Gebiss (lang...)

[Gast]

Hallo,
Ich bin mittlerweile wirklich überfordert mit meinem Pferd.
Es hasst sein Gebiss, aber so richtig.
Er lässt sich ganz brav auftrensen (schnappt sich das Gebiss auch alleine), aber sobald es im Maul ist, kaut er ganz wild darauf rum, kriegt einen störrischen Gesichtsausdruck, drückt die Zähne auseinander und verschiebt den Kiefer seitlich.
Ich hab eigentlich ein wirklich nettes Gebiss drin (KK Ultra, 21mm, doppelt gebrochen), aber es hasst es und er hat es von Anfang an gehasst.
Beim Reiten muss ich wirklich übervorsichtig sein, sonst ist das Maul sofort auf.
Ich bin da quasi total auf seine Gunst angewiesen, sobald ich mal was mit der Hand machen möchte (z.B. mal etwas mehr abstellen) knackt er auf dem Gebiss rum und hat das Maul offen.
Manchmal fängt er auch ohne (offensichtlichen) Grund an, z.B. wenn ich die lange Seite entlang reite und wirklich NUR eine ganz leichte Verbindung halte, drückt er kurz dagegen und macht dann wieder das Maul auf.
Es ist zwar schon wesentlich besser geworden, aber durch dieses Gehampel entzieht er sich natürlich jedes Mal total.
Er ist dann halt in dem Moment nicht mehr vor mir und ich kriege ihn auch die Treiben nicht mehr ans Gebiss, das ist ganz doof.
"Bremsen & Lenken" geht aber trotzdem noch, er macht sich also nicht unbedingt fest.
Aber trotzdem ist es natürlich super-ätzend, vor allen Dingen, weil ich nicht weiß, woran es liegt.
Er macht es ja sogar am langen Zügel beim Schrittreiten und auch bei einem wirklich guten Reiter (da sogar noch mehr, weil der nicht so nachgiebig ist wie ich, ich versuche immer sofort von der Hand wegzukommen, wenn er damit anfängt).

Jetzt hat mir jemand gesagt, ich sollte sofort eine ganz deutliche (sozusagen harte) Parade geben, damit er merkt, dass er da Blödsinn macht, aber das wird das Problem ja nicht besser machen, denke ich.
Wenn ich Pferde wäre, würde ich danach nicht unbedingt besser ans Gebiss gehen.

Habt ihr irgendeine Idee?? Ich bin wirklich genervt von seinem dummen Maul, vor allen Dingen, weil er sonst ja eigentlich wirklich gut ist und ich mir das nicht erklären kann.

Auf jeden Fall schonmal danke.
Mareike

PS: die Zähne werden regelmäßig gemacht, ich muss aber dazusagen, dass er einen Stufengebiss (oder heißt es Treppengebiss??) hat und deswegen auch beim Fressen (sobald er eben kaut) das Maul leicht offen hat.

[Gast]

Hast du denn schon mal ein anderes Gebiss ausprobiert? Ich habe für mein Pferd mal ein doppeltgebrochenes Gummigebiss (diese mit Apfelgeschmack) ausprobiert und damit hat er sich auch total fest im Maul gemacht und ging spannig. Als ich wieder das alte Gebiss drin hatte, lief er wieder super zufrieden.

[monti]

....und wenn er zusätzlich zu dem Treppengebiß tieferliegende Wolfszähne hat ? Das wird oft durch normales Nachschauen und auch Tasten nicht erkannt. Natürlich würde ich auch verschiedene Gebisse probieren (jedoch kein Gummigebiß - es wirkt härter, da es nicht so gut eingespeichelt werden kann). Wenn er Bläschen in der Maulschleimhaut hat, kann es auch Metallallergie sein. Ich habe zu meiner TA gesagt: ich habe ja auch Metallallergie und muss die Ohrringe nach längerem Tragen rausnehmen - geritten wird aber nur 1 bis 2 Stunden. Darauf sagte sie mir, dass die Mundschleimhaut empfindlicher sei.

[Stina]

21 mm???

evtl. ist es ihm zu dick, und es drückt auf die Laden, wenn er das Maul schliessen will...

[Gast]

Denke auch das 21 mm evtl. etwas dick ist und er evtl. ein sehr volles maul hat, kommt ja auch immer auf die Maulgröße an und er es einfach störend findet. Würde vielleicht mal ein dünneres oder ein ganz anderes mal probieren. welches material ist dein gebiss denn, da eine allergie natürlich auch möglich sein kann (kommt wohl bei aurigan öfter mal vor).

[Nele]

Vielleicht erstmal das Pferdemaul überprüfen lassen. Wolfszähne? Offene Stellen? Bis 7 Jahre: wechselnde Zähne? Offene Stellen im Maul? Haken? Wie oben schon gesagt: Hinweis auf Allergie gegen die Legierung? In seltenen Fällen gibt es knöcherne Kanten auf den Laden die bei geringem Druck stark schmerzhaft sind.
Dann evtl das Gebiß prüfen. Scharfe Kanten? Ausgeschlagene Verbindungen zu den Gebißringen? Passen Breite und Dicke zum Pferdemaul? Evtl einfach mal ein anderes probieren.
Danach bietet sich ein Blick auf die Zäumung an. Ist alles richtig angepaßt? Gebiß evtl zu hoch/zu tief geschnallt? Paßt das Reithalfter? Wird es zu eng geschnallt? Klemmt es Hautfalten ein? Kommt Druck auf das Genick?
Wenn das alles stimmt, sollte man die eigene Hilfengebung selbstkritisch beleuchten. Wird das Gebiß genutzt um Rahmen und Stellung vorzugeben und die Anlehnung zu erhalten? Oder wird es zum lenken und evtl sogar ziehen mißbraucht? Wenns das alles nicht ist, weiß ich es allerdings auch nicht. Helfen könnte dann übergangsweise das Reiten mit Cavecon, um eine ganz ruhige feine Anlehnung am Gebiß zu bekommen, falls es einfach "nur" ein hochsensibles Pferd ist....
Erzähl mal, wie es weiter geht und ob Du die Ursache findest.
Grüße Yvonne

[moonlight]

Ich würde auch als erstes ein dünneres Gebiss ausprobieren. Viele Pferde mögen sehr dicke Gebisse nicht, weil das Maul dann "zu voll" ist. Ich reite grundsätzlich alle Pferde mit einem dünnen doppelt gebrochenen KK-ultra-Gebiss und sie fühlen sich damit ALLE ausgesprochen wohl.