Problem beim Longieren

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  • aergerchen

    Problem beim Longieren

    Hallo,
    hat jemand einen Rat? Habe vor kurzem begonnen, mein dreijähriges Pferd anzulongieren. Die ersten Male war alles prima: Sie hat schnell begriffen, auf dem Zirkel zu gehen und ließ ziemlich bald den Hals fallen. Das ganze machte ihr auch Spaß, so mein Eindruck.
    Beim vorletzten Mal fing sie dann plötzlich an, sich auf der linken Hand an der offenen Seite querzustellen (baue dort immer Verkehrshütchen auf, damit sie eine Begrenzung hat). Erst konnte ich sieleicht wieder vorwärts treiben. Dann machte sie das öfter und wurde richtig widersätzlich. Wenn ich an sie herantrete, geht sie rückwärts. Habe sie dann anfangs bis zur Begrenzung an der geschlossenen Seite rückwärtstreten lassen, sie von hinten wieder auf die Zirkellinie getrieben und weiter gemacht. Aber an der offenen Seite ging es gleich wieder los. Übrigens nur linke Hand, rechts geht sie, anders als viele Pferde, lieber und besser.
    Beim letzten Longieren hat sie das von Anfang an gemacht. Schließlich hat sich eine zweite Person an der offenen Seite einfach nur hingestellt. Zuerst hat das gewirkt und sie ging brav ihren Zirkel. Doch dann hat sie sich immer kurz vor oder hinter der Person quer gestellt, denn die kann ja nicht überall sein. Habe sie dann wieder zur geschlossenen Seite geführt, damit sie eine Begrenzung neben sich hat, von hinten angetrieben, aber an der offen Seite immer das Gleiche. Einmal hat sie sich herumgeworfen und ist auf der rechten Hand weiter getrabt. Auf dem Höhepunkt ist sie sogar ausgebrochen, wobei ich auch noch loslassen musste, weil achter Monat schwanger...

    Wie kann ich das nur abstellen? So langsam merkt sie ja auch meine Hilflosigkeit. Für einen halbwegs versöhnlichen Abschluss und damit sie nicht als Siegerin vom Platz geht,
    hat mein Mann sie dann die letzten Runden geführt und ich hatte sie an der Longe. Ich kann sie ja nicht immer nur rechtsrum longieren...
    Durch diese Rangkämpfe zieht sich das Longieren auch länger hin als die geplanten zwanzig Minuten und ist für sie scheinbar etwas Unangenehmes geworden. Am Ende war sie ganz geschafft und aufgeregt. Ich will so ein junges Pferd auf keinen Fall überfordern. Aber ich kann ihr Verhalten ja auch unmöglich durchgehen lassen...

    Danke für Eure Tipps!
  • Oppenheim
    • 27.01.2003
    • 3240

    #2
    Du wirst Dich wohl mal durchsetzen müssen. Klingt mir danach, als wäre links herum ihre schlechte Seite, da sie ja rechts offensichtlich kein Problem hat. Da sie ja anfangs brav gelaufen ist, gehe ich mal davon aus, daß sie keine gesundheitlichen Probleme hat, sondern das halt mal probiert hat und ist damit durchgekommen. Viele junge Pferde versuchen an der Longe umzudrehen oder stehen zu bleiben. Du mußt halt immer hintendran bleiben mal energisch und Dich durchsetzen bzw. ihr begreiflich machen, daß Du das so nicht willst. Notfalls müßtest Du vielleicht mal jemand anderen longieren lassen, wenn Dir das zu gefährlich ist. Vielleicht die offene Seite mal richtig abgrenzen.
    Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

    Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

    Kommentar


    • #3
      Tja, wenn sie jetzt schon raus hat das man sich so hübsch entziehen kann, mußt Du Dich wirklich mal durchsetzen.
      Du mußt das Pferd auch an der Longe mit Deinen Hilfen einrahmen. Du mußt tendenziell ein bißchen hinter dem Pferd stehen, damit Du sie immer vor Deiner treibenden Peitsche hast, die muß natürlich lang genug sein.
      Was jetzt am wichtigsten ist, und das fällt Dir ja vielleicht im Augenblick nicht mehr so leicht, ist das Du wirklich schnell sein mußt. Sobald sie an der offenen Zirkelseite anfängt zu drängeln mußt Du mit der Peitsche hintendranbleiben und sie vorwärtstreiben, schneller als sie sich umdrehen kann. Wenn sie es doch schafft mußt Du hinter das Pferd flitzen und ihr wirklich mal mit der Peitsche einen mitgeben. Nicht erst wieder Pferd und Longe sortieren und neu rausgehen lassen, sondern ihr einmal zeigen, dass sie die vorwärtstreibende Hilfe zu akzeptieren hat. Dann reicht bei der nächsten Runde wahrscheinlich Wedeln und ein energisches Stimmkommando.
      Dein Pferd hat mit Sicherheit keine gesundheitlichen Probleme, es gibt viele Junge, die dieses Spielchen mal ausprobieren. Such Dir eine Hilfsperson, die die Peitsche übernehmen kann und somit schneller hinter´s Pferd kommt, als wenn Du beides in der Hand hast und dann energisch vorwärtstreiben, auch wenn sie schon durch die halbe Halle rückwärts ist. Wird wahrscheinlich mal zwei Tage wild aussehen, aber dann hat sie es begriffen

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      • hike
        • 03.12.2002
        • 6721

        #4
        Genau! Nicht aufregen! Die 3jährige Stute meiner Bekannten hat es auch probiert. Allerdings wirklich probiert! Wir haben mit 2 Leuten longiert, einer Longe, einer Pitsche. Wir waren auch baff, aber als es dann einen Klaps auf den Allerwertesten gab, war die Sache geklärt. Sie hat auch einmal versucht zu steigen,leider, leider hat sie sich selbst umgekippt und die Sache ist seitdem egal was war nicht mehr aufgetreten. Die müssen halt auch mal gegen sich selbst kämpfen!

        LG hike
        Jede Reise fängt mit einem ersten Schritt an!

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        • #5
          @ aergerchen

          Mit guter Wahrscheinlichkeit ist deine Stute(?) eine Linkshänderin. Im Augenblick wirst du in der Gewöhnungsphase mit der natürlichen Schiefe und der bevorzugten, drallkonformen Bewegungsrichtung konfrontiert. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen: Beim Linkshänder ist der Drall nach rechts gerichtet, deswegen geht sie im Unterschied zu den meisten Pferden, die das von dir beschriebene Verhalten auf der rechten Hand zeigen, rechts herum ohne Auffälligkeiten. Es muss davon ausgegangen werden, dass schon beim durchschnittlich schiefen Pferd in drallkonträrer Richtung Schwindelgefühle auftreten, die das Widersetzen und evtl. sogar Steigen mit Wenden bedingen. Strafen nützen nichts. Wenn sie schon spontan rückwärts geht, bitte nicht noch weiter durch Rückwärtstretenlassen bestrafen. Das ist kontraproduktiv. Hütchen und Helfer sind gut. Immer wieder in die gewünschte Richtung anführen, mit Assistent außen, ggf. auch innen. Zunächst nur im Schritt üben, Trab antesten. Bei Widerstand sofort aufhören. Geduld! Durchkommen wollen und durchsetzen ist jetzt unsinnig. Dem Pferd geht es objektiv schlecht auf der linken Hand. Das auszugleichen muss es erst lernen. Also Ruhe und Zeit lassen, denn in der Grundlage scheint das Longieren in Ordnung zu sein.

          BG
          GS

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          • #6
            Schwindelgefühle beim Linksrumlaufen?

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            • aergerchen

              #7
              Erst mal Danke für Eure Anregungen! Werde die EIngrenzung an der offenen Seite noch deutlicher gestalten und versuchen, sie mit der Peitsche noch besser einzurahmen, vielleicht wirklich durch eine Hilfsperson.

              @gusstein: Deine Vermutung scheint mir nicht ganz unlogisch. Denn eigentlich ist sie immer sehr bemüht, alles richtig zu machen und es ist ja tatsächlich nur auf der linken Hand... Bloß, wie kann ich damit umgehen? Nicht zu lange traben lassen? Mehr Übergänge mit kurzen Schrittphasen? Legt sich denn der Schwindel mit der Zeit allmählich, wenn sie sich an die für sie schwierigere Biegung auf dieser Hand gewöhnt? Werde Deine Vermutung im Hinterkopf behalten und entsprechend behutsam vorgehen, also ihr vielleicht doch nicht reine Widersätzlichkeit unterstellen.
              Mal sehen, wie's morgen klappt.

              Gruß

              ärgerchen

              Also nochmal Danke für Eure Ratschläge!

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