hart im Maul

[Erebus]

Hallo!
Ich hoffe ihr könnt mir Tipps geben! ich habe ein Problem und zwar ist das Pferd welches ich seit kurzem reite extrem hart im Maul und ich komm einfach nicht durch! Ich weiß allerdings auch nicht wie ich ihn mal ein bisschen weicher bekomme und der einzige Tipp den ich bisher bekommen hab war einfach solange Gegenzuhalten bis er nachgibt!
is das denn so richitg?
bitte helft mir!

MFG

[Chamberlain]

Hat er den Zahnprobleme? Habt ihr das schon mal untersucht?
Oder passt das Gebiss nicht richtig?
Wenn das alles stimmt würde ich mal ein anderes Gebiss ausprobieren.....je nachdem was ihr im Moment für eins habt.
Oder hat er eventuell sogar Probleme mit der Ohrspeicheldrüse?
Es gibt da viele Möglichkeiten...
Kaut er denn beim Reiten?
Wenn nicht dann gebt ihm vor dem Trensen am besten einen sauren Apfel dann ist der Anfang schon mal gemacht..

[susanne]

hi,

gegenzuhalten bis er nachgibt ist wohl nicht die richtige lösung und ist auch recht kräftezehrend.
ich weiß leider nicht mit welcher art von gebiss du reitest und wie weit dein reiteliches können ist, deshalb ist es schwirig einen tip zu geben.

grüße

[Erebus]

Hallo!
Erstmal danke für eure Antworten! Wegen den Zähnen weiß ich nicht aber der Besitzer meint er wäre immer schon so hart gewesen! Er kaut auch manchmal ziemlich gut! Nur das letzte mal ist es mir extrem aufgefallen! Ich kam überhaupt nicht durch und er ging nur teilweise runter wenn ich alle meine Kräfte eingesetzt hab um ihn von hinten gegen zu treiben nur bin ich kein Kraftpaket sodass ich nach fünf minuten keine Puste mehr hatte! Zu mir ich reite ca. vier Jahre und habe das Reitabzeichen 4 also so E/A-Niveau!

Freu mich schon auf eure Antworten!

[susanne]

hi,

wenn wir so ein pferd in die hand bekommen das nur mit zugkraft an die hand geritten weden kann versuchen wir es am anfang mit einem schärferen gebiss und gehen dann wenn das tier besser nachgibt auf ein weniger scharfes gebiss über. das kann zb so aussehen das man zuerst mit einem pelhalm oder einem pesoa gebiss anfängt und dann ein einfach gebrochenes gebiss nimmt um dann irgend wann bei einem doppelt gebrochenen zu enden.
sinn der sache ist es dem pferd zu zeigen den einfacheren schmerzloseren weg zu gehen also ohne den permamenten zug im maul, das erfordert aber sehr viel einfühlungs vermögen und eine leichte hand.
aber schau doch mal ob das tier nicht probleme mit dem rücken oder mit engen ganaschen hat, viele tiere die als hart im maul und schwer an die hand zu reiten gelten haben andere probleme die zu diesem efekt führen.

grüße

[Conni]

Hallo "Erebus"!
Den Tip von Susanne mit dem schärferen Gebiß halte ich für gefährlich, da müssen die reiterlichen Voraussetzungen absolut top sein, E/A und 4 Jahre reichen da bestimmt NICHT!!
Auch wenn Du kein "Kraftpaket" bist, führt der einzige Weg für Euch über das "Heranreiten an die Hand". Das braucht aber weniger Kraft, sondern "nur" den richtigen Sitz. Mach Dich groß, strecke den Rücken, Kinn hoch, Schultern fallen lassen! Fühle Deine Sitzbeinhöcker und versuche, beim Treiben so nach vorwärts-abwärts zu zielen, als wolltest Du bei den Vorderhufen wieder herauskommen. Dabei locker atmen bis in den Bauch! Die Betonung liegt dabei auf dem Ausatmen, wobei Du Deine Sitzbeinhöcker tief ins Pferd "denkst". Das probiere mal am ganz langen Zügel im Schritt und auch im Leichttraben. Das Pferd sollte sich dann genüßlich abwärts strecken. Dann kannst Du vorsichtig anfangen, einen Zügelkontakt zum Maul aufzubauen - ganz weich und elastisch!! Das Pferd soll sich die Anlehnung an die Hand suchen, aber das kann es erst, wenn es den Rücken losläßt und aufwölbt und anfängt, zu schwingen.
Das kann am Anfang 20-40 Minuten und länger dauern, nicht aufgeben und Finger weg von den Zügeln (nicht versuchen, "durchzukommen&quot!!! Für Dich ist wichtig, LOCKER zu bleiben, das Atmen nicht zu vergessen und Deinen Rücken gestreckt über Deinen Sitzbeinhöckern zu balancieren.
Es ist verflixt schwierig, das so in Worte zu verpacken. Ich hatte das Glück, nach Jahren durchschnittlicher "Wurstelei" an eine Reitlehrerin zu geraten, die mir diese Sitzweisheiten in der ersten Stunde so vermittelt hat, daß ich sie auf Anhieb umsetzen konnte. Das Aha-Erlebnis war gigantisch, ich hatte auf einmal das Gefühl, auf einem anderen Pferd zu sitzen!! Meine Stute machte vorzugsweise den Rücken fest und trug die Nase sonstwo, plötzlich wurde der Rücken weich, der Hals rundete sich und ich hatte endlich das Gefühl, "im" Pferd zu sitzen, wir wurden eine harmonisch schwingende Einheit!
Natürlich dauert es dann noch lange, bis man diese Lockerheit und Körperstreckung so verinnerlicht, daß sie in Fleisch und Blut übergeht, immer wieder erwische ich mich dabei, daß mein Kinn nach unten wandert oder ich das Atmen vergesse und die Bauchdecke anspanne. Aber da heißt es eben üben, üben, üben und sich immer wieder selber kontrollieren.
Mit Kraft erreicht man auf Dauer nichts, Reiten besteht aus aus der richtigen Mischung aus Anspannung und Entspannung und ganz viel Fühlen, was unter einem passiert.
Viel Glück
Conni

[Gast]

Meine alte Stute hatte das selbe Problem. Ich habe sie dann einfach nur noch mit einem ganz weichen Gebiss geritten und wenn sie sich nach einer Weile daran gewöhnt haben dann müsste es gehen! Reite einfach in der Eingewöhnungszeit an das weichere Gebiss mit Hilfszügeln und mach viel mit Gewicht und Schenkeln (sonst kann es dir gehen wie es mir damals ging: ich hab vom vielen rumziehen einen Tennisarm bekommen) und wenn das Pferd sich dann umgewöhnt hat ist es ja wieder sensibler im Maul und du kannst es wieder ohne Hilfszügel reiten.