Silence (Eike)
Hier ist der für mich erste markante Punkt bei der 8. Mutter, der 1925 geborenen Ebate v. Heller (v. Hellwig) a. d. Eberta v. General zu finden. Sie wurde an den Hengst Hindenburg angepaart, der jenen Hellwig zum Vater hat. Bei der gemeinsamen Tochter Ebate II ergab sich somit eine recht enge Linienzucht auf Hellwig in 2./3. Generation. Hellwig selbst war ein Enkel des sehr stark genutzten Erbgraf, der damals dem Ideal des Alt-Oldenburgers sehr nahe kam. Erbgrafs Vater Ehrenberg taucht dann auch noch einmal auf Hellwigs Mutterseite als Vater des MMV Ehrenfried auf.
Zum besseren Verständnis dafür, wie die Pferde der damaligen Zeit in Oldenburg gewünscht waren, hier ein Foto von Erbgraf:
Wie schon früher einmal erwähnt, diente der Alt-Oldenburger als Lieferant für den königlichen Marstall und stellte ein repräsentatives Kutschpferd mit viel Aufrichtung, Vortritt und in Rappfarbe dar. Nun gefallen auch mir Fotos besser, auf denen das Pferd mit aufmerksam und selbstbewusst aufgerichteter Haltung abgebildet wird. Es ist aber schon ein Unterschied, ob das Pferd aus einem inneren Impuls so dasteht oder exterieurbedingt kaum noch anders kann. Beim erwachsenen Pferd kommt dann natürlich noch ein entsprechendes Training hinzu. Da aber auch diese Form der Nutzung eines Pferdes durch das Interieur unterstützt werden muss, kann man davon ausgehen, dass diese Pferde ein gewisses stolzes Temperament hatten.
Etwa in dieser Form kann man die 7. Mutter Ebate II jetzt wohl erwarten. Weiter geht es mit ihrer Anpaarung an Guntbert angepaart, der seinerseits in 3./3. Generation auf Hellwig gezogen war (leider habe ich von Hellwig kein Foto gefunden).
Auch Guntberts Tochter Ebetia (a. d. Ebate II) erhielt mit Graveur einen Partner, der auf der Mutterseite Hindenburg und damit Hellwig aufweist. Natürlich sind auch die anderen in der Abstammung vertretenen Pferde vom gleichen Typ, aber durch das wiederholte Zurückgreifen auf Hellwig und dessen Eigenschaften erhält dieser Hengst eine spezielle Bedeutung.
Die Anpaarung Ebetia x Graveur führte zu der Stute Ebetia III, für die der Hengst Orest als Partner gewählt wurde. Wir sind jetzt mittlerweile im Jahr 1955 angelangt, und der königliche Marstall spielte nun wirklich keine Rolle mehr, aber an Umzüchtung wurde auch hier noch nicht gedacht. 1956 fohlte Ebetia III nach der Anpaarung an Orest ihre Tochter Ebbi, deren Partner der Hengst Ludo wurde. Der war zwar ein Urenkel des Vollblüters Lupus xx, aber Lupus xx wurde kaum zu Umzüchtungszwecken genutzt, sondern eher um die Schulterfreiheit einzubringen, die den Vortritt erst ermöglichte. Und auch in der nächsten Generation geht es mit der Anpaarung der Ebbi-Tochter Ebbi II (v. Ludo) mit deren Anpaarung an Forstwirt im alt-oldenburgischen Sinne weiter.
Wir sind mit der Forstwirt-Tochter Ebbone (a. d. Ebbi II) schon bei der 4. Mutter von Silence angekommen. Und erstmals im Jahr 1972 mit ihrer Anpaarung an den Vollblüter Thymian xx wurde jetzt an ein modernes Reitpferd gedacht.. Auch vorher werden die weiblichen Vorfahren schon geritten worden sein, aber das wird sich wegen der wenig ausgeprägten Reitpferdepoints nicht so toll angefühlt haben.
Thymian xx hatte Abendfrieden xx zum Muttervater, der über seine Söhne Pik As xx und Perser xx auf die Hannoveraner sowie über Pindar xx auf die Trakehner Zucht sehr positiven Einfluss genommen hat. Mindestens genauso interessant ist Thymians Vater Menes xx oder genauer dessen Mutter Marane xx. Diese Marane führt dieselbe Verbindung ihres Vaters Aventin xx mit ihrer Familie der Vollblutstute Macht xx die den für Hannover so wichtigen Rittigkeitsvererber Marcio xx hervorgebracht hat. Einen geeigneteren Partner, jedenfalls vom Papier her, hätte man für Ebbone im Hinblick auf die weitere Zucht mit dem Schwerpunkt Dressur wohl kaum finden können.
Nach Thymian xx fohlte Ebbone ihre Tochter The Lady. Mit dieser ging es zu Feiner Stern, einem seinerzeit ausgesprochenen beliebten Hengst mit sehr gutem Exterieur und Interieur, von dem aber bemerkenswert wenig geblieben ist. Als Verbreiter der von Furioso II ausgehenden F-Linie lief ihm der drei Jahre jüngere Florestan I ziemlich locker den Rang ab. Der Grund hierfür mag darin liegen, dass Feiner Stern zwar sehr gute Vererber in seiner Abstammung aufweisen kann, diese aber ziemlich verschiedene Eigenschaften vertreten und weitergeben. Feiner Sterns Pedigree mit dem Vater Freiherr und dessen Muttervater Agram sowie sein eigener Muttervater Goldstern (v. Gotthard) war hinsichtlich der Weitergabe von Rittigkeitswerten in dieser Hinsicht mit zu viel Fragezeichen versehen, auch wenn das bei ihm selbst nicht zu sehen war. Aber eine Anpaarung an eine ganggewaltige Mutterlinie mit Vollblut mit den Hengsten Agram und Gotthard in vorderer Front, deren Nachkommen dressurmäßig traditionell nicht weiter gefördert werden wollen, hat so seine Tücken.
Die Kombination Feiner Stern x The Lady führte dann zur Großmutter von Silence, der Stute The Fine Star. Sie wurde an Akzent II angepaart. Akzent II war damals bereits 18 Jahre und Vererbung bekannt, während Feiner Stern eine Generation davor als 4-Jähriger ausgewählt worden war. Es könnte sein, dass The Fine Star sich - eventuell in Bezug auf die Rittigkeit - als anders als erwartet dargestellt hat, so dass man sicher gehen wollte. Es gibt bei ihr keine Größenangabe, aber bei ihrer Abstammung wird sie kein Hänfling gewesen sein. Akzent II vererbte sich gern sehr groß, was dem Muttervater Waidmannsdank xx zu verdanken war, dessen Töchter die Größenvererbung in aller Regel sehr förderten (was für die Söhne von Waidmannsdank xx nicht immer galt). Auch Typschönheit gab er regelmäßig mit, ein Erbe seiner väterlichen Seite über Absatz und Abglanz. Zudem vererbte er sich sehr gut selbst.
Fortsetzung folgt
Hier ist der für mich erste markante Punkt bei der 8. Mutter, der 1925 geborenen Ebate v. Heller (v. Hellwig) a. d. Eberta v. General zu finden. Sie wurde an den Hengst Hindenburg angepaart, der jenen Hellwig zum Vater hat. Bei der gemeinsamen Tochter Ebate II ergab sich somit eine recht enge Linienzucht auf Hellwig in 2./3. Generation. Hellwig selbst war ein Enkel des sehr stark genutzten Erbgraf, der damals dem Ideal des Alt-Oldenburgers sehr nahe kam. Erbgrafs Vater Ehrenberg taucht dann auch noch einmal auf Hellwigs Mutterseite als Vater des MMV Ehrenfried auf.
Zum besseren Verständnis dafür, wie die Pferde der damaligen Zeit in Oldenburg gewünscht waren, hier ein Foto von Erbgraf:
Wie schon früher einmal erwähnt, diente der Alt-Oldenburger als Lieferant für den königlichen Marstall und stellte ein repräsentatives Kutschpferd mit viel Aufrichtung, Vortritt und in Rappfarbe dar. Nun gefallen auch mir Fotos besser, auf denen das Pferd mit aufmerksam und selbstbewusst aufgerichteter Haltung abgebildet wird. Es ist aber schon ein Unterschied, ob das Pferd aus einem inneren Impuls so dasteht oder exterieurbedingt kaum noch anders kann. Beim erwachsenen Pferd kommt dann natürlich noch ein entsprechendes Training hinzu. Da aber auch diese Form der Nutzung eines Pferdes durch das Interieur unterstützt werden muss, kann man davon ausgehen, dass diese Pferde ein gewisses stolzes Temperament hatten.
Etwa in dieser Form kann man die 7. Mutter Ebate II jetzt wohl erwarten. Weiter geht es mit ihrer Anpaarung an Guntbert angepaart, der seinerseits in 3./3. Generation auf Hellwig gezogen war (leider habe ich von Hellwig kein Foto gefunden).
Auch Guntberts Tochter Ebetia (a. d. Ebate II) erhielt mit Graveur einen Partner, der auf der Mutterseite Hindenburg und damit Hellwig aufweist. Natürlich sind auch die anderen in der Abstammung vertretenen Pferde vom gleichen Typ, aber durch das wiederholte Zurückgreifen auf Hellwig und dessen Eigenschaften erhält dieser Hengst eine spezielle Bedeutung.
Die Anpaarung Ebetia x Graveur führte zu der Stute Ebetia III, für die der Hengst Orest als Partner gewählt wurde. Wir sind jetzt mittlerweile im Jahr 1955 angelangt, und der königliche Marstall spielte nun wirklich keine Rolle mehr, aber an Umzüchtung wurde auch hier noch nicht gedacht. 1956 fohlte Ebetia III nach der Anpaarung an Orest ihre Tochter Ebbi, deren Partner der Hengst Ludo wurde. Der war zwar ein Urenkel des Vollblüters Lupus xx, aber Lupus xx wurde kaum zu Umzüchtungszwecken genutzt, sondern eher um die Schulterfreiheit einzubringen, die den Vortritt erst ermöglichte. Und auch in der nächsten Generation geht es mit der Anpaarung der Ebbi-Tochter Ebbi II (v. Ludo) mit deren Anpaarung an Forstwirt im alt-oldenburgischen Sinne weiter.
Wir sind mit der Forstwirt-Tochter Ebbone (a. d. Ebbi II) schon bei der 4. Mutter von Silence angekommen. Und erstmals im Jahr 1972 mit ihrer Anpaarung an den Vollblüter Thymian xx wurde jetzt an ein modernes Reitpferd gedacht.. Auch vorher werden die weiblichen Vorfahren schon geritten worden sein, aber das wird sich wegen der wenig ausgeprägten Reitpferdepoints nicht so toll angefühlt haben.
Thymian xx hatte Abendfrieden xx zum Muttervater, der über seine Söhne Pik As xx und Perser xx auf die Hannoveraner sowie über Pindar xx auf die Trakehner Zucht sehr positiven Einfluss genommen hat. Mindestens genauso interessant ist Thymians Vater Menes xx oder genauer dessen Mutter Marane xx. Diese Marane führt dieselbe Verbindung ihres Vaters Aventin xx mit ihrer Familie der Vollblutstute Macht xx die den für Hannover so wichtigen Rittigkeitsvererber Marcio xx hervorgebracht hat. Einen geeigneteren Partner, jedenfalls vom Papier her, hätte man für Ebbone im Hinblick auf die weitere Zucht mit dem Schwerpunkt Dressur wohl kaum finden können.
Nach Thymian xx fohlte Ebbone ihre Tochter The Lady. Mit dieser ging es zu Feiner Stern, einem seinerzeit ausgesprochenen beliebten Hengst mit sehr gutem Exterieur und Interieur, von dem aber bemerkenswert wenig geblieben ist. Als Verbreiter der von Furioso II ausgehenden F-Linie lief ihm der drei Jahre jüngere Florestan I ziemlich locker den Rang ab. Der Grund hierfür mag darin liegen, dass Feiner Stern zwar sehr gute Vererber in seiner Abstammung aufweisen kann, diese aber ziemlich verschiedene Eigenschaften vertreten und weitergeben. Feiner Sterns Pedigree mit dem Vater Freiherr und dessen Muttervater Agram sowie sein eigener Muttervater Goldstern (v. Gotthard) war hinsichtlich der Weitergabe von Rittigkeitswerten in dieser Hinsicht mit zu viel Fragezeichen versehen, auch wenn das bei ihm selbst nicht zu sehen war. Aber eine Anpaarung an eine ganggewaltige Mutterlinie mit Vollblut mit den Hengsten Agram und Gotthard in vorderer Front, deren Nachkommen dressurmäßig traditionell nicht weiter gefördert werden wollen, hat so seine Tücken.
Die Kombination Feiner Stern x The Lady führte dann zur Großmutter von Silence, der Stute The Fine Star. Sie wurde an Akzent II angepaart. Akzent II war damals bereits 18 Jahre und Vererbung bekannt, während Feiner Stern eine Generation davor als 4-Jähriger ausgewählt worden war. Es könnte sein, dass The Fine Star sich - eventuell in Bezug auf die Rittigkeit - als anders als erwartet dargestellt hat, so dass man sicher gehen wollte. Es gibt bei ihr keine Größenangabe, aber bei ihrer Abstammung wird sie kein Hänfling gewesen sein. Akzent II vererbte sich gern sehr groß, was dem Muttervater Waidmannsdank xx zu verdanken war, dessen Töchter die Größenvererbung in aller Regel sehr förderten (was für die Söhne von Waidmannsdank xx nicht immer galt). Auch Typschönheit gab er regelmäßig mit, ein Erbe seiner väterlichen Seite über Absatz und Abglanz. Zudem vererbte er sich sehr gut selbst.
Fortsetzung folgt
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