Perlmuschel von Ernest - Pik As xx, nicht wahr? Ich schreibe gern etwas dazu, werde aber erst am Montagmorgen dazu kommen, es einzustellen.
Stutenfamilien TRAKEHNER
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So, hier also - wie versprochen - meine Gedanken zur Perlmuschel:
Perlmuschels Stammmutter war die in Trakehnen geborene Schimmelstute Peraea, also eine Original-Trakehnerin. Im Gegensatz zu einigen oben erwähnten Stuten kam sie jedoch nicht mit der Herde des Hauptgestüts in den Westen Deutschland. Sie wurde 1944 als Jährling an den bekannten Züchter Curt Krebs (Darkehmen, später Schimmelhof) verkauft und erreichte Westdeutschland mit dessen Treck.
Peraea wird als unscheinbar in Typ und Exterieur beschrieben. Die Anpaarung ihrer vollblut(arabisch)-geprägten Mutter Per Adresse über Fetysz ox, Cancara, Tempelhüter und Nana Sahib x an den mächtigen Fuchshengst Hirtensang, der in seiner Vererbung häufig seinen guten, aber sehr starkknochigen und etwas derben Vater Parsival erkennen ließ, schien bei ihr zu so etwas wie einem "Generationenkonflikt" geführt zu fhabn. Weder hatte sie den Charme ihrer mütterlichen Vorfahren noch die Substanz des Vaters vorzuweisen. Immerhin besaß sie einen großen Rahmen, der den Vollbluteinfluss auf beiden Seiten erkennen ließ. Letztendlich war es die Anpaarung an schwerere Hengste wie Tropenwald und Sektor, die ihren Stamm großrahmige Pferde hervorbringen ließ, die zudem die Härte und Intelligenz der Mutterseite beibehielten.
Mit dem Trakehner Tropenwald brachte Peraea die Vollgeschwister Pregel und Perpetua, beides erstklassige Zuchtpferde. Pregels Sohn Donauwind war das Paradebeispiel der Krebs'schen Pferdezucht. Er verbindet die beiden mit viel arabischem Erbe ausgestatteten Schimmelstuten Peraea und Donna (v. Cancara x Dongola ox), die Krebs ebenfalls in Trakehnen erwarb. Mit der wiederum arabisch geprägten Abiza v. Maharadscha (über seinen Vater Famulus ein Enkel des Fetysz ox) brachte Donauwind den Ausnahme-Springhengst Abdullah.
Leider brachte Peraea nur drei Stutfohlen, von denen eines das Erwachsenenalter nicht erreichte. Und auch die bildschöne DLG-Siegerin Perpetua (zweifache Hengstmutter) ging vergleichsweise früh an Milzbrand ein. Somit lag es an ihrer Tochter Pepita, den Stamm ihrer Mutter fortzuführen.
Mit dem relativ unbekannten und ohne weitere Bedeutung gebliebenen Sektor hatte Pepita gegenüber Perpetua sicher den schwächeren Vater. Das hinderte sie jedoch nicht daran, sich als fruchtbare Vererberin zu zeigen, die einen eigenen Zweig ihres Stammes bilden konnte und dafür verantwortlich ist, dass das wertvolle Erbe der Peraea bis heute erhalten geblieben ist.
Pepita wurde bevorzugt an den Ostpreußen Ernest angepaart, mit dem sie u. a. zwei nützliche Springpferde lieferte. Zweimal war ihr Partner Tropenwald, der ja so gut mit ihrer Mutter harmoniert hatte. Einmal jedoch war ihr Partner - abweichend von der Maxime, den Mutterstamm vornehmlich an kalibrigere Hengste anzupaaren, der kleine, drahtige und ungemein vererbungsstarke Vollblüter Pik As xx, der vor allem Hannovers Zucht maßgeblich beeinflusst hat.
Aus dieser Anpaarung entstammte die Stute Perlenreihe. Mit dem oben angesprochenen Maharadscha (Muttervater von Abdullah) brachte Perlenreihe mit Pandur ein recht ordentliches Springpferd für den Amateursport. Nachdem sich Ernest jedoch als guter Partner für ihre Mutter erwiesen hat, wurde auch Perlenreihe mit ihm angepaart. Aus einer dieser Anpaarungen fiel dann Perlmuschel, um die es hier geht.
Bereits jetzt ist bekannt, dass der Peraea-Stamm entsprechend der mütterlichen Vorfahren der Stute das Hervorbringen von Springpferden ermöglicht. Die Anpaarung an Ernest sowohl der Mutter Perlenreihe als auch der Tochter Perlmuschel geht ebenfalls in diese Richtung. Auch Ernest hatte längst bewiesen, dass er Springvermögen vererbt. Zwar ist seine Vaterschaft bei Ozean, dem Vater der Grannus-Mutter Odessa nicht unwidersprochen geblieben. Claus Schridde hat vielmehr eine Verwechslung von Ernest mit dem Holsteiner Hengst Loretto gesehen, der zur selben Zeit auf derselben Deckstation stand wie Ernest. Aber auch ohne Ozean weist Ernest genügend brauchbare Springpferde in seiner Nachkommenschaft auf, um diese Spezialeigenschaft zu erhalten und zu verstärken.
Als Curt Krebs seine Zucht altersbedingt nicht mehr fortführen konnte, erwarb der Klosterhof Medingen, damals noch unter Regie von Eugen Wahler, Pepita und auch eine Stute aus der Donau-Familie (die auf Donna zurückgeht) für seinen Klosterhof Medingen. Eugen Wahler war offenbar ein Anhänger des Trakehners Abglanz; denn er setzte dessen Söhne Morgenglanz und Valentin bevorzugt ein. Dies passte auch gut zum Stamm der Peraea und somit zur Perlmuschel. Einen besonderen Passer-Effekt erreichte Eugen Wahler mit der Anschaffung des Hengstes Sokrates, der mit den Mitgliedern der Peraea-Stute internationale Vielseitigkeitspferde lieferte, darunter auch Prätorius, das Erfolgspferd von Burkhard Wahler, der mit ihm Deutscher Meister wurde.
Nach Übergang des Klosterhofs von Eugen Wahler auf dessen Sohn Burkhard wurde das Zuchtziel modifiziert. Bedingt durch die höheren Verkaufserlöse von Dressurpferden bei den marktrelevanten 3- und 4-jährigen, schien es aus wirtschaftlichen Aspekten sinnvoller, ein schickes Pferd mit Schwerpunkt Dressur zu züchten. Durch die Einstellung von Caprimond und dessen Sohn Hohenstein im Laufe der Jahre wurde der Fokus schließlich nur auf die Dressur gerichtet. Während Caprimond und Hohenstein mit den sehr kompakten und nicht immer in genügend Rahmen stehenden, aber mit fleißiger Hinterhand und stolzer Selbsthaltung ausgestatteten Mitgliedern der Donau-Familie gut harmonierten, klappte das mit den deutlich rahmigeren, springorientierten Peraea-Nachkommen nicht in dem gewünschten Maße. Hier musste die Aktivität der Hinterhand auch immer wieder von der Vaterseite unterstützt werden, und das konnten weder Caprimond noch Hohenstein leisten.
Wie gut das bei richtiger Anpaarung klappen konnte, belegt der Hengst Prèt à Porter, ein Urenkel der Perlmuschel (v. Ivernel a. d. Pontresina v. Sokrates a. d. Parchim v. Valentin a. der Perlmuschel). Dieser Hengst verstarb leider früh, konnte aber mit Le Rouge einen Körsieger und ein erfolgreiches Dressurpferd stellen.
So hat die Familie der Perlmuschel, was den Klosterhof Medingen anbelangt, seine Bedeutung verloren, da sie das jetzige Zuchtziel nicht bedienen konnte. Diejenigen Stuten, die an für sie günstigere Partner angepaart wurden, haben dann auch den Klosterhof verlassen oder wurden für die Anpaarung an Hengste anderer Zuchtverbände wie De Niro genutzt.
Die Familie der Peraea und damit der Perlmuschel ist vielseitig veranlagt, aber eher mit Blick auf die Vielseitigkeit, in Einzelfällen auch für Dressur und Springen. Die Mitglieder dieses Stammes zeichnen sich durch einen großen Rahmen bei nicht übermäßiger Größe aus. Sie sind klar im Kopf und offensichtlich mit sehr viel Sanftmut und einer hohen Toleranzgrenze ausgestattet. Für heutige Sportzwecke empfehlen sich Vollblüter oder auch mit viel Temperament und Energie versehene Hengste, die ein wenig Biss mitbringen und deren Ehrgeiz durch den Peraea-Stamm aufgefangen wird, ohne dass dabei die Leistung verloren geht.
Auf einer sportlich etwas weniger ambitionierten Ebene kann man den Peraea-Stamm vermutlich als einen Lieferanten perfekter Lehrpferde sehen, die alles mitmachen und nicht bei jeder Ungeschicklichkeit eines Reitanfängers aus dem Häuschen geraten, ohne dass sie deswegen schnell abstumpfen.
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Vielen lieben Dank für deine tolle Zusammenfassung cps5 :-)
Ich habe eine Stute aus der Familie der Perlmuschel und deine Beschreibung passt sehr gut. Obwohl Halbblüterin, ist sie recht großrahmig, allerdings mit 1,71m auch nicht klein. Außerdem auch eine Seele von Pferd und immer bemüht, es recht zu machen. Grundsätzlich gelassen, dabei trotzdem gehfreudig und sensibel.
Herzliche Grüße
Darling
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Ich hätte auch sehr gerne mal "Geschichtsunterricht" - mir ist aufgefallen, das mein kleiner Trakki zweimal die Stute Helena XIV im Pedigree führt.
Kann mir jemand was zu der Stutenfamilie sagen?:
Zuletzt geändert von Sunny_Brooks; 18.07.2018, 09:44.
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Hallo Sunny, ich kann gern was über Helena aus dem Stamm der Original-Trakehnerin Halensee schreiben. Werde das über das Wochenende hinbekommen und höchstwahrscheinlich am Montagmorgen einstellen. Wenn du noch etwas mehr über deinen Traki wissen möchtest, wäre es - wie Polanegri schon schreibt, interessant die ganze Abstammung zu kennen. Ist denn der Mutterstamm deines Trakehners mit dem der Helena identisch? Mit anderen Worten: Findest du die Helena in der direkten fallenden mütterlichen Linie deines Pferdes?
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Da hänge ich mich gerne mit folgendem Pedigree an: https://www.horsetelex.de/horses/ped...3/herzkoenig-w
Danke! Bernhard
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Das wäre super nett cps5! Danke schon mal für deine Mühen. Hier ist mal das Pedigree: https://www.allbreedpedigree.com/new+motion (habe das nicht auf Horsetelx eingetragen bisher). Helena ist also nicht im Mutterstamm, aber halt zweimal mit Hohenstein und High Motion vertreten. Wenn du natürlich auch was über den Mutterstamm von meinem weißt fände ich das auch interessant
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Cps5
Ich weiß nicht ob du zu der Familie schon was geschrieben hast, aber mich würde die Familie der Schönbrunn interessieren.
Wir hatten daraus eine Stute (Solitaire) v. Caprimond ad Schwarze Maja v Meilenstein/ Ortelsburg.
Also eine Halbschwester mütterlicherseits von Shannon TSF v. Kostolany.
Aus Solitaire haben wir ein Fohlen gezogen, allerdings keinen Trakehner
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So, dann kommen wir also zunächst einmal zur Stute Helena XIV.
Ihre fünfte Mutter Halensee kam mit der Herde des Hauptgestüts zunächst nach Perlin in Mecklenburg-Vorpommern und gehörte dann zu den ausgewählten 27 Stuten, die über die Grenze nach Schleswig-Holstein verbracht werden durften. Näheres dazu habe ich ja oben schon geschrieben.
Bei der Fuchsstute Halensee handelte es sich um eine kleine, zierliche Stute, die deutlich im Vollbluttyp stand. Bei ihr hatte sich der mütterliche Stamm stark durchgesetzt. Sie entsprach dem Idealtyp der Mutterstute der Fuchsherde, war edel und rassig mit trockenen Gelenken und einem korrekten Fundament. Zwei ihrer Töchter konnten bedeutende, durchaus unterschiedliche Zweige bilden: Hymne und die hier interessierende Harmonie (v. Tropenwald).
Für Dressurzwecke war es erforderlich, diesem Zweig mehr Substanz und Körpergröße mitzugeben, ohne dabei die Trockenheit und Harmonie zu verlieren. Bis zur Helena liest sich das dann so: Helena v. Matador a. d. Harpune II v. Grimsel a. d. Harda v. Prince Rouge xx a. d. Harfe v. Altan a. d. Harmonie v. Tropenwald a. d. Halensee). Praktisch bedeutet dies, dass zunächst durch Tropenwald und Altan mehr Substanz erzielt wurde. Gleichzeitig wurde die Tragkraft der Hinterhand verbessert, was für ein größeres und kalibrigeres Pferd notwendig war. Danach wurde durch Nutzung des Vollblüters Prince Rouge xx, der selbst sehr gute Bewegungen hatte, ein größerer Rahmen erreicht und die Trockenheit und Harmonie der Halensee unterstützt. Danach wurde mit Grimsels Anpaarung an die Prince Rouge xx-Tochter Harda das Ganze sozusagen noch einmal zusammengefasst: Bestes Blut der Fuchsherde über Grimsels Vater Kassio (v. Abglanz), deutlich verstärkende Elemente über Kassios Muttervater Impuls, sowie einen großen Vollblutanteil über Grimsels Mutter Griseldis, eine überaus bewegungsstarke Tochter des für die Trakehner Zucht wichtigen Vollblüters Pindar xx. Über Griseldis Muttervater Abendstern, einem Vollbruder der Abglanz-Mutter Abendluft geht es dann wieder auf die Trakehner Fuchsherde zurück.
Die Grimsel-Tochter Harpune war dann auch entsprechend deutlich durch ihre Vorfahrin Halensee geprägt. Zwar hat man hinsichtlich des Stockmaßes etwas hinzugewonnen, sie selbst war mit 1,64 m aber immer noch eher unteres Mittelmaß. Um hier weiter an Substanz zu gewinnen, wurde sie an den DLG-Sieger Matador angepaart. Dieser war selbst deutlich über 1,70 m groß, hatte mit Donauwind einen Leistungsvererber zum Vater und entstammte aus der Familie der Marke, die sehr bewegungsstarke Vertreter hervorbrachte. Entsprechend gut wurde Matador zunächst auch genutzt. Allerdings stellte sich heraus, dass er ein reiner Stutenmacher war. Die Söhne taugten nicht viel; die Töchter waren eine bis zwei Klassen besser, insbesondere hinsichtlich ihrer Vererbung. Das traf für die Hohenstein-Mutter Helena ebenso zu wie auf Miami, die Mutter der Hengste Michelangelo und Monteverdi. Über Michelangelo (v. Pasteur xx) ist auch diese Matador-Tochter hier im Pedigree vertreten.
Helena ist sowohl über ihren Sohn Hohenstein (v. Caprimond) als auch über ihre Tochter Hanna (v. Summertime), die Mutter von High Motion, hier im Pedigree vertreten. Es lohnt sich sicher, einen Vergleich der Anpaarungen mit Caprimond bzw. Summertime zu stellen und das Ganze dann in einen Kontext zur gesamten Abstammung zu bringen.
Zunächst wurde Helena einige Jahre an Caprimond angepaart und brachte u. a. die Vollbrüder Hohenstein I und II, wovon allerdings nur der erste Bedeutung erlangte. Hohenstein selbst war optisch stark von seiner Mutter und dem Muttervater Matador geprägt, brachte aber die Rittigkeit von Caprimond mit. Mit der eher leichtfüßigen als auf starke Hebelung der Hinterhand ausgerichteten Bewegung der Mutter und der Tatsache, dass auch Caprimond nicht die größte Tragkraft hatte, war es kein Wunder, dass auch Hohensteins Gangarten nicht die letzte Dynamik hatten.
Einige Jahre nach Caprimond wurde Helena an Summertime angepaart. Es war mittlerweile klar, dass Helena ziemlich sicher den Überguss ihres Vaters Matador wiedergab. Dies bedeutete, dass man sich um den Typ keine Sorgen zu machen brauchte. Wichtiger war es, das Augenmerk auf eine gewisse Dynamik der Hinterhand zu legen und den großen Rahmen abzusichern. Summertime (Muttervater von High Motion) war dafür gut geeignet. Über seinen Vater Michelangelo und Muttervater Arogno (der auch väterlicher Großvater von Caprimond ist) wurde der Typ gehalten. Außerdem ist Summertime als Vater sehr nervenstarker und souveräner Pferde bekannt. Die aus der Verbindung der Helena mit Summertime entstandene Hanna wurde an den Hämelschenburger Saint Cyr angepaart und lieferte mit diesem dann High Motion. Die Auswahl von Saint Cyr war recht gut gewählt. Da Typ und Rittigkeit für die Zucht eines Dressurpferdes mit viel Chic bereits vorhanden waren, konnte man jetzt die Priorität auf den Bewegungsablauf legen, der nach wie vor ein wenig Tragkraft gebrauchen konnte. Saint Cyr ist ein sehr kompakter Hengst, der sich wegen seines eigenen Typs und seines hervorragenden Charakters, die er vererbt, einer gewissen Beliebtheit erfreut. Er bringt ein gutes Springvermögen und die dafür benötigte Power in der Hinterhand mit, so dass er für die eine oder andere Stute einen Partner mit Passer-Effekt darstellt. Dies gilt vor allem für deutlich vollblutgeprägte Stuten mit dem oben beschriebenen leichtfüßigen und raumgreifenden Bewegungsablauf mit ausbaufähiger Tragkraft der Hinterhand. Hier kann sich Saint Cyr gut einbringen, wobei die Vorzüge einer auf großen Rahmen mit entsprechender Hebelung durchgezüchteten Stute mit ziemlicher Sicherheit erhalten bleiben. Genau das ist bei dem anlässlich seiner Körung prämierten High Motion dann auch geschehen.
High Motion, der mit seinem Körper hervorragend umzugehen weiß, war dann auch hinsichtlich aller Punkte (Temperament, Bewegungsdynamik und Typ) der Partner der Wahl für Nobless, die Mutter von deinem Jährling.
Nobless ist eine Ur-Enkelin der Vollblutstute Nebelfee, Diese geht ihrerseits auf die Stute Nella de Gubbio zurück, die die Mutter der Wunderstute Nereide war. Nereide war Derbysiegerin und gewann alle ihre Rennen vorzugsweise als Frontrunnerin ziemlich souverän. Dabei schlug sie auch die französische Wunderstute Corrida, die zweimal den Prix de l'Arc de Triomphe gewann, das weltweit bedeutendste Galopprennen der Welt. Auch Königsstuhls großer Gegenspieler Nebos geht in direkter Linie auf Nella de Gubbio zurück.
Ich kenne die Stute Nebelfee zwar nicht persönlich, aber die Tatsache, dass sie und ihre weiblichen Nachkommen in der fallenden Mutterlinie der Nobless Generation für Generation mit Arogno-Blut quasi überflutet wurden, lässt daraus schließen, dass man hinsichtlich Rittigkeit und Typ und Temperament stark nachhelfen musste, um den Stamm auf Dressurzwecke einzustellen. Hinzu kommt, dass ihr Muttervater Goldschmidt den in S-Dressuren erfolgreichen russischen Trakehner Biotop zum Vater hat. Biotop brachte zwar alles mit, was zu einem erstklassigen Dressurpferd gehört, aber sein eigenwilliges Temperament konnte selbst einen Dr. Reiner Klimke vor Probleme stellen.
Hier kann mit dem kleinen New Motion ein richtig interessantes Pferd heranwachsen, dass eine Menge verspricht. Die Chance, einen selbstbewussten Temperamentsbolzen vor sich zu haben, ist einigermaßen groß. Wenn ich den anderen Post im Unterforum "Haltung" richtig verstanden habe, hat er das auch schon ein wenig angedeutet. Er wird arbeiten wollen und nicht totzukriegen sein. Auf der positiven Seite sind selbstbewusste Pferde weniger schreckhaft, gehen aufgeschlossener an neue Aufgaben heran und lernen oft auch schneller. Die größere Aufgabe wird später nicht im Lektionen-Pauken bestehen, sondern genug Abwechslung in die tägliche Arbeit einfließen zu lassen, um ihn bei Laune zu halten. Oder ist er ohnehin als Vielseitigkeitspferd geplant? Dafür könnte er möglicherweise vom Temperament her noch besser geeignet sein. Wie auch immer: Da steckt eine Menge Potenzial in ihm.
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Vielen, vielen Dank cp5 für die spannende und aufschlussreiche Reise zu den Vorfahren meines Pferdes.
Damit, dass New Mo ziemlich selbstbewusst ist hast du natürlich Recht, das habe ich mir aber auch schon von Anfang an gedacht und so etwas wollt ich auch.Ich hoffe ich werde das später nicht bereuen
Ich denke das mit der Abwechslung ist kein Problem. New Mo war von Anfang an als Allround Spaßmobil geplant d.h. er wird schon von Anfang an vielseitig ausgebildet und soll (muss) dann alles mitmachen.
VS ist dann natürlich auch eine Option, das macht mir mit meinem Oldie schon ungemein Spaß.
Jetzt muss New Mo aber erstmal erwachsen werden und dann sieht man wo die Reise hingeht.
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Ebenfalls ein High-Motion-Sohn und Jahrgangsgefährte von New Motion ist Bernhards Herzkönig. Aber bedingt durch die völlig unterschiedliche Mutterlinie enden da auch schon die Gemeinsamkeiten.
Herzkönig stammt aus der Familie der Herbstzeit, die genau wie Halensee von Trakehnen über Perlin ihren Weg nach Schleswig-Holstein gefunden hat. Herbstzeit entstammt der Trakehner Rappherde, die sich durch starke, kalibrige Vertreter mit kraftvollen Bewegungen auszeichnete. Über ihre Töchter Herbstgold und Herbstblüte hat sie zwei besonders starke Zweige geschaffen, die sich ziemlich unterschiedlich entwickelt haben.
Der Zweig über Herbstgold, um den es hier geht, ist diejenige Stutenfamilie, die den Trakehner Typ am deutlichsten wiedergibt. Herbstzeit selbst war bereits ungemein typschön. Bei ihrer Tochter Herbstgold wurde dieser Aspekt durch Anpaarung an den Hengst Totilas gefestigt. Totilas zeigte sich als bedeutender Stutenmacher nach dem Krieg und trug maßgeblich zur Erhaltung der Trakehner Rasse beim Neuanfang bei. An seinem Beispiel kann man sehr gut die Überlegungen der Gestütsleitung in Trakehnen hinsichtlich der Nutzung von Passereffekten nachvollziehen.
1923 wurde der Ostpreuße Dampfroß in Trakehnen als Hauptbeschäler aufgestellt. Er hatte sich in der Landespferdezucht als hervorragender Vererber typvoller, bewegungsstarker Pferde mit bestem Temperament erwiesen. Die typtreue Vererbung verdankte er seinem Vorfahren Flügel, der als echter Stempelhengst galt, und auf den er liniengezogen war. Als einzige Schwäche hatte Flügel einen leichten Unterhals, der aber durch die ostpreußischen Vorfahren des Dampfroß völlig zurückgedrängt wurde, und zwar sowohl bei dem Hengst selbst, dessen Haltung perfekt war, als auch bei seinen Nachkommen.
Bei der Einstellung von Dampfroß in Trakehnen hatte man ihn bewusst als Partner für Tempelhüter-Töchter (und umgekehrt) im Blick. Zunächst versprach man sich auch eine weitere Verstärkung des Typs bei anhaltender Leistungsstärke und -bereitschaft; denn auch Tempelhüter führte Flügel im Pedigree. Wichtiger waren aber die jeweiligen Stärken und Schwächen der beiden Vererber, deren bisherige Nachzucht erwarten ließ, dass sie sich sehr gut ergänzten. Und genau das taten sie:
Tempelhüter wurde mit derart krummen Vorderbeinen geboren, dass man beinahe von seiner Aufzucht abgesehen hätte. Nach erfolgreicher HLP kam er dann auch in das vergleichsweise unbedeutende Landgestüt Braunsberg. Dort lieferte er jedoch derart gute Nachkommen, dass er als Hauptbeschäler nach Trakehnen zurückgeholt wurde. Die Abgabe von in Trakehnen geborenen Hengsten zunächst in die umgebenden Landgestüte, damit sie sich als Vererber beweisen konnten, war üblich. Nur die Wahl von Braunsberg zeigte, dass man zunächst wenig Hoffnungen auf eine große Beschäler-Karriere bei Tempelhüter hegte. Die Probleme mit den Vorderbeinen vererbte Tempelhüter allerdings. Fast alle seine Fohlen kamen mit krummen Beinen auf die Welt, was sich in der Regel zwar bis zum dritten Lebensjahr auswuchs, aber natürlich nicht wünschenswert war. Von dem mit einem besonders starken Vorderarm ausgestatteten Dampfroß versprach man sich eine Verbesserung.
Umgekehrt stand Dampfroß im quadratischen Typ, was damals nicht gewünscht war. Er war im Rahmen für einen Hauptbeschäler eigentlich zu unbedeutend, hatte aber gezeigt, dass er mit entsprechenden Stuten dieses Manko nicht vererbte. Und niemand hatte größeren Rahmen im Hauptgestüt als die vielen Tempelhüter-Töchter. Auch hier erwartete man, dass die Schwäche des Einen durch Anpaarung an die Nachkommen des Anderen ausgeglichen wurde. Dampfroß und Tempelhüter harmonierten dann auch perfekt und lieferten gemeinsam einen sehr guten Nachkommen nach dem anderen.
Als gemeinhin bester Nachkomme dieser Verbindung wurde Pythagoras (v. Dampfroß a. d. Pechmarie v. Tempelhüter) angesehen. Er war perfekt im Typ und zeigte sich - wie quasi alle Dampfroß-Söhne - sehr gut bei der HLP. Allerdings war er relativ klein geraten. Dr. Ehlers, der letzte Landstallmeister in Trakehnen, sagte von ihm, dass man den an der Uhrkette tragen könne. Auch hier fanden sich gleich zwei Partner, mit deren Töchtern Pythagoras ein Passer-Effekt verband: der Rappe Ararad und der braune Pilger. Infolge des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs gingen leider sowohl Pythagoras als auch viele seiner Nachkommen verloren. Ararad selbst lebte zu dieser Zeit nicht mehr. Bei Pilger entzündeten sich auf dem Fußmarsch die Hufe derart stark, dass er trotz Beschlags nicht mehr laufen konnte und dem Schlachter übergeben werden musste. Aus einer Verbindung von Pythagoras mit der Tontaube (v. Pilger) fiel dann Totilas.
Herbstgold hat also über den Vater Totilas die Passer-Anpaarung Damfroß x Tempelhüter = Pythagoras x Pilger = Totilas. Über ihre Mutter Herbstzeit kommt auch noch Ararad hinzu, der deren Muttervater ist.
In der Folgezeit wurde im Fall von Herzkönig bei der Auswahl der Partner seiner mütterlichen Vorfahren auf den Typ genauso viel Wert gelegt wie auf eine sportliche Note. Zunächst wurde Herbstgold an den Schimmel Erzsand angepaart, der selbst Totilas und Herbstzeit in seiner Abstammung aufweist. Die aus dieser Verbindung hervorgegangene Schimmelstute Herzröschen war Reservesiegerstute ihres Jahrgangs und vererbte sich im Sinne ihres Stammes. Ihre Anpaarung an den S-Dressur-erfolgreichen Radom (der leider bereits 10-jährig infolge eines Hirnschlags verstarb) brachte Herzblüte II. Diese wurde an den Hohenstein-Sohn Tambour angepaart, dessen Mutterstamm auf die Hauptgestütsstute Tapete zurückgeht, die die einzige Pythagoras-Tochter war, die in den Westen gelangte. Bei dieser Entscheidung dürfte auch eine Rolle gespielt haben, dass mit Sporn einer der beiden Hengste bereits ein Pythagoras-Sohn für den Neuanfang auserkoren wurde und man eine gewisse Blutvielfalt brauchte.
Die Anpaarung Tambour x Herzblüte brachte dann die Herztänzerin. Mit Touch my Heart erhielt sie einen Dreiviertelblüter als Partner, der aus der Vollblutstute Temple Touch xx gezogen wurde und den Halbblüter Herzruf (v. Königspark xx) zum Vater hat. Wie der Name schon erahnen lässt, stammt auch Herzruf aus der Familie der Herbstzeit, allerdings über den Zweig der Herbstblüte (v. Komet). Dieser Zweig unterscheidet sich deutlich von demjenigen der Herbstgold, kann diesen aber dafür auch sehr ergänzen, vor allem wenn ein größerer Rahmen gefordert ist. Mit Herztänzerin und ihrer Anpaarung an Touch my Heart haben wir jetzt Heart & Soul, die Mutter von Herzkönig, die ihn nach einer Anpaarung an High Motion fohlte.
Hinsichtlich Typ und Rittigkeit hat es High Motion mit Heart & Soul vermutlich deutlich einfacher als vorhin bei Nobless. Es bleibt aber die Notwendigkeit einer aktiveren Hinterhandarbeit mit verbesserter Tragkraft, die bei der Züchtung einer Soldatenremonte, deren Bewegung auf einen Kräfte sparenden Raumgriff ausgerichtet war, weniger Bedeutung hatte. Hier sind die aus ostpreußischen Stämmen hervorgegangenen Hengste, zu denen High Motions Vater Saint Cyr und Muttervater Summertime gehören, oftmals besonders gut geeignet.
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@cps5,vielen Dank für diese Beschreibung! Eine Ergänzung zu Heart & Soul W: Sie ist eine großrahmige,korrekt gestellte und auf grossen Hufen ruhende Stute,die mit 54,4 Pkt. Zentral eingetragen und eine der 3 Töchter der Herztänzerin W,die den Prämientitel & Anwartschaft verliehen bekamen.Heart & Soul W iat 3 jährig 2016 auf der Landesstutenschau Bayern/Österreich 1 A der springbetonten Stuten( 1./12.) und 1 D in der Familiensammlung hervorgegangen.Heart & Soul W ist absolut Kopfklar,sehr leichtrittig und hat überdurchschnittlich gute GGA.
Bernhard
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Die Stute Schönbrunn (v. Bento) war eine Tochter der Dankeschön III. Diese war das einzige Pferd, das dem ostpreußischen Züchter Hans Steinbrück nach dem Krieg geblieben war. Sie diente nicht nur als Zuchtstute, sondern gewann mit ihrem Züchter auch Reitpferdeprüfungen. Dankeschön verband die Zuchtstätten der Familien Scharffetter, die heute noch erfolgreich züchtet, mit derjenigen des Gestüts Juditten, das sowohl in seiner Anlage als auch bezüglich der dort gezüchteten Pferde von Gustav Rau besonders lobend erwähnt wurde. Die Scharffetter-Zucht bestand vornehmlich aus kräftigen braunen Stuten, die einem modernen Holsteiner ähnlich waren. Auf Juditten wurden großrahmige Pferde gezüchtet, im Typ etwas leichter als die der Scharffetter Zucht. Dankeschön selbst entsprach entsprach eher dem in Juditten gezüchteten Pferd.
Nach dem Krieg versuchte Herr Steinbrück erfolgreich, mit dieser einen ihm verbliebenen Stute eine Zucht aufzubauen. Über zwei Töchter der Dankeschön, u. a. eben Schönbrunn konnte er eine zahlenmäßig bemerkenswert kopfstarke Familie aufbauen. Schönbrunn gilt als die beste Tochter des Rapphengstes Bento, der weder für die Trakehner noch für die Hannoveraner Zucht Besonderes geleistet hat. Sie wurde genau wie ihr bester Sohn Schöner Abend erfolgreich auf der DLG ausgestellt.
In der Folgezeit wurde Schönbrunn an den harten Ortelsburg angepaart, der zwar züchterisch nicht so sehr viel bewirkte, dessen Kinder aber als Reitpferde sehr beliebt waren. Sie waren gehfreudig und mit wachem, aber einwandfreiem Temperament ausgestattet. Die aus dieser Anpaarung hervorgegangene Stute Schwarzgold erhielt dann Meilenstein als Partner, für den Ahnliches gilt wie für Ortelsburg. Von Meilenstein fohlte Schwarzgold dann die Stute Schwarze Maja, die abwechselnd an Caprimond und an Kostolany angepaart wurde.
Viel mehr fällt mir zu diesem Stamm leider nicht ein. Er brachte einige gekörte Hengste hervor, die aber schnell in der Versenkung verschwanden, weil die jeweiligen Partner für die Stute zwar nach Reitpferdekriterien gut ausgewählt waren, aber andererseits ein roter Faden fehlte, der es ermöglicht hätte, dass die Hengste ihre guten Eigenschaften auch in der Vererbung hätten durchsetzen können. Das ist um so bedauerlicher als sie im Rahmen der Blutvielfalt eine wertvolle Ergänzung hätten bieten können.
Die Familie hat aber bis in die Gegenwart Bestand, so dass sich hier vielleicht noch etwas tut. Falls du an einem dreiseitigen Bericht aus den Trakehner Heften über die Zucht des Hans Steinbrück interessiert bist, kann ich ihn gerne einscannen und an eine Mail-Adresse schicken.
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Zitat von cps5Die Stute Schönbrunn (v. Bento) war eine Tochter der Dankeschön III. Diese war das einzige Pferd, das dem ostpreußischen Züchter Hans Steinbrück nach dem Krieg geblieben war. Sie diente nicht nur als Zuchtstute, sondern gewann mit ihrem Züchter auch Reitpferdeprüfungen. Dankeschön verband die Zuchtstätten der Familien Scharffetter, die heute noch erfolgreich züchtet, mit derjenigen des Gestüts Juditten, das sowohl in seiner Anlage als auch bezüglich der dort gezüchteten Pferde von Gustav Rau besonders lobend erwähnt wurde. Die Scharffetter-Zucht bestand vornehmlich aus kräftigen braunen Stuten, die einem modernen Holsteiner ähnlich waren. Auf Juditten wurden großrahmige Pferde gezüchtet, im Typ etwas leichter als die der Scharffetter Zucht. Dankeschön selbst entsprach entsprach eher dem in Juditten gezüchteten Pferd.
Nach dem Krieg versuchte Herr Steinbrück erfolgreich, mit dieser einen ihm verbliebenen Stute eine Zucht aufzubauen. Über zwei Töchter der Dankeschön, u. a. eben Schönbrunn konnte er eine zahlenmäßig bemerkenswert kopfstarke Familie aufbauen. Schönbrunn gilt als die beste Tochter des Rapphengstes Bento, der weder für die Trakehner noch für die Hannoveraner Zucht Besonderes geleistet hat. Sie wurde genau wie ihr bester Sohn Schöner Abend erfolgreich auf der DLG ausgestellt.
In der Folgezeit wurde Schönbrunn an den harten Ortelsburg angepaart, der zwar züchterisch nicht so sehr viel bewirkte, dessen Kinder aber als Reitpferde sehr beliebt waren. Sie waren gehfreudig und mit wachem, aber einwandfreiem Temperament ausgestattet. Die aus dieser Anpaarung hervorgegangene Stute Schwarzgold erhielt dann Meilenstein als Partner, für den Ahnliches gilt wie für Ortelsburg. Von Meilenstein fohlte Schwarzgold dann die Stute Schwarze Maja, die abwechselnd an Caprimond und an Kostolany angepaart wurde.
Viel mehr fällt mir zu diesem Stamm leider nicht ein. Er brachte einige gekörte Hengste hervor, die aber schnell in der Versenkung verschwanden, weil die jeweiligen Partner für die Stute zwar nach Reitpferdekriterien gut ausgewählt waren, aber andererseits ein roter Faden fehlte, der es ermöglicht hätte, dass die Hengste ihre guten Eigenschaften auch in der Vererbung hätten durchsetzen können. Das ist um so bedauerlicher als sie im Rahmen der Blutvielfalt eine wertvolle Ergänzung hätten bieten können.
Die Familie hat aber bis in die Gegenwart Bestand, so dass sich hier vielleicht noch etwas tut. Falls du an einem dreiseitigen Bericht aus den Trakehner Heften über die Zucht des Hans Steinbrück interessiert bist, kann ich ihn gerne einscannen und an eine Mail-Adresse schicken.
Solitaire v. Caprimond war sehr zierlich und edel, ausgesprochen trocken und mit tiefer Rippe ausgestattet. Charakterlich ein absolutes Goldstück, aber eine harte Hand hat sie nicht ertragen (das kann aber auch eine Spätfolge von dem besonders 'liebevollen' Beritt gewesen sein).
Gesund und sehr leistungsbereit.
Ihre Tochter v. Juventus (Meckl) v. Juon II/ Sonnenstrahl/ Almanach ist wesentlich mehr Pferd. Sehr typstark, aber mit deutlich mehr Knochensubstanz und auch deutlich größer (6cm).
Aus der Halensee Familie haben wir auch eine Stute v. Guardian ad Heliosphäre v. RFF The Alchemist xx
Über den Artikel würde ich mich sehr freuen.
Die Mail Adresse ist Maximiliane.voelk@gmail.com
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Zuletzt geändert von May; 23.07.2018, 11:14.
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@Sunny: Das mit dem Allround-Spaßpaket wird dann schon werden - genau die Einstellung zur Arbeit, die man bei einem solchen Pferd haben sollte.
@basquiat: Ist es geplant, den Herzkönig als Hengstanwärter aufzuziehen? Gerade nach deiner Beschreibung von der Mutter würde ich ihn gern beim Hengstmarkt sehen, falls bei der weiteren Entwicklung im nächsten Jahr alles planmäßig läuft.
@ May: Da hat die Solitaire sehr viel von Meilenstein mitbekommen. Er wurde anlässlich der HLP als "gerade noch rittig" beschrieben, da er einen gefühlvollen Reiter brauchte. Dafür wurde lobend erwähnt, dass er trotz einer schweren Verletzung in seiner Jugendzeit die HLP ohne auch nur einen Tag Ausfall abgelegt hatte. Die Aversion gegen Grobheit scheint in dem arabisch geprägten Mutterstamm zu liegen. Marduc, der dieselbe Stammstute hat wie Meilenstein konnte so etwas auch nicht ab und hat deutlich gezeigt, was er davon hält. Den Bericht über die Zucht des Herrn Steinbrück schicke ich morgen an dich.
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Zitat von cps5.
@ May: Da hat die Solitaire sehr viel von Meilenstein mitbekommen. Er wurde anlässlich der HLP als "gerade noch rittig" beschrieben, da er einen gefühlvollen Reiter brauchte. Dafür wurde lobend erwähnt, dass er trotz einer schweren Verletzung in seiner Jugendzeit die HLP ohne auch nur einen Tag Ausfall abgelegt hatte. Die Aversion gegen Grobheit scheint in dem arabisch geprägten Mutterstamm zu liegen. Marduc, der dieselbe Stammstute hat wie Meilenstein konnte so etwas auch nicht ab und hat deutlich gezeigt, was er davon hält. Den Bericht über die Zucht des Herrn Steinbrück schicke ich morgen an dich.
Sie wurde dabei nie bösartig, wenn es für sie nicht mehr aushaltbar war fing sie an rumzutänzeln, zitterte und schwitzte wie verrückt. Da kann ihre Tochter, die das auch nicht leiden kann, bedeutend deutlicher werden. Trotzdem eine Rittigkeit von 9.0
Und hart im Nehmen sind sie auch.
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@basquiat: Ist es geplant, den Herzkönig als Hengstanwärter aufzuziehen? Gerade nach deiner Beschreibung von der Mutter würde ich ihn gern beim Hengstmarkt sehen, falls bei der weiteren Entwicklung im nächsten Jahr alles planmäßig läuft.
Bernhard
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Hallo cps5 darf ich dazu mal eine Frage stellen. Kann es sein, dass diese Eigenschaft, die Sie Meilenstein und Marduc zuschreiben auch auf Nachkommen des Hengstes Magister auch zutreffen. Ich hatte nämlich mal einen Wallach (Familie der Patente) von Windesi xx aus einer Magister Mutter, der sich wenn er etwas härter angefaßt wurde, stark zur Wehr setzte. vielen Dank im Voraus.Zuletzt geändert von Bonni; 23.07.2018, 18:44.
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Hallo Bonni,
ja, das ist sehr gut möglich. Alle drei Hengste stammen aus der Familie der Masliebe. Diese galt als eine der schönsten ostpreußischen Stuten überhaupt. Obwohl sie das Edelblut nicht in den vordersten Generationen hatte, wirkte sie optisch wie eine Anglo-Araberin mit starkem arabischem Überguss. Die Hengste Magister und Meilenstein gehen auf ihre Tochter Mascotte (v. Adamas ox) zurück und Marduc auf Martchen (v. Harun al Raschid - ebenfalls ein arabischer Hengst, wenn auch kein Vollblutaraber). In allen drei Fällen wurden Mascotte (2x) und Martchen (1x) an den springbegabten Fuchshengst Altan angepaart. Bei dem von Ihnen genannten Pferd kommt dann auch noch hinzu, dass Patente ebenfalls eine Tochter des Adamas ox ist.
Adamas ox kam zusammen mit Fetysz ox und zwei weiteren Hensten (einem dritten Vollblutaraber und einem Anglo-Araber, die in der Kürze der Zeit keinen Einfluss gewinnen konnten) direkt aus Janow Podlaski. Es kam Ende der 30er Jahre zu einem Hengstaustausch zwischen Janow und Trakehnen bei dem jeweils vier Hengste das Gestüt wechselten. Fetysz ox, der im Hauptgestüt blieb, konnte eine Hengstlinie über Famulus - Maharadscha - Flaneur aufbauen, und Adamas ox, der in der Landespferdezucht zum Einsatz kam, stellte wertvolle Töchter mit Mascotte, Patente, Elfe und Ann.
Das sind Pferde, die Grobheiten oft nicht so einfach hinnehmen. Aber alles geben, wenn es darauf ankommt - echte Partner halt, die auch so behandelt werden möchten. Da Züchter, die solche Pferde züchten, genau das an ihnen lieben und beibehalten, zumindest nicht verlieren wollen, bleibt das auch noch in Generationen so erhalten.
Bei der Abstammung dieses Wallachs haben Sie sich ja schon mit einem reichlich anspruchsvollen Kameraden zusammen getan. Wenn Sie miteinander gut zurechtgekommen sind - Respekt!Zuletzt geändert von cps5; 23.07.2018, 19:45.
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