Weiche Fesselung- Pferd kaufen?

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  • fortissimo
    • 04.09.2009
    • 6

    Weiche Fesselung- Pferd kaufen?

    So nachdem ich lange im Forum nur als Mitleser aktiv war, habe ich jetzt wieder selbst ein Anliegen.
    Ich interessiere mich für einen 3jährigen Wallach: Rascalino/Fabriano. Ein charakterlich einwandfreies und sehr rittiges Pferd. Er hat nur ein Manko, ist hinten sehr weich gefesselt, was links deutlicher als rechts zutage tritt.
    Mein Schmied hat mir abgeraten das Pferd zu kaufen, da er sagt er würde die Belastung bei mir: Dressur u Fahren bis M, Springen mal ein Stil-A* (mehr trau ich mich nicht) nicht lange durchhalten.
    Ich hab jetzt schon im Forum etwas gestöbert allerdings gibt es hier hauptsächlich Threads, die sich mit der Durchtrittigkeit bei Fohlen beschäftigen.
    Bei mir kommen die Pferde im Sommer Tag und Nacht raus ( morgens nur zum fressen rein), im Winter ist allerdings nur stundenweiser Auslauf möglich.
    Wäre für Erfahrungsberichte mit Durchtrittigen Pferden u alle weiteren Ratschläge sehr dankbar, denn eigentlich ist dieses Pferd genau "Mein Pferd!"

    Schonmal vielen Dank an alle die Antworten

    fortissimo!
  • Millie
    • 30.06.2008
    • 286

    #2
    Auszug aus dem Buch "Pferdekenner und Fehlergucker" von Hans Joachim Köhler:

    ""Zu lang/weich in der Fessel?": Also ein Fehler? Nein, nicht ohne weiteres, meistens sogar ein Vorzug. Mit Sicherheit ein Merkmal für hohe Elastizität beim Auf- und Abfussen mit Auswirkungen auf das Gefühl im Sattel. Bleibt die Frage der Haltbarkeit. Hier spielt die Prägung der Fesselköpfe, über die die Bänder und Sehnen laufen, eine Rolle. Flache Fesselköpfe können gewisse Bedenken aufkommen lassen bei mangelnder Härte. Die Rennleute erkennen der langen/weichen Fessel besonders gute Leistung und Haltbarkeit zu. Viele große Turnier-Leistungspferde hatten langwährend große Erfolge in dieser Fesselform.-Die Lange/steile Fesselung dagegen ist eher stelzig als elastisch und somit noch bedenklicher als die kurz-stramme Fesselform, deren Haltbarkeit bei allem Elastizitätsverlust dann doch noch sicherer ist"

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    • Acordia
      • 24.09.2009
      • 637

      #3
      Ich hatte einen mit langer, weicher Fesselung und leider auch sehr flachen Hufen mit wenig Trachten. Hammer Gänge, tolles Pferd. Das gab dann aber auch später Sehnenprobleme. Hufstellung wurde schon früh in mühsamer Arbeit mit NBS Eisen korrigiert. Pferd ging bis es 12 Jahre alt war im Sport (Springen bis M) und wurde dann aus dem Sport genommen. Hab ihn Zuhause noch sehr schonend und vorsichtig geritten und auch gesprungen.

      Im Endeffekt achte ich mittlerweile beim Pferdekauf sehr auf die Hufstellung und auf eine ordentliche Fesselung.
      Ich kann dir nur raten das mit einem Tierarzt deines Vertrauens abzusprechen und dir das dann nochmal gut zu überlegen. Nicht jedes Pferd bekommt wegen einer zu weichen Fesselung Probleme, aber manche sind halt leider prädestiniert dafür...

      Kommentar

      • fortissimo
        • 04.09.2009
        • 6

        #4
        Schonmal vielen Dank für eure Antworten!
        Natürlich werde ich auch noch einen Tierazt meines Vertrauens zu Rate ziehen aber ich hoffe auf diesem Wege auch noch einige Informationen bezüglich dieser Problematik zu bekommen.
        Das klingt jetzt ja alles nicht völlig negativ, aber will sicherlich wohl überlegt sein, da das Ganze dann ja eine Entscheidung für hoffentlich die nächsten 20 Jahre oder länger sein soll.

        Freue mich auf weitere Antworten.

        fortissimo

        Kommentar

        • Antonius
          • 24.06.2010
          • 1833

          #5
          Weiche Fessel verbunden mit einer steilen Hinterhand kann im Laufe der Jahre zu Bärentatzig und Durchtrittigkeit führen. Hatte selbst genau solch ein Pferd, super weiche Gänge, konnte man wunderbar sitzen, nur mit 12 Jahren war es hin. Wenn zu der weichen Fesselung noch eine nicht 100 % ige Winkelung des übrigen Beines hinzukommt, würde ich in jedem Fall die Finger von dem Tier lassen.

          Kommentar

          • Maren
            • 08.08.2009
            • 823

            #6
            TÜV machen, TA fragen. Wenn dann noch alles andere stimmt- nimm ihn.

            Aber: Meine Stute hat schon den zweiten Sehnenschaden, sie ist weich gefesselt (dafür tolle Gänge und superbequem). Ob sie die Schäden nicht hätte, wenn sie steiler stünde- weiß ich nicht.
            Das Pferd meiner Schwester ist nicht zu weich gefesselt, hat aber eine eher steile HH- Sehnenschaden (gut verheilt).

            Es ist m. E. ein Risiko, aber irgendwas ist immer.
            Ich habe mal ein wunderbares Pferd mit einem Herzfehler besessen. Eigentlich völlig harmlos bei Pferden mit ihren Riesenherzen- nur bei dem nicht. Pech!!!
            Und dann gibt es die FN-Fehlerpferde, die ewig halten.

            Lg Maren

            Kommentar

            • Antonius
              • 24.06.2010
              • 1833

              #7
              Hallo Maren, bin kein Fehlergucker, aber da wäre ich vorsichtig. Kleiner Herzfehler oder Ähnliches ok, da kann man sich u.U. nach richten. Aber Beine, wenn die den Geist aufgeben ist Ende.

              Kommentar

              • Maren
                • 08.08.2009
                • 823

                #8
                Stimme dir zu, Antonius. Kein Bein, kein Pferd. Deswegen TÜV, Röntgen und TA befragen. Aber ein Risiko bleibt immer, man sollte es aber kalkuliert halten. Ich meinte nicht, kaufen, wenn man Herzchenaugen bekommt. Ein Pferd mit einem gravierenden Fehler, der ziemlich sicher bald "platt" ist muß man nicht kaufen. Dazu ist die Welt zu voll mit tollen, gesunden Pferden.
                Es gibt aber leider keine Garantie. Meine Freundin hat ein tolles Pferd, der hat auf einem Bein einen Röntgenbefund, wo der TA sagte:" weiß nicht, wie ich den einordnen sollte. Das wäre Röntgenklasse 6". Und der läuft....
                Lg Maren

                Kommentar

                • Millie
                  • 30.06.2008
                  • 286

                  #9
                  Zu der Sehnen-Problematik: interessant wäre eine Studie, welche Pferde solche Schäden erleiden. Aufzucht, Haltung, Belastung, und eben: Stellung. Ich pers. kenne eigentlich keinen "Sehenschaden", der schlecht gestellt wäre, im Gegenteil, da sind zum Teil perfekte Exterieur beteiligt....

                  Kommentar

                  • Shalom
                    • 28.05.2009
                    • 839

                    #10
                    Ich habe eine extrem weich gefesselte Stute zur Verfügung, reite sie aber auch erst seit zwei Jahren (sie ist jetzt sechs). Bisher ist alles gut gegangen, aber sie ist ja auch noch extrem jung.

                    Sie trägt vier Eisen mit extrem langen Schenkeln, zweimal wurden die hinteren bereits abgetreten auf der Wiese wegen des langen Überstands, auch vorne ists schonmal passiert. Daher braucht sie Glocken an allen vier Beinen. Was dann zu Scheuerstellen geführt hat. Also sauteure Lammfellglocken gekauft, die ständig gereinigt werden müssen.

                    Laut TA muss der Beschlag sein, Hufschmied sagt das selbe. Springen sollte man nur ganz wenig und nicht zu hoch, der Reiter sollte laut TA auch nicht allzu schwer sein.

                    Mein TA sagt, wenn man dies beachtet, ist die Gefahr eines Sehnenschadens geringer, als bei zu lang und steil gefesselten Pferden, weil Stöße besser abgefangen werden können durch die weiche Fesselung. Daher ist sie auch superbequem zu sitzen.

                    Wird man aber schlampig, was den Hufschmied angeht oder passt man belastungsmäßig nicht auf, kanns dann doch irgendwann zur Durchtrittigkeit kommen.

                    Ich würde ein so weich gefesseltes Pferd nicht kaufen. Es kommt aber sicher auf die Ausprägung an.

                    bedenken hätte ich in deinem Fall vor allem deshalb, weil sie unterschiedlich gefesselt ist. Das würde ich schon sehr genau untersuchen lassen.
                    http://www.magazin-pferderecht.de

                    Foto Avatar: http://pony-royal.magix.net/

                    Kommentar

                    • Mirabell
                      • 21.06.2010
                      • 2027

                      #11
                      Mein Wallach (jetzt 7 Jahre) hatte beim anreiten mit 4 das erste Mal Probleme mit Sehnenscheidenentzündungen an beiden Hinterbeinen auf Grund seiner relativ weichen Fesselung und dem Reiten auf einem weich federden, aber nicht zu tiefen Reitplätzen - 2 Monate Reitpause... dann super vorsichtig wieder antrainiert und bis letztes Jahr im Juni ist auch alles gut gegangen. Dann habe ich mit meinem Trainer vorsichtig an versammelnden Lektionen (Richtung L-Dressur) gearbeitet und bis heute habe ich die Sehnenscheiden nicht 100%ig im Griff. Reiten ist nicht möglich max. 30 Minuten Schritt ins Gelände.
                      Er steht seit er 1,5 Jahre ist bei mir, Hufe sind top. Er ist im Sommer 24 Stunden draußen und im Winter von morgens nach der Fütterung bis abends zum Füttern auf einem großen, festen Paddock und hat eine Paddockbox.
                      Ich persönlich würde mir nie wieder ein weich gefesseltes Pferd kaufen... der TA sagt es liegt an der Fesselung, dass er nicht mehr richtig fit wird. Meine Osteopathin sagt, das diese etwas weichere Fesselung eigentlich keinen Verschleiß nach sich ziehen sollte...
                      Man steckt halt nie drin...
                      sigpic Luana v. Londontime - E.H. Argument - Futuro II

                      Kommentar

                      • Delilah
                        • 25.02.2010
                        • 462

                        #12
                        Zitat von Maren Beitrag anzeigen
                        Kein Bein, kein Pferd. Deswegen TÜV, Röntgen und TA befragen.
                        wahre Worte..

                        Kommentar

                        • zuckerschnute
                          PREMIUM-Mitglied
                          • 21.01.2007
                          • 3965

                          #13
                          Hätte jemand von euch ein Bild zur besseren Beurteilung zur Verfügung? Wann redet man von einem weich gefesselten Pferd? Die Meinungen gehen da weit auseinander.

                          Kommentar

                          • zuckerschnute
                            PREMIUM-Mitglied
                            • 21.01.2007
                            • 3965

                            #15
                            Genau, nur so was mit realem Pferd und am besten allen vier Beinen.

                            Kommentar

                            • Oppenheim
                              • 27.01.2003
                              • 3239

                              #16
                              Mein Wallach ist weich gefesselt und hat eine starke Hinterhandwinklung und ich kann sagen, er ist 14 geworden, dann hatte er einen Fesselträgerschaden. Er ist jetzt in "Rente".
                              Ich glaube, es kommt auch darauf an, wie man das Pferd belastet bzw. welchen Belastungen das Pferd ausgesetzt ist.
                              Wir waren bis M** Dressur gekommen auf dem Weg nach S. Das haben die Hinterbeine nicht abgehalten. Und er ist erst 5-jährig in die Arbeit gekommen.
                              Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

                              Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

                              Kommentar

                              • Inserinna
                                • 13.04.2002
                                • 1470

                                #17
                                Also meine Stute war auch weich gefesselt,
                                trotzdem hat sie S springen gewonnen,
                                also alles relativ,
                                kommt immer auf die schwere des Problems an!
                                Sie ist bis 15 jährig im Sport gelaufen und hatte danach Fohlen.
                                Avatar: Indian Lady von Perlenglanz x Hessenstein/Kaliber xx/Birkhahn xx

                                Kommentar

                                • Ramirell
                                  • 12.03.2008
                                  • 1008

                                  #18
                                  Wenn das 3-jährig schon so ist (war bis dato ja noch keinen Belastungen ausgesetzt), dann wär ich wohl auch vorsichtig, wobei man jetzt natürlich auch ohne Bild hier nichts beurteilen kann und den Verlauf mit der Arbeit und fortschreitendem Alter auch nicht vorhersagen kann.. Kenn leider auch Pferde, wo das dann mit der Zeit so schlimm wurde, bis der Fesselkopf irgendwann den Boden berührt hat und das ohne turniersportliche Betätigung.. Eine Stute war dabei auch in der Zucht und die hat die Tendenz auch an die Nachkommen weitergegeben.. Aber frag Deinen TA, der wirds Dir sicher sagen können..

                                  Kommentar

                                  • Moonlight69
                                    • 23.09.2006
                                    • 1860

                                    #19
                                    Nun ist etwas Zeit vergangen, und mich würde interessieren, ob du das Pferd gekauft hast, oder aber was dein Tierarzt gesagt hat.
                                    www.bunte-windspiele.de.tl
                                    www.langhaar-whippet.eu

                                    Kommentar

                                    • fortissimo
                                      • 04.09.2009
                                      • 6

                                      #20
                                      Hallo!

                                      Tut mir leid, dass ich mich nicht früher wieder gemeldet habe. War viel los...
                                      Ich habe den Kleinen "Rocky" nach Rücksprache mit meiner Tierärztin und meiner Heilpraktikerin gekauft. Beide waren der Meinung, dass die Wahrscheinlichkeit, dass er an dem Bein Probleme bekommt nicht übermässig größer ist als bei Pferden, die normal gestellt sind. Ansonstem bin ich meinem Bauchgefühl gefolgt.
                                      Habe ihn Anfang August gekauft. Er kam dann sofort für den Rest des Sommers auf TAg und Nacht Weide (leider seid Ende September Nachts wieder drin) und ich habe ihn 2-3 mal die Woche leicht geritten (wie einen 3 Jährigen halt, locker weg, ein bischen Gelände hauptsächlich im Schritt usw.). Außerdem wurde er nebenbei noch eingefahren, was er wie selbstverständlich mitgemacht hat.
                                      Mitte September ging er dann noch die Reitpferde bei unserem Hausturnier (nur um zu sehen, wie er sich auf dem Turnier verhält).
                                      Im Moment wird er von einem guten Bekannten 3 mal die Woche ca 20 min longiert und die restlichen Tage je nach Zeit weiter leicht geritten.

                                      Und er macht immer noch einfach nur Spaß!!!!

                                      Achso er bekommt noch zur Unterstützung zwei verschieden Homöopathische Globuli (Silicea und ?)

                                      Ich bin mir des Risikos bewußt, das ich eingegangen bin, werde ihn jedoch sehr bewußt weiter ausbilden und einfach hoffen, das alles gut geht (eine Freundin von mir hat nur eine Woche, nachdem ich den Kleinen gekauft hatte ihr gerade mal 8 jähriges S Pferd durch einen Magenriß verloren, was mir wieder einmal gezeigt hat, dass Dinge die passieren sollen auch passieren...)

                                      Ich möchte mich nochmal herzlich bei allen Bedanken, die mir mit ihren Ratschlägen und Erfahrungsberichten gehlfen haben und hoffe einfach, dass mein nächster Eintrag sich nicht auf ein in dieser Hinsicht aufgetauchtes Problem beziehen wird!

                                      So ist jetzt etwas länger geworden als gedacht aber in diesem Sinne: Liebe Grüße an alle!

                                      Silke

                                      Kommentar

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