Pferd an die Hand bekommen...

[Mondnacht]

Ich würde mir da noch keine Gedanken machen.

Nach 8 Wochen Arbeit unter dem Reiter würde ich auch sagen, dass da noch die Kraft fehlt. Geduld, Geduld, Geduld!

[Donatelli]

Stärkeres Vorwärtsreiten hat daran leider auch nichts geändert.
Grundsätzlich ja schön, wenn die Pferde leicht in der Hand sind... aber gibt es eine Möglichkeit, sie vorne "länger" zu bekommen? Oder kommt das mit der Zeit und der Balance?

Stärkeres Vorwärtsreiten hilft m. E. auch nicht. Durch viele Übergänge bekommst Du zu gegebener Zeit eine bessere Verbindung. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich sehr viele junge Pferde eher verkriechen, als an die Hand zu dehnen. Wenn die Balance besser und der Motor kräftiger wird, bessert sich in den meisten Fällen auch die Anlehnung. Ich würde immer wieder in den Arbeitsphasen die Zügel lang lassen. Ruhig auch mal einige Runden mit hingegebenen Zügel traben lassen, sodass sie sich richtig abstrecken muss. Daraus locker angoloppieren, wieder am Sitz durchparieren usw. Zügel ganz langsam wieder aufnehmen und sobald sie sich wieder verkriecht länger lassen und etwas vortreiben. Das Pferd muss die Anlehnung suchen und das kann Wochen dauern. Bei den Verkriechern ist es mir erstmal wichtig, dass sie sich langmachen dürfen und davor auch keine Angst haben müssen, um so ihre natürliche Balance zu finden. Bei einem Pferd, was erst 8 Wochen unterm dem Sattel ist, würde ich persönlich noch nicht so viel am Maul rummachen mit Stellen und Losmachen, das wäre mir zu viel "Handarbeit". Dafür ist später immer noch Zeit.
Dieses Video finde ich ganz anschaulich. Die Reiterin hat die Zügel sehr lang und ist mit den Händen fast an der Schnalle. So würde ich beginnen. Zügel von Anfang an lang und ganz langsam vortasten.

https://www.youtube.com/watch?v=E8_rdDjGwyQ

[Chalino]

Der Hengst im Video ist aber auch schon erheblich weiter, als meine Stute. Wenn ich da die Zügel von Anfang an so lang ließe, wäre ich mir nicht sicher, wo wir dann landen... sicherlich muss das im Laufe der Übungseinheit immer wieder probiert werden.
Dabei gleich noch eine Frage- vielleicht bin ich auch zu ungeduldig: Hab mein Pferd seit 4 Wochen in "prof. Ausbildung" - wie ich nun gestern feststellte, als ich selber draufsass, hat sich eigentlich nichts positiv verändert... im Gegenteil... die Stute rennt jetzt eher vorm Reiter weg und mault gegenan.... eigentlich hatte ich mir von dem Beritt versprochen, dass das Pferd besser wird.... oder zumindest taktmässig Ganze Bahn- Zirkel geht.... WAS kann man nach 4 Wochen Ausbildung denn erwarten, wenn das Pferd die Gewöhnungsphase hinter sich hatte...?

[see you]

Mir wäre an Deiner Stelle wichtig, mir Pferde des Berittstalls anzusehen, die dort ständig oder länger im Training sind: gefällt Dir die Art der Bereiter dort? Gehen die Pferde so, wie Du es für richtig empfindest? (Kannst Du das beurteilen? Falls nein: hast Du einen Reitkollegen, der erfahrener ist und dem Du vertraust?) Wenn Du Vertrauen zum Berittstall hast, und Dir das "Ergebnis" gefällt, dann hab Geduld.

Die Aussage, dass das Pferd jetzt eher unterm Reiter wegrennt würde mich aber auch vorsichtig machen. Wenn Dein Bauchgefühl nein sagt, würde ich das nicht einfach so wegwischen.

Allerdings finde ich es auch völlig normal, dass ein so frisch angerittenes Pferd noch keine 1a-Anlehnung hat. Nur wäre mein Ansatz gerade bei einem Pferd, das sich verkriecht, eben ein anderer als der konventionelle, der hier schon erwähnt wurde. Ein älteres Pferd, das sich aufrollt, hinterm Zügel geht, das korrigiert man nicht in Wochen sondern in Monaten.

[Rowi]

Warum denken die Reiter eigendlich immer, das Pferd wuerde sich durch Beritt aendern? Du musst dich aendern, wenn du das nicht kannst, dann passt ihr nicht zusammen, so einfach ist das. Such dir einen Bereiter, der dir gleichzeitig aiuf deinem Pferd deine Fehler aufzeigt. Der Weg ist das Ziel und meist ist der Weg steinig und schwer.

[Hannoveranero]

Natürlich ändern sich Pferde durch beritt. Die Stute ist gerade angeritten, es ist kein antrainierer Reiterfehler sondern eine anatomische Gegebenheit. Wenn ein Profi es schafft, dem Pferd den Weg an die Hand und das Schwingen durch den Körper zu zeigen kann der Besitzer es doch viel leichter reproduzieren.
Begleiten und beobachten des Beritts wie oben erwähnt würde ich immer anraten! Speziell wenn man hinterher selbst reiten will.


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[Sabine2005]

Warum denken die Reiter eigendlich immer, das Pferd wuerde sich durch Beritt aendern? Du musst dich aendern, wenn du das nicht kannst, dann passt ihr nicht zusammen, so einfach ist das. Such dir einen Bereiter, der dir gleichzeitig aiuf deinem Pferd deine Fehler aufzeigt. Der Weg ist das Ziel und meist ist der Weg steinig und schwer.

Weil ich die Dramen "Ich habe mein Pferd selber eingeritten" schon x Fach im Araberlager gesehen habe!

Und das Ergebnis ist: Wen wundert es, das Araber als Reitpferde so verpöhnt sind!!


Ich persönlich kenne keinen Freizeitreiter hier, dem ich es zutrauen würde, ein eigenes unerfahrenes Pferd, noch ein solches einer anderen Person, reel einzureiten.


Inklusive mir - darum hat mein Pferd die Basis auch woanders mitgeteilt bekommen.

[Rowi]

Und ich behaupte, das Pferde bestimmte Eigenschaften beibehalten. Ein leichtes Genick wird immer anfaellig fuer Anlehnungsprobleme sein. Das Problem ist, ob man genau diese Eigenschaft haendeln kann. Ich kenne genug, die mit Eigenarten ihrer Pferde nicht klarkommen. Ich nehme mich da nicht aus, ging mir bei einigen Pferden schon so, man arangiert sich, aber ich hatte nicht das Gefuehl, dass ich das Problem geloest haette...

[Hannoveranero]

Solche Eigenheiten sind doch Dinge, an denen man arbeiten kann/ muss! Ich habe Hochachtung vor jedem, der sich professionelle Hilfe holt und an sich und den Problemen seines Pferdes arbeitet. Ich finde nichts verwerflicher als die Einstellung, Pferde ständig auszutauschen, sobald man an Schwierigkeiten stößt. Und wenn ein Pferd solide ausgebildet wird, ist das für den Laien oder eben weniger Reiterlich erfahrenen Besitzer natürlich eine riesen Erleichterung!


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[Rowi]

Nun, wenn sie schreibt, dass das Pferd im Zuge des Berittes ihr selbst unter dem Allerwertesten davonlaeuft, dann hat sie m.M. nach ein Problem, das im Beritt nicht geloest werden konnte. Ja und nun, wer loest es? Ich bin nicht dafuer, dass unerfahrene Leute ein Pferd auszubilden versuchen, aber wenn man ein junges Pferd hat und keine eigene Erfahrung, dann muss eine erfahrene Person den REITER aendern.

[Rowi]

Havannero wir reden aneinander vorbei und meinen eigendlich das gleiche

[Hannoveranero]

Das könnte natürlich sein [emoji1]
Alles in allem würde ich hier erstmal ruhig bleiben und beim beritt zuschauen.. Vier Wochen sind ja kurz nach dem anreiten noch nicht viel [emoji6]


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[Lacona]

Sind vor dem Anreiten die Wolfszähne entfernt worden?

[steffie1910]

Sorry OT aber ich möchte Reitunterricht bei marquisa!!

[Korney]

Dieses Thema lese ich grade sehr sehr gerne!

Sowas könnten wir viel öfter starten, à la "Wie Pferd besser biegen, stellen, versammeln, durchlässig machen..."

[Chalino]

Ich finde das spannend, dass ich jetzt hier als unerfahrener Reiter dargestellt werde- zu mir: Ich hab bereits div., teilw. schwierige Pferde angeritten und dann auf Turnier z. T. bis L/M Dressur/Springen/Vielseitigkeit vorgestellt. Habe das DRA II, Trainer C, Richteranwärter....
Ich hab die Dame in Beritt gegeben, weil ich bei uns auf der Anlage 1. keine Hilfe von unten und 2. keine freie Halle habe, wenn ich abends da bin- Ich hab die Stute einmal bei mir zuhause geritten, da lief sie noch sehr unsicher aber brav und rannte nicht weg o. ä. -

Leider waren die mir bekannten Ställe gerade alle voll, wg. der SLPs im Frühjahr.... deswegen hab ich mich für einen mir bisher unbekannten Stall entschieden, weil hier die Möglichkeit bestand, dass sie auf die Koppel kann, er in erreichbarer Nähe ist.... da ich den Beritt gleich mit Unterricht verbinden wollte, um einen guten Übergang zu kriegen...

Ich hab Montag das erste Mal wieder draufgesessen, das hohe Grundtempo aber vorher schon beim Zusehen bemerkt.... ist also nicht von mir verursacht....
Ich kenne nur Grundausbildung einfach anders.... siehe Ausbildungsskala....

[Korney]

Hier stellt dich doch niemand als unerfahrenen Reiter hin. Mach dir keinen Kopp, alles gut!!

[corsas93]

@Chalino

Ich würde es ganz genau beobachten, wie sich deine Stute wandelt! Gerade wenn sie vorm Reiter wegrennt, würde ich ruck zuck etwas ändern- nach meinen Erfahrungen läuft dann was schief! Ich bilde zZ meinen 3 jährigen Hannoveraner aus- zu eng wird er in der Regel (bis auf die alterstypischen Anlehnungsprobleme) nicht. Daran habe vom Boden aus gearbeitet- vllt. auch eine Option für dich? Bevor ich mich das erste Mal draufsetzte, habe ich vom Boden aus per Langzügel die Anlehnung geübt- und dass er sich an den Zügel randehnt. Natürlich hat er das nicht 1 zu 1 übernommen, doch es hat viel geholfen. Ich würde mir den Berittstall ganz genau angucken. Nach meinen Erfahrungen in x- beliebigen Sportställen (incl. Nationenpreisreiter) würde ich mein Pferd nie und nimmer in Beritt geben, es sei denn, ich bin dabei! Wenn dein Pferd jetzt anfängt loszurennen vermute ich, dass sie Stress hat. Gerade das sollte man in dem Alter vermeiden.

[Chalino]

@corsas: Ja, genau das ist mein Gedanke- aber sie wird da sowieso nur noch bis Ende des Monats stehen, dann wollte ich sie eigentlich nach Hause holen und selber weiterreiten...
Habe letztes WE mit Doppellonge angefangen und hoffe, dass uns das ein wenig beim v/a hilft...

Die letzten Jahre war ich mit meinen Pferden eher Richtung klass. Dressur unterwegs - nun ist der Stall ein Springstall, und ich muss echt erkennen, dass da schon die Ansätze komplett verschieden sind...

[corsas93]

Ich persönlich habe von den Springausbildungsställen, wo ich die Pferde zeitweise mitgeritten bin, komplett die Nase voll. Was da zum Teil läuft, ist höchst tierschutzwiedrig...