Vorwärtsdrang?!?

[Jürgen]

Hallöchen!

Hoffe, ihr könnt mir weiter helfen!
Bin nämlich fast ratlos!
Hab zur Zeit einen sehr begabten Warmblutwallach in Beritt, jedoch ist er schon 6 jährig und hat aber leider noch nicht wirklich eine Ausbildung genossen. Am Aussenviereck ist es absolut kein Problem ihn halbwegs durchs Genick uns vorwärts zu bringen.
Jedoch wenn ich die Reithalle betrete ist es komplett aus mit ihm! Er bleibt nur mehr stehen, schlägt widerwillig gegen den Schenkel usw.
Jetzt haben wir schon versucht, in vom Boden wegh mit einer Longepeitsche vorwärts zubringen in anzuführen in zu Longieren mit Reiter, aber nichts funktioniert.
Schritt lässt er sich noch halbwegs reiten, jedoch sobald es zum Antraben kommt bleibt er stehen!
Hoffe ihr habt Rat für mich!

Lg Jürgen

[Gast]

Man müsste versuchen, ihm mehr Freude an der Arbeit in der Halle zu vermitteln. Eventuell Cavaletti auflegen und ein paar kleine Sprünge. Vielleicht beginnt er dann zum ziehen.

Ich würde auch nur kurze Trainingseinheiten in der Halle machen und danach eine Schrittrunde ins Gelände gehen. Einfach als Belohnung. Außerdem nicht täglich trainieren. Würde so oft wie möglich ausreiten gehen (auch im Gelände kann man Dressur trainieren) und nur zwei- bis dreimal wöchentlich in die Halle gehen. Vielleicht kannst du ihn auch in der Halle freilaufen lassen oder freispringen. Damit er in der Halle auch etwas anderes erlebt, außer Kringelreiten.

Auf keinen Fall würde ich es mit Druck probieren. Damit erreich man nur, dass er absolut keine Lust mehr auf Training hat.

[Heike]

Da der Wallach ja keine solide Grundausbildung genossen hat,
nehme ich mal an, daß er auch nicht die Arbeit in der Halle kennt. Ich habe schon oft festgestellt, daß Pferde, die einige Jahre im normalen Verbund aufgewachsen sind, d. h. im Sommer Tag und Nacht draußen und höchstens in der Winterzeit aufgestallt, die Bewegung aber immer draußen stattgefunden hat, die haben einfach eine Blockade, sobald sie in der Halle gearbeitet werden sollen.

Da hiflt nur Geduld und Spucke. Wenn er brav ist und sich mit
anderen Genossen gut versteht, würden ich ihn mit einem Genossen in der Halle laufen lassen. Vielleicht guckt er sich dann so Sachen wie wälzen, bocken, durchstarten etc. ab und fühlt sich dann auch unter dem Sattel in der Halle wohl.
Viel Glück!

[Jürgen]

Wir haben jetzt eh gesagt, dass wir Ihn immer maximal ca: 20min oder so reiten am Anfang um Ihm Freude an der Arbeit zu geben, jedoch so wie Ihr sagtet funktioniert es nicht! Auch wenn er zum laufen in der halle ist will er nicht wirklich (auch mit Kollegen). erst wenn man ihn richtig aufstachelt, dann funktioniert es. Wir werden ihn auf jeden Fall so lange es noch geht draußen reiten, denn das gefällt ihm ja und vielleicht hat er bis dato dann mehr Biss und hat mehr Lusta m Arbeiten!

Lg Jürgen

[McFlower]

Hallo Jürgen,
vielleicht könnt ihr die Zeit bis zum ernsthaften Wintereinbruch nutzen und ihm die Halle schmackhaft machen. Ich würde versuchen, erstmal nur draußen zu arbeiten und die Halle nur zum Vergnügen zu betreten. Also in der Halle nur laufen lassen, Unsinn treiben, mit Möhren füttern,....Dann dauert es bestimmt nicht lange, bis ihm die Halle sympatischer wird. Erst dann würde ich wieder versuchen, ihn in der Halle zu arbeiten, am besten zuerst ganz spielerisch: Longieren, Freispringen, irgendwas, was er gerne macht.
Gruß, Flower

[Kareen]

Ich würd' ihn auch so viel wie möglich draußen reiten. So wie er sich aus deinen Beschreibungen anhört, scheint er ja noch eine generelle Ladehemmung unter dem Sattel zu haben (halbwegs durchs Genick und vorwärtsbringen draußen hört sich ja auch nicht nach purem Reitspaß an...)
Wenn es mein Pferd wäre würde ich folgendermaßen vorgehen:

ad1: Pferd falls noch nicht gemacht tierärztlich durchgucken lassen. Falls klinisch nichts zu finden vielleicht mal ein kleines Blutbild machen.

ad2: Gucken, ob es am Hallenboden liegt. Ist er sehr groß? Dann kann es gut sein, dass er einfach unsicher auf seinen Füßen ist, so eine Halle ist für ein Pferd im ersten Moment ja ziemlich eng, bis es gelernt hat, mit den Wänden und dem beengten Platz 'umzugehen'.

ad3: Wie die anderen schon vorgeschlagen haben, Spaßsachen in der Halle machen und nicht damit aufhören, bis er etwas wacher geworden ist.

ad4: Im Gelände auch mal etwas knacken lassen, damit er lernt, dass man sich auch unter dem Sattel austoben kann (natürlich in Maßen, wild rumbocken soll er natürlich nicht )

Was bekommt denn der gute zu Fressen? Schon mal versucht, Hafer etwas hochzuschrauben? Was ist mit Wurmkur, immer pünktlich gemacht? Fragen über Fragen, ich hoffe, Du findest die Lösung

lieben Gruß
Kareen

[Jürgen]

Danke noch mal an alle!

Ich habe jetzt die Besitzerin auch schon überredet, dass sie ihn mal vom Tierarzt durchchecken lassen soll.

Mich macht nämlich auch sein Rücken ein wenig skeptisch, denn für das, dass er erst 6 - jährig ist hat er einen irrsinnigen Senkrücken und deshalb denke ich mir, dass da was nicht stimmen kann!

Ich reite ihn jetzt auch nur ca. 3 x die Woche und da nur vorwärts abwärts im Leichttraben und ein wenig galoppieren.
(max. 20 - 30 min)

Wir lassen ihn jetzt auch oft mit seinem Kumpel in der Halle tollen, das gefällt ihm mittlerweile auch schon ganz gut!

Ich denke, dass er früher auch sehr geschlagen wurde, denn auf einen Klaps mit der Gerte reagiert er NULL und auch auf den Schenkel ist er sooo stumpf!

Naja, danke nochmal!

Lg Jürgen

[Gast]

Quote from Jürgen, posted on Dez. 03 2002,09:57
<div id="QUOTE">Mich macht nämlich auch sein Rücken ein wenig skeptisch, denn für das, dass er erst 6 - jährig ist hat er einen irrsinnigen Senkrücken und deshalb denke ich mir, dass da was nicht stimmen kann&#33;

</div>

Senkrücken??
Hmmm, mein Pflegepferd hat auch einen sehr starken Senkrücken. Ich hab mal nachgemessen: am Widerrist ist er 1,73 m, am Rücken 1,66m.
Also richtig heftig. Er ist mittlerweile 7. Er wurde mit 3 angeritten (8 Wochen vom Hengstwärter aus Warendorf), dann kam er wieder au die Wiese und mit 5 hat ihn sein jetziger Besitzer gekauft und ich habe angefangen ihn zu reiten. Und ich bin sicherlich nie zu schwer für ihn gewesen (so ein großes WB wird ja wohl knapp 50kg tragen können). Und es kommt mit vor, dass es immer schlimmer wird. Er hat jetzt ein halbes Jahr gestanden (Weidepause) und sieht ekelhaft aus.
Er läuft immer noch sehr schön. L-Dressur geht er sicher, hab am WE einen ordentlichen Dressurreiter A mit ihm hingelegt.
Aber sein Gebäude...
Aber ist auch Typ Schlaftablette. Ich reite immer mit Gerte und Sporen und muss wirklich superenergisch reiten vom Bein, sonst schläft er unter mir ein.
Der Sattel muss bei ihm alle 2 Monate angepasst werden, da er bei jeder kleinsten muskulösen Veränderung, wegen der der Sattel nicht mehr zu 10.000% passt, Rückenpiene kriegt.
War schon schwierig genug, für ihn einen Sattel zu finden.
Also muss regelmäßig kontrolliert werden.
Wir haben mal ein Blutbild machen lassen, da hatte er Magnesium-Mangel. Sehr seltsam...normalerweise werden die ja dann spinnig.
Aber er ist einfach ein Gemütstier, liegt wohl auch in seiner Familie. (Favretto)
Ich reite halt am Anfang der Stunde immer extrem vorwärts, damit er richtig wach wird. Mein etwas hibbeligerer 4-jähriger würde von so einer &quot;Raserei&quot; ganz kribbelig werden, abder der Große braucht das einfach. Denke ich mal.
Viel Glück mit dem Pferd und schreib mal, wenn du was rausgefunden hast, wegen dem Senkrücken&#33;&#33; Das würde mich wohl interessieren.