als ihm eine lange Reise durch viele (Händler-)Hände zu bescheren!
Woher wißt ihr, dass bei einem Verkauf oder einer Abgabe das entsprechende Pferd wieder und wieder den Besitzer wechseln wird??? Seid ihr alle Hellseher??? Die Aussage ist für mich teilweise eine vorgeschobene Ausrede und Egoismus.
Pferd taugt nix mehr und was macht man, damit es noch Geld bringt - schlachten lassen... Oder noch schlimmer, was bei vielen Züchtern zu merken ist: Für mich nicht mehr "nutzbar". Und bevor jemand anders noch was mit meiner Stute anfangen kann, soll sie geschlachtet werden...
Sicher wird es den einen oder anderen Menschen hier geben, dem es passiert ist, ein Pferd verkauft zu haben, welches dann eine lange Reise angetreten ist und bei dem es sicher nicht unbedingt schön/gut war. Auch ich habe in ähnlicher Weise Erfahrung machen "dürfen", als ich meinen alten Opa aus Zeitgründen einer Bekannten an die Nordsee als Beistellpferd zur Verfügung gestellt habe... Nach 3 Monaten habe ich ihn abgemagert und ohne Lebenswillen zurückgeholt...
Ich konnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, ihn aufzugeben. Er steht nun wieder bei mir und wird von zwei Kindern geritten/unterhalten. Ich merke an seinem Verhalten, dass ihn diese Aufgabe wieder neu anspornt! Er ist mittlerweile fit wie nie und darf nun den Rest seines Lebens hier bleiben. Auch wenn es mich Geld kostet und es purer Luxus ist. ABer: er hat es verdient.
Ich verstehe nicht, warum viele Menschen ohne es überhaupt zu versuchen, gleich diesem Lebewesen, was einen eine Zeit lang "rumgetragen" hat und Freude bereitet hat einfach so das Leben nehmen kann. Einen Versuch ist es immer wert! Wenn dann nichts zu erreichen ist - der Schlachter steht immer zur VErfügung... (Wobei ich persönlich keins meiner Pferde schlachten lassen würde, aber das steht hier nicht zur Debatte)
Ich habe schon 10 Ponys in gute Hände als Beisteller für einen Bekannten verkauft (ja verkauft - er wollte immer noch Geld für die Ponys und hat es sogar bekommen). Er hatte zuvor auch immer alte Ponys schlachten lassen. Mit etwas Aufwand habe ich bis auf ein Pony alle in gute Hände geben können bei denen sie immer noch stehen!
Klar ist: Ist das Pferd so krank, dass es keine Lebensqualität mehr hat, ist so etwas ok. Am Beispiel dieser Stute muss ich jedoch sagen, dass sie aus meiner Sicht durchaus noch Leben sollte! Es handelt sich um ein junges Pferd und KS - Pferde bedürfen einer bestimmten Behandlung. Ich kenne einige Leute, die solchen Pferden noch einiges bieten könnten und konnten!
Ich würde sie mit einem Nutzungsvertrag abgeben. Du sparst die Kosten, gibst ihr noch eine Chance und sollte es nicht funktionieren kannst du immer noch den letzten Weg - wie auch immer - mit deinem Pferd gehen.
Kurz und knapp: Es sind Lebewesen, die auch ein Recht auf Leben haben (sofern tierschutzrechtlich vertretbar)!
Es soll sich nun keiner angegriffen fühlen. Ich möchte nur, dass auch mal diese Sichtweise gesehen wird... Mir läuft es eiskalt den Rücken runter, wenn ich manchmal zwischen den Zeilen vom Pferd als Nutztier lesen muss.

[bluewing]

dann hast Du aber verdammt viel Glück gehabt, bzw. überprüfst Du die Plätze regelmässig? um was für Ponies handelte es sich?

[Moonlight69]

Unabhäüngig davon, wie ein jeder es sieht, und interpretiere da jetzt bitte nicht hinein, dass ICH Pferde nur als Nutztiere sehe.

Pferde sind Nutztiere, sie stellen einen Nutzen dar, und sind keine Haustiere wie viele Huhnderassen, Katzen, papageien, etc.

und in manchen Ländern werden auch noch immer Pferde als reine Nutztiere gezüchtet, zum Arbeiten, und leider auch zum Schlachten.

[Akribori2000]

Was das Einschläfern/Schlachten von Pferden anbelangt, ist es doch heute im Vergleich zu vor 30 Jahren eher unüblich geworden, daß Pferdebesitzer diese Entscheidung für ihr Pferd in verantwortungsvoller Weise treffen?! (ist zumindest mein Eindruck in meinem reiterlichen Umfeld).
Die ethischen Grundsätze der FN besagen, daß wir die Verantwortung für unsere Pferde bis in den Tod tragen. Es erfordert viel mehr Mut von uns Pferdebesitzern, dem Pferdeleben ein Ende zu setzen als das Pferd noch jahrelang dahinsiechen zu lassen und vor diesen mutigen Menschen habe ich sehr großen Respekt!

Was das konkrete Beispiel von November angeht, braucht man wohl keine hellseherischen Fähigkeiten, um die Zukunft des Pferdes vorherzusagen. Wenn schon jemand wie November die materiellen, zeitlichen und ideellen Ressourcen nicht mehr aufzubringen vermag, bezweifle ich zumindest, daß sich jemand anderes finden läßt.

[pavot]

...genau - solche Pferde gehen noch durch ein paar Händlerhände, jeder probiert ein bisschen mit dem Pferd rum, ob man es nicht doch hinbekommt um es für einen Tausender mehr zu verkaufen. UNd wenn auch das nicht funktioniert und das Pferd bereits ziemlich resigniert aus der Wäsche guckt landet er irgendwo im Schulbetrieb. Ist er dort kooperativ kann es ihm dort recht gut gehen, ist er es nicht bekommt er weniger Futter bis er es ist.

Bitte keine Aufschrei, dass es ja auch gaaanz viele gaaaanz tolle Schulbetriebe gibt, wo die Pferde quasi zur Familie der Reitlehrerin gehören - es gibt auch andere und ich habe schon genug Pferde in derartige "Kanäle" verschwinden sehen.

[Kat]

@Schnockel: ich kann deine Sichtweise durchaus verstehen, denn auch ich habe ein Pferd welches ich nicht als Reitpferd und auch nicht als Zuchtstute so nutzen kann, wie ich es eigentlich vorhatte.
Da ist es nun am Menschen zu entscheiden, was man machen kann.
Ein Pferd kostet monatlich schon einiges an Boxenmiete, Futter, Hufschmied, TA. Das muss ich dir wohl nicht sagen, was da in wenigen Monaten auf einen Reiter zu kommen kann.
Ich persönlich weiß, dass meine Stute in meinem Besitz bleiben wird, evt. als Beisteller wo ich ein paar Euros zahlen muss, aber sonst vielleicht doch etwas sparen kann und vorallem evt. weniger Zeit investieren muss. Aber aus den Händen geht sie mir nicht. Dazu wurde sie früher schon zuviel herumgereicht. Da gibt es irgendwann die finale Lösung.
Ich hab sie jetzt solange, dass ich einen Verkauf und erst Recht nicht eine Schlachtung (wobei sie schon soviel therapiert wurde, dass sie gar nicht geschlachtet werden darf) in Erwägung ziehen könnte. Aber ich habe durchaus den Wunsch auch wieder normal zu reiten. Jeder Mensch sieht das anders. Andere halten mich für bekloppt, ein nutzloses Pferd durchzufüttern, dass nur hübsch anzusehen ist, ansonsten aber Geld vernichtet und viel Arbeit verursacht.
Wenn ein Pferd wie das hier angebotene, neben körperlichen Problemen auch noch grundsätzlich Charakterprobleme hat (die durchaus durch die KS-geschichte entstanden sein können, aber nicht müssen) finde ich es durchaus verantwortungsvoller auf das Geld bei einem Weiterverkauf zu verzichten, und das Tier zu schlachten o. einschläfern zu lassen, wenn man sich ein krankes Pferd zeitlich und finanziell nicht mehr leisten kann (oder auch will).

Bei der heutigen Gesetzeslage ist es nunmal so, dass man da noch richtig lange haften kann, und dann ein völlig unreitbares Pferd zurücknehmen muss und zusätzlich noch einen dicken Batzen Geld an bisher gezahlten Rechnungen zu zahlen hat.
Das darf man einfach nicht vergessen.

Es gibt bestimmt Reiter (so wie mich) die auch ein problematisches Pferd kaufen und wirklich verantwortungsvoll mit dem Tier umgehen,aber es gibt auch andere, unerfahrene Leute, die es gut meinen, aber das Problem nur verschlimmern. Das sieht man den Leuten doch vorher nicht an.

Dazu fällt mir der Spruch ein: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

[virtuelle]

....
In seinen Augen sei es schlicht und einfach stutige Bockigkeit.
Was soll ich nun dazu sagen

merke ein tier kann nicht in relationen denken wie ein mensch und wird NIE aus bockigkeit dir böses wollen es sei denn hier sind schmerzen im spiel!!

[/QUOTE]

Das denke ich nicht. Auch ein Pferd hat einen eigenen Willen und versucht diesen schon einmal durchzusetzen. Wie viele Pferde werden mal richtig frech, wenn sie gemerkt haben, dass sie mit einem Bocksprung ans Ziel kommen, weil der Reiter dann Angst bekommt. Mein eigenes Pferd, für das ich die Hand ins Feuer legen würde, das sie niemals jemandem etwas Böses tun würde und nicht tritt, hat nach mir ausgeschlagen, als sie länger in der Box stehen musste und ihr das wohl zuviel wurde (Sie wurde nicht einfach nur lustig, nein, sie hat sich tatsächlich positioniert und nach mir ausgekeilt). Ich habe auch schon ein Pferd kennen gelernt, das den Menschen angegriffen hat, wenn er nur die Koppel betreten hat! Ohne Gerte wäre das fast lebensgefährlich gewesen.

Ansonsten wundere ich mich, wie hier über den Gesundheitszustand eines Pferdes geurteilt wird, das eigentlich gar niemand kennt. Ich glaube, viel zu viele Pferde werden krank geredet, nur weil der Reiter ihnen nicht gewachsen ist oder die Reiter-Pferd Kombination einfach nicht passt. Den Ruf nach dem Schlachter und das Durchspielen aller möglichen Horrorszenarien finde ich völlig daneben. Auch ein gut gerittenes, "gesundes" Pferd kann für viel Geld an jemand falsches verkauft werden.

Genauso kann diese Stute vielleicht einen tollen Besitzer finden, der mit ihren Eigenarten gut klar kommt.

[virtuelle]

Wo steht die eigentlich?

[Moderator-01]

Aufgrund mehrfachen und ausdrücklichen Wunsches von NOVEMBER wird dieses Topic geschlossen.