hört sich vielleicht beim ersten lesen unspektakulär an, macht aber nachdenklich wenn man überlegt wer hinter der GEG steht = Helgstrand & Beerbaum (um die bekanntesten zu nennen).
ich kopiere hier mal den Kommentar von Jan Tönjes, Quelle St. Georg
Pressefreiheit ist ein wichtiges Gut. Was gleichgeschaltete Medien verursachen können, hat die deutsche Geschichte gezeigt und wird uns – Stichwort „Scheinreferenden”, kein „Krieg” sondern eine „Militäroperation” in den russisch besetzten Teilen des souveränen Staates Ukraine – alltäglich vor Augen gehalten. Der Vergleich ist sicherlich etwas gewagt, aber dass die Global Equestrian Group (GEG) nun das große US-Pferdemedium „The Chronicle of the Horse” übernimmt, lässt aufmerken.
Der „Chronicle” wie Pferdeleute in den USA das Blatt kurz nennen und das jeder kennt, der wettkampfsportlich aktiv oder interessiert ist, besteht seit 1937. Schon seit längerem stand die Publikation im Besitz von Mark Bellissimo, dem Mann, der die verkorksten Weltreiterspiele in Tryon 2018 zu verantworten hatte. Viel heiße Luft, wenig fertig gestellte Gebäude und kaum eingehaltene Versprechungen waren die Markenzeichen dieser vorerst letzten Weltreiterspiele, ein Giganten-Event, für dessen Durchführung sich spätestens seit dem Bellissimo-Bluff kein Veranstalter mehr findet.
Bellissimo ist auch einer der Teilhaber an der GEG, insofern ist sein Einfluss schon vorher vorhanden gewesen. Aber wenn es heißt, die GEG haben den Chronicle übernommen, um „ihre Präsenz auf dem US-amerikanischen Markt auszubauen und eine Plattform zu bieten, um das Interesse am Pferdesport weltweit zu steigern”, muss man den zweiten Teil auch lesen. Dass andere Protagonisten innerhalb der GEG, etwa Andreas Helgstrand und Ludger Beerbaum, ein großes Interesse daran haben, das „Interesse am Pferdesport weltweit zu steigern”, ist legitim. Sie sind Pferdehändler und leben davon, dass äußerst reiche Menschen (beispielsweise die Besitzer von Ecco-Schuhe, Familie Kasprzak) für hohe Summen Pferde in ihren Ställen einkaufen und sie dann auf Turnieren, auch häufig solchen, die die GEG oder Teile ihrer Anteilseigner organisieren, an den Start bringen.
Wie dort geritten wird, was beim Abreiten auffällig war, wie die Pferde sprangen, piaffierten und was für einen Eindruck sie hinterließen, darüber berichtet die freie Presse. Man kann nur hoffen, dass das auch so bleibt. Denn Charme-Offensiven auf Instagram-Kanälen und gezielte, gekaufte, PR-Berichterstattung nehmen schon heute an Umfang zu.
Es heißt also wachsam sein und einmal mehr hinzuschauen, wer hinter welcher Information steckt.
In der Weltpolitik. Und im globalen Pferdesport mit seinen Ausläufern bis in den Regionalbereich.
Jan Tönjes
Chefredakteur St.GEORG
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