Pferd an die Hand bekommen...

[Chalino]

Um das Thema nochmal aufzugreifen- tierschutzwidrig ist es dort nicht, sonst hätte ich die Kleine schon wieder abgeholt.
Nach der letzten Woche bin ich aber davon überzeugt, dass hier nicht genug auf das Pferd eingegangen wird und "Probleme", die auftauchen, irgendwie weggeschummelt werden, ohne hieran konsequent zu arbeiten.
Am letzten Dienstag saß ich mal wieder selber drauf... total quengeliges Pferd, Kopf schlagen, zackeln... überhaupt keine Verbindung nach vorne... das hab ich dann ca. 30 Min. mit viel Ruhe ausdiskutiert und auf einmal gings dann.... am Mittwoch dann gleich wieder drauf bestanden, dass ICH reite.... überhaupt keine Diskussion mehr, was die Verbindung anging.... mhhh...dabei meinte man zu mir, das läge am Wetter, evtl. rossig, der Sattel sitzt nicht gut, usw. ... Anfang nächster Woche hol ich sie nun endlich ab und hoffe, dass wir zuhause dann vernünftig weiterarbeiten können... im Kreis scheuchen mit mir als Ballast drauf- das kann ich auch

[Tante]

Bei meiner Rennmaus, kein Trab (fehlende Schwebephase, mehr Isi Trab als WB Trab), sehr leicht im Genick, Go ohne Ende habe ich Dank meines RL gelernt
- mit den Oberschenkel zu halten (bremsen)
- Hüfte schubst das HB an die Hand
- Unterschenkel begrenzt mehr als er aktiv treibt (Stute halt)
- die Lenkung wurde von den Knie übernommen
- und die Hände waren immer leicht am Maul ohne was zu tun.

Funktioniert super, wenn man es endlich umsetzen kann. Und hat den grossen Vorteil, dass sie mir im Parcours auch vorne bleibt (nicht hinter dem Zügel verkriecht) und dann in die Erde galoppiert.

Aber: bisher konnte das mir nur ein RL erklären und beim Umsetzen helfen. Hab mal J. Riegler von der Spanischen auf einer Veranstaltung erlebt. Der hat auch in die Richtung unterrichtet.

[Chalino]

@Tante: Ja, so ähnlich kenne ich das auch... und wenn nörgelig Hand weg und sobald das aufhört, wieder leichte Verbindung anbieten... das lernen die so schnell... mir hilft da immer, dass ich mir tatsächlich einen "Bogen" von meinen Füßen bis zum Pferdemaul vorstelle- durch das Treiben/aktivieren mit dem Bein spannt sich die Bauchmuskulatur an, dadurch kommt der Rücken hoch und der Kopf von alleine runter und muss dann nur noch durch leichte Anlehnung angenommen werden...
*ich hoffe, ihr haltet mich jetzt nicht für verwirrt.- wusste nicht, wie ich das anders erklären soll...*

[Tante]

aus meiner Sicht und (schlechter) Erfahrung: Hand weich dran lassen und etwas mehr dagegen treiben.
Sonst hat das Pferd ein Erfolgserlebnis: Ich bin nörgelig und dann muss ich das nicht machen was ich nicht mag.
Ist mir bei einem Pferd mal extrem passiert. Zuchtstute nach 5 Fohlen und 8 Jahren Reitpause wieder angeschmiessen. Die hat sämliche Register nacheinander gezogen um nicht ans Gebiss treten zu müssen.

Und beim Drauflegen habe ich minimal nachgegeben, meine Hand könnte ja nicht weich genug sein. Resultat: beim nächsten Reiten: nur noch Drauflegen und Hinterteil im Stall lassen. Ich musste dann 1 h lang konsequent mit der Gerte mittreiben, bis sie akzeptiert hat und wieder mitgearbeitet hat. Am nächsten Tag dann nochmal die ersten 10 min Korrektur, dann waren wir einen guten Schritt weiter.
Den Korrekturtag hätte ich mir und dem Pferd ersparen können, wenn ich am Tag vorher konsequenter geritten wäre. Aber wieder was gelernt

Vielleicht noch ein anderes Beispiel: nörgliges Kind an der Supermarktkasse. Wenn es einmal den Riegel bekommt, wir es immer schwieriger keinen zu geben.

Viel Geduld und Konsequenz
dann wird das wieder und dann gleich auch viel besser
Tante