Wenn die Angst mitreitet

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  • Kat
    • 12.05.2004
    • 3536

    Wenn die Angst mitreitet

    Hallo,

    mich wuerde interessieren ob ihr es geschafft habt, eure innere Angst vor bunten Hindernissen abzubauen? Woher kam die Angst? Und wie habt ihr es geschafft, dass es weniger wurde?

    Bin frueher oefter mal gesprungen und hab mir nichts dabei gedacht - nicht wahnsinnig hoch, aber so 1m bis 1,10m waren locker drin. Dann bin ich mit meinem damaligen Pferd bloed an einem Gelaendehindernis gestuerzt (verkehrt herum gebauter Oxer mit Tannenzweigen ausgefuellt - ich wollt rueber, dann kam so ein bisschen Skepsis - Pferdi spuerte das, und wollte stehen bleiben, ich ueberlegte mir, dass ich doch rueber will und das Pferd sprang aus dem Stand los, tauchte kurz mit den Beinen zwischen den Oxerstangen ein, kam aber wieder raus, ich war natuerlich voll hinter der Bewegung, beim Aufkommen strauchelte das Pferd und ich segelte im Salto vorne ueber. Seitdem wurde die Skepsis Spruengen gegenueber etwas groesser. Ich war weniger leichtfertig.Ich bin kleinere Hindernisse mit verschiedenen Pferden gesprungen, war aber immer ein mulmiges Gefuehl dabei. Hatte auch bei einem Springreiter ein Praktikum gemacht und bin ein paar Mal einen kleinen Parcours durchgesprungen. Mit meiner Stute hatte ich beim ersten Mal anreiten eines kleinen Steilsprungs einen Black Out - sie ist gesprungen, aber ich hab nichts mitbekommen, sass dann wohl wegen der Fliehkraft auf ihrem Hintern, als ich zu mir kam, raste sie bockend herum, ich hing dann schon auf dem Hals und sie konnte mich dann mit einem Hakensprung an der Bande abstreifen. Seitdem ist das alles nicht meine Welt - Stangen, Cavalletti ja - im Trab, Galopp kein Ding, minieingebuddelte Kreuze habe ich in den Springstunden auch noch todesmutig angeritten, und das Gefuehl war wirklich schoen, im Gelaende hat meine Stute gern aus jedem Grashalm ein Hindernis gemacht und huepfte herum wie ein Reh - dann stagnierte die weitere Springausbildung von mir wieder ,da meine Stute erkrankte. Mittlerweile bin ich noch skeptischer, da ich meine jetzige Reitstute schlecht einschaetzen kann. Ich kenn sie noch nicht soo lange und sie ist ganz anders als meine Stute. Springt aber gern und abartig (frei) da sie nun erst mal bleibt, und ich auch endlich mein Abzeichen machen moechte, dachte ich, sollte ich irgendwann doch nochmal mit dem Springen anfangen - aber es wird mit dem Alter irgendwie immer schlimmer. Beim Gedanken alllein daran, kribbelt es im Bauch und mir wird schlecht... Habt ihr irgendwelche Ideen wie ich sowas angehen koennte?
    Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!
  • Suomi
    • 04.12.2009
    • 4284

    #2
    Zitat von Kat Beitrag anzeigen
    Mittlerweile bin ich noch skeptischer, da ich meine jetzige Reitstute schlecht einschaetzen kann. Ich kenn sie noch nicht soo lange und sie ist ganz anders als meine Stute. Springt aber gern und abartig (frei) da sie nun erst mal bleibt, und ich auch endlich mein Abzeichen machen moechte, dachte ich, sollte ich irgendwann doch nochmal mit dem Springen anfangen - aber es wird mit dem Alter irgendwie immer schlimmer. Beim Gedanken alllein daran, kribbelt es im Bauch und mir wird schlecht... Habt ihr irgendwelche Ideen wie ich sowas angehen koennte?
    Das halte ich - mit deiner derzeitigen mentalen Verfassung in Punkto Springen - für eine ziemlich blöde Idee (sorry ). Was du brauchst ist ein todbraves und zuverlässiges Springpferd, das immer springt, fast alles alleine macht, im Falle des Falles, und das DIR Sicherheit gibt. Und keine Stute die du nicht einschätzen kannst, die - wie ich es herauslese - keine großartige Springroutine hat, und der vermutlich DU Sicherheit geben musst.

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    • Mondnacht
      • 01.12.2009
      • 2470

      #3
      Ganz lange nur Cavaletti- Stunde reiten, aber wirklich ohne eine innere Zeitvorgabe seinerseits, von wegen, im Herbst muss aber das Abzeichen kommen. Du sagst kleine Kreuze gehen auch, da kannst du, wenn du lange nur Cavalleti- Arbeit gemacht hast und wieder ein GEfühle für die Distanzen bekommst und deine Stute Sicherheit gewonnen hat, drauf aufbauen.
      Fang dann einfach mit 60 bis 80 cm Sprüngen an, die Höhe ist doch egal, hauptsache du bekommst Sicherheit! Irgendwann geht es meistens wieder.

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      • Kat
        • 12.05.2004
        • 3536

        #4
        :-) mal abgesehen vom jetzigen Stuetchen (die hat gar keine richtige Reitroutine, wird besser aber war lange in der Zucht und davor hiess es nur - hauptsache auf die andere Seite kommen ohne Fehler und moeglichst schnell...), die auch alles springt, was man ihr in den Weg stellt, habe ich ueber Jahre mit den Kreuzen und Cavalletti gearbeitet, sobald es ein Steilsprung wird, selbst wenn er so hoch bzw. niedrig wie ein Cavalletti ist, pumpt das Herzchen los :-( ich musste meiner damaligen Stute richtig viel Sicherheit geben, das waere mit der jetzigen anders, obwohl ich sie natuerlich schlechter einschaetzen kann. Sie ist halt klein und wendig, wie ein Flummi - wenn sie bockt ist das eigentlich ganz nett zu sitzen... wie oft uebt ihr sowas? Woher nehmt ihr einen Springprofessor, wenn ihr selbst keinen habt? Genuegen hin und wieder Lehrgaenge auf Schulpferden? Wohl kaum... oder?
        Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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        • Suomi
          • 04.12.2009
          • 4284

          #5
          Was soll man dir da raten...? Vielleicht kennst du einen routinierten Springreiter der deine jetzige Stute einige Male springen kann? Der könnte sie dann ja eher einschätzen? Und je nachdem machst du es abhängig, ob du mit ihr springst oder nicht?

          Ich glaube, mentales Training hilft sicher. Da gibt's doch sogar ein Buch drüber... grade speziell für's Reiten... weiß nur leider den Titel nicht.

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          • falko01
            • 07.04.2008
            • 543

            #6
            Mentaltraining für Reiter von Antje Heimsoeth ISBN 978-3-275-01640-2

            sehr zu empfehlen. Bin auch wieder mit einer normalen Stangenstunde für Anfänger angefangen, natürlich auf einem sicheren Pferd!!

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            • maulwurf
              • 16.06.2010
              • 667

              #7
              Liegt es evtl. an der Anwesenheit der Ständer (Begrenzung und somit fehlende Ausweichmöglichkeit links und rechts der Stange)?
              Leg doch mal die Stange zwischen die Ständer einfach nur auf den Boden und reite den "Sprung" so oft (und wenn es wochenlang ist) an, bis das bubbern Deines im Knöchel steckenden Herzmutes wieder am alten Fleck ist. Danach Loch für Loch hocharbeiten. Evtl. tust Du Dich auch mit nem Oxer (angenehmere Flugphase) leichter? Schon probiert?

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              • newbie
                • 27.02.2008
                • 2981

                #8
                Tu doch wirklich mit genau dieser Stute 1-2 Mal die Woche kleine Hindernisse und Stangen reiten. So dass sie routine bekommt, du sie einzuschätzen lernst und ihr 50cm im guten Rhytmus immer aus jeder Wendung hinbekommt. Auch ruhig mal "Stangenparcours" legen - also einen Parcours wo immer nur ne Stange auf dem Boden liegt.

                Und dann brauchst du einen guten motivierten RL, der immer wieder Sicherheit gibt, wenn es dann mal höher wird.

                Aber zuerst ruhig alleine das oben genannte üben.
                Avatar: Evil Kid v. Elimcalxx a.d. Mona v. Mariner/Woerlin

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                • Kat
                  • 12.05.2004
                  • 3536

                  #9
                  @Maulwurf, genau das wollte ich noch schreiben - ich bekomm Angst, sobald Staender dabei sind...

                  Danke fuer den Buchtipp - werde ich mich mal schlau machen. Stangenparcours und Cavalletti wieder mehr integrieren, auch in die Dressurarbeit ist sicher das Beste. Habt ihr denn damit selbst Erfahrungen gemacht? Wie gesagt bis Minikreuze inkl. Staender bin ich ja vor 3 Jahren gekommen, danach nichts mehr, und nun ists schlimmer als vorher, obwohl zum Schluss lange lange Zeit ja nie was passiert ist. Wieviel Herzbummern habt ihr denn vor jedem Hindernis? Vllt. ist es ein stueckweit auch normal, ein bisschen aufgeregter zu sein, als ohne Hindernisse nur gemeinsam zu "tanzen"?!

                  @suomi: genau das grage ich euch ja
                  Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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                  • Nanuk2006
                    • 03.11.2009
                    • 149

                    #10
                    @Kat, bin oder war in einer ähnlichen Situation. Meine Springerfahrung ist sehr lange her, junge Stute, die sich gerne mal überspringt und dann ein paar mal doofe Situationen.
                    Nun haben wir seit Juli wieder angefangen (mit längerer Springpause im Herbst), Stangen, Kreuze und als ich dann über den 1. Mini-Steil, vermutlich nur 60cm sollte, habe ich butterweiche Knie bekommen und gefragt, ob es nicht etwas niedriger geht.
                    Ich nehme Einzelstunden und wir sind sehr lange nur aus dem Trab mit Vorlegestangen gesprungen, viel Arbeit mit Stangen, Kreuzen auf dem Zirkel und sind wir nun bei etwas angelangt, was ich Gymnastikspringen nennen würde, und meine Angst nimmt deutlich ab. Ich traue mich wieder aktiv zu reiten, und selbst normale Steilsprünge sind nun wieder normal und entwickele mehr Vertrauen, dass es zusammen klappt. Geholfen hat mir eine gute RL, alle Zeit der Welt, und je nachdem was dir so schwer fällt, ob Steilsprung, anreiten aus dem Galopp, Höhe, würde ich das entweder so weit vereinfachen oder erst mal vertagen und mit anderen Aufgaben anfangen, bis du wieder ans Reiten und nicht mehr an deine Angst denken musst.

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                    • Furioso-Fan
                      • 12.08.2004
                      • 10945

                      #11
                      Ich hatte (und habe) ein ähnliches problem. Ich bin als junges Mädchen ohne mit der Wimper zu zucken die Ständer ausgesprungen. Irgendwann hatte ich mit einer totenehrlichen Stute einen bösen Sturz, ist hängengeblieben und auf mich drauf. Seit diesem Moment ritt die Angst mit, und bei dem Wort Oxer habe ich mir fast in die Hose gemacht. Ich habe dann ganz lange pausiert, 9 Jahre, und mir dann nach einem Jahr Probezeit - will ich noch reiten? - ein eigenes junges Pferd gekauft. Mit dem bin ich im Gelände alles gesprungen, Bäche, Baumstämme, Abhänge runtergeklettert, aber bunte Stangen höher als einen halben Meter - nein. Wobei der das konnte, sich aber immer extrem übersprungen hat. Einmal bin ich dann todesmutig in die Gymnastikstunde, der Reitlehrer hat meine Angst ignoriert, Pferd sich an Mini-Oxer übersprungen und ich hatte einen Bandscheibenvorfall... 2 Jahre später habe ich ein ausgemustertes VS-Pferd bekommen, fast unreitbar, mich da auch mit Hilfe eines tollen Reitlehrers wieder so auf gute A-L-Höhe gesteigert. Ich würde lügen, wenn ich sage, ich hätte keine Angst gehabt. Jeder Oxer ab einen meter kostete immer viel, viel Überwindung. Es lag aber auich daran, daß ich zum Sprungvermögen dieses Pferdes wenig Vertrauen hatte. Man musste ihn immer passend hinreiten, weil er von selbst schlecht taxiert hat. ich hab dann später erfahren, daß man ihn deswegen aus dem Sport genommen hat und er einen schweren Sturz hatte als 5jähriger.
                      Geändert hat sich die Angst erst, als ich meine Schimmelstute bekommen habe. Unbegrenztes Vermögen, machte sichs immer passend und vor allem mit unglaublicher Lust am Springen. Mit der habe ich vierjährig angefangen und da konnte stehen, was wollte, ich bin nur innerlich juchzend hingeritten. Was hat mir das Pferd ein Vertrauen gegeben!
                      Dieses Jahr steht das Anreiten ihrer Tochter an, die eine ähnliche naturgegebene Freude am Springen hat, und ebenso bodenverachtende Sätze macht. Ob sie das mit dem taxieren dann auch so kann, wir werden sehen...
                      Was ich damit sagen will: Vertrauen ist das A und O. Und eben ein Pferd, desswn Sprungvermögen man auch vertrauen kann!

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                      • abc10
                        • 19.01.2009
                        • 280

                        #12
                        wie schon zu vor geschrieben, mentaltraining ist sicher hilfreich! auch sein pferd untern einem erfahrenen reiter zu sehen am sprung und zu sehen, sie kann es und macht es ehrlich & brav hilft enorm denke ich! ein springprofessor mit dem du auch immer wieder über deine bisherigen "höchstleistungen" hinausgehst (in zusammenarbeit mit einem trainer der sehr viel übersicht hat) kann dein selbstvertrauen rasch wieder pushen, wirst sehen!!

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                        • angel36
                          • 18.07.2002
                          • 2782

                          #13
                          Da kann ich auch beitragen.

                          Ich habe auch ein paar schlechte Erfahrungen gemacht. Meine alte Stute hatte, seit ich sie kenne, Rückenprobleme. Schon als dreijährige hat man einmal drüber gestrichen und sie ging "in die Knie". Die Folge war, dass sie immer Probleme mit dem Galopp hatte, sie machte kurze, kratzige Sprünge, die sich kaum verlängern ließen. Da war ein Ausgleich von unpassendem Anreiten kaum möglich. Das ging dann ein, zwei mal "schief" und dann war die Angst da. Richtige Höhen haben wir eh nie gemacht (E-Bereich max.), aber selbst das ging dann kaum noch. Besonders schlimm waren für mich Oxer und Reihen. Allgemein hab ich mich tierisch vor dem Anreiten im Galopp gefürchtet, weil: was mache ich nur, wenn es nicht passt?
                          Gymnastiksprünge besserten ihren Zustand, so dass ich das immer mit dazu nehmen wollte. Da sie auch immer wieder gesundheitsbedingt ausfiel, kam ich nie richtig "voran", nach jeder Pause ging es von vorn los. Mit der Angst, aber auch mit den Rückenproblemen des Pferdes.
                          Ein weiteres Problem: ich hatte nie qualifizierten Unterricht im Springen. Ich hatte wohl Stunden, aber mit der Kompetenz der Unterrichtenden war es nicht weit her (weiß ich heute).

                          Tja, dann kam, auch nach längerer Springpause, mein junges Pferd (das natürlich auch über keine Springerfahrung verfügte). Er ist der Sohn der oben erwähnten Stute. Die Angst war da und ich merke, dass er ein wenig "Sippenhaft" hat - ich habe tief im Inneren geglaubt, dass er die gleichen Probleme hat wie sie... meine Panik war durch die lange Pause eher noch schlimmer geworden. Ich habe dann angefangen, mit Trab- und Galoppstangen, mit kleinen Kreuzen aus dem Trab. Springen aus dem Galopp war fast unmöglich, ich hatte so eine Angst im Kopf: was mache ich nur, wenn es nicht passt? Zum Glück ist mein Pferd wirklich gutmütig, den stören meine gelegentlichen Panikanfälle nicht, der ignoriert das und macht beim nächsten Mal einfach weiter...
                          Dann kam ein Springlehrgang im Stall. Dem Trainer hab ich ehrlich gesagt, was Phase ist. Er sagte dann, ok, da muss erstmal Rhythmus rein. Ich hätte es nie geglaubt, aber nach dem ersten Tag mit ein paar Galoppstangen und einer Reihe mit 2x Ministeil - Galoppsprung - Öxerchen (ich ritt im Galopp an, hab mich einfach nicht getraut, zu jammern) kam schon am zweiten Tag "Parcourgefühl" auf. Ich ritt plötzlich im Galopp um die Wendungen, bekam die Kurven, ritt auf die Sprünge zu... und es funktionierte einfach! Und es machte Spaß! Am dritten Tag stand dann ein kompletter Parcour in der engen Halle, 10 Sprünge, auf der für mich großen Höhe von 80cm (die ich vorher eigentlich noch nie geritten war). Als ich das gesehen hatte, rutschte mir das Herz in die Hose. Entsprechend ritt ich auch beim "Warmspringen" erstmal los. Mein Pferd lief dann ein paar Mal vorbei... irgendwann kam der Ärger darüber und damit auch der "Arsch in der Hose". Dann bin ich den Parcour geritten. Im Galopp, ohne auch nur einmal auszufallen, jeder Sprung hat gepasst, immer Handgalopp... es war schlicht unglaublich. Den Leuten an der Bande stand sämtlich der Mund sperrangelweit offen, niemand konnte glauben, was er grad gesehen hatte...

                          Nach diesem einen Lehrgang (bzw. inzwischen zwei Lehrgänge) ist längst nicht alles gut. Ich muss nach wie vor dranbleiben, wenn ich pausiere (und sei es nur vier Wochen), kommt die Angst wieder. Ehe ich mich auf schwierige Sachen einlasse (Reihen, Oxer, "Höhe"), muss der Galopp stimmen - und wie der sich anfühlen muss, das habe ich nun gelernt, das erkenne ich wieder. Dann habe ich auch (fast) keine Angst mehr. Ich habe mein Pferd ein paar Mal ordentlich abheben spüren, und jetzt mehr Vertrauen, dass er genug Reserven hat, auch mal auszugleichen - vorausgesetzt, er darf ordentlich galoppieren. Ich habe gelernt, dass er eben nicht seine Mutter ist.
                          Die letzte Springeinheit ohne den Trainer habe ich mit dem gleichen "Parcourgefühl" hinbekommen, ohne Angst. Und: es hat Spaß gemacht.
                          Mein Plan ist, dass ich nun noch mehr Routine sammle. Dann können wir gemütlich die Höhengrenze (derzeitiger Rekord: 85cm) rausschieben. Am besten am Aussprung einer Kombi, da ist man immer passend (schon ausprobiert). Fernziel: das bronzene Reitabzeichen.
                          Der nächste Lehrgang ist schon terminiert.

                          Ich finde einen Lehrgang richtig gut. Man steckt dann ganz anders drin, kann hintereinander arbeiten. Natürlich braucht man einen Trainer, der sich auf die Probleme der Schüler einlässt. Ich würde ja sagen, komm zu uns (22.-24.3.), aber ich fürchte, es ist ein wenig weit... Dann im "Alltag": Routine, Routine, Routine. Dranbleiben, das tun, was man sich grade noch traut, mindestens wöchentlich. Bis es einen nicht mehr stört, und dann kann man einen (kleinen) Schritt vorwärts gehen. Bloß nicht hetzen (lassen) dabei.
                          Ich wünsche Dir viel Erfolg.

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                          • maulwurf
                            • 16.06.2010
                            • 667

                            #14
                            Zitat von lacridevelvet
                            @Angel: vor dem Anreiten im Galopp habe ich auch am Stundenanfang oft Angst. Total unbegründet eigentlich!

                            Doch begründet - sehr begründet sogar. Im Trab hast Du statt im Galopp mit 3,50 m pro Galoppsprung nur ca. 1,20 m Trabtritt abzuschätzen, bis Du an der Stange bist. Das macht einen Riesenunterschied. Und wenn ein Pferd im Trab unpassend hinkommt, ist das lange nicht so schlimm, als wenn es im "unkontrollierten" Galopp passiert. Das aktivere Grundtempo muss auch erstmal in Fleisch und Blut übergehen, damit man flüssig über eine Ansammlung bunter Stangen kommt. Am besten immer anfangs mit Vorlegstange arbeiten.

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                            • KK1
                              • 02.05.2010
                              • 101

                              #15
                              Eine Heldin war ich noch nie beim Springen. Mit meinem Oldie hab ich mich bis ins A gewagt, höher aber niemals. Allerdings hatte ich mit ihm, bis zu einer Höhe von 1,10 immer ein gutes Gefühl und bin über diese
                              Höhe gern gesprungen. Dann hat er mich, versehentlich mal nach dem Sprung verloren. Es hat lange gedauert, bis ich mich wieder an nen Sprung heran getraut hab. Mit der Zeit ging es immer besser, weil mein Oldie einfach ne Lebensversicherung war, der alles gesprungen ist, was ihm in den Weg gekommen ist, egal was stand, egal wie besch... ich ihn hin geritten hab, er ist es gesprungen. Dann hab ich ihn in Pension schicken müssen und bin dann nur mehr einmal auf nem fremden Pferd gesprungen. Da bekam ich dann richtig Angst, weil die Stute richtig heiss wurde und kaum mehr zu kontrollieren war. Nun bin ich viele Jahre nicht mehr gesprungen. Vor drei Jahren kam dann mein junger Wallach. Nun ist es so, dass er einfach so ne Freude am Springen hat. Beim Freispringen konnte man auch gleich erahnen, dass er ordentlich Talent hat und es ihm einfach Spass macht. Somit hab ich vor einem Jahr beschlossen, dass ich´s nochmal mit der Springerei versuche. In der ersten Springstunde mit meinem jungen Wallach hab ich mir echt fast in die Hosen gemacht, obwohl nur Kreuze standen. Da ich meinen Oldie gewohnt war, der eh alles von selbst gemacht hat. Wir haben dann erstmal Abstand vor der Springerei genommen und sind wirklich nur Galopp Stangen geritten. Dann die Galopp Stangen zwischen den Ständern platziert. Und auch die Ständer wirklich so aufgestellt, als ob wir ne Reihe springen sollten. Quasi sind wir mehrere Monate einen ganzen Parcours gesprungen, in dem die Stangen, zwischen den Ständern am Boden lagen. Genau dass hat mir sehr viel geholfen. Durch dieses, etwas andere springen:-), hab ich einfach viel mehr Gefühl für mein Pferd entwickelt und meine Angst so nach und nach verloren. Dann sind wir zu Kreuzen übergegangen, dieses nochmals mehrere Monate lang. Mittlerweile trau ich mich tatsächlich über nen 75 cm Oxer drüber Für die meisten ist das sicherlich ne Höhe, die quasi zum Aufwärmen gesprungen wird, für mich ist dass allerdings ein gewaltiger Schritt oder auch Sprung. Denn vor einem Jahr hab ich noch taube Hände und Schweissausbrüche bekommen, wenn ich nur ein Kreuz anreiten hätte sollen

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                              • Kat
                                • 12.05.2004
                                • 3536

                                #16
                                Danke fuer eure Ideen und auch fuer eure eigenen Geschichten. Ich werd es also auch wieder langsam langsam langsam angehen. Ist halt nur die Frage - ab wann wirft man auch mal sein Herz voraus und springt quasi ueber seinen eigenen Schatten?! Habt ihr irgendwann gesagt - ich versuch jetzt mal einen hoeheren Sprung oder hat jemand gesagt, jetzt probier es einfach mal?
                                Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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                                • Nanuk2006
                                  • 03.11.2009
                                  • 149

                                  #17
                                  Nachdem ich jetzt drei Monate Gymnastiksprünge und Arbeit mit Bodenstangen gemacht habe, finde ich die Minihindernisse 40-60 cm, am Ende dann manchmal auch 75 gar nicht mehr so hoch. Neulich hätte ich fast vorgeschlagen, doch die Stange etwas höher zu machen.
                                  Meine RL beschäftigt uns so mit Linien, Distanzen sehen, saubere Wendungen reiten, dass ich darüber meine Angst vergesse. Und am Anfang fand ich jedes Hindernis, das kein Kreuz war eher gruselig und habe manchmal einfach darüber weggeschaut, nur um nicht sehen zu müssen, dass ich jetzt über 60cm hüpfen soll.

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                                  • Imzadi
                                    • 03.01.2010
                                    • 277

                                    #18
                                    Finde ich super, dass hier so viele über Ihren Stangenrespekt sprechen, ohne die Befürchtung, als Memmen zu gelten!
                                    Ich als Dressurler bin immer gerne gesprungen, hab aber Höhen von 80 cm immer als ausreichendes Endmass mit meinen Dressurpferden mit mässigem Talent und ehrlichem Charakter erachtet, wenn es höher wurde, kam ich auch ins Schwitzen. Wie die Mutter zum Kind kam ich zu einer Springpferdreitbeteiligung und da die Halle an manchen Tagen nur für Springunterricht zur Verfügung stand...
                                    Am Schluss bin ich mit den S-Reitern A/L-Parcours gesprungen, allerdings nur, weil der Trainer das Pferd selbst ausgebildet hatte und es sehr gut kannte. Der Wallach war zwar sehr erfahren, bei unangenehmen Wassergräben oder Ähnlichem aber nur bedingt ehrlich und generell recht heiss...Zuviel Handeinwirkung belohnte er mit Parken, er hat mich zumindest zum Flüssigvorwärtsreiten erzogen. Wenn mein Trainer sagte, Du kannst das, konnte ich mich darauf verlassen, er hat die Aufgabenstellung meinem Können und dem Vermögen des Pferdes immer angepasst, mich aber auch nie unterfordert, so dass mein Mut mit den geleisteten Aufgaben und dem Vertrauen zu meinem Trainer wuchs. Am Schluss hiess es, spring mal die 6 er In-Outs (A-Höhe) und leg vorher die Zügel auf den Hals...für mich der größte Vertrauensbeweis, einfach mal die Kontrolle abzugeben.

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                                    • angel36
                                      • 18.07.2002
                                      • 2782

                                      #19
                                      Zitat von KK1 Beitrag anzeigen
                                      Mittlerweile trau ich mich tatsächlich über nen 75 cm Oxer drüber Für die meisten ist das sicherlich ne Höhe, die quasi zum Aufwärmen gesprungen wird, für mich ist dass allerdings ein gewaltiger Schritt oder auch Sprung. Denn vor einem Jahr hab ich noch taube Hände und Schweissausbrüche bekommen, wenn ich nur ein Kreuz anreiten hätte sollen
                                      Wir können uns wohl die Hand reichen, denn exakt so geht es mir auch. Mein Trainer vom Lehrgang meint dann auch immer "das ist doch nix". Doch, für mich schon. Aber die Höhe macht mir inzwischen auch nichts mehr (jedenfalls, wenn ich im Springen "drin" bin...)

                                      @Kat: die erste Stange, die nicht mehr auf dem Boden liegt, ist die größte Herausforderung. Wenn es "höher" werden soll (egal ob von Stange auf dem Boden zu 20cm oder statt 60cm mal 70cm), dann am besten aus einer passenden Distanz (also der hintere Sprung einer Reihe, Kombi oder sonstigen passenden Distanz). Und normalerweise braucht man schon jemand, der einen mal in den Hintern tritt... das Gefühl an dem Tag sollte gut sein, und bloß nicht zu viel auf einmal erhöhen!

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                                      • Nanuk2006
                                        • 03.11.2009
                                        • 149

                                        #20
                                        Naja, Memme, mein Problem ist eher, dass ich als Kind etliche schwierige Ponies und Pferde reiten durfte und mir irgendwie damals abtrainiert habe Angst beim Reiten haben zu dürfen. Also habe ich gar keinen Umgang damit. Und nun freue ich mich, die Mini-Fortschritte beim Springen zu sehen und zu spüren, dass die Angst weniger wird und immer häufiger komplett verschwunden ist, weil ich mich auf so viele Dinge konzentrieren will.

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