Springstute heizt sich sehr auf und macht sich stark

[corsas93]

Guten Abend miteinander,

Ich brauche euren Rat und ggf Tips: seit ca. 4 Monaten bin ich im Besitz einer jetzt bla 6 jährigen Stute. Ich habe die Maus aus einem internationalen Profistall über Vitamin B ergattert. Sie hat den Grossen Druck nicht gut ausgehalten. Sie ist bereits bis SPF L vorgestellt. SPF A** mit 7,6 platziert. Die gute hat Vermögen ohne Ende- springt selbst im Freispringen über 1,60 mit viel Luft. Manier ist top, HH herausragend... lange Rede, kurzer Sinn: Ein klasse Pferd für die schwere Klasse, leider völlig desolat ausgebildet. Ich sass das erste Mal drauf, da hab ich schon gedacht, die fällt im Galopp um- so wenig Balance hat (te) sie. Sie wurde rein über Hand und Kraft geritten, was auch das Problrm ist. Sie zieht alles an, beginnt danach sich aber vollständig aufzuheizen und lässt sich schlecht bis gar nicht zurücknehmen. Die ersten 3 Monatr habe ich sie rein dressurmässig und im Gelände geritten, sowie longiert. Einfach Ruhe in den Kopf bekommen und Rittigkeit erreichen. Die Fortschritte sind enorm, aber beim Springen fällt sie sofort in ihre alten Muster zurück- Cavaletti reicht. Ich trainiere sie 1x die Woche im Springen unter der Aufsicht meines Trainers. Ein bisschen Reihe, wenig Sprünge aus dem Galopp, etc. Ist auch echt schön besser geworden. In der Zeit kann man natürlich keine Wunder erwarten, aber Vllt hat jmd noch Tips und/ oder Übungen, die ich ins alltägliche Training mit einbeziehen kann? Kurz zu der Haltung und meinem Ausbildungsstand: ich besitze LK3 im Springen, die Stute steht den ganzen Tag draussen, nachts in einer Paddockbox und ab Sommer 24h auf der Weide Sie soll mein zukünftiges Turnierpferd bis in die schwere Klasse werden, ABER wir haben viel Zeit! Wenn die das Jahr noch kein Turnier geht- mir egal. Ich will ein Pferd für die Zukunft haben und es nicht in einem Jahr verheizen. Wir haben ganz viel Zeit

[corsas93]

Noch zu erwähnen! Sie läuft immer doll in den Sprung rein- ich kann sie da weder am Kreuz, noch am Bein halten. Bei zu viel Handeinwirkung fängt sie (verständlicherweise) mit starkem Kopf schlagen und Zähneknirschen an

[corsas93]

Ach noch etwas �� So Sachen wie zulegen, zurücknehmen, Dtangenarbeit etc. arbeite ich natürlich. Mir geht es hier tatsächlich um Erfahrungsaustausch und andere Übungen, an die ich Vllt so Grad nicht denke. Ich hole mir gerne Anregungen, um mein Training nicht zu einseitig oder nur auf meine Erfahrungen ausgerichtet zu gestalten.

[lula]

Hallo Corsa,
selber nicht der stärkste Reiter, hatte ich mal einen Cantus unterm Sattel. Er ging vor mir bis S und verhielt sich ähnlich.... oder schlimmer...

Viel Gelände machst Du ja schon. Ich habe damals festgestellt, dass ihn Wiederholungen und Reihen enorm anheizten. Meine Idee ist also: Erst mal immer mal nur Einzelsprünge, evtl. eine Stange hinter den Sprung. Danach auch mal durchparieren, klopfen, Zügel einen Moment lang bis sich der Schritt normalisiert. (aber auch nicht zu oft am Stück wiederholen) Wenn das klappt auch mal einen zweiten Sprung hinterher.

Was bei uns auch half (er wr dann schon 10), war auf die Rennbahn gehen. Nicht gleich lostoben. Einfach nur ewig lange traben, dann ruhig galoppieren. Solange bis der Galopp gelassen ist, das Pferd seinen Rhythmus hat. (Das Reitgefühl verändert sich von "pullen & stampfen" zu "Maschine läuft") Dann erst zulegen, allerdings nicht gleich beim ersten Mal Rennbahnreiten. Erst wenn dass Pferd locker, flott und gelassen galoppiert. Dabei habe ich den "Wohlfühlgalopp" vom Pferd rausgefunden. Das war lt. Trainer, auch der ideale Parcoursgalopp. Das habe ich so 1-2x die Woche gemacht. Er war dann definitiv gelassener im Parcours und motivierter in der Dressurarbeit, der Hase.

Alles Gute für Euch

[Korney]

Hi,

um dir Tipps geben zu können, müsste ich dich reiten sehen. Sry, so ist das alles zu weit weg. Auch wenn deine Schilderungen relativ klar sind, ich kann mir nicht viel darunter vorstellen.
Mach am besten ein Video von der Dressurarbeit.

[moonlight]

Endlose Geduld, ganz viel loslassen, ganz viel loben... Ich liebe diese übermotivierten Pferde!
Reite selbst einen jetzt 7j., der ähnlich drauf ist - dressurmäßig Weltklasse zu reiten, aber ab dem ersten Sprung ist die Rakete gezündet. Ihn kann ich auch nur mit ganz weichem Gebiss reiten, weil er schön auf ein dünneres Wassergebiss stark überreagiert (auch im Parcours - eine leichte Parade, dann springt der Gang ganz raus und danach sehr ruckartig wieder rein und er wird dabei immer heißer)

Reiterlicher Tipp (fällt mir selbst unendlich schwer): Oberkörper ganz, ganz still! Ist manchmal nicht so einfach, seine Position "einzufrieren", wenn der große Gang drin ist...

[Finy]

Ich hatte mal eine Kandidatin die auf Hackamore viel viel gelassener blieb. Hab das dann so lange benutzt bis ich das Gefühl hatte, dass die Ruhe sich im Hirn gefestigt hatte und dann wieder langsam auf Trense umgestellt.

[Cindi]

Endlose Geduld, ganz viel loslassen, ganz viel loben... Ich liebe diese übermotivierten Pferde!
Reite selbst einen jetzt 7j., der ähnlich drauf ist - dressurmäßig Weltklasse zu reiten, aber ab dem ersten Sprung ist die Rakete gezündet. Ihn kann ich auch nur mit ganz weichem Gebiss reiten, weil er schön auf ein dünneres Wassergebiss stark überreagiert (auch im Parcours - eine leichte Parade, dann springt der Gang ganz raus und danach sehr ruckartig wieder rein und er wird dabei immer heißer)

Reiterlicher Tipp (fällt mir selbst unendlich schwer): Oberkörper ganz, ganz still! Ist manchmal nicht so einfach, seine Position "einzufrieren", wenn der große Gang drin ist...

Dem kann ich mich nur anschliessen. Ich habe auch so ein Pferd. Bei uns hat es über ein Jahr gedauert, bis es richtig gut war. Ich musste auch lernen, ganz still zu sitzen und einfach nur Rhythmus zu halten. Das, was Lula sagt wegen Gymnastik/Reihen springen, kann ich nicht bestätigen. Das war sehr schwer aber ich bin mir heute sicher, dass das sehr geholfen hat. Sie hat gelernt, nicht nur da durch zu fegen sondern sich Zeit für die Sprünge zu nehmen und auch mal zurück zu kommen und einzuteilen. Wir haben ganz oft Reihen gemacht mit Galoppstangen innen drin, um den Rhythmus einzuhalten.

[Candessa]

Hey Corsas, hab die stute schon in deinem Kanal gesehen.tolles Pferd ! Wie geht es mit deinem kleinen voran ?

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[Suomi]

Ich habe auch so einen Kandidaten. Der ist bei der Dressurarbeit eher chillig (ist aktuell auf L Niveau), beim Springen mutiert er aber von Dr. Jekyll zu Mr. Hyde und wird echt grell. Man muss aber dazu sagen, dass es jetzt etwas besser ist als früher. Damals war auch viel der noch fehlenden Kraft geschuldet.

[corsas93]

Hallo ihr Lieben! Vielen Dank schon Mal vorab. Ja...Reihen sind bei ihr auch so eine Sache- 1. Mal Reihe, da ging die los wie ein Gewitter. Letztes Mal ist die zu meinem erstaunen völlig ruhig geblieben. Wir versuchen zur Zeit jeglichen Stress zu umgehen, was so schon mal gut klappt. Mit dem still sitzen habt ihr recht. Gelinkt Links schon gut, rechts noch sehr schwierig (da haut die aber auch einen raus ). Ich denke auch, dass das Rennen durch fehlende Kraft eingeleitet wird. Deswegen stehen laaange Galoppstrecken den Berg hoch auf dem Trainingsplan mit Tempiwechseln... Danke Candessa. Ist wirklich ne tolle. Mein 5 jähriger ist leider aufgrund von Borreliose verursachten inreperablen Knorpelschäden in Frührente

[corsas93]

Sorry für die vielen Rechtschreibfehler...über Handy ists echt schwierig

[moonlight^]

Ich habe auch so eine, mir hat besonders eine Übung sehr geholfen: kleiner Steil, ca 1,00m aufbauen, im Galopp rüber, stehen bleiben (hatte anfangs immer einen seeehr langen Bremsweg), loben, umdrehen, wieder drüber, stehen bleiben, loben, usw. Das Ganze ruhig ca. 10 mal wiederholen bis sie von sich aus nach dem Sprung zurückkommen. Das hat mir im Training sehr gut geholfen, beim Turnier im Pacours habe ich sie jedoch sehr selten 100% bei mir gehabt, da hieß es meist "Halt dich fest, ich mach das jetzt" Reihen haben ihr immer sehr geholfen, den Rücken locker zu bekommen.

[Rockys]

Hallo Corsas,
ich habe auch so eine Stute. Ich habe sie fünfjährig damals gekauft. Heute ist sie 15.
Es dauert - wie hier schon beschrieben - sehr lange. Also mit einem guten Jahr musst Du wirklich rechnen. Allerdings ohne jetzt ein Video zu sehen, ist ein Statement schwierig. Meine Stute kann heute noch wie ein Torpedo durch einen L/M Parcour durch (jedes Zeitspringen ist bzw. war uns und wir sind Heim mit einem goldenen Schleifchen) Der Unterschied ist allerdings zu damals ich bestimme das Tempo.

Ich habe viel trainiert mit meiner Trainerin und bin viel Lehrgänge geritten. Reihen habe ich damals eher weniger gemacht, weil sie dadurch noch eiliger und hektischer wurde. Einzelne Sprünge aus dem Trab, aus dem Galopp. Viele Wendungen und was sehr viel half waren Cavalettiarbeiten.
Zur Unterstützung habe ich von einer englisch-kombinierten Trense auf eine Hannoveranische Trense gewechselt. Es geschah ein Wunder. Sie nahm meine Hilfen super an.

[niobe5]

Was wir im Lehrgang öfter mal gemacht haben - Stangen auf der Zirkellinie und einzelne Cavalettis oder niedrige (!) Sprünge. Und dann einfach erstmal im Schritt drüber, ganz entspannt mit Hand vor, ohne Druck - so dass das Pferd in Ruhe gucken und sich ausbalancieren kann. Später dann vor den Stangen/Cavalettis antraben, gleich danach wieder durchparieren. Und andersrum - also vorher zum Schritt durchparieren, nach den Stangen wieder antraben. Sowas kann man ja auch nebenbei im Dressurreiten einbauen. Die Übungen fand ich sehr hilfreich, um eingefahrene Muster (Sprung = Gas) zu durchbrechen und das Pferd dazu zu bringen, mehr "zuzuhören"/abzuwarten. Meine Stute war eine Zeitlang etwas übermotiviert/heiß (aber vergleichsweise harmlos) - das ist dadurch viel besser geworden. Es hilft auch, Cavalettis auf dem Zirkel im Trab und später Galopp zu reiten (je ein Cavaletti/Zirkelpunkt). Wenn das Pferd zu heiß wird, nach innen aufhören/durchparieren. Klappt nicht unbedingt auf Anhieb, macht aber richtig Spaß, wenn man den passenden Rhythmus gefunden hat Je nach "Kopflosigkeit" kann man sich da aber auch erstmal auf Schritt/Trab beschränken und den Galopp erst später dazunehmen. In den entsprechenden Lehrgängen wurde aber auch deutlich, dass gerade die "alten Hasen" am meisten Probleme mit diesen Übungen hatten, weil die einmal erlernten Muster einfach sehr tief sitzen.