Ausbildungsfehler selbst gemacht

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  • Rowi
    • 09.09.2004
    • 1286

    Ausbildungsfehler selbst gemacht

    Hallo an alle, die ihre Pferde selbst ausgebildet haben , oder generell Pferde ausbilden.

    Mich würde interessieren , ob ihr im laufe der Ausbildung eines Pferdes festgestellt habt, dass irgendwann ein Fehler gemacht wurde, oder ein Mangel übersehen worden ist. Wie wirkte sich das später aus ? Konnte da noch korrigiert werden ?

    Ich frage deshalb, weil ich mir über meine eigen Reit-und Ausbildungsfehler immer mal wieder Gedanken mache.
    Bei einem Pferd war es die Anlehnung. Jahrelang konnte ich diese bei dem Pferd nicht so wirklich korrekt herstellen. Erst durch ein anderes Pferd konnte ich meinen Fehler korrigieren und innerhalb einer Reitstunde richtigstellen.
    Wie oft sucht man einen Fehler beim Pferd und ist selbst der Verursacher.


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk
    Walt Disney I
  • riti
    • 01.12.2009
    • 388

    #2
    Du hast völlig recht.
    Habe einige Pferde ausgebildet (ob selbst gezüchtet oder von anderen) oder Korrektur geritten, und ich kann wirklich bei keinem sagen, dass ich keine Fehler gemacht hätte!
    Und das können glaub ich auch nur ganz wenige Reiter von sich sagen ... Ingrid Klimke und dergleichen vielleicht ...
    Wichtig ist, dass man sich immer wieder selbst reflektiert und wenn hartnäckige Probleme auftreten, dann kreativ darüber nachdenkt, woher das kommen kann und welche anderen Lösungsansätze man finden kann.
    Je älter ich werde, und je länger ich reite, desto mehr Wahrheit finde ich in dem sokratischen Bonmot "Ich weiß, dass ich nichts weiß" ...
    Und das, obwohl ich heute sicher besser (vom Kopf her) reite als von zwanzig Jahren. Man merkt aber im Gegensatz dann, dass der Körper leider nicht mehr so geschmeidig ist wie früher, und das ist beim Reiten ein entscheidender Faktor, weil man das Pferd leider so leicht stören kann ...

    Abr tröste dich, Fehler die man erkannt und analysiert hat, kann man in der Regel auch gut rückgängig machen. Pferde verzeihen sehr viel, wenn man sich redlich Mühe gibt. Für mich ist die gute Beziehung entscheidend, die man zu einem Pferd aufbaut. Wenn das gelingt und man beim Reiten immer ins Pferd hineinhört, merkt man in der Regel, wenn was schief läuft.
    Natürlich weiß man dann trotzdem nicht immer, was es genau ist oder wie man es ändern kann, aber dafür gibt es ja die Leute die unten stehen.
    Ich nehme regelmäßig bei einem sehr guten Ausbilder Unterricht, auch wenn ich selber unterrichte. Das ist schon sehr wichtig. Genauso, wie viele verschiedene Pferde zu reiten. Reitet man immer nur das gleiche Pferd, merkt man ganz schlecht, wenn etwas in Schieflage gerät.

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    • Greta
      • 30.06.2009
      • 3922

      #3
      Man macht jede Menge Fehler!! Ich versuche wirklich täglich zu überdenken ob irgentetwas schiefläuft. Und meiner Erfahrung nach kommen die meisten Fehler rein wenn man irgentetwas übereilen will oder zu ehrgeizig wird. Ich hab z.B. bei meinen beiden den Sprung nach M zu sehr gewollt und denke ich hab einiges zu sehr forciert. Beide haben das eigentlich ähnlich quittiert. Man hat von unten nichts gesehen aber ich habs gefühlt... Ich war ein paar Tage ziemlich unglücklich und hab dann total zurückgeschaltet und umgestellt. Und es ist toll wie locker und freudig sie jetzt wieder sind. Bin schon wieder am Lektionen üben, aber ich achte jetzt noch mehr drauf wie mein Partner so drauf ist. Aber gottseidank verzeihen einem Pferde auch vieles.. Geduld und korrekter Aufbau ist einfach das einzige was funktioniert...
      Allegra von Flake aus der Amica

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      • Tinki999
        • 29.01.2011
        • 529

        #4
        Je länger man reitet desto schwieriger wird es. Weil man mehr weiß, sich mehr Gedanken machen kann und mehr ins Detail geht.
        Jedem jungen Pferd, mit dem ich anfange, sage ich: Du hast es gut! Bei Dir mache ich diese Fehler (welche das auch immer sind) schon nicht mehr.
        Und ich muss sagen, die Erfahrung macht es. Leider reicht ein Leben nicht aus um reiten zu lernen.
        Mein Ziel ist es weniger Fehler machen als am Tag davor.

        Korrigieren lässt sich so manches. Vielen fehlt die Geduld "von vorne" anzufangen, wenn sich elementare Dinge eingeschlichen haben.
        Basisarbeit ist undankbar und müßig, die wenigsten machen oder können es.
        Wenn Menschen denken, dass Pferde nicht fühlen können, fühlen Pferde, dass Menschen nicht denken können.

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        • Rowi
          • 09.09.2004
          • 1286

          #5
          Schöne Beiträge, danke !

          Ich bin da auch zwiegespalten, einerseits empfinde ich meine Fehler als wichtig, um das richtige zu erkennen. Andererseits möchte ich die Fehler jedem Pferd ersparen. Ich reite ja nun auch ein paar tage und bin wahrlich nicht mehr die Jüngste, aber in diesem Fall bin ich über die vielen Erfahrungen doch dankbar. Das Reflektieren hört nie auf. Ich spreche darüber viel mit meinem Mann und einer Bekannten, aber ich merke , man kann das Gefühl sehr schwer beschreiben, jeder empfindet da anders. Ich muss sehr oft denken, wie sich dieses oder jenes Pferd wohl anfühlt. Oft sehe ich nichts Verkehrtes, aber der Reiter stöhnt, dass das Pferd da oder dort fest ist.


          Gesendet von iPhone mit Tapatalk
          Walt Disney I

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          • Cara67
            • 07.04.2008
            • 2482

            #6
            Zitat von Rowi Beitrag anzeigen
            Schöne Beiträge, danke !

            Ich bin da auch zwiegespalten, einerseits empfinde ich meine Fehler als wichtig, um das richtige zu erkennen. Andererseits möchte ich die Fehler jedem Pferd ersparen. Ich reite ja nun auch ein paar tage und bin wahrlich nicht mehr die Jüngste, aber in diesem Fall bin ich über die vielen Erfahrungen doch dankbar. Das Reflektieren hört nie auf. Ich spreche darüber viel mit meinem Mann und einer Bekannten, aber ich merke , man kann das Gefühl sehr schwer beschreiben, jeder empfindet da anders. Ich muss sehr oft denken, wie sich dieses oder jenes Pferd wohl anfühlt. Oft sehe ich nichts Verkehrtes, aber der Reiter stöhnt, dass das Pferd da oder dort fest ist.


            Gesendet von iPhone mit Tapatalk
            Jeder macht Fehler - aber die größten Fehler machen die, die meinen, sie machen keine.

            Du reflektierst- wie Du selbst schreibst, das finde ich am allerwichtigsten. Das habe ich auch immer so gemacht. Jedes Pferd ist anders, und man kommt immer irgendwann an einen Punkt, wo man mal jemanden fragen muß bzw. sich Rat holen muß. Wichtig ist es, diesen Zeitpunkt rechtzeitig zu erkennen, und nicht zu überfahren. Ich habe auch immer all meine Pferde selbst ausgebildet- mein erfolgreichstes Pferd hat S-Springen gewonnen, ist aber dressurmäßig auch auf M/S Niveau. Das war ein langer Weg, der auch mal holprig war. Aktuell reite ich meine ersten beiden selbstgezogenen- jetzt 4-jährig. Die profitieren nun von meiner 35-jährigen Reiterfahrung. Aber Erfahrung muß man auch machen dürfen.
            Zuletzt geändert von Cara67; 11.06.2016, 15:33.

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            • Roullier
              • 31.05.2009
              • 1147

              #7
              Toller thread! Ich stimme tinki und riti zu .Ich denke auch dass man vieles beheben kann. Dauert halt nur zeit 😉

              mepmep108@gmail.com

              Kommentar

              • basquiat
                • 02.10.2005
                • 2843

                #8
                @Rowi: Kannst du über den Anlehnungs-Fehler ein bißchen ins Detail gehen, vor allem die Lösung....? Man kann ja auch aus den Fehlern der anderen lernen, wenn sie sie zu teilen bereit sind!

                LG Liesl
                Gestüt Pferdeschule Riegersburg

                Kommentar

                • Rowi
                  • 09.09.2004
                  • 1286

                  #9
                  Ja gerne.

                  Über Jahre habe ich zu schnell und zu zeitig nachgegeben. Ich sage heute, das war ein ebenso großer Fehler wie garnicht, oder zu spät nachgeben. Das Pferd ist ein Selbstläufer, keiner bemerkte es und ich war mir immer nicht sicher, was hier nicht stimmte. Die Übergänge und Tempiwechsel waren optisch nicht schlecht, aber gefühlt nicht so wie es sein sollte. Das nächste Pferd übernahm ich von meinem Mann und er fing dann nach kurzer zeit an ebenfalls unstet zu werden. Ich wußte nun , dass ich hier was falsch mache. Ich achtete jetzt vermehrt auf meine Hand, probierte , veränderte und auf einmal erkannte ich meinen Fehler. Keines meiner Pferde hat jetzt Anlehnungsprobleme. Ich muss dazu sagen ich sehe den Fehler heute bei vielen Reitern. Viele Pferde gehen nicht reel durchs Genick.


                  Gesendet von iPhone mit Tapatalk
                  Walt Disney I

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                  • Diamond Girl
                    • 06.06.2010
                    • 139

                    #10
                    Hallo zusammen und erstmal ein frohes neues Jahr.

                    Ich denke, Fehler zu machen ist menschlich und es zeichnet einen Menschen aus, wie er damit umgeht. Mancher macht Fehler und vertuscht sie. Ein anderer reflektiert und geht in sich, um es beim nächsten Mal besser zu machen.

                    In der Ausbildung meines mittlerweile 7jährigen haben sich auch der eine oder andere Fehler eingeschlic´hen und wenn man es selber nicht merkt, ist es immer gut, kompetente Hilfe vom Boden aus zu haben. Ich dachte immer, die Basis stimmt, bis eine befreundete Richterin mal drauf geschaut hat und hier und da Kritik äußerte. Sie gab mir den Tipp, wieder 2-3 Schritte zurück zu gehen und das hat geholfen. Gerdae auch wenn es um unstete Anlehnung oder Fehler in der Anlehnung geht. Das war bei uns der Fall.

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