Kappzaum

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  • horsm
    • 08.02.2005
    • 2561

    #21
    wer ist Klimke?

    Nein im Ernst, jeder wie er will.

    Aber ich kann den Sinn darin nicht erkennen, auch nicht bei einem "ausgebildeten" Pferd. Welches Pferd ist schon jemals fertig ausgebildet???

    Kommentar

    • Furioso-Fan
      • 12.08.2004
      • 10940

      #22
      Oppenheim,
      mach mal den Selbstversuch.
      Möchtest Du die Longe am Gebissring haben?
      Ich nicht.
      Ich hab meine Reitkiddies alle immer ein Gebiss ins Maul, entschuldigung, in den Mund legen lassen, um die Wirkung von Zügelhilfen selbst zu erfühlen.
      Wenn ich mit gebiss longiere, dann schnalle ich den Haken in Tresenring und das darübergezogene Halfter.
      Am liebsten longiere ich aber nur mit reinem kappzaum. Mein Fuchs (mit viel Aufsatz) binde ich allerdings gerne aus, damit er sich ein bischen schneller vom Rücken her losmacht und nicht soviel im Kreis läuft.
      Am liebsten longiere ich alleine in der großen Halle mit Kappzaum, laufe mit und kann so die Figuren verändern.

      Kommentar

      • McFlower
        • 03.04.2002
        • 420

        #23
        Da mein bestellter Kappzaum noch nicht eingetrudelt ist, habe ich gestern noch mal so longiert: Longe im inneren Gebissring eingeschnallt, Dreieckszügel in Trense + Longiergurt. Aufgrund unserer Diskussion habe ich dabei gaaaaanz genau beobachtet, was während des longierens mit dem Gebiss passiert.

        Stuti ist so weit ausbalanciert, dass sie den Kreisbogen eigenständig ohne Einwirkung der Longe einhält. Die Longe stellt nur eine Begrenzung dar. Prinzipiell lässt sie sich auch ganz ohne Longe in der Halle "longieren", dann gerät nur der Kreisbogen etwas eieriger. Wie wirke ich mit der Longe ein? Eigentlich GAR NICHT, höchstens mal zu Korrekturzwecken begrenzend. Ich wirke beim Longieren vor allem mit Körpersprache (+ Longierpeitsche als Verlängerung des Armes) und Stimme auf mein Pferd ein. Damit stehen mir sowohl treibende, als auch verhaltende Mittel zur Verfügung. Eine Anlehnung an das Gebiss wird über die Dreieckszügel erreicht.

        Also bekomme ich genau das, was ich beim Longieren haben will: Ein losgelassenes Pferd, das durch ein Zusammenspiel von Begrenzung nach vorne + treibende Hilfen die HH unterschiebt und den Rücken aufwölbt. Die Longierleine als solches hat eine untergeordnete Bedeutung. Deshalb finde ich es nach wie vor nicht verwerflich, DIESEM Pferd die Longe in die Trense zu schnallen. Nicht optimal - klar. Aber akzeptabel.

        Das geht aber nur, weil das Pferd meine Körpersprache schon so weit versteht, dass die Longierleine nicht mehr so wichtig ist und nicht ständig einwirken muss, um die Kreislinie zu erhalten.

        Bei einem jungen Pferd ist das nicht der Fall. Wenn ich die Longe brauche, um die Kreislinie zu erzeugen, ziehe ich dem Pferd beständig das Gebiss durchs Maul. Was soll es daraus lernen? Das gleiche gilt, wenn ich die Longe zum Bremsen brauche, weil das Bremsen mit Körper und Stimme noch nicht funktioniert. Wenn ich dann seitlich im Maul ziehen muss - was soll das dem Pferd sagen?

        Es gibt auch Leute, die verschnallen die Longe so: Longe durch den inneren Gebißring ziehen, dann über´s Genick und im äußeren Gebißring einhaken. Dadurch habe ich zwar den seitlichen Zug etwas minimiert, aber diese Konstruktion wirkt sehr stark rückwärts, was auch nicht sinnvoll ist.

        McFlower

        Kommentar

        • Oppenheim
          • 27.01.2003
          • 3234

          #24
          Hach danke Mc Flower, Du sprichst mir aus der Seele. Besser hätt ichs nicht beschreiben können.

          Zitat von [b
          Zitat[/b] ]Aber ich kann den Sinn darin nicht erkennen, auch nicht bei einem "ausgebildeten" Pferd. Welches Pferd ist schon jemals fertig ausgebildet???
          Ich meinte damit, daß es die Grundausbildung abgeschlossen hat und gelernt hat, an der Longe ausbalanciert im Kreis zu laufen, ohne daß ich ständig einwirken muß. Meiner Ansicht nach gehört es zur Grundausbildung dazu, daß ein Pferd lernt an der Longe zu laufen.

          Zitat von [b
          Zitat[/b] ]Ich hab meine Reitkiddies alle immer ein Gebiss ins Maul, entschuldigung, in den Mund legen lassen, um die Wirkung von Zügelhilfen selbst zu erfühlen.
          Da wär ich doch zu gern dabei gewesen. Vor allem, weil wir ja ein ganz anderes Gebiss haben, als Pferde. Die Pferde haben nämlich da, wo das Gebiss liegt, gar keine Zähne.
          Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

          Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

          Kommentar

          • Nele
            • 28.01.2004
            • 151

            #25
            Außerdem ist ja der große Vorteil beim Kappzaum nicht nur das Maul sensibel zu halten. Durch die Einwirkung auf der Mitte des Nasenrückens, ergibt sich auch eine korrekte Richtung des Genicks, beim Einhaken in den Gebißring weicht das Genick eher nach außen und der Unterkiefer wird hereingezogen, womit aus ernsthafter Arbeit bestenfalls ein Bewegen des Pferdes wird, da die Längsbiegung nicht mehr korrekt sein kann. Außerdem kann bei durchlässigen Pferden schon alleine das Schlackern im Maulwinkel Taktfehler verursachen. Ich bin auch ein großer Kappzaum-Fan und versuche auch bei der Re-Etablierung dieses Zaumes in Dtl zu helfen. Bis in die 60er Jahre wäre niemand auf die Idee gekommen am Gebiß zu longieren.
            Ich longiere alle meine Ausbildungspferde allerdings auch mal am Gebiß und binde sie auch mal aus, ohne daß es nötig wäre. Ziel dabei ist, daß sie es kennen und nicht in Panik geraten wenn sie mal irgendeiner gedankenlos so longiert. Man kann sie ja nicht alle für immer behalten und da müssen sie alltagstauglich sein.
            Grüße Yvonne
            P.S. Ich benutze einen soliden deutschen Pilaren-Kappzaum für die Arbeit mit den Jungspunden und ein leichtes präzises französches Cavecon für die Pferde nach der Grundausbildung (und manchmal für die Handarbeit), da dieses bei Luftsprüngen u.ä. schon mal verrutschen kann und auch in der Einwirkung im Vergleich deutlich schärfer ist.

            Kommentar

            • Oppenheim
              • 27.01.2003
              • 3234

              #26
              Zitat von [b
              Zitat[/b] ]beim Einhaken in den Gebißring weicht das Genick eher nach außen und der Unterkiefer wird hereingezogen, womit aus ernsthafter Arbeit bestenfalls ein Bewegen des Pferdes wird, da die Längsbiegung nicht mehr korrekt sein kann. Außerdem kann bei durchlässigen Pferden schon alleine das Schlackern im Maulwinkel Taktfehler verursachen.
              Also mit Kappzaum kann sich ein Pferd genauso im Genick verwerfen. Sehe es ja grad bei der Stute, die ich anlongiere. Wenn sie nach außen zieht, dann kommt es schnell vor, daß sie sich im Genick verwirft und über die äußere Schulter wegläuft.

              Ich longiere meinen Wallach schon immer am Gebissring. Wir hatten damit noch nie ein Problem. Allerdings hab ich ihn nur longiert, um ihn einfach mal locker und entspannt über den Rücken laufen zu lassen, als Entspannung zwischen den Trainingstagen. Ebenso bei unserer Stute und meinem Berittpferd.

              Mit "Schlackern" im Maulwinkel hatten wir im übrigen noch nie ein Problem.

              Naja, es läßt sich über alles streiten. Der eine hat eben die Erfahrung, der andere eben die. Am besten jeder machts, wie ers für richtig hält und was am besten funktioniert.
              Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

              Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

              Kommentar

              • horsm
                • 08.02.2005
                • 2561

                #27
                "...und versuche auch bei der Re-Etablierung dieses Zaumes in Dtl zu helfen...."

                In der Prüfung zum Abschluss der Ausbildung zum Pferdewirt spielt der Kappzaum leider in BRD keine Rolle. Man longiert da munter am Gebißring. Man kanns den "geprüften" Reitern insofern kaum verübeln.

                Gruß
                horsmän

                Kommentar

                • Furioso-Fan
                  • 12.08.2004
                  • 10940

                  #28
                  "Da wär ich doch zu gern dabei gewesen. Vor allem, weil wir ja ein ganz anderes Gebiss haben, als Pferde. Die Pferde haben nämlich da, wo das Gebiss liegt, gar keine Zähne."

                  Es geht ja auch nicht um die Zähne, sondern um Zug und Druckverteilung. Und die finde ich, oben gut beschrieben, beim kappzaum nicht so punktuell und daher besser.

                  Kommentar

                  • Oppenheim
                    • 27.01.2003
                    • 3234

                    #29
                    Der Druck im Maul findet ja beim Gebiss aber genau in dieser Lücke seine Anwendung. Da fließen nämlich die ganzen Nerven lang und da ist die Haut sehr dünn. Deswegen ist das Pferd an dieser Stelle sehr empfindlich und das hat man sich zum Nutzen gemacht.
                    Frag mich jetzt, welche Zug und Druckverteilung Du bezüglich der Longe gezeigt hast.
                    Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

                    Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

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                    • Furioso-Fan
                      • 12.08.2004
                      • 10940

                      #30
                      Machen wir gemeinsam beim nächsten HG-Treffen den Selbstversuch?

                      Kommentar

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