Ställe in und um Hannover

[sahen]

Letzte Woche habe ich einer Interessentin abgesagt, bei der im allgemeinen Gespräch bei der Führung über unseren Hof immer wieder sehr abfällige Bemerkungen über bisherige SB fielen und dann von drei Ställen in 2012 und 2013 die Rede war. Wanderfalken kann man erkennen. Muss ich nicht haben.

[Nixe]

Pavarotti: Danke, Du sprichst mir aus der Seele. Bei uns ist es genauso. Wie sagte neulich so schön eine Einstellerin uber eine Interessentin: Der Bauer erkennt seine Kuh am Gang. Ich hatte ihr schon abgesagt, nur die Stallgemeinschaft wußte es noch nicht. Die Dame hat in 3 Jahren 5 Ställe durch, wurde überall gemobt und keiner mochte sie.

[Elke]

Stallbesitzer und Einsteller:
Ist es nicht ein Geben und Nehmen?
Wie es in den Wald reinschallt, so schallt es auch heraus.
Und das gilt sowohl für die Stallbesitzer als auch für die Einsteller.
Mit gutem Willen und Toleranz auf beiden Seiten sollte es gut möglich sein, miteinander auszukommen.
Jeder hat mal schlechte Laune oder ist frustriert. Da muss halt jeder auch mal die Ohren auf Durchzug stellen oder ein oder 2 Nächte drüber schlafen.
Auf dem Hof, auf dem meine Pferde sind, stehen inzwischen über 30 Pferde.
Wir haben keine Halle, eine kleinen Reitplatz aber geniales Gelände.
Im Frühjahr und im Herbst haben wir keine Pferde, sondern Schlammschweine, aber sie sind glücklich und das ist allen wichtig.
Im Sommer sind alle durchgängig auf der Weide (mal Kranke ausgenommen), im Winter tagsüber auf Ausläufen.
Es geht sicher manches besser, aber die Pferde fühlen sich wohl udn der SB kann auch nur eins nach dem anderen in Angriff nehmen.
Letztes Jahr das Reiterstübchen, dieses Jahr die Ausläufe..
Die Pferde stehen im Winter in Paddockboxen oder Gruppenställen.
Wir sind zufrieden wenn unsere Pferde zufrieden sind.

[peabody]

Ich glaube hier ist aber die Rede von 2 völlig unterschiedlichen Sachen.

Die Sicht der Einstaller:
Ich buche eine Dienstleistung, der Service dieser sollte klar bestimmt (unausgesprochene Regeln sind da meist das größte Problem) sein und Kritik (positive wie negative) sollte offene Diskussionen anregen. ob dann alles umgesetzt wird, ist eine zweite Sache.

Die Sicht der Einstaller:
Große Fluktuation durch Wanderfalken, die schlicht Unruhe in die Stallgemeinschaft und den Stall-Alltag des Besitzer bringt, muss vermieden werden. Sehr verständlich.


Nur ganz oft, ändern sich einfach Lebensumstände oder man (Der Einstaller) stellt fest, dass eben der Service doch nicht den eigenen Vorstellungen entspricht. Da kommen wir wieder zu den unausgesprochenen Regeln.

[Kat]

@Elke - so sehe ich es auch. Auf beiden Seiten sollte man in vernuenftigem Ton miteinander reden. Wenn ich aber so durch Staelle schaue, oder wegen der Praktikas fahre - uihuih - da kann man schon Dinge erleben

@Pavarotti: letzlich machst du doch genau das, was ich auch beschrieben habe. Du hast scheinbar eine recht feste Stallgemeinschaft, und wenn dann doch mal einer auszieht, ist es natuerlich sinnvoll, sich die richtigen neuen Leute zu suchen.
So funktionieren Staelle, auch wenn es mal Probleme auf beiden Seiten gibt.

@Peabody: ja, die 2 Sichtweisen gibt es nunmal.
Der Kunde wuenscht eine Dienstleistung, der SB (die ich so kenne) will am liebsten seine Ruhe.
Nun sind ja Menschen unterschiedlich, und der eine rennt wegen jedem verqueren Pups los, waehrend andere (mich eingeschlossen) froh sind, wenn sie einfach in Ruhe ihrem Hobby nachgehen koennen.
Auch das Thema Hobby selbst ist bei allen verschieden definiert. Waehrend der eine nach dem Job einfach entspannen will, ist der naechste vielleicht sehr ehrgeizig und moechte gescheit trainieren, der uebernaechste tueddelt gern und kuemmert sich um alle Belange rund um den Stall, die es dem eigenen Pferd ermoeglichen, noch "besser" zu leben, wohingegen noch andere am liebsten zum schwatzen und quatschen im Stall sind - rauchend, trinkend und Kuchen essend sitzen die dann am liebsten im Stuebchen, beobachten und tratschen.
So unterschiedlich wie diese Kunden sind, moechte doch jeder von Ihnen fuer voll genommen werden.

Ich war 5 Jahre im selben Stall, bis ich dann studienbedingt umziehen musste.
Da war auch nicht alles Gold was glaenzt, aber mit dem SB konnte man locker reden, und die feste Stallgemeinschaft hat sich (bis auf 2-3 Spezialisten) sehr gut verstanden und gegenseitig geholfen.
Im uebrigen habe ich dort auch in meiner Elternzeit den Stallservice fuer etliche uebernommen. Ich weiss also, was es heisst - 10 Boxen und mehr am Stueck zu misten. Pferde umzudecken, anzuziehen, raus-rein, Abaeppeln gegen Geld. Ich konnte das einerseits gut machen, weil ich nicht weit weg gewohnt habe - in 5-10min war ich aus der Stadt raus und im Stall - so war ich eh 3x am Tag vor Ort.
Jetzt wuerde ich gern sowas in Anspruch nehmen, da es zeit- und benzingeldtechnisch bei der Anzahl von Pferden nicht machbar ist.
Da kommen wir zu den eigentlich ausgesprochenen Regeln - in einem Stall kuemmerte sich eigentlich jeder selbst darum, und konnte ueber 2 andere, nicht stallinterne Menschen, das misten und zur Weidebringen erledigen lassen. So wurde mir dies am Anfang mitgeteilt.
Aber die eine hatte gar keine zeitlichen Kapazitaeten mehr, der andere keine Lust (hat er offen gesagt) so dass man dann doch wieder im Regen steht, wenn es um Weihnachten fuer 1-2 Tage mal weggeht, oder wenn ich mit angebrochenem Arm da stehe - den SB interessierte es nicht, also mussten wieder andere Einsteller einspringen, die Weihnachten z.B selber Verabredungen hatten.
Beim Rundgang durch die Stallungen wird einem auch gern alles moegliche vorab versprochen, und ploetzlich haelt sich keiner mehr dran - tragende Stute soll in die Zuchtstutenherde integriert werden, ploetzlich ist das alles viel zu gefaehrlich, das andere Pferd sollte eine Fensterbox bekommen, ploetzlich stand das neue Pferd der Schwiegertochter dort. Vertraglich ist eine Entmistung nach Bedarf, aber mind. alle 2 Wochen ausgemacht - nach 6!!! Wochen und nettem Nachfragen, wann es denn endlich mal gemacht wird (weil ich gegen 5 Pferde im Laufstall nicht mehr per Hand gegenmisten konnte, und die anderen PBs es nicht interessierte (die kamen nur bei Sonnenschein etwa 1-2x im Monat gucken) wird man angepoebelt, sagt man was gegen die Verfuetterung von noch nichtmal 3 Wochen gelagertem Heu und haeufigen Kolikfaellen ist man beim SB der Buhmann - also ich pack mir manchmal echt an den Kopf - ich koennte Buecher schreiben, was mir hier passiert ist. Und ja - zum Wohle der Pferde, oder aus Gesundheitsgruenden, oder weil sich Lebensumstaende aendern, ziehe ich dann auch mit dem Pferd um.
Was aber gar nicht geht, wie sahen es schon sagte, ist ein totales Hergeziehe ueber den vorigen Stall - es gehoert sich aber auch nicht vom SB, nach dem Auszug ueber die ehemaligen Pferde und Besitzer herzuziehen. Auch hier sollten beide Seiten sich an eine hoefliche Umgangsform halten. Allerdings sollte man Misstaende auch ansprechen duerfen, sofern es eben auch Misstaende sind. Wenn ich z.B einen neuen Stall suche, und mich fragt der moegliche SB, wieso ich denn den Stall wechseln will, dann sollte es schon legitim sein, wenn man z.B sagt, dass der Service nicht den von mir erwuenschten Leistungen entsprach. So kann auch der neue SB gleich mitueberlegen, ob es denn an seinem Stall passender ist (misten, Hallenbodenpflege, Weidepflege...) wenn die SBs auch einfach offener mit ihren angebotenen Leistungen einem Neukunden gegenueber begegnen wuerden, dann gaeb es gar nicht so ein boeses Erwachen.
Aber wer sagt schon, dass er nachts das Wasser abdreht, das es nur pro Pferd 4kg Heu am Tag gibt, oder er nur alle 3 Monate mistet - oft genug heisst es ja, es wird nach Bedarf gemistet - das ist fuer mich schon ein KO-Kriterium, und der Stall faellt raus. Kann gut sein, dass ich somit einem Stall vorab keine Chance gebe, aber meine Erfahrungen diesbezueglich sprechen eine eigene Sprache.
Auch der Begriff "stundenweise Weide" - muss per se nix schlechtes sein - aber wenn dann pro Pferd eine Stunde nur draus wird, dann fuehl ich mich auch ein bisschen veralbert, wenn ich extra nach Weiden frage, mir diese zeigen lasse, und betone, dass das Pferd viel raus soll.

Jeder - ob Einsteller oder SB, muss einfach vorher klar definieren, was er/sie moechte, was ist wichtig, und was nicht. Und das muss man vorher klipp und klar sagen, auf beiden Seiten. Dann ist der Stallfrust (auf beiden Seiten) deutlich geringer.

[Leni7]

Es soll weder eine Werbeveranstaltung werden, noch soll ein bestimmter Stall "fertig gemacht" werden.
Aus diesen (teilweise schon leicht aggressiven) Reaktionen könnte man ja umgekehrt auch einen frustrierten Stallbesitzer herauslesen, dessen Anlage nicht mehr ganz so gut besucht ist... ;-)

Ich kenne genug Pferdeleute, die würden gerne 500 Euro im Monat bezahlen, wenn dafür endlich mal alles in Ordnung ist! Und damit meine ich Reit- UND Haltungsbedingungen! Ein wirklich durchdachtes, professionelles und pferdegerechtes Stallmanagement habe ich in dieser Region tatsächlich noch nicht gefunden....
Aber jeder hat halt auch andere Ansprüche.

[Leni7]

P.S. Über schlechte Stimmung unter den Einstellern konnte ich mich noch nie beklagen. Das läuft in den meisten Fällen ja recht gut.
Aber es gibt eben auch Sachen, die für einen kompetenten (!) Pferdebesitzer einfach nicht gehen. Das sind dann solche Dinge wie
-nur wenig raus/ im Winter noch weniger
-unpassende oder zu große Gruppen, dadurch ständige Verletzungen
-schlechtes oder viel zu wenig Rauhfutter
-sehr kleine Boxen
-keine Weidepflege
-....

Da könnte doch manch einer ein Buch schreiben, inkl. vieler Tierärzte, von denen man hört "Ich möchte hier in der Region auch kein Pferd unterstellen müssen"

[Kat]

Danke Leni7 - genau das ist es. (inkl. der TA-Aussagen)
Ich lass mir da auch nichts (mehr) schoenreden, oder meine Wuensche als utopisch abtun.
Solange ich hier lebe, fange ich eben weiterhin durch viel Eigenengagement soviel wie geht auf, und werde sicherlich im Fruehjahr/Sommer wieder alle Pferde bis auf das Reitpferd an die Nordsee karren. Da weiss ich, dass meine Schaetze wenigstens in kompetenten Haenden sind,dort haben sie Weide, Weide, Weide und ein Schnack von frueher, von Anpaarungen und anno dazumal-Geschichten ist bei Besuchen neben Kaffee und Kuchen auch noch dabei.

[lula]

Alleine in Meitze sind 2 neue Ställe gebaut worden. Die sind doch garantiert Kundenorientiert und bieten Dienstleistung auf hohem Niveau an. Warum sonst sollte sich jemand so etwas antun, wenn alles andere da ist.....

[Kat]

Die sind doch garantiert Kundenorientiert und bieten Dienstleistung auf hohem Niveau an.....

der 2. ist privat - oder gibts noch einen neuen?

[lula]

der ist nicht rein privat,die suchen eben auch aus :-).... allerdings wohl kaum Wiesen dabei,...

[Kat]

also wenn wir von dem gleichen Stall sprechen, dann hat dort einer eine Anlage fuer den Ponynachwuchs fuer Frau und Kinder gebaut, direkt angrenzend an seine "Baufirma" - ich wuesste nicht, dass die Einsteller aufnehmen. Aber vielleicht meinst du auch noch was anderes? Grosse Halle, mit Glasfenster, riesige Aussenboxen, Weide nur einzeln als Paddockparzelle?

[Leni7]

@Kat
Schön, dass mich mal jemand versteht... Man wird ja permanent so dargestgellt, als wenn mal komplett übertreibt. Dabei bin ich der Meinung, dass ich gar nicht so hohe Ansprüche habe. Ich möchte ja nicht, dass mir und meinem Pferd der Popo gepudert wird oder sonstwas.... Ich bin auch kein Mensch, der körpeliche Arbeit scheut und nicht selbst mit anpacken will. ABER ich kann doch wenigstens eine gewisse Grundversorgung verlangen und ein umsichtiges Stallmanagement?? Ich verlange ja wohl lediglich Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein müssten? Gibt es wirklich sooo viele unwissende Pferdehalter und bornierte Stallbesitzer, denen diese Mißstände gar nicht auffallen? Unfassbar eigentlich....
Naja, wie auch immer... Was ich eigentlich fragen wollte:
Kannst Du mir eine gute Adresse für Nordseeweiden sagen?

Meitze.... Oh ja, gaaaanz hohes Niveau :-( Ruf da doch einfach mal an und stell ein paar Fragen und dann unterhalten wir uns noch mal...

[Leni7]

P.S. Dass die sich Leute aussuchen, wusste ich auch nicht... Ich höre immer nur, dass da viele Boxen leer stehen. Finde ich jetzt auch eher ungewöhnlich.

[Kat]

Leni - den du meinst, der sucht sich keine Leute aus. Noch lebt er von der schoenen Optik - aber seit Eroeffnung hat etwa einmal die komplette Einstellerschaft gewechselt. Sagt wohl alles...
Und der Pony-Privatanlagenmensch hat nur Bereiter fuer die Ponys da, die auch eigene Pferde mitbringen koennen, dafuer hat(te) er noch extra Boxen in der anderen Anlage angemietet.

@Leni: mein Posteingang war zu voll, hab ihn mal ein bisschen geleert, bin aber kein PU und kann daher nicht antworten. Ansonsten kannst du mir auch eine eMail an Weinfee at gmx.de schicken

[pünktchen35]

Hi

Ich ( 28Jahre) ziehe demnächst aus beruflichen Gründen nach Hannover (Nord-westlich) und suche einen schönen, eher kleineren Stall (bis max ca.35 Pferde) für mein sehr verträgliches 6 Jähriges Pferd.
Ich habe leider auch bei uns in der Gegend die Erfahrung gemacht, dass es sehr schwer ist einen guten Stall zu finden, wo es dem Pferd wirklich gut geht und auch ich habe keine sonst wie hohen Ansprüche.
Kennst du viell. ein paar gute Ställe (gerne auch privat) oder kannst mir von welchen abraten? Also in hannover, garbsen, Langenhagen, Neustadt am Rübenberge oder die Gegend?
Wichtig wäre mir:
-Ganzjähriger Weide bzw. im Winter Paddock (reicht auch Stundenweise) , rein und rausbring Service
- 3x täglich Heu
- gute Futterqualität
-Reitplatz und halle bzw. eine Halle (auch wenn nur eine Kleine) die zu Fuß/Pferd zu erreichen ist.
- eine Paddockbox wäre schön, aber kein muss. Es würde auch eine Box mit Fenster genügen.
- gut eingestreute Boxen

Über Empfehlungen etc. würde ich mich freuen.

Schöne Grüße

Steffi