Eine Bitte an die erfahrenen Züchter

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  • Eine Bitte an die erfahrenen Züchter

    Zur Zeit fallen viele Fohlen, auch Fohlen von Zuchtanfängern.
    Was ist wichtig ? Welche Dinge und Mittel sollte man unbedingt im Hause bzw. in einer Erstversorgungstasche haben, wenn es dann mal wirklich soweit ist ? Beim Club der Wartenden konnte ich da nicht viel finden.

    Ich möchte mal mit ein paar Punkten anfangen:

    Tel.Nr. und vorherige Absprache mit einem erfahrenen Züchter aus der näheren Nachbarschaft, die Rufbereitschaft der TA-Praxis für Nachtdienste-Notdienste, wichtige Medikamente, Desinfektionsmittel, Schweifbandagen,was ist mit dem Nabel, Schüssel um Biestmilch abmelken zu können, Saugflasche, Fohlenersatzmilch, konservierte Biestmilch,welche Behandlungen und Prophylaxen für Stute und Fohlen nach der Geburt,was ist wenn das Fohlen irgendwelche Schwierigkeiten hat, wie schaut ein normal gesundes neugeborenes Fohlen aus, wie sollte ein gesundes Fohlen atmen, wie schaut eine Stute am Tag nach der Geburt aus, was ist da alles zu beachten beim Fohlen in den ersten 3-5 Tagen der Prägephase ???

    Und noch zig andere Fragen. Vielleicht könnten hier die sehr erfahrenen Züchter-Geburtshelfer mal eine Prioritätenliste einstellen, was wirklich essentiell wichtig ist,
    so zum lernen für Zuchtanfänger.
    Ich würd mich freuen, wenn hier viele Beiträge von erfahrenen Leuten kommen würden, daß jeder von uns noch was lernen könnte.

    LG U.
    Zuletzt geändert von Gast; 01.04.2012, 00:57.

  • #2
    Was Du geschrieben hast, ist doch schon ziemlich komplett. Ein wichtiger Punkt, der oft zu kurz kommt ist die Beobachtung von Stute und Fohlen in den ersten Tagen nach der Geburt. Zu achten ist besonders auf die Häufigkeit des Saugens (zu oft kann für Milchmangel sprechen, zu selten für eine Erkrankung des Fohlens) Das Milchangebot lässt sich gut abschätzen indem man das Euter der Stute vor dem Saugen ansieht und beobachtet, wie schnell es sich nach dem Saugen wieder füllt. Eine Milchabfluss-Störung erkennt man daran, dass das Euter nach dem Saugen nicht bedeutend kleiner aussieht als zuvor, außerdem entwickelt die Stute dabei fast immer Schmerzen und mag das Fohlen nicht mehr trinken lassen.
    Am Fohlen besonders achten auf das Liege-, Trink-, Harn- und Kotabsatzverhalten (Liegen mit angewinkelten Vorderbeinen kann ein erster Hinweis auf Bauchschmerzen sein, ganz ungern sieht man es, wenn die Fohlen sich auf den Rücken kugeln dann sind auf jeden Fall Maßnahmen angezeigt).
    Nicht glauben, dass mit dem ersten Kotabsatz die Mekonium-Verhaltungsgefahr vorüber ist, es kann sich selbst Tage nach der Geburt noch welches Ansammeln und das Fohlen 'verstopfen'.
    Richtig Entwarnung kann man sich erst geben, wenn sowohl Kot- als auch Harnabsatz gut funktionieren.
    Wird auch gern mal vergessen: Säugende Stuten brauchen unheimlich viel Wasser und Energie, also Fütterung anpassen und Tränkebecken auf Durchflussrate kontrollieren.
    Stichwort Antikörper: Jedes Fohlen, dass zu wenig oder zu spät Kolostrum aufgenommen hat sollte man schnellstens IgG-testen. Das kostet nicht viel und Defizite können mit einer Plasmatransfusion behoben werden. Daran denken, dass die Darmschleimhaut nur während der ersten 24 Lebensstunden für die Antikörper durchgängig ist. Danach lässt sich also nur noch per Transfusion etwas bewirken.
    Keime von den hochtragenden Stuten und Neugeborenen Fohlen fernhalten: Kein Kontakt zu Tieren aus anderen Beständen, vor allem nicht zu Turnierpferden die sind die reinsten Keimvehikel...
    kein Herumgegrabbel an Euter und Nabel mit bloßen Fingern, Nur saubere Gerätschaften verwenden.
    Nabeldesinfektion ruhig mehrmals innerhalb der ersten 24 Lebensstunden und zwar im Tauchverfahren damit die Lösung sich mittels Kapillarkraft die Gefäße hochrobben kann. Das die hochtragenden Stuten und Neugeborenen nur vom Feinsten gefüttert werden sollen (kein Gammelkram, kein verpilztes Kraftfutter, keine ungepflegten Weiden...) versteht sich hoffentlich von selbst.
    Soweit nächtliches Brainstorming.

    Kommentar

    • Nice
      • 14.04.2008
      • 563

      #3
      Versorgung der Stute vor der Geburt:
      - Wurmkur! Hier streiten sich die Gelehrten ob ein paar Tage vor oder direkt nach der Geburt. Wir geben davor und zwar die Große.
      - Schweif einflechten/bandagieren. So ist er zum einen aufgeräumt und nicht im Weg und zum anderen können keine Haare in die Scheide gelangen und Keime einschleusen.
      - Mash. Füttern wir regelmäßig vor und auch nach der Geburt auch um viel Flüssigkeit in die Stute reinzubekommen. Das ist dann schon mal eine Schaufel auf 10 Litern Wasser.

      Fohlenversorgung:
      - Nabeldesinfektion! Das erste was wir an einem Fohlen vornehmen. Inzwischen mit einem Geschmisch aus der Apotheke, Rezept stammt aus dem HG : 25 ml Chlorhexin, 30ml Äthanol 90%ig, das Ganze auf auf einen viele Liter destilliertes Wasser.
      - Klistier. Eines ist inzwischen Standard, bitte Vasiline nicht vergessen. Bevor das ins Fohlen kommt, bitte auf Körpertemperatur erwärmen.
      - Vitamine/Mineralstoffspritze bekommt das Fohlen nach dem ersten Saufen ins Maul.


      Und wie Kareen schon sagte, immer gut beobachten, der Zustand von beiden kann sehr schnell umschlagen.

      Kommentar

      • Santica
        • 16.02.2009
        • 2230

        #4
        Wir spritzen ab 10 Tagen vor der Geburt Zylexis im Abstand von 3 Tagen um den Gehalt an Antikörpern in der Biestmilch zu erhöhen. Unserer Erfahrung nach sind diese Fohlen viel fitter, stehen schneller auf, saufen schneller.

        Zusätzlich geben wir homöopathische Mittelchen wie Caudophyllum Pentarkan ab ca. 14 Tagen vor der Geburt, das verbessert die Scheidenöffnung, vermindert evtl. Reißen der Stute und soll gegen Nachgeburtsverhalt wirken.

        Kommentar

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