La Luna Bianca (Timmy)
Eine stark vollblutgeprägte Abstammung, was bereits damit beginnt, dass ihre 3. Mutter Welfenkrone xx eine Vollblutstute ist. Deren dritte Mutter Waldrun xx brachte mit Waidmannsdank xx und Waidmannsheil xx zwei Söhne, die großen Einfluss auf die Zuchten in Hannover bzw. Oldenburg hatten. Aus demselben Stutenstamm der Wally xx wurde später in Celle auch noch deren Enkel Wandersmann xx eingestellt, der aber ohne Bedeutung blieb.
Wenn ein Züchter sich dafür entscheidet, eine Vollblutstute in die Warmblutzucht einzustellen, hat er dafür in erster Linie zwei Gründe: Zum Einen möchte er die vielseitige Nutzung eines Pferdes betont einbringen. Mit einer Vollblutstute kann er durch Anpaarung an entsprechende Hengste Schwerpunkte auf Dressur und Springen legen, ohne in der Regel den anderen Aspekt des Reitsports nennenswert zu vernachlässigen. Zum Zweiten ist er nicht darauf angewiesen, ob ihm gerade ein passender Vollbluthengst zur Verfügung steht. Dabei weiß ein erfahrener Züchter wie Hermann Rosenbrock auch, dass es vielleicht noch eine Pferde-Generation länger dauert, bis seine Entscheidung voll zur Entfaltung kommt.
Mit der Anpaarung an den Diskus-Sohn Dupont sind seine Überlegungen ganz klar in Richtung Vielseitigkeit/Springen gegangen. Dupont ist ein Schimmelhengst von Diskus, der nur ziemlich kurze Zeit in Hannover gedeckt hat und dann nach Südafrika abgegeben wurde. Hier lohnt sich ein genauerer Blick auf seine Mutter Peggy.
Auch Peggy weist eine blutgeprägte Abstammung auf. Ihr Vater Pokal ist ein Halbblüter von Poet xx, der sowohl bei den Trakehnern als auch in Hannover Spuren hinterlassen hat. Pokals Mutter Walddrossel hat mit Waldteufel einen Hengst zum Vater, der wie Gotthard und Agram den stark arabisch geprägten Amateur I zum Muttervater hat, an den auch Pokal in seinem Exterieur erinnert. Peggys Mutter Inka ist eine Tochter des Anglo-Arabers Inschallah x, der hauptsächlich in Oldenburg sehr gut gewirkt hat. Mit Absatz (vom Trakehner Abglanz) und dem Vollblüter Perser xx ist auch die weitere Abstammung blutgeprägt. Perser xx ist der drei Jahre jüngere Vollblüter des für die Hannoveraner Zucht so wichtigen Pik As xx. Die beiden Brüder sind jedoch völlig verschiedene Pferde und haben sich auch unterschiedlich vererbt. Perser xx war bedeutend größer und hatte deutlich weniger Hengstausdruck als der ältere Pik As xx. Es gelang ihm auch nicht, die Vollbluteigenschaften so in die hannoversche Zucht einzubringen wie dies Pik As xx gelungen war. Beide konnten jedoch Springvermögen, das von ihren Partnerinnen eingebracht wurde, gut halten und sogar verbessern. Das könnte an ihrem Vater Mirza II xx liegen, der ein Sohn des großen Blenheim xx war. Interessant ist auch die Mutter von Mirza II xx. Hierbei handelt es sich um die Schimmelstute Mumtaz Mahal xx, die ihrerseits eine Tochter des The Tetrarch xx war. Dieser Hengst findet sich in fast allen Abstammungen von Vollblütern oder Halbblütern wieder, die ihren Weg in den großen Springsport gefunden haben, während er in Dressurabstammungen im Vergleich zu anderen Hengsten eher unterdurchschnittlich vertreten ist.
Da auch Inschallah x seine Nachkommen mit gutem Springvermögen ausstattete und Absatz das Springvermögen seiner Partnerinnen immer halten konnte, haben wir mit Peggy also ein sehr blutgeprägtes Pferd mit besten Perspektiven für die Weitergabe dieser Spezialveranlagung.
Zu den aktiven Zeiten der Peggy in den 80er Jahren war man bemüht, Hengsten, die sich einerseits als Springpferdevererber profiliert hatten, aber andererseits wegen verschiedener Schwächen im Exterieur und Interieur wenig gute Nachkommen für die Zucht hinterließen, noch zu einem körfähigen Sohn zu verhelfen, um so die Hengstlinie zu erhalten. Zu diesen Hengsten gehörten Domspatz, der nur durch seinen Diskus vertreten war, und Watzmann. Diskus war selbst ein sehr nerviger Hengst was sich im Nachhinein auch ein wenig aus seiner Abstammung ablesen lässt. Zwar galt sein Vater Domspatz als charakterstark, was er seinen Kindern auch mitgab. Dessen Vater Dömitz I lieferte aber neben Domspatz nur Dominik, der als Vater von Don Carlos einen gewissen Einfluss auf die hannoversche Zucht nahm. Allerdings verdankt Don Carlos sein Leistungsvermögen eher seiner Mutterseite, während Dominik eher für die Temperamentsprobleme, die die Don Carlos-Nachkommenr immer wieder hatten, verantwortlich ist. Der Dominik-Sohn Diakon soll sogar den einen oder anderen Gestütswärter ins Krankenhaus gebracht haben. Diese Linienzucht auf Dömitz I in Verbindung mit den Rittigkeitsproblemen der Alnok-Linie und den mitunter mit viel eigenem Willen ausgestatteten Kindern seines Muttervaters Senat machten Diskus für die permanente Lieferung guter Springpferde zu einem unsicheren Kantonisten. So wurde der sich ohnehin nicht besonders gut vererbende Dupont früh verkauft, und auch mit dem anderen Diskus-Sohn Diadem hatte man wenig Geduld, zumal dieser wegen einer höchst mäßigen HLP und seines unscheinbaren Exterieurs sicher auch nicht stark nachgefragt war.
Meist wurde Peggy aber an Watzmann angepaart, was neben guten Springpferden auch die Vollbrüder Willem's As I und Willem's As II brachte, die die Hengstlinie letztlich aber auch nicht retten konnten. Bei Watzmann lag die Sache anders als bei Diskus. Hier war nicht das schwierige Temperament das Problem, sondern das Exterieur. Es waren in der Regel große, schwere und oftmals auch lange Pferde, die eine starke Hilfengebung benötigten. Zudem hatten sie eine "lange Leitung" wie es bei solchen Pferden häufiger vorkommt. Seine besten Nachkommen hatte Watzmann mit Töchtern des erwähnten Vollblüters Perser xx, aber auch dies konnte sich wegen der relativ schwachen Durchsetzungskraft von Perser xx als Vererber nicht über Generationen halten. Letztlich war es wohl der kürzere Weg, andere Hengstlinien (z. B. aus Holstein) einzuführen, als die Watzmann-Linie über mehrere Generationen zu modifizieren, so dass deren Mitglieder mit den mittlerweile geänderten Anforderungen an ein Springpferd mithalten konnten.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Peggy mit Watzmann eine Tochter namens Wyoming fohlte, die nach einer Anpaarung an Pilot den Landbeschäler Perpignon fohlte.
Das war also der Abstecher zur Mutter von Dupont, der nach einer Anpaarung mit der Vollblutstute Welfenkrone xx die Stute Desre lieferte, die Großmutter von La Luna Bianca.
Fortsetzung folgt.
Eine stark vollblutgeprägte Abstammung, was bereits damit beginnt, dass ihre 3. Mutter Welfenkrone xx eine Vollblutstute ist. Deren dritte Mutter Waldrun xx brachte mit Waidmannsdank xx und Waidmannsheil xx zwei Söhne, die großen Einfluss auf die Zuchten in Hannover bzw. Oldenburg hatten. Aus demselben Stutenstamm der Wally xx wurde später in Celle auch noch deren Enkel Wandersmann xx eingestellt, der aber ohne Bedeutung blieb.
Wenn ein Züchter sich dafür entscheidet, eine Vollblutstute in die Warmblutzucht einzustellen, hat er dafür in erster Linie zwei Gründe: Zum Einen möchte er die vielseitige Nutzung eines Pferdes betont einbringen. Mit einer Vollblutstute kann er durch Anpaarung an entsprechende Hengste Schwerpunkte auf Dressur und Springen legen, ohne in der Regel den anderen Aspekt des Reitsports nennenswert zu vernachlässigen. Zum Zweiten ist er nicht darauf angewiesen, ob ihm gerade ein passender Vollbluthengst zur Verfügung steht. Dabei weiß ein erfahrener Züchter wie Hermann Rosenbrock auch, dass es vielleicht noch eine Pferde-Generation länger dauert, bis seine Entscheidung voll zur Entfaltung kommt.
Mit der Anpaarung an den Diskus-Sohn Dupont sind seine Überlegungen ganz klar in Richtung Vielseitigkeit/Springen gegangen. Dupont ist ein Schimmelhengst von Diskus, der nur ziemlich kurze Zeit in Hannover gedeckt hat und dann nach Südafrika abgegeben wurde. Hier lohnt sich ein genauerer Blick auf seine Mutter Peggy.
Auch Peggy weist eine blutgeprägte Abstammung auf. Ihr Vater Pokal ist ein Halbblüter von Poet xx, der sowohl bei den Trakehnern als auch in Hannover Spuren hinterlassen hat. Pokals Mutter Walddrossel hat mit Waldteufel einen Hengst zum Vater, der wie Gotthard und Agram den stark arabisch geprägten Amateur I zum Muttervater hat, an den auch Pokal in seinem Exterieur erinnert. Peggys Mutter Inka ist eine Tochter des Anglo-Arabers Inschallah x, der hauptsächlich in Oldenburg sehr gut gewirkt hat. Mit Absatz (vom Trakehner Abglanz) und dem Vollblüter Perser xx ist auch die weitere Abstammung blutgeprägt. Perser xx ist der drei Jahre jüngere Vollblüter des für die Hannoveraner Zucht so wichtigen Pik As xx. Die beiden Brüder sind jedoch völlig verschiedene Pferde und haben sich auch unterschiedlich vererbt. Perser xx war bedeutend größer und hatte deutlich weniger Hengstausdruck als der ältere Pik As xx. Es gelang ihm auch nicht, die Vollbluteigenschaften so in die hannoversche Zucht einzubringen wie dies Pik As xx gelungen war. Beide konnten jedoch Springvermögen, das von ihren Partnerinnen eingebracht wurde, gut halten und sogar verbessern. Das könnte an ihrem Vater Mirza II xx liegen, der ein Sohn des großen Blenheim xx war. Interessant ist auch die Mutter von Mirza II xx. Hierbei handelt es sich um die Schimmelstute Mumtaz Mahal xx, die ihrerseits eine Tochter des The Tetrarch xx war. Dieser Hengst findet sich in fast allen Abstammungen von Vollblütern oder Halbblütern wieder, die ihren Weg in den großen Springsport gefunden haben, während er in Dressurabstammungen im Vergleich zu anderen Hengsten eher unterdurchschnittlich vertreten ist.
Da auch Inschallah x seine Nachkommen mit gutem Springvermögen ausstattete und Absatz das Springvermögen seiner Partnerinnen immer halten konnte, haben wir mit Peggy also ein sehr blutgeprägtes Pferd mit besten Perspektiven für die Weitergabe dieser Spezialveranlagung.
Zu den aktiven Zeiten der Peggy in den 80er Jahren war man bemüht, Hengsten, die sich einerseits als Springpferdevererber profiliert hatten, aber andererseits wegen verschiedener Schwächen im Exterieur und Interieur wenig gute Nachkommen für die Zucht hinterließen, noch zu einem körfähigen Sohn zu verhelfen, um so die Hengstlinie zu erhalten. Zu diesen Hengsten gehörten Domspatz, der nur durch seinen Diskus vertreten war, und Watzmann. Diskus war selbst ein sehr nerviger Hengst was sich im Nachhinein auch ein wenig aus seiner Abstammung ablesen lässt. Zwar galt sein Vater Domspatz als charakterstark, was er seinen Kindern auch mitgab. Dessen Vater Dömitz I lieferte aber neben Domspatz nur Dominik, der als Vater von Don Carlos einen gewissen Einfluss auf die hannoversche Zucht nahm. Allerdings verdankt Don Carlos sein Leistungsvermögen eher seiner Mutterseite, während Dominik eher für die Temperamentsprobleme, die die Don Carlos-Nachkommenr immer wieder hatten, verantwortlich ist. Der Dominik-Sohn Diakon soll sogar den einen oder anderen Gestütswärter ins Krankenhaus gebracht haben. Diese Linienzucht auf Dömitz I in Verbindung mit den Rittigkeitsproblemen der Alnok-Linie und den mitunter mit viel eigenem Willen ausgestatteten Kindern seines Muttervaters Senat machten Diskus für die permanente Lieferung guter Springpferde zu einem unsicheren Kantonisten. So wurde der sich ohnehin nicht besonders gut vererbende Dupont früh verkauft, und auch mit dem anderen Diskus-Sohn Diadem hatte man wenig Geduld, zumal dieser wegen einer höchst mäßigen HLP und seines unscheinbaren Exterieurs sicher auch nicht stark nachgefragt war.
Meist wurde Peggy aber an Watzmann angepaart, was neben guten Springpferden auch die Vollbrüder Willem's As I und Willem's As II brachte, die die Hengstlinie letztlich aber auch nicht retten konnten. Bei Watzmann lag die Sache anders als bei Diskus. Hier war nicht das schwierige Temperament das Problem, sondern das Exterieur. Es waren in der Regel große, schwere und oftmals auch lange Pferde, die eine starke Hilfengebung benötigten. Zudem hatten sie eine "lange Leitung" wie es bei solchen Pferden häufiger vorkommt. Seine besten Nachkommen hatte Watzmann mit Töchtern des erwähnten Vollblüters Perser xx, aber auch dies konnte sich wegen der relativ schwachen Durchsetzungskraft von Perser xx als Vererber nicht über Generationen halten. Letztlich war es wohl der kürzere Weg, andere Hengstlinien (z. B. aus Holstein) einzuführen, als die Watzmann-Linie über mehrere Generationen zu modifizieren, so dass deren Mitglieder mit den mittlerweile geänderten Anforderungen an ein Springpferd mithalten konnten.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Peggy mit Watzmann eine Tochter namens Wyoming fohlte, die nach einer Anpaarung an Pilot den Landbeschäler Perpignon fohlte.
Das war also der Abstecher zur Mutter von Dupont, der nach einer Anpaarung mit der Vollblutstute Welfenkrone xx die Stute Desre lieferte, die Großmutter von La Luna Bianca.
Fortsetzung folgt.
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