Lohnt sich Koerung noch? Melkkuh Zuechter

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  • Maestose
    • 10.08.2020
    • 128

    Lohnt sich Koerung noch? Melkkuh Zuechter

    Zusatz: Natuerlich habe ich die Verbandsprovision vergessen

    Melkkuh Zuechter

    Lohnt sich Koerung noch? Nie, sagen die alten Hasen. Trotzdem der Versuche einer ungefaehren Aufstellung

    Kostenaufstellung Koerung.

    Kosten Stute sind Sunk Costs - strikt nach Definition nicht ganz richtig, im eigentlichen Sinne kann man es als Markteintrittskosten sehen, daher für ex-ante/ex-post Betrachtungen durchaus relevant. Strikt genommen waere die Zuchtstute ja doch wieder verwertbar, aber wir gehen einfach davon aus, dass sie nicht wieder veraeussert wird. Das sind im grunde Spitzfindigkeiten und tun nichts zur Sache.

    Es beginnt mit den Kosten der Stute; auch wenn sie zuhause/im eigenen Stall gehalten wird, sind zur betriebswirtschaftlichen Betrachtung die Opportunitaetskosten anzusetzen. Ich gehe von durchschnittlichen 250,- € pro Monat aus. Ob das gute halbe Jahr noch nach der Geburt mitgerechnet wird oder nicht, kann man diskutieren, ich wuerde es aber bei 12 Monaten belassen (Stute wird neu besamt).

    12 x 250,- € = 3.000,- €

    Bedeckung Hengst
    Decktaxe Hengst angenommen im guenstigens Fall 1 Schuß = 1 Treffer: 1.000,- € (incl. Versand)

    1.000,- €

    Follikel-Kontrolle, Besamung, Ultraschall-Kontrollen, usw. bis zur Geburt (wir gehen von unkomplizierter Geburt aus): 1.000. €

    1.000,- €

    Aufzucht als Absetzer: im Durchschnitt (letztes Halbjahr meist teurer weil Einzelhaltung): 300,- €

    24 x 300,- € = 7.200,- €

    Schmied, Tierarzt, Impfungen, Eintragung/Brand usw.: kann sehr schnell auch mal 2-3.000,- € sein, wenn es guenstig ist, dann 1.000,- €. Wie gehen von keinen Kosten wie Chip-OP usw. aus.

    1.000,- €

    Koervorbereitung: ich habe etwas herumgefragt, die "angesagten" kosten mittlerweile über 1.000,- €, ich kenne aber auch noch gute namhafte, die man noch unter 1.000,-€ bekommt.
    Ich nehme aber die 1.000,- €, darin enthalten sind dann Schmied und zusaetzliche Kosten wie Scheren, evtl. Toupet, Reisekosten Vorbereiter, Unterkunft usw..
    Die meisten wollen die Pferde mindestens 4 Monate vor der Vorauswahl haben, dann sind meist noch mal ein gut 6-8 Wochen bis zur Koerung. gehen wir von insgesamt 6 Monaten Koervorbereitung aus:

    6 x 1.000,- € = 6.000,- €

    Kosten Vorauswahl und Kosten Koerung: Vorauswahlen zwischen 250,- € und fast 500,- €, Koerung zwischen 2.000,- und über 3.000,- €. Nehmen wir hier insgesamt 3.000,- € an, damit sind dann kosten wie Video, Photos, Katalog usw. enthalten.

    3.000,- €

    TUEV für die Koerung, mittlerweile 18 Bilder, klinisch usw. man bleibt bei den meisten noch unter 1.000,- € ... aber nur knapp. Gehe von 1.000,-€ aus.

    1.000,-€

    Transport zur Vorauswahl/Koerung - kommt wie immer darauf an, koennen mal unter 100km sein, kann aber auch mal gut 700km sein. Gehen wir von guenstigen 225 km aus, d.h. Vorauswahl/Koerung insgesamt 1.000 km à 1,00€ = 1.000,- €

    1.000,-€

    Kummuliert:
    3.000,- €
    1.000,- €
    1.000,- €
    7.200,- €
    1,000,- €
    6.000,- €
    3,000,- €
    1.000,- €
    1.000,- €
    ________
    24.200,- €

    Ich habe mir die letzten Auktionen angesehen, durchschnittlich gingen hier die gekoerten Hengste für 50.000,- € weg, die nicht-gekoerten für 20.000,-€.

    Lassen wir uns Zuechterglueck haben und wir haben einen guten gekoerten Hengst, der für den Durchschnittspreis verkauft wird: 50.000,- €.

    Der Verband erhaelt eine gestaffelte Provision. Ich kenne nur die Daten von Oldenburg, hier werden sich die Verbaende nicht sehr unterscheiden. Bei 50.000,-€ waeren das dann 15% Provision. Provision Verband: 7.500,- €

    Die Vorbereiter wollen auch Ihren Anteil, der liegt mittlerweile auch bei bis zu 10% (angeblich einer bei 20%). Meist sind diese gestaffelt und laufen je 10.000,- um 1% hoch. Ab einem bestimmten Betrag sind es dann 10%.

    Kosten: -24.200,- €
    Auktionserlös: 50.000,- €
    Provision Verband: -7.500,- €
    Provision Vorbereiter 8%: - 4.000,- €
    (Vermittler 10%: - 5.000,- €)
    ________________________________
    Erlös 14.300,- € (evtl. nur 9.300,- €)

    Wir hoffen jetzt einmal, dass man keinen überraschenden Vermittler bei der Abrechnung genannt bekommt, hier waeren dann noch einmal 10% weg.

    Zuletzt geändert von Maestose; 18.01.2022, 16:27. Grund: Verbandsprovision vergessen
  • tina_178
    • 18.03.2007
    • 3704

    #2
    Realistisch muss man die AfA der Stute noch mit einrechnen. Darüber hinaus ist bei 7 Fohlen in 10 Jahren die Produktionszeit 18 Monate. .
    Lerne Schweigen, ohne zu platzen !

    Kommentar

    • Hobbyzucht
      • 29.03.2014
      • 644

      #3
      Die Provision für den Verband fehlt noch, oder? Die 50000 bekommt man ja nicht voll ausbezahlt...

      Kommentar


      • Maestose
        Maestose kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Ja, natuerlich, das habe ich komplett vergessen, es war schon sehr spaet gestern! Danke fuer den Hinweis.
    • Neuzüchter
      • 09.04.2003
      • 2159

      #4
      Der Trakehner Verband lässt Fohlen für 3000€ kaufen, wenn das Pferd nach der Aufzucht mehr als 10000€ kostet bekommt der Züchter davon nochmal 10%

      Mein Fohlen hatte eine Decktaxe von 1125 € und die Eintagung hat - weil ich neu im Verband bin - 900€ gekostet.

      in den ersten 2000€ ist also kein TA, keine Versicherung und kein Gramm Futter. Wenn der mal 30000€ kostet. Hätte ich vielleicht als Züchter 5000€, minus Inflation.

      Achso und ich muss noch einen Haufen Dankbarkeit zahlen dass mein Fohlen gefördert wird und möge doch bitte die Stute gleich wieder tragend machen.

      Deshalb sage ich immer züchte kein Pferd wenn Du Dir nicht leisten kannst es zu behalten.
      Auch Freizeitpferde sin Profis!

      Kommentar

      • Suomi
        • 04.12.2009
        • 4284

        #5
        ich würde mal aber meinen (ohne Erfahrungswerte) dass man die Fohlen einer Stute die einen gekörten Hengst hervorgebracht hat besser (und teurer) verkauft? Und wenn du mit einem Nachkommen der Stute weiter züchten willst. Das macht sich ja nicht schlecht im "Portfolio".

        Das müsstest du in deiner Aufstellung dann auch berücksichtigen.

        Kommentar

        • Carley
          • 25.01.2019
          • 1513

          #6
          Mit Chip-Op keine Zulassung zur Körung, zumindest in Holstein

          Kommentar

          • M.W.
            • 26.05.2020
            • 19

            #7
            Also der Verband möchte auch seinen Teil abhaben wie Hobbyzucht gut anmerkt. Für diesen ist die Körung wie Weihnachten. Hier sind nochmal Kosten von 7% bis 38% des Verkaufserlöses drin, je nach Verband. Die % sind meist gestaffelt nach Versteigerungspreis. Achtung für den kleinen Privatzüchter, hier werden nochmals 19% Mehwertsteuer fällig!!! Das kann ganz schön viel sein!!!
            Vom Verkaufserlös bleiben meist 50% übrig von denen dann die besagte Kostenaufstellung noch abgezogen werden muss. Wobei aus meiner Sicht 24.200 sehr hoch gerechnet sind. Aus meiner Erfahrung heraus waren es an die 15-17tsd, ist trotzdem ein haufen Geld dafür dass man nicht weiß was raus kommt. Und wenns schlecht läuft für einen gekörten keine 20tsd bekommt!

            Kommentar

            • Schimmeltier
              • 15.01.2019
              • 1100

              #8
              Nach langen Jahren "Pferde züchten" in einem Zuchtverband, und einem prallen Dutzend Fohlen später kann ich sagen: nein, ich fühle mich als Züchter nicht als Melkkuh der Nation!

              Ich habe allerdings, wie die meisten Züchter hier, schlauerweise den anderen Züchtern die Haltung & Körung von Hengsten überlassen; ...und immer nur die besten Hengste für die eigenen Stutis ausgesucht .

              Es ist wie bei allem im Leben: der eine packst und hat Erfolg mit einer Sache ( Beispiel Körung), während der andere die selbe Sache versemmelt. Aber Hauptsache, wir haben Spaß dabei!

              Kommentar


              • Neuzüchter
                Neuzüchter kommentierte
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                Das heißt?
                Die nicht zu null züchten können waren zu blöd die besten Hengste für ihre Stuten auszuwählen?
            • Benny
              • 25.01.2011
              • 1673

              #9
              Wenn die Hobbyzüchter rechnen müssten, würden die meisten aufhören. Die Preise für die Fohlenaufzucht sind Pensionspreise. Das ist aber am Ende egal, wenn man sich die Frage stellt, was die Alternative, also reiten lassen, am Ende kostet und was man dort unter dem Strich dann erzielt? Der Weg zur Körung lohnt nur mit wirklich besseren Hengsten, allerdings sind viele nicht Willens oder in der Lage, das objektiv zu beurteilen.

              Kommentar


              • Neuzüchter
                Neuzüchter kommentierte
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                Irgendwie kann ich mir nicht bis wie der Zuchtforschritt aussieht wenn man alle Hobbyzüchter ausschließt
            • ehem
              • 10.12.2013
              • 502

              #10
              Das trifft es schon ganz gut, einige Positionen sind vielleicht etwas zu hoch gegriffen, das wird aber durch andere Positionen, die m.M. nach zu tief angesetzt sind, relativiert. TA Kosten sind (bei mir) meist immer sehr hoch leider. Versicherung kann man auch noch einrechnen, obwohl das den Kohl nicht fett macht.
              Was mich mittlerweile stört sind die Knebelverträge der Zuchtverbände. Grundsätzlich waren die Verbände mal von Züchtern ins Leben grufen worden und für die Belange der Züchter gedacht, mittlerweile ist man mehr Bittsteller, als daß man sich gut aufgehoben fühlt. Ich weiß nicht, wie es früher war......

              Warum z.B. kann ich den Passus "Vermittler" nicht ausschliessen? Hier wird damit argumentiert, dass damit meist ein wesentlich höherer Preis erzeíelt werden kann und man dadruch nur dadruch profitiert, aber es ist doch vielmehr so, dass jemand, der ernsthaft an einem Pferd interessiert ist, seinen Kumpel als "Vermittler" vorschickt, damit man dann hier den Kaufpreis verbilligt (der Kumpel erhält die Provision, die er dann weitergibt usw.). Also sollte ich doch die Option haben, Vermittler auszuschliessen?! Ich streiche das zwar immer raus, leider hilft das leider nichts..... ;-(

              Ich meine die Provision Vermittler wird gesplittet, also nur 5%.

              Kommentar

              • Benny
                • 25.01.2011
                • 1673

                #11
                Es geht nicht darum, irgend jemanden auszuschließen. Nur dieses Gejammer, dass man ja eigentlich draufzahlt, das nervt. Entweder betreibt man das, um Geld zu verdienen und dann muss man es auch so gestalten, dass es von der Kostenseite passt, oder es ist ein Hobby. Und bei einem Hobby kann ich mir überlegen, was mich dieses kosten darf. Wir haben auch regelmäßig selbst gezüchtete Hengste auf Körungen. Aber da wir alles selbst machen, inclusive Aufzucht und Vorbereitung, bleibt das Geld auch bei uns.

                Kommentar


                • Neuzüchter
                  Neuzüchter kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Das draufzahlen im Sinne von die Stute halte ich sowieso mache ich gerne, das ist Hobby. Aber das gib mir Dein Pferd für ein Handgeld, als No-Name kannst Du es selbst nicht in den Markt oder Sport bringen - das ist frech. Und da ist dann mein Hobby ein Pferd mit allen Möglichkeiten im Offenstall zu halten und als Laie spazieren zu reiten. Irgendwann geht es nicht mehr um Geld sondern um Respekt
              • zwerg123
                • 28.02.2010
                • 379

                #12
                Das ist ja schön für euch, dass ihr das alles selbst machen könnt.
                Ich sehe das Hauptproblem darin, dass immer mehr Leute daran verdienen möchten. Eben angefangen bei den Aufzüchtern und endend bei den Zuchtverbänden. Hier ist zwischenzeitlich eine richtig große "Firma" entstanden. Vieles davon ist unnötig und kostet Geld, welches man dann wieder von den Züchtern holen muss.
                Überleg mal was eine Körung auch für Leute wie dich, die alles selbst machen können, kosten würde, wenn der "Hobbyzüchter" nicht mehr an einer solchen Veranstaltung teilnehmen würde.

                Kommentar

                • Browny
                  • 13.11.2009
                  • 2640

                  #13
                  am ehrlichsten, pferdeschonensten und kostenfünstigsten wäre es ja, wenn die Hengste direkt von der Wiese kämen.... alle unvorbereitet, alle im direkten Vergleich....

                  und ja, ich weiß.....

                  Kommentar


                  • Benny
                    Benny kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Da hast du Recht. Heute ist viel zu viel Zirkus und viel zu wenig natürliche Veranlagung zu sehen. Eine Einschränkung gäbe es aber. Die Springhengste müssen vorher schon 4 oder 5 mal gesprungen sein. Sonst geht es nicht.

                  • Browny
                    Browny kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Ja, bei den Springern sehe ich das ein!
                • Benny
                  • 25.01.2011
                  • 1673

                  #14
                  Zitat von zwerg123 Beitrag anzeigen
                  Das ist ja schön für euch, dass ihr das alles selbst machen könnt.
                  Ich sehe das Hauptproblem darin, dass immer mehr Leute daran verdienen möchten. Eben angefangen bei den Aufzüchtern und endend bei den Zuchtverbänden. Hier ist zwischenzeitlich eine richtig große "Firma" entstanden. Vieles davon ist unnötig und kostet Geld, welches man dann wieder von den Züchtern holen muss.
                  Überleg mal was eine Körung auch für Leute wie dich, die alles selbst machen können, kosten würde, wenn der "Hobbyzüchter" nicht mehr an einer solchen Veranstaltung teilnehmen würde.
                  Diese Leute bestreiten ihren Lebensunterhalt damit und müssen dafür Geld verdienen und auch, um die laufenden Kosten und Abschreibungen für ihre Objekte rein zu bekommen. Außerdem zahlen sie jeden Monat von jedem Euro der rein kommt, gleich erst mal 19% Umsatzsteuer an das Finanzamt.
                  Wenn ich mir den Luxus leiste, nichts selbst zu machen, sonder alles von Dienstleistern erledigen zu lassen, muss ich mir das leisten können, oder es sein lassen. Und für die Arbeitsleistung nebst Futter ist das ja noch billig. Kein Handwerker oder Schlosser in der Werkstatt arbeitet für unter 80€/Stunde. Brauche ich einen Rechtsanwalt oder Notar, bin ich beim Doppelten. Und jeder, der öfter mit jungen Pferden arbeitet weiß, dass man für viele Sachen auch wenigstens einen, manchmal auch 2 Helfer braucht. Bei 1000€ brutto/Monat reden wir nach Abzug der USSt über 25€ / Tag für Futter und alle anfallenden Arbeiten inclusive Helfer.

                  Kommentar


                  • Maestose
                    Maestose kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Ich verstehe Deine Argumente nicht, das macht die Aufstellung der Kosten doch nicht fehlerhaft? Auch wenn Du das selbst machst, musst Du doch die Arbeitszeit und vieles mehr mit einrechnen, oder arbeitest Du umsonst? Und wenn es dann billiger wird, dann ist es schoen fuer Dich, bzw. dann zahlst Du Dir recht wenig aus. Am Ende relativiert sich das, weil Du am Ende auch auf den Gewinn besteuert wirst.

                  • Benny
                    Benny kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Es ist schon ein Unterschied, ob das Geld in meiner Tasche bleibt, oder ob ich einen anderen dafür bezahle, etwas für mich zu tun. Dass das Finanzamt später irgendwann kommt, lässt sich nicht vermeiden.Da ich einen Betrieb habe, werden die am Ende am Betriebsgewinn beteiligt, oder auch nicht, wenn es, wie in den letzten 3 Jahren durch die Dürre so wenig zu ernten gab. Aber zumindest haben wir mehrere Standbeine und überstehen solche Phasen auch.
                • zwerg123
                  • 28.02.2010
                  • 379

                  #15
                  So war das nicht gemeint. Es stellt keiner die Leistung in Frage. Und zwischen nicht machen wollen und nicht machen können gibt es auch noch einen Unterschied.
                  Es ging mir darum, dass die Verbände teilweise ziemlich aufgebläht sind und somit immense Kosten verursachen, die vielleicht so nicht notwendig wären.
                  Außerdem gibt es durchaus auch die Dienstleister am Pferd die wörtlich sagen "von denen kannst Du ruhig etwas mehr verlangen, die zahlen das schon"?! Ich muss ziemlich viel dafür arbeiten, dass ich mir dieses Hobby leisten kann, und ich lass mich dabei nur ungern wie eine Weihnachtsgans ausnehmen.
                  Bestes Beispiel: Turnier von Donnerstag bis Sonntag, Anreise also am Mittwoch (ca. 2 Stunden), am Donnerstag nicht für die Prüfung am Freitag qualifiziert, somit könnte man am Donnerstag Mittags, spätestens am Freitag wieder abreisen. Was sagt der Bereiter? Nee, ich bleibe bis Sonntag, will ja auch noch etwas vom Turnier sehen. Und jetzt darfst du dreimal raten, wer die Übernachtung und die Verpflegung des Bereiters zahlen musste? Und so etwas finde ich dann doch sehr unverschämt.
                  Das nächste mal hatte ich ein Pferd in Beritt um die fliegenden Wechsel zu lernen. Ich war immer wieder dort, sollte aber auf Grund der Ausbildung nicht selbst reiten. Als das Pferd dann einen enormen Unterhals entwickelte bin ich einfach selbst drauf, gelinde gesagt, es ging gar nichts mehr. Ich habe dann herausgefunden, dass der Bereiter nicht selbst auf dem Pferd saß, da er Rückenprobleme hatte. Ein Azubi hat die Stute nur ab und an in der Halle bewegt. Es gab daraufhin ziemlich Stress und er meinte, dass jeder Arbeitnehmer ein Recht auf Lohnfortzahlung hätte und ich zu zahlen hätte, egal ob er reitet oder nicht. Ich habe das Pferd dann mitgenommen und er hat mir mit Anwalt und Klage gedroht. Soviel zum Thema (und wir kannten uns schon eine ganze Weile und er ist bei uns in der Gegend sehr bekannt).
                  Aus diesem Grund habe ich teilweise ein ganz großes Problem mit dem Preis - Leistungsverhältnis.
                  Ach und noch etwas - wir sind auch im Handwerk tätig und verlangen Euro 60,00 auf die Stunde.
                  Zuletzt geändert von zwerg123; 19.01.2022, 20:38.

                  Kommentar


                  • Maestose
                    Maestose kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Da stimme ich Dir absolut zu! Alleine durch die Digitalisierung muesste einiges an Personalbestand und Kosten abgebaut worden sein, aber im Gegenteil, bei sinkenden Pferdebestaenden, Bedeckungen und Nachzucht ist die Personaldecke erheblich angewachsen in den letzen Jahren! Es werden staendig neue Stellen geschaffen oder aber Stellen aufgeteilt, die frueher in Personalunion betrieben wurden. Warum?
                    Und mit dem "Bereitern" hast Du auch recht! Da kann ich auch was erzaeheln, was ich hier leiber nicht schreibe! Die meisten "fliehen" doch regelrecht auf Turniere, damit sie Zuhause nichts tun muessen. Die Selbststaendigen reisen ab oder fahren mitunter zwischendurch immer nach Hause, weil die Arbeits sich nicht von alleine tut......

                  • zwerg123
                    zwerg123 kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Dann sind wir ja immerhin schon zu zweit mit dieser Meinung.
                    Danke auch für die PM, kann leider nicht direkt darauf antworten, stimme aber voll und ganz zu!

                  • Maestose
                    Maestose kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Beantworten auf PM ist mittlerweile fuer alle Mitglieder freigeschaltet, es sollte also gehen, es ist nur meist etwas bloed gemacht, ich habe auch erst immer Pinwand Eintraege fabriziert, bis ich das kapiert hatte.... ;-)
                • Benny
                  • 25.01.2011
                  • 1673

                  #16
                  zwerg123 , das mit den Bereitern ist mehr als dreist und äusserst unseriös. Am Ende funktioniert das nur, wenn man die Pferde da hinstellt, wo man öfter vorbeifahren kann, um sich die Fortschritte anzuschauen. Eigentlich haben die alle mehr Pferde im Stall, als sie reell arbeiten können. Ich versuche immer, möglichst schnell zu verkaufen (wenn das Geld passt) und nicht so viel Geld in die Ausbildung zu investieren. Je länger der Weg ist, desto größer ist auch die Gefahr, dass irgend etwas nicht nach Plan läuft.

                  Kommentar

                  • Sabine2005
                    • 17.06.2005
                    • 7790

                    #17
                    Das unseriöseste an Beritt was ich in einem Stall erlebt habe war, dass der Bereiter 3 fach an dem Pferd verdient hat.

                    - Geld durch Beritt
                    - Geld für ne Reitbeteiligung
                    - Geld für Einsatz im Schulunterricht

                    Am Ende saß der Bereiter nur alle 2 Monate drauf, wenn Besitzerin (angemeldet) zu Besuch kam

                    Ging um einen Haflinger, da hatte Bereiter keinen Bock drauf - aber war wohl trotzdem gutes Geschäft um den nicht abzulehnen.

                    Kommentar


                    • Ara
                      Ara kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Habe ich auch am eigenen Leibe erlebt. Endete im Rechtsstreit.
                  • Filimann
                    • 16.02.2015
                    • 247

                    #18
                    Und ich fand gesattelt und getrenst in die Führmaschine damit das Sattelzeug benutzt aussieht schon frech.

                    Kommentar


                    • juno
                      juno kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      ne Freundin von mir hat jetzt auch über 3000 Euro Berittkosten für ein Jungpferd in den Sand gesetzt, für quasi "nicht stattgefundenen Beritt" bzw. Ausbildung des Pferdes. Der Begriff Beritt ist ja auch sehr dehnbar, wenn man nicht genau einzuhaltende Zielvorstellungen vereinbart. Das musste meine Freundin auf die harte Tour lernen.

                    • Minor
                      Minor kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      @juno: Ging mir im letzten Jahr ähnlich, war nur mit gut 4.500 Euro ein noch etwas teurerer Spaß - nach sechs Monaten das Pferd nach wie vor roh und völlig von der Rolle wieder abgeholt. Corona hat da der "Ausbilderin" gut in die Karten gespielt, die hatte den Stall einfach dicht gemacht für die Besitzer, so dass man nur per whatsapp/Telefon auf dem Laufenden gehalten bzw. angelogen wurde.
                  • ehem
                    • 10.12.2013
                    • 502

                    #19
                    Der Besitzer eines Pferdes, das für über 800.000€ zugeschlagen wurde, hatte am Ende gerade mal etwas über 500.000 rausbekommen. Klar, viel Geld, aber 300.000,- weg an Gebühren, Provision etc.?! Schon hart!

                    Kommentar

                    • Schimmeltier
                      • 15.01.2019
                      • 1100

                      #20
                      Tja, ehem. BRUTTO ist halt nicht immer NETTO.

                      Bist du sicher, dass der Typ mit dem 800.000 € Pferd wirklich unglücklich über die Gewinnausbeute ist ??

                      Kommentar

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